{"id":25195,"date":"2021-03-31T05:53:00","date_gmt":"2021-03-31T03:53:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=25195"},"modified":"2022-12-15T09:25:52","modified_gmt":"2022-12-15T08:25:52","slug":"pergamonmuseum-das-panorama","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/berlin\/pergamonmuseum-das-panorama\/","title":{"rendered":"Pergamonmuseum. Das Panorama"},"content":{"rendered":"\n

Gegen\u00fcber dem Bode-Museums direkt an der S-Bahnbr\u00fccke liegt das moderne tempor\u00e4re Ausstellungsgeb\u00e4ude \u201ePergamonmuseum. Das Panorama\u201c, das die Ausstellung \u201ePERGAMON. Meisterwerke der antiken Metropole und 360\u00b0-Panorama von Yadegar Asisi\u201c beherbergt.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Das Geb\u00e4ude ist extra f\u00fcr diese Ausstellung erbaut worden und soll zun\u00e4chst so lange ge\u00f6ffnet bleiben, bis die Umbauma\u00dfnahmen des Pergamonmuseums abgeschlossen sind. Ich kann an dieser Stelle schon einmal festhalten, dass der Abbau dieser Ausstellung wirklich sehr schade w\u00e4re. Mich hat sie unheimlich beeindruckt und begeistert.<\/p>\n\n\n\n

\"\u201ePergamonmuseum.<\/figure>\n\n\n\n

\u00dcber \u201eDas Panorama\u201c<\/h2>\n\n\n\n

In dem 2018 erbauten Geb\u00e4ude wird die Ausstellung \u201ePERGAMON. Meisterwerke der antiken Metropole und 360\u00b0-Panorama von Yadegar Asisi\u201c gezeigt. Gemeinsam mit dem K\u00fcnstler Asisi \u201eerschuf\u201c die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin die Stadt Pergamon in der r\u00f6mischen Zeit (ca. 129 n.Chr.). Naja, nicht wirklich die Stadt als Nachbau, sondern als ein riesiges Panorama. Ausgew\u00e4hlte Originalobjekte aus der Antikensammlung stehen dem Panorama und weiteren digitalen Visualisierungen gegen\u00fcber und werden dadurch erst richtig verst\u00e4ndlich. Entstanden ist eine beeindruckende Ausstellung, die Ergebnisse langj\u00e4hriger arch\u00e4ologischer und bauhistorischer Forschungen mit der Arbeit eines K\u00fcnstlers verbindet und so dem Publikum einen Einblick in die Vergangenheit pr\u00e4sentiert.<\/p>\n\n\n\n

Was kann man im \u201ePergamonmuseum. Das Panorama\u201c sehen?<\/h2>\n\n\n\n

Betritt man die Ausstellung vom hellen Eingangsbereich aus, gelangt man zun\u00e4chst in einen recht dunklen Raum. Punktuell erstrahlen Statuen im Raum und ziehen mein Auge magisch an.<\/p>\n\n\n\n

\"Pergamonmuseum.<\/figure>\n\n\n\n

Aber zuerst will ich mich etwas \u00fcber die Entdeckung Pergamons und die Erforschung des Pergamonaltars informieren und lese mir eine Schautafel durch. Dabei erfahre ich, dass 1864\/65 der deutsche Carl Humann bei einem Besuch der t\u00fcrkischen Ruinenst\u00e4tten beobachtete, wie Reliefplatten zerschlagen und aus dem zerkleinerten Gestein Kalk gebrannt wurde. Gl\u00fccklicherweise erkannte er, dass es dadurch zur Vernichtung von unsch\u00e4tzbarem Kulturgut kam. Es gelang ihm, die Berliner Museen zu \u00fcberreden, bei der t\u00fcrkischen Regierung eine Genehmigung f\u00fcr Ausgrabungen zu erhalten. Es gelang und von 1878-1886 konnte man mehrere Ausgrabungen durchf\u00fchren. Ein Teil der Fundst\u00fccke kam in die Berliner Museen. In der Rotunde des Alten Museums konnten die Besucher zum ersten Mal Reliefplatten des Pergamonaltars bewundern.<\/p>\n\n\n\n

Heute, \u00fcber 100 Jahre sp\u00e4ter, bewundern die Besucher noch immer die wundersch\u00f6nen St\u00fccke in Berlin. Einen kleinen Teil davon kann man im \u201ePergamonmuseum. Das Panorama\u201c sehen.<\/p>\n\n\n\n

Was Licht so bewirken kann …<\/h3>\n\n\n\n

Nachdem ich die wichtigsten Informationen gelesen hatte, beginne ich mit meinem Rundgang bei den Statuen, die meinen Blick schon beim Betreten des Raumes gefesselt hatten. Ausgestellt sind eine Gruppe von Frauengestalten, sogenannte Gewandstatuen. Sie standen urspr\u00fcnglich auf der Terrasse des Pergamonaltars. Vermutlich ehrte man mit ihnen verdiente B\u00fcrgerinnen. Mich fasziniert das ausgekl\u00fcgelte Lichtkonzept, dass die Gestalten nicht nur hell im Raum erstrahlen l\u00e4sst, sondern auch jede Figur bei einer \u00c4nderung des Betrachtungswinkels ganz anders aussehen l\u00e4sst.<\/p>\n\n\n\n

\"Figurengruppe\"<\/figure>\n\n\n\n

Nur wenige Meter entfernt steht einer weitere Frauenstatue. Diese stammt aus der Zeit 320-300 v.Chr.. Als ich diese Zeitangabe lese, wird mir erst einmal klar, wie lange diese Kunstwerke bereits erhalten geblieben sind und was sie, k\u00f6nnten sie reden, \u00fcber das Weltgeschehen berichten k\u00f6nnten. Von dieser Marmorfigur ist der Kopf leider nicht erhalten und so schweigt sie. Daf\u00fcr \u201espricht\u201c die Figur durch ein wundervolles Lichtkonzept auf ihrem Gewand. Durch langsamen Farbwechsel des Lichtes ver\u00e4ndert sich die farbige Gestaltung des Gewandes und l\u00e4sst so eine zun\u00e4chst etwas kalte wei\u00dfe Figur viel w\u00e4rmer und lebendiger wirken. Die Auswahl der Farben ist dabei nicht willk\u00fcrlich gew\u00e4hlt. Man wei\u00df, dass Marmorskulpturen in der griechischen und r\u00f6mischen Antike meistens farbig gefasst waren und kennt auch die verwendeten Farbt\u00f6ne. F\u00fcr die Farben verwendete man organische und mineralische Substanzen, die sich nur ganz selten und in kaum sichtbaren Spuren erhalten haben. Ob diese Frauenfigur genau so aussah, wie in dieser Lichtprojektion rekonstruiert, ist hypothetisch. Vergleiche mit kleinformatigen Tonfiguren der gleichen Zeit machen die Rekonstruktion aber plausibel.<\/p>\n\n\n\n