{"id":11983,"date":"2018-06-27T11:49:47","date_gmt":"2018-06-27T09:49:47","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=11983"},"modified":"2020-12-31T10:08:14","modified_gmt":"2020-12-31T09:08:14","slug":"nis-stadterkundung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/serbien\/nis\/nis-stadterkundung\/","title":{"rendered":"Ni\u0161 – 6 Tipps f\u00fcr eine tolle Stadtbesichtigung"},"content":{"rendered":"\n

Die drittgr\u00f6\u00dfte Stadt mit etwa 260237 Einwohnern in Serbien hei\u00dft Ni\u0161. Die Stadt liegt etwa 250 km s\u00fcd\u00f6stlich von Belgrad und etwa 160 km westlich von Sofia. Der Fluss Ni\u0161ava flie\u00dft durch die Stadt.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Stadtgeschichte kurzgefasst<\/h2>\n\n\n\n

Um 75 v.Chr. lebten die R\u00f6mer in der Stadt und bauten hier eins der wichtigsten Kastelle im r\u00f6mischen Balkan (Naissus). Die Via Militaris, eine der wichtigsten strategischen Stra\u00dfen nach Konstantinopel lief hier vorbei.
Konstantin der Gro\u00dfe wurde 280 in der Stadt geboren. Noch heute ist die Stadt Ni\u0161 sehr stolz auf dieses Kind ihrer Stadt und hat zum Beispiel sogar den Flughafen nach Konstantin benannt.<\/p>\n\n\n\n

\"Flughafen<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Als 580 die Slawen die Stadt eroberten, wurde die Stadt in Ni\u0161 umbenannt. Im Laufe der fr\u00fchen Stadtgeschichte wechselten die Herrschaftsverh\u00e4ltnisse in der Stadt zwischen den Bulgaren und den Serben mehrfach.
Von 1459 bis 1878 herrschten die Osmanen in der Stadt. Ni\u0161 war zu dieser Zeit eine der wichtigsten St\u00e4dte der so genannten Europ\u00e4ischen T\u00fcrkei. Ein Pascha hatte hier seinen Sitz und erbaute die heutige Festung der Stadt.<\/p>\n\n\n\n

1878 eroberte das F\u00fcrstentum Serbien Ni\u0161. Die bulgarische und albanische Bev\u00f6lkerung der Stadt wurde vertrieben. Den Bulgaren gelang es w\u00e4hrend des Serbisch-Bulgarischen Krieges, im Ersten und im Zweiten Weltkrieg die Stadt zu erobern.<\/p>\n\n\n\n

Eine kleine Tour durch Ni\u0161<\/h2>\n\n\n\n

Die Stadt selber verf\u00fcgt nicht \u00fcber die riesige Anzahl an Touristenattraktionen. Dennoch lohnt es sich, hier her zu fliegen und die Stadt und das Umland an einem Wochenende zu erkunden.
Die Entfernungen zwischen den einzelnen Orten sollte man mit dem Taxi zur\u00fcck legen. Die Fahrten sind im Vergleich zu Fahrten in Deutschland sehr g\u00fcnstig und es ist vor allem angenehmer als im Bus.<\/p>\n\n\n\n

Festung von Ni\u0161<\/h3>\n\n\n\n

Die Festung wurde im Jahr 172 von den Osmanen auf den \u00dcberresten einer r\u00f6mischen Milit\u00e4ranlage errichtet. Sie ist etwas \u00fcber 22 Hektar gro\u00df und z\u00e4hlt zu den Hauptsehensw\u00fcrdigkeiten in Ni\u0161.<\/p>\n\n\n\n

\"Eingang<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Wir sind durch das gro\u00dfe imposante Eingangstor in die Festungsanlage getreten. An einer Seite, der wirklich dicken Festungsmauer, findet man Caf\u00e9s.<\/p>\n\n\n\n

\"Festung<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Ein Rundweg f\u00fchrt uns vorbei an den wenigen aber gut erhaltenen \u00dcberresten in der Anlage. So entdecken wir in einer Ecke ein altes Pulvermagazin. In dem etwa 1720 errichteten bunker\u00e4hnlichen Bau wurden Schie\u00dfpulver und Munition gelagert. Sehr interessant fand ich, dass das Geb\u00e4ude einen fast geschlossenen inneren Kern hat, in dem  mandas Material lagerte. Der \u00e4u\u00dfere Kern hat nur kleine \u00d6ffnungen, um bei einer m\u00f6glichen Explosion die Druckwelle ableiten zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

