{"id":16527,"date":"2019-12-29T05:38:47","date_gmt":"2019-12-29T04:38:47","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=16527"},"modified":"2023-06-21T17:41:18","modified_gmt":"2023-06-21T15:41:18","slug":"herbst-in-der-mecklenburgischen-seenplatte","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/mecklenburg-vorpommern\/mecklenburgische-seenplatte\/herbst-in-der-mecklenburgischen-seenplatte\/","title":{"rendered":"Wandern im Herbst in der Mecklenburgischen Seenplatte"},"content":{"rendered":"\n

Der Herbst ist eine wundersch\u00f6ne Jahreszeit und wenn man dann noch in der Mecklenburgischen Seenplatte unterwegs ist, kann man schon ins Schw\u00e4rmen geraten. Das bunt gef\u00e4rbte Laub, das Glitzern der Sonne in den unz\u00e4hligen Seen und viele sch\u00f6ne Wanderwege \u2013 es lohnt sich, das Gebiet zu erkunden.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Wandern im Herbst in der Mecklenburgischen Seenplatte- wir haben drei tolle Touren unternommen, die wir hier vorstellen m\u00f6chten.<\/p>\n\n\n\n

Wanderung zum Naturlehrpfad “Erbsland”- Arboretum bei Granzow<\/h2>\n\n\n\n

Unsere erste Wanderung startete nicht weit von unserer Unterkunft entfernt. Wir wanderten durch den herbstlichen Wald bis zum Arboretum Erbsland.<\/p>\n\n\n\n

\"Wanderung<\/figure>\n\n\n\n

Etwa 6 Kilometer von Mirow entfernt liegt das Erbsland verborgen im Wald, nur wenige Hinweisschilder weisen dem Wanderer den Weg. Aber mit einer Karte oder unserer Routenplanung, ist es wirklich einfach zu finden.<\/p>\n\n\n\n\t\t

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Warum das Gebiet Erbsland hei\u00dft, wei\u00df man heute nicht mehr ganz genau. Vermutlich war hier urspr\u00fcnglich ein Anbaugebiet f\u00fcr Erbsen, auf jeden Fall findet man auf sehr alten Karten hier landwirtschaftliche Freifl\u00e4chen eingetragen.<\/p>\n\n\n\n

1887 veranlasste der damalige Oberf\u00f6rster die Aufforstung und Bepflanzung des Gebietes mit ausl\u00e4ndischen Baumarten. Er wollte in dem Arboretum (Sammlung verschiedener oft exotischer Geh\u00f6lze) testen, welche Baumarten f\u00fcr die deutsche Forstwirtschaft geeignet sein k\u00f6nnten. Etwa 40 nicht heimische Anpflanzungen nahm man vor und schaffte so eine der \u00e4ltesten deutschen forstwirtschaftlichen Versuchsfl\u00e4chen Deutschlands. <\/p>\n\n\n\n

\"Infotafel<\/figure>\n\n\n\n

Nach dem Tod des Oberf\u00f6rsters geriet die Anpflanzung in Vergessenheit. Er hatte die genaue Lage nie \u00fcberliefert. 1905 entdeckte man das Gel\u00e4nde wieder und musste nun alle Pflanzen erneut bestimmen. Im Zweiten Weltkrieg wurde dann das Gebiet zum Sperrgebiet erkl\u00e4rt. Die Luftwaffe nutzte das Gel\u00e4nde f\u00fcr Testzwecke. Erst 1953 konnte man das Arboretum erneut untersuchen. Heute findet man hier noch \u00fcber 30 verschiedene Baumarten.<\/p>\n\n\n\n

\"B\u00e4ume<\/figure>\n\n\n\n

Ich war sehr erstaunt \u00fcber die H\u00f6he, die von einigen B\u00e4umen inzwischen erreicht worden sind. So gibt es zum Beispiel eine \u00fcber 42 Meter hohe Douglasie. Durch das Gebiet f\u00fchren Wege, an denen kleine Hinweisschilder zu den unterschiedlichen Pflanzen zu finden sind. Auch im Herbst kann man hier eine Menge entdecken und ich finde, der Besuch lohnt sich.<\/p>\n\n\n\n

