![\"Blick](\"https:\/\/vonortzuort.reisen\/wp-content\/uploads\/2020\/12\/berlin-gendarmenmarkt-blick-ueber-platz-1024x682.jpg\")
<\/figure>\n\n\n\nDer Platz war urspr\u00fcnglich als Marktplatz angelegt und hie\u00df zun\u00e4chst Linden-Markt. Es folgten einige Namenswechsel und seit 1799 hie\u00df der Platz Gendarmenmarkt. Der Name ist eine Erinnerung an die Stallungen eines Regiments der Gens d\u2018armes, die auf dem Platz standen. Die Namensgebung \u00e4nderte sich im Laufe der deutsche Geschichte noch einige Male, seit 1991 hat der Platz seinen alten Namen zur\u00fcck.<\/p>\n\n\n\n
Rund um den Platz befinden sich heute zahlreiche Restaurants, Gesch\u00e4fte und Hotels. Die Bebauung um den Platz entstand ab 1976. Man hat versucht die neuen Stahlskelettbauten mit angepassten Fassaden zu gestalten, um das historische Bild m\u00f6glichst nicht zu zerst\u00f6ren.<\/p>\n\n\n\n
Mich interessieren ganz besonders das Konzerthaus, der Franz\u00f6sische Dom und der Deutsche Dom, die direkt auf dem Gendarmenmarkt stehen.<\/p>\n\n\n\n
Konzerthaus auf dem Gendarmenmarkt<\/h2>\n\n\n\n
Dort, wo heute der pr\u00e4chtig Bau des Konzerthauses steht, stand 1776 der Bau des Franz\u00f6sischen Kom\u00f6dienhauses.<\/p>\n\n\n\n Der Start des Theaters war nicht besonders erfolgreich, es stand zun\u00e4chst von 1778 \u2013 1786 leer. Dann erhielt der Schauspieldirektor D\u00f6bbelin das Privileg mit seiner Truppe dort aufzutreten. Aber sein Gl\u00fcck hielt nicht lange an, er geriet in finanzielle Schwierigkeiten und verlor seinen Posten.<\/p>\n\n\n\n 1787, unter einem neu ernannten Direktorium, nannte man das Theater in K\u00f6nigliches Nationaltheater um. Mit der Zeit gelang es, die Spielst\u00e4tte zu einem der bedeutendsten Theater um 1800 werden zu lassen.<\/p>\n\n\n\n Friedrich Wilhelm III. entschloss sich einen Neubau des Theaters in Auftrag zu geben und beauftragte den Architekten Langhans mit dieser Aufgabe. Der Neubau mit 2000 Pl\u00e4tzen er\u00f6ffnete 1802 und brannte im Juli 1817 leider vollst\u00e4ndig aus.<\/p>\n\n\n\n Karl Friedrich Schinkel erhielt den Auftrag ein neues b\u00fcrgerliches Schauspielhaus f\u00fcr 1200 Zuschauer zu planen. Zus\u00e4tzlich sollten Restaurant mit K\u00fcche, ein Ball- und Konzertsaal und s\u00e4mtliche f\u00fcr den Theaterbetrieb notwendigen R\u00e4ume im Geb\u00e4ude integriert werden. Durch die Vermietung der zus\u00e4tzlichen S\u00e4le plante man, die laufenden Kosten zu reduzieren.<\/p>\n\n\n\n Im Mai 1821 er\u00f6ffnete man die Spielzeit auf der neuen B\u00fchne mit einem St\u00fcck von Goethe. Es gab anschlie\u00dfend Auff\u00fchrungen aus den Bereichen Sprechtheater, Konzerte und Opernauff\u00fchrungen zu sehen. Auch Urauff\u00fchrungen, wie zum Beispiel Der Freisch\u00fctz von Carl Maria von Weber erfreuten das Publikum.<\/p>\n\n\n\n Mit dem Ende der Monarchie erhielt das K\u00f6nigliche Schauspielhaus 1919 auch einen neuen Namen. Es hie\u00df nun Preu\u00dfisches Staatstheater. Leopold Jessner war der erste Theaterleiter und unter seiner Federf\u00fchrung zog die politische Inszenierung in das Theater ein. Das Publikum schwankte zwischen Begeisterung und Ablehnung. Im Januar 1930 gab er seinen Posten auf.<\/p>\n\n\n\n In der Zeit des Nationalsozialismus stand vorwiegend die Auff\u00fchrung \u201ewerksgetreuer\u201c Auff\u00fchrungen der Klassiker im Theaterprogramm. 1976 beschloss die SED-F\u00fchrung den Gendarmenmarkt zu rekonstruieren. Das Schauspielhaus sollte dabei zu einem Konzerthaus umgestaltet werden. Fast drei Jahre lang bauten etwa 90 Firmen und erschufen zwar etwas komplett Neues, das aber den Charakter des Originals hervorragend aufgriff. Die Einweihung erfolgte 1984 und seit 1992 hei\u00dft das einstige Schauspielhaus nun Konzerthaus Berlin.