{"id":26645,"date":"2021-07-25T05:40:00","date_gmt":"2021-07-25T03:40:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=26645"},"modified":"2022-07-28T10:49:48","modified_gmt":"2022-07-28T08:49:48","slug":"ruine-in-oybin","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/sachsen\/oberlausitz\/ruine-in-oybin\/","title":{"rendered":"Burg- und Klosteruine in Oybin"},"content":{"rendered":"\n

Im Zittauer Gebirge in Sachsen liegt der kleine Ort Oybin. Oberhalb des Ortes erhebt sich der Oybin, ein 514 Meter hoher Berg und auf diesem befindet sich die Ruine der Burg Oybin. Ein Ort, der nicht nur f\u00fcr Fans von Burgen interessant ist, sondern ein St\u00fcck Geschichte geschrieben hat.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Es regnet ohne Pause, die Wolken h\u00e4ngen tief und als ich von meinem Hotelfenster den Oybin hoch blicke, sehe ich nichts. Da oben soll die Ruine einer Burg- und Klosteranlage stehen und genau die werde ich gleich besuchen.<\/p>\n\n\n\n

\"Ruine<\/figure>\n\n\n\n

Vom Ort aus erreicht man die Burganlage \u00fcber einen Fu\u00dfweg, der an der Bergkirche von Oybin vorbei f\u00fchrt. Hier war ich am Tag zuvor schon einmal unterwegs und habe die wundersch\u00f6nen Malereien in der Kirche bewundert. <\/p>\n\n\n\n

\"Weg<\/figure>\n\n\n\n

Die H\u00f6henburg erstreckt sich \u00fcber den gesamten Gipfelbereich und neben der eigentlichen Burganlage gibt es auch noch die Ruine des Klosters und Kaiserhauses und einen bis heute genutzten Bergfriedhof.<\/p>\n\n\n\n

Sprung in die Vergangenheit<\/h2>\n\n\n\n

Die fr\u00fchsten Bauspuren, die man auf dem Oybin gefunden hat, stammen aus dem 13.Jahrhundert. Es hat eine burg\u00e4hnliche Anlage existiert, von der aus Raubritter ihre \u00dcberf\u00e4lle geplant hatten.
1291 fand nachweislich eine Zerst\u00f6rung dieser Anlage durch die Stadt Zittau statt, konnte aber kurze Zeit sp\u00e4ter erneut aufgebaut werden.<\/p>\n\n\n\n

\"Blick<\/figure>\n\n\n\n

In der Zeit von 1311-1316 erweiterte man die Anlage zu einer Wehrburg, die die nahe gelegenen Handelswege sch\u00fctzen sollte. <\/p>\n\n\n\n

Ab 1346 geh\u00f6rte die Anlage der b\u00f6hmischen Krone. Karl IV. lie\u00df das Kaiserhaus errichten, das er als Alterruhesitz nutzen wollte. Er veranlasste 1366 auch den Bau der gotischen Kirche auf dem Oybin und stiftete dem Orden der C\u00f6lestiner ein Kloster auf dem Berg. Hier lebten jeweils sechs bis zw\u00f6lf M\u00f6nche. Heute wei\u00df man, dass die M\u00f6nche technisch sehr bewandert waren. So hat man bei Untersuchungen herausgefunden, dass sie in ihrem Kloster eine Fu\u00dfbodenheizung hatten und auch f\u00fcr den Bau von Wasserleitungen bis Zittau verantwortlich waren.<\/p>\n\n\n\n

\"Oybin<\/figure>\n\n\n\n

In der Zeit der Hussitenkrieg belagerten die Hussiten erfolglos den Berg und auch ihre Angriffe waren nicht erfolgreich. Der Oybin galt als uneinnehmbar. So kam es, dass ein Teil des Prager Domschatzes aus dem Veitsdom<\/a> dort in Sicherheit gebracht wurde.<\/p>\n\n\n\n

Die Zerst\u00f6rung<\/h2>\n\n\n\n

W\u00e4hrend der Zeit der Reformation l\u00f6ste man das Kloster auf dem Oybin auf. Langsam begannen die ersten Geb\u00e4ude zu verfallen.<\/p>\n\n\n\n