Auf der Suche nach einem Lost Place<\/h3>\n\n\n\n

Wir sind vom Erbsland aus weiter gewandert, zu einem versteckten H\u00f6hepunkt der umgebenden Waldfl\u00e4che. Hier befinden sich die \u201ewei\u00dfen H\u00e4user\u201c, ein \u201eLost Place\u201c in Mecklenburg-Vorpommern (der aber in vielen Karten vermerkt ist).
Der Weg zu dem Gebiet ist nicht ausgeschildert. Ich m\u00f6chte auch ausdr\u00fccklich darauf hinweisen, das Gebiet nicht auf gut Gl\u00fcck zu durchsuchen \u2013 die W\u00e4lder sind in weiten Bereichen noch mit Munitionsresten durchzogen. Hinweisschilder weisen immer wieder darauf hin.<\/p>\n\n\n\n

\"wei\u00dfe<\/figure>\n\n\n\n

Wir waren in Begleitung unterwegs und so haben wir einen Trampelpfad gezeigt bekommen, der uns unserem Ziel n\u00e4her gebracht hat. Ich w\u00e4re nie auf die Idee gekommen, abseits des Pfades zu gehen, denn die \u201ewei\u00dfen H\u00e4user\u201c dienten lange Jahre als Anflugziel der Luftwaffe. <\/p>\n\n\n\n

\"Lost<\/figure>\n\n\n\n

Die H\u00e4user waren Testbauten, die im Nationalsozialismus anl\u00e4sslich der Planung von Germania errichtet wurden. Vier T\u00fcrme etwa 20 Meter hoch aus Stahlbeton, die heute nicht mehr wei\u00df sind, stehen dort. Urspr\u00fcnglich hatte die Bauten wohl eine wei\u00dfe Klinkerfassade, von der heute allerdings nichts mehr zu sehen ist. Hier wurden Bombenabw\u00fcrfe geprobt, versuchte man Baustoffe und Bauformen zu verbessern. Genaueres ist aber nicht bekannt, es gibt jedoch Vermutungen, dass Hochbunkeranlagen f\u00fcr die Unterbringung der Berliner Zivilbev\u00f6lkerung hier getestet worden sind.
Ich muss zugeben, nicht nur das ungute Gef\u00fchl zwischen Munitionsaltlasten unterwegs zu sein, auch der Anblick der Bauten l\u00f6ste bei mir Beklemmung aus. Besonders ein Betonklotz mit einem eindrucksvollen Krater zeigte mir die gewaltige Sprengkraft, die hier mitten im Wald getestet wurde.<\/p>\n\n\n\n

\"Lost<\/figure>\n\n\n\n

Wie gut, dass wir uns hier nicht allzu lange aufgehalten haben. Denn wir hatten ja noch das Ziel, Pilze f\u00fcr unser Abendessen zu suchen.<\/p>\n\n\n\n

Pilze sammeln im Herbst in der Mecklenburgischen Seenplatte<\/h3>\n\n\n\n

Ich habe noch nie Pilze gesammelt und kenne mich damit \u00fcberhaupt nicht aus. Meine Begeisterung \u201eich habe einen Pilz gefunden\u201c, wurde immer durch den Satz \u201eden kann man nicht essen\u201c zerst\u00f6rt. Dabei sahen die Pilze oft so sch\u00f6n aus! <\/p>\n\n\n\n

\"Pilze<\/figure>\n\n\n\n

Okay, bei dem Exemplar wusste auch ich, dass man diesen nicht essen sollte.<\/p>\n\n\n\n

\"Fliegenpilz\"<\/figure>\n\n\n\n

Aber wir sind trotzdem f\u00fcndig geworden.
Pilze sammeln im Herbst in der Mecklenburgischen Seenplatte lohnt sich! Hier gibt es Gebiete, in denen man bei der passenden Witterung f\u00fcndig wird und sich so sein Essen zusammen sammeln kann. Es wachsen zum Beispiel Pfifferlinge und Steinpilze. <\/p>\n\n\n\n

Wir haben unsere \u201eBeute\u201c mit in unser Zimmer im Aparthotel Seepanorama <\/a>genommen. In der kleine K\u00fcche konnten wir dann unser Abendessen die \u201eMirower Pilzpfanne\u201c zubereiten. Das Rezept dazu kann man hier nachlesen. (PDF<\/a>)<\/p>\n\n\n\n

\"Herbstwald<\/figure>\n\n\n\n

Ein kleiner Tipp noch!<\/h4>\n\n\n\n

Wir waren bei unserer Herbstwanderung in der Umgebung von Granzow fast alleine unterwegs. Dabei sind uns mehrfach Hirsche mit riesigen Geweihen \u00fcber den Weg gelaufen. Naja, eigentlich eher vor uns weg gelaufen. Wer also ruhig unterwegs ist, wird ein den W\u00e4ldern nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere entdecken k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