<\/p>\n\n\n\n Ich war vor einigen Jahren das erste Mal zu einem \u201eMieter-Konzert\u201c im Gro\u00dfen Saal. Unsere damalige Wohnungsbaugesellschaft lud jedes Jahr Mieter zu einem kostenlosen Konzertbesuch ein. Diesen konnten wir uns nicht entgehen lassen und bekamen zum Gl\u00fcck zwei der begehrten Freikarten. Steht man auf dem Gendarmenmarkt und guckt auf das Konzerthaus stehen links und rechts zwei imposante Bauwerke, die ich bei meinem Besuch auf dem Platz etwas genauer betrachtet habe.<\/p>\n\n\n\n Im Norden des Platzes steht heute der Franz\u00f6sische Dom. Dieser grenzt an die Franz\u00f6sische Kirche, die hier f\u00fcr Glaubensfl\u00fcchtlinge (Hugenotten) 1701\/05 errichtet wurde. Was mir bisher nicht klar war, dass es sich eigentlich um zwei Geb\u00e4ude handelt, die miteinander verbunden sind. Der Franz\u00f6sische Dom ist der Kuppelturm, der um 1780 daneben entstand. Der Begriff Dom ist in diesem Fall auch nicht kirchlich gepr\u00e4gt, sondern stammt vom franz\u00f6sisch d\u00f4me, was Kuppel bedeutet.<\/p>\n\n\n\n Damit der Dom errichtet werden konnte, musste der Friedhof der ans\u00e4ssigen Gemeinde verlegt werden. Daf\u00fcr erhielt die Gemeinde ein f\u00fcr alle Zeiten geltendes unentgeltliches Nutzungsrecht an dem Kuppelturm. So kam es, dass hier Wohnungen, Schulr\u00e4ume, der Erman-Saal und ein Museum untergebracht waren.<\/p>\n\n\n\n Im Zweiten Weltkrieg brannte die Turmkuppel und die angrenzende Kirche ab. Gl\u00fccklicher Weise konnten die Best\u00e4nde des Hugenottenmuseums und die unteren Stockwerke gerettet werden. <\/p>\n\n\n\n Ab 1978 baute man die Kirche und die Kuppel im Zuge der Umgestaltung des Gendarmenmarktes auf. Es entstand auch eine Treppe in der Kuppel, die es m\u00f6glich macht, eine Aussichts-Balustrade zu besuchen. Ich w\u00e4re gerne nach oben gestiegen, aber seit 2017 finden Sanierungsarbeiten statt und der Dom ist geschlossen. Auch das Hugenottenmuseum ist leider geschlossen. Aber ein Rundgang um den Geb\u00e4udekomplex lohnt sich trotzdem und man kann die wundersch\u00f6ne Fassade entdecken.<\/p>\n\n\n\n Der Deutsche Dom steht gegen\u00fcber des Franz\u00f6sischen Doms. Wie der Franz\u00f6sische Dom ist der Deutsche Dom ein Kuppelturm, der neben einer bestehenden Kirche errichtet wurde. Er ist nie als Kirche genutzt worden. Beide Bauwerke dienten der Versch\u00f6nerung des Gendarmenmarktes. Auch der Deutsche Dom fiel den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zum Opfer und brannte ab. Von 1983 bis 1996 baute man den Deutschen Dom wieder auf.<\/p>\n\n\n\n Heute wird er als Ausstellungsort f\u00fcr den Deutschen Bundestag genutzt.<\/p>\n\n\n\n Der Besuch der Ausstellung im Deutschen Dom ist kostenfrei m\u00f6glich und ich habe mich spontan entschlossen, diese zu entdecken. Normalerweise besuchen jeden Tag viele Gruppen die Ausstellung. Da die Ausstellung aber gerade erst wieder nach etwas l\u00e4ngerer Schlie\u00dfung ge\u00f6ffnet hatte, war ich an diesem Vormittag alleine im Geb\u00e4ude unterwegs. Es waren auch noch nicht alle Etagen ge\u00f6ffnet und so konzentrierte sich mein Besuch auf die Ebenen 1 bis 3 der Parlamentshistorischen Ausstellung.<\/p>\n\n\n\n Die gesamte Ausstellung ist sehr gut aufbereitet. Neben Schautafeln und multimedialen Angeboten werden auch Exponate gezeigt, die sich mit der historischen Entwicklung des parlamentarischen Systems der Bundesrepublik Deutschland besch\u00e4ftigen.