{"id":26918,"date":"2021-08-15T05:47:00","date_gmt":"2021-08-15T03:47:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=26918"},"modified":"2022-06-17T11:40:33","modified_gmt":"2022-06-17T09:40:33","slug":"peterskirche","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/sachsen\/goerlitz\/peterskirche\/","title":{"rendered":"Peterskirche \u2013 ein Wahrzeichen von G\u00f6rlitz"},"content":{"rendered":"\n

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul ist in G\u00f6rlitz eher unter dem Namen Peterskirche bekannt. Sie steht oberhalb des Nei\u00dfetals und ihre markanten