\"Wild<\/figure>\n\n\n\n

Naturerlebniswanderweg zum Unesco Weltnaturerbe im Serrahn (Carpin)<\/h2>\n\n\n\n

Serrahn (Carpin) ist ein Gebiet im M\u00fcritz-Nationalpark in der Mecklenburgischen Seenplatte und eine kleine dort liegende Siedlung mit gleichem Namen.
2011 wurde ein Teil des M\u00fcritz-Nationalparks zum UNESCO-Weltnaturerbe erkl\u00e4rt. Hier stehen alte Buchenw\u00e4lder, die einmalig sind. <\/p>\n\n\n\n\t\t

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Der Startpunkt unsere Wanderung war am Wanderparkplatz Zinow. Von hier aus f\u00fchrte uns unser Weg \u00fcber den Naturerlebniswanderweg bis in den kleinen Ort Serrahn zu dem Naturfotografen Roman Vitt und von dort \u00fcber die einzige Zugangsstra\u00dfe zum Ort zur\u00fcck zum Parkplatz unseres Autos. Die Streckenl\u00e4nge betr\u00e4gt etwa 10 Kilometer.<\/p>\n\n\n\n

Aber beginnen wir am Anfang unserer Wanderung.<\/p>\n\n\n\n

\"Wanderung<\/figure>\n\n\n\n

Der Weg f\u00fchrte uns durch einen der letzten Buchenw\u00e4lder Europas. Hier, in den Buchenw\u00e4ldern, zeigt sich eindeutig die Entwicklung der Waldwildnis in Europa. Die urspr\u00fcngliche Waldlandschaft ist noch gut erhalten und die Natur kann hier ohne den Eingriff des Menschen gedeihen. <\/p>\n\n\n\n

\"Hinweistafeln<\/figure>\n\n\n\n

Kleine Hinweisschilder weisen w\u00e4hrend der Wanderung auf interessante Punkte in der sehenswerten Natur hin. Hier findet man auch noch im Winter Pilze, was mit der dortigen Bodenbeschaffenheit zusammen h\u00e4ngt. Wer genau hinh\u00f6rt, kann die Spechte klopfen h\u00f6ren \u2013 tack tack tacktacktack ging der Rhythmus, dem wir auf unserer Wanderung im Herbst in der Mecklenburgischen Seenplatte lauschten.<\/p>\n\n\n\n

\"Herbst<\/figure>\n\n\n\n

\u00dcber einen Steg, der uns durch ein Moorgebiet f\u00fchrte gelangten wir in den kleinen Ort Serrahn (Carpin). Auf dem Steg zeigten uns kleine Hinweistafeln, was f\u00fcr Pflanzen im Moor zu finden sind.<\/p>\n\n\n\n

\"Hinweistafel<\/figure>\n\n\n\n

In Serrahn trafen wir den Naturfotografen Roman Vitt<\/a> , der hier lebt und zwei wundersch\u00f6ne Ferienwohnungen<\/a> vermietet. Und ehrlich gesagt, bei dem Blick von seiner Terrasse in diese wundersch\u00f6ne Natur wurde ich ein bi\u00dfchen wehm\u00fctig. So zu wohnen ist wirklich traumhaft sch\u00f6n!<\/p>\n\n\n\n

\"Herbst<\/figure>\n\n\n\n

Wir erfahren, dass viele seiner Fotografien, die man zum Teil auch in einem kleinen Anbau kostenfrei sehen kann, hier entstanden sind. Das Naturschutzgebiet ist eine wahre Quelle f\u00fcr einen Fotografen \u2013 aber man muss Ruhe und Zeit mitbringen, um zum Beispiel Eidechsen, Schlangen, den Eisvogel oder den blauen Moorfrosch vor die Kamera zu bekommen. Wer K\u00e4fer liebt, findet in dem Gebiet \u00fcber 800 verschiedene Arten und unz\u00e4hlige Vogelarten haben hier ihre Heimat. Aber auch die Pflanzenwelt ist hier in der Kernzone des Naturschutzgebietes abwechslungsreich und vielf\u00e4ltig. Das konnten wir auch im Herbst entdecken und haben bei unserer Wanderung immer wieder den Fotoapparat herausgeholt.<\/p>\n\n\n\n

\"Ausstellung<\/figure>\n\n\n\n

Das Video stellt nicht nur den Naturfotografen Roman Vitt vor, sondern zeigt auch traumhafte Aufnahmen aus dem Nationalpark.<\/p>\n\n\n\n

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\"YouTube\"

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