\"Pulvermagazin<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Sch\u00e4delturm \u0106ele Kula<\/h3>\n\n\n\n

\u00d6stlich des Stadtzentrums steht der Sch\u00e4delturm von Ni\u0161. Den Turm errichteten die Osmanen aus 952 serbischen Sch\u00e4deln und Knochen. Die Toten waren beim Ersten Serbischen Aufstand im Mai 1809 gefallen.<\/p>\n\n\n\n

\"Sch\u00e4delturm<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Hur\u015fid Ahmed Pascha lie\u00df den Turm  aus Sand, Sch\u00e4delknochen und Calciumoxid errichten. Die Sch\u00e4del stammten von Aufst\u00e4ndischen. Ihre K\u00f6rper waren zuvor abgetrennt, mit Baumwolle gef\u00fcllt und nach Konstantinopel geschickt worden.<\/p>\n\n\n\n

\"Ni\u0161<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Auf jeder Seite des Turmes gab es 14 Reihen mit jeweils 17 eingemauerten Sch\u00e4deln. Heute sind leider viele \u00d6ffnungen leer. Die Sch\u00e4del sind zum Teil gestohlen oder herausgenommen und beerdigt worden. Der Turm ist auch nur noch 3 Meter hoch.
1892 hat ein Belgrader Architekt eine Kapelle zum Schutz um den Turm errichtet.<\/p>\n\n\n\n

\"Serbien<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Ich gebe zu, etwas entt\u00e4uscht von den Turm gewesen zu sein. Ich hatte Bilder gesehen und viel mehr erwartet. Die Geschichte um die Entstehung des Turms ist schon toll, aber es gibt doch recht wenig zu sehen.<\/p>\n\n\n\n

Konzentrationslager Crveni<\/h3>\n\n\n\n

Wir haben das Konzentrationslager Crveni im nordwestlichen Vorort von Ni\u0161 nicht besucht. Man kann diesen Ort besichtigen, an dem sch\u00e4tzungsweise 30.000 Personen leben mussten und 12.000 Menschen ermordet wurden. Viele von ihnen stammten aus der Stadt und der gr\u00f6\u00dfte Teil starb am Bubanj-H\u00fcgel, an dem sich heute eine Gedenkst\u00e4tte befindet.<\/p>\n\n\n\n

Bubanj Memorial<\/h3>\n\n\n\n

F\u00fcr mich der beeindruckendste Besuch war im Bubanj Memorial Park. Wir sind von unserem Hotel aus etwa 45 Minuten gelaufen. Nehmt lieber ein Taxi aus der Stadtmitte, der Weg war nicht besonders sch\u00f6n.<\/p>\n\n\n\n

\"Gedenkweg<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Von einem gro\u00dfen Parkplatz aus f\u00fchrte uns ein Gedenkpfad durch einen kleinen Wald. Hier war keine Menschenseele zu sehen, es war wundersch\u00f6n ruhig und die Natur um uns herum einfach nur erholsam. Dann konnte man durch die B\u00e4ume das Denkmal entdecken und schon jetzt lie\u00df sich erahnen, wie gro\u00df es sein musste.<\/p>\n\n\n\n

\"Memorial<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Der Gedenkpark Bubanj ist eine Gedenkst\u00e4tte, die an die Erschie\u00dfung und Hinrichtung von 10.000 B\u00fcrgern erinnert, die w\u00e4hrend des Zweiten Weltkrieges hier stattgefunden hat. Der Komplex liegt in einem Park.
Vom Gedenkpfad trifft man zun\u00e4chst auf ein Marmorrelief. Hier werden 5 Szenen dargestellt: Exekutions- und Abschusskommandos, B\u00fcrgeraufst\u00e4nde, Kapitulation der deutschen Invasoren und Endsieg \u00fcber die Unterdr\u00fccker.<\/p>\n\n\n\n

\"Marmorrelief<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Dahinter, auf einer bl\u00fchenden Wiese, stehen drei riesige Obelisken. Wie eine zur Faust erhobene Hand stehen sie dort und mahnen die Besucher zur Erinnerung an eine grausame Vergangenheit. Es sollen eine M\u00e4nner-, eine Frauen- und eine Kinderhand sein, die symbolisch auf die Tatsache hinweisen, dass ganze Familien get\u00f6tet wurden.<\/p>\n\n\n\n

\"Ni\u0161,<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Schon von weitem sehen die Obelisken einfach nur gigantisch aus. Tritt man dann n\u00e4her heran, f\u00fchlt man sich unendlich klein zwischen den Steinriesen.<\/p>\n\n\n\n