1577 kam es dann zu einer gr\u00f6\u00dferen Katastrophe. Der Blitz schlug in die Kirche ein und sie brannte nahezu vollst\u00e4ndig aus. Es erfolgte kein Wiederaufbau und mit der Zeit war das Burggel\u00e4nde vollkommen unbewohnt. Die Bewohner aus dem Tal nutzten die Ruine als \u201eMateriallager\u201c und bedienten sich f\u00fcr den Bau ihrer H\u00e4user an den Steinen.<\/p>\n\n\n\n

\"Klosterruine\"<\/figure>\n\n\n\n

1681 kam die n\u00e4chste Katastrophe. Ein Felssturz l\u00f6ste sich und zerst\u00f6rte weitere Bereiche der Burganlage. Es brach ein Feuer aus, dass fast zwei Wochen gebrannt haben soll. Gelagertes Pulver explodierte und einige Bereiche st\u00fcrzten zusammen.<\/p>\n\n\n\n

Die Burgruine in der Romantik<\/h2>\n\n\n\n

Fast vergessen lag die Ruine auf dem Berg. Erst durch den s\u00e4chsischen Maler Johann Alexander Thiele kam es zur Erweckung aus dem Dornr\u00f6schenschlaf. Er malte die zugewachsene Ruine und bescherte ihr so eine ungewollte Popularit\u00e4t. Auch Caspar David Friedrich und andere Maler zog die romanische Kulisse an und es entstanden zahlreiche Bilder, die heute in Museen zu bewundern sind.<\/p>\n\n\n\n

\"vernebelter<\/figure>\n\n\n\n

1829 begann man die Ruine vom Schutt zu befreien und sanierte das Kaiserhaus, um es vor dem Verfall zu bewahren. Die neu eingerichtete Eilkutschenverbindung und die Schmalspurbahn<\/a> brachten Kurg\u00e4ste und Wanderer nach Oybin. Sogar ein kleines Museum entstand.<\/p>\n\n\n\n

Trotzdem nagte der Verfall weiter an der Ruine und man versucht bis heute mit Sanierungsma\u00dfnahmen alles, um den Bau zu erhalten.<\/p>\n\n\n\n

Besuch der Burgruine von Oybin<\/h2>\n\n\n\n

Nach wenigen Minuten Fu\u00dfweg, der allerdings recht steil bergauf f\u00fchrt, erreicht man den Burgeingang. Wer sich diesen Weg nicht zutraut, kann auch mit einer kleinen Touristenbahn auf der Stra\u00dfe hochfahren.<\/p>\n\n\n\n

Das Innere der Kloster- und Burgruine kann kostenpflichtig besucht werden, es gibt auch die M\u00f6glichkeit, einen Rundweg \u00fcber das Plateau entlang zu laufen.<\/p>\n\n\n\n

Nachdem man den heutigen Eingang \u00fcber eine Holzbr\u00fccke am ersten Turm passiert hat, f\u00fchrt ein Weg bergauf zu einem kleinen Platz. Hier befindet sich ein Museum im ehemaligen Wohnturm, dass sich mit der Geschichte der Burg- und Klosteranlage Oybin besch\u00e4ftigt.<\/p>\n\n\n\n

\"Blick<\/figure>\n\n\n\n

Der Rundgang zwischen den Mauerresten und in den freigelegten Bereichen ist beeindruckend. Das Wetter hatte sich bei meinem Besuch nicht gebessert und es zogen tief h\u00e4ngende Wolken um die Felsen und verwehrten einen Blick in das Tal. Wenn nun noch Nebelschwaden durch die Ruine gezogen w\u00e4ren, h\u00e4tte der Ort die ideale Filmkulisse abgegeben.<\/p>\n\n\n\n

Besonders haben mich die \u00dcberreste der Kirche beeindruckt. Ein hoher Raum, in diesem Fall ohne Decke, mit beeindruckenden Fenster\u00f6ffnungen. Zu gerne h\u00e4tte ich hier einen Chor singen geh\u00f6rt, denn die Akustik ist nach wie vor beeindruckend.<\/p>\n\n\n\n

\"Oybin<\/figure>\n\n\n\n

Bei gutem Wetter und ohne Regen w\u00e4re ich gerne noch l\u00e4nger durch die Anlage gestreift und auf Entdeckungstour gegangen. So habe ich die Ruine in Oybin verlassen und bin durch die enge Ritterschlucht zur\u00fcck ins Tal gelaufen. Von dort aus startete f\u00fcr mich dann eine aufregende dreit\u00e4gige Pilgerwanderung auf der Via Sacra<\/a>.<\/p>\n\n\n\n

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\"YouTube\"

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