<\/p>\n\n\n\n Zeit sollte man auf jeden Fall mitbringen, wenn man sich intensiv mit dem Thema besch\u00e4ftigen m\u00f6chte \u2013 und etwas politisches Interesse ist nat\u00fcrlich auch von Vorteil. Ich gebe zu, dass mir bereits nach dem Besuch der Themenabschnitte \u201eDer deutsche Fr\u00fchparlamentarismus und die Revolution 1848\/49\u201c und \u201eDie parlamentarische Demokratie in Deutschland\u201c der Kopf schwirrte. Es war sehr viel Input, den ich zu verarbeiten hatte. Also habe ich die beiden anderen Bereiche zu den Themen \u201eParlamentarismus im kaiserlichen Deutschland und in der Weimarer Republik\u201c und \u201eDer NS-Staat und Scheinparlamentarismus in der DDR\u201c nur im Schnelldurchlauf durchlaufen und lieber einen weiteren Besuch f\u00fcr diese Themen eingeplant.<\/p>\n\n\n\n Parlamentshistorische Ausstellung des Deutschen Bundestages Dienstag \u2013 Sonntag: 10 – 18 Uhr kostenlos<\/p>\n\n\n\n Berlin hat viele Pl\u00e4tze, die mich begeistern. Einer der wohl sch\u00f6nsten Pl\u00e4tze der Stadt ist der Gendarmenmarkt. Die Geb\u00e4ude auf dem Platz sind wirklich beeindruckend und ich entdecke immer wieder Details, die ich zuvor nicht gesehen habe.<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":20045,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_genesis_hide_title":false,"_genesis_hide_breadcrumbs":false,"_genesis_hide_singular_image":false,"_genesis_hide_footer_widgets":false,"_genesis_custom_body_class":"","_genesis_custom_post_class":"","_genesis_layout":"","footnotes":""},"categories":[29],"tags":[247],"acf":[],"yoast_head":"\n![\"Konzerthaus](\"https:\/\/vonortzuort.reisen\/wp-content\/uploads\/2020\/12\/berlin-gendarmenmarkt-konzerthaus-berlin-1024x682.jpg\")
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Im November 1943 brannte der S\u00fcdfl\u00fcgel nach einem Bombentreffer aus. In den letzten Tagen der Schlacht um Berlin fiel dann, der bis dahin unversehrt gebliebene Teil des Hauses, den Flammen zum Opfer.<\/p>\n\n\n\n![\"Figur](\"https:\/\/vonortzuort.reisen\/wp-content\/uploads\/2020\/12\/berlin-gendarmenmarkt-konzerthaus-figur-eingang-1024x682.jpeg\")
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1500 Zuschauer finden im Gro\u00dfen Saal im Parkett und den zwei R\u00e4ngen Platz. Bei unserem ersten Besuch sa\u00dfen wir im Zweiten Rang und in den folgenden Jahren \u201earbeiteten\u201c wir uns \u00fcber den ersten Rang Mitte bis ins Parkett vor. Jedes Mal war ich wieder begeistert von der Gestaltung des Konzertsaals, den ich beim Zuh\u00f6ren bewundern konnte. Die Akustik war wirklich toll und ich habe den Besuch sehr genossen.<\/p>\n\n\n\nFranz\u00f6sischer Dom<\/h2>\n\n\n\n
![\"Franz\u00f6sischer](\"https:\/\/vonortzuort.reisen\/wp-content\/uploads\/2020\/12\/berlin-gendarmenmarkt-franz-dom-1024x682.jpeg\")
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<\/figure>\n\n\n\nDeutscher Dom auf dem Gendarmenmarkt<\/h2>\n\n\n\n
Die Kuppel der Deutschen Doms hat einen Durchmesser von 13 Metern, auf der Spitze steht eine vergoldete Statue, die eine Allegorie der Tugend darstellt.<\/p>\n\n\n\n![\"Deutsche](\"https:\/\/vonortzuort.reisen\/wp-content\/uploads\/2020\/12\/berlin-gendarmenmarkt-deutscher-dom-rueckseite-1024x682.jpeg\")
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<\/figure>\n\n\n\nBesuch der Ausstellung: Wege \u2013 Irrwege \u2013 Umwege<\/h3>\n\n\n\n
![\"Ausstellung](\"https:\/\/vonortzuort.reisen\/wp-content\/uploads\/2020\/12\/berlin-gendarmenmarkt-deutscher-dom-gesetzgebung-1024x682.jpeg\")
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<\/figure>\n\n\n\nAdresse:<\/h4>\n\n\n\n
Deutscher Dom
Gendarmenmarkt 1
10117 Berlin-Mitte<\/p>\n\n\n\n\u00d6ffnungszeiten:<\/h4>\n\n\n\n
Von Mai bis September ist die Ausstellung bis 19 Uhr ge\u00f6ffnet. Montags ist nur an Feiertagen ge\u00f6ffnet!<\/p>\n\n\n\nEintrittspreise:<\/h4>\n\n\n\n
![\"Schillerdenkmal](\"https:\/\/vonortzuort.reisen\/wp-content\/uploads\/2020\/12\/berlin-gendarmenmarkt-schillerdenkmal-1024x682.jpeg\")
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