{"id":22593,"date":"2020-11-01T05:59:00","date_gmt":"2020-11-01T04:59:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=22593"},"modified":"2023-03-13T09:44:08","modified_gmt":"2023-03-13T08:44:08","slug":"luftfahrttechnischen-museum-rechlin","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/mecklenburg-vorpommern\/mecklenburgische-seenplatte\/luftfahrttechnischen-museum-rechlin\/","title":{"rendered":"Flugzeuge gucken im Luftfahrttechnischen Museum Rechlin"},"content":{"rendered":"\n

Im S\u00fcden der Mecklenburgischen Seenplatte liegt die Gemeine Rechlin. Das Luftfahrttechnische Museum am Ortsrand fanden wir sehr interessant, ein Ausflugsziel f\u00fcr jedes Wetter.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

\"Luftfahrttechnischen<\/figure>\n\n\n\n

Warum gibt es ein Luftfahrttechnisches Museum in Rechlin?<\/h2>\n\n\n\n

1916 entstand in Rechlin im Auftrag des Preu\u00dfischen Kriegsministeriums die Flieger-Versuchs- und Lehranstalt. Hier fanden zum Beispiel Fl\u00fcge mit dem Prototypen der Fokker D.VII statt. Nach dem Ersten Weltkrieg mussten aufgrund der Vorgabe des Versailler Vertrages die Anlagen demontiert werden. Deutschland war es untersagt, sich mit der Entwicklung und dem Bau von Flugzeugen zu besch\u00e4ftigen. 1922 schloss Deutschland mit der Sowjetunion den Vertrag von Rapallo ab, der es erm\u00f6glichte den Versailler Vertrag zu umgehen. So wurde es m\u00f6glich, zun\u00e4chst noch geheim, fliegendes Personal auszubilden und Flugzeuge zu erproben. Ab 1925 war es dann durch Lockerungen im Versailler Vertrag auch offiziell m\u00f6glich.<\/p>\n\n\n\n

\"Fokker
Fokker D.VII<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Im Rechlin entstand die erste Flugzeughalle mit Arbeits- und Wohnhaus. Es folgten zwei Junkers-Flugzeughallen und ein Motorenpr\u00fcfstand. <\/p>\n\n\n\n

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten floss viel Geld und jede Menge Knowhow nach Rechlin. Die f\u00fchrenden Techniker und Ingenieure des Landes beorderte man auf das Gel\u00e4nde, es entstanden Wohnquartiere in der sogenannten \u201eMeistersiedlung\u201c. Es folgten die Errichtung von Laboren, Verwaltungesgeb\u00e4uden, Kasernen, \u2026.
Rechlin entwckelte sich zur Erprobungsstelle der Luftwaffe. Hier sollte die Gebrauchsf\u00e4higkeit von Flugger\u00e4ten und Ausr\u00fcstungen erprobt werden. Auch neue Flugzeugtypen standen in Rechlin auf dem Pr\u00fcfstand bevor sie in den Einsatz genommen wurden. <\/p>\n\n\n\n

\"Luftfahrttechnischen<\/figure>\n\n\n\n

Im August 1944 erfolgte der erste geplante Gro\u00dfangriff durch die US-Luftwaffe, die Sch\u00e4den lie\u00dfen den Betrieb schlie\u00dflich zum Erliegen kommen. Im Mai 1945 \u00fcbernahm die Rote Armee das Erprobungsst\u00e4tte.<\/p>\n\n\n\n

Nach dem Krieg wurde Rechlin zu einer Garnision der Sowjetischen Streitkr\u00e4fte. Der Flughafen in L\u00e4rz war St\u00fctzpunkt von Jagdbombern und Hubschraubern, die Angeh\u00f6rigen der Streitkr\u00e4fte wohnten in Rechlin und in den Kasernen der ehemaligen Erprobungsstelle.<\/p>\n\n\n\n

\"Flugzeuge<\/figure>\n\n\n\n

Einen Teil der Anlagen nutzte die NVA (Nationale Volksarmee der DDR) f\u00fcr die Unterbringung eines funktechnischen Bataillons der Luftstreitkr\u00e4fte, einer Funkmess-St\u00f6rkompanie der Luftstreitkr\u00e4fte und einem Ausbildungsbataillon des Funktechnischen Regimentes. Ab 1963 diente das Gel\u00e4nde dann dem zentralen Nachrichtenlager des Verteidigungsministeriums der DDR.<\/p>\n\n\n\n

Im Juni 1948 entstand die Schiffswerft Rechlin, die unter anderem Sportboote und Rettungsboote baute.<\/p>\n\n\n\n

Gr\u00fcndung des Museums<\/h2>\n\n\n\n

Die Geschichte Rechlins aufzuzeigen, das war die Idee, die hinter der Gr\u00fcndung des Luftfahrttechnischen Museums stand.<\/p>\n\n\n\n

1993 gr\u00fcndete sich der \u201eF\u00f6rderverein Luftfahrttechnisches Museum Rechlin e.V.\u201c, um die Luftfahrtsgeschichte der Region zusammenzutragen. Der Standort f\u00fcr das Museum war schnell gefunden. Die Geb\u00e4ude am Haupteingang der ehemaligen Erprobungsst\u00e4tte und etwa 10.000 m\u00b2 Land konnten von der Gemeinde und dem F\u00f6rderverein gekauft werden. Die Konzeption des Museum erstellte man in Zusammenarbeit mit anderen Museen und Milit\u00e4rhistorikern und sammelt eifrig Spendengelder. Die Geb\u00e4ude mussten aufw\u00e4ndig renoviert werden. St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck gelang es so das Museum so zu erschaffen, wie es sich heute den Besuchern pr\u00e4sentiert.<\/p>\n\n\n\n

\"Lastensegelflugzeug<\/figure>\n\n\n\n

Rundgang im Luftfahrttechnischen Museum Rechlin<\/h3>\n\n\n\n

Wenn man das Gel\u00e4nde des Museums betritt, steht man zun\u00e4chst auf einer gro\u00dfen Au\u00dfenfl\u00e4che. Hier kann man einige Schiffe und Milit\u00e4rflugzeuge, wie die MiG 23 genauer betrachten.<\/p>\n\n\n\n

\"Schiffe<\/figure>\n\n\n\n

Wir sind anschlie\u00dfend durch die Ausstellungsfl\u00e4chen in den Geb\u00e4uden gegangen.<\/p>\n\n\n\n

In einem Geb\u00e4ude waren Ausstellungst\u00fccke zu sehen, die zu der Zeit der sowjetischen Nutzung des Gel\u00e4ndes geh\u00f6ren. Viel ist in den Geb\u00e4uden nach der \u00dcbergabe nicht zu finden gewesen. Die gro\u00dfen bunten Bilder sind zum Beispiel bemalte Tapeten, die vorsichtig von den W\u00e4nden gel\u00f6st worden sind. Wer sie gemalt hat ist nicht bekannt, auch die Motivdeutung ist nicht ganz gekl\u00e4rt. Es k\u00f6nnten Motive aus der russischen M\u00e4rchen- und Sagenwelt sein.<\/p>\n\n\n\n

\"Ausstellung<\/figure>\n\n\n\n

Viele der anderen Ausstellungsst\u00fccke in diesem Raum sind Fundst\u00fccke aus der Umgebung. Die gezeigten Bilder haben mich sehr beeindruckt, da sie mir einen Einblick in eine vollkommen unbekannte Welt zeigen.<\/p>\n\n\n\n

\"Nachbau
Siemens Schuckert<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Streift man durch die weiteren Ausstellungshallen unternimmt man eine kleine Reise durch die Geschichte der Luftfahrt. Es gibt erhaltene und restaurierte Flugzeuge zu sehen. Diese sind von unterschiedlichen Streitkr\u00e4ften genutzt worden. Ich finde es immer wieder erstaunlich, welche unterschiedlichen Formen die Flugzeuge doch haben. Ganz \u00fcberrascht war ich, als ich eine Siemens Schuckert D.III entdeckt habe. Dieser Flugzeugtyp ist als Jagdmaschine im Ersten Weltkrieg genutzt worden und ganz in dem Schuckertwerk in meinem Berliner Heimatbezirk Siemensstadt gebaut worden.<\/p>\n\n\n\n

\"Flugzeugmodelle\"<\/figure>\n\n\n\n

Auch Modelle von Flugzeugen befinden sich in der Ausstellung. Nicht alle davon sollte man wirklich ernst nehmen.<\/p>\n\n\n\n

Recht klein und unscheinbar habe ich in einer Ecke der Ausstellung eine kleine Geschichte entdeckt, die ich unbedingt berichten m\u00f6chte. <\/p>\n\n\n\n

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\"Infotafel<\/figure>\n<\/div>\n\n\n\n
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Der Schauspieler Heinz R\u00fchmann, den ich immer sehr gerne in Filmen gesehen habe, war eine zeitlang in Rechlin stationiert. Wie er dort hin gekommen ist und was er dort erlebt hat, hat R\u00fchmann selber aufgeschrieben. <\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Ganz besonders hat mir die Vorstellung gefallen, dass R\u00fchmann bei einem Gel\u00e4ndemarsch aufgrund eines schmerzenden Meniskus mit dem Fahrrad teilnehmen konnte. Ja auch im Milit\u00e4r gibt es \u201ePromistatus\u201c.<\/p>\n\n\n\n

Wer gerne mehr \u00fcber die Arbeit auf der Schiffswerft Rechlin erfahren m\u00f6chte findet im Luftfahrttechnischen Museum Rechlin auch viele Informationen und einige interessante Ausstellungsst\u00fccke.<\/p>\n\n\n\n

\"Schiffe<\/figure>\n\n\n\n

Das Museum ist nicht gro\u00df und man braucht nicht ewig, um alles zu sehen. Die Informationstafeln sollte man auf jeden Fall lesen. Es wird nicht nur \u00fcber das Fliegen, sondern ganz viel \u00fcber die Geschichte der Region berichtet.<\/p>\n\n\n\n


Adresse:<\/h3>\n\n\n\n

Luftfahrttechnisches Museum Rechlin e.V.
Am Claassee 1
17248 Rechlin
www.luftfahrttechnisches-museum-rechlin.de<\/a><\/p>\n\n\n\n

\u00d6ffnungszeiten:<\/h3>\n\n\n\n

April-Oktober<\/strong>
t\u00e4glich: 10- 17 Uhr
Ostern <\/strong>
Freitag – Montag: 10- 17 Uhr
Februar-M\u00e4rz <\/strong>
Montag – Donnerstag: 10- 16 Uhr
Freitag: 10- 15 Uhr <\/p>\n\n\n\n

Eintrittspreise<\/h3>\n\n\n\n

Erwachsene (ab 16) 12,- \u20ac
Es werden Erm\u00e4\u00dfigungen angeboten.<\/p>\n\n\n\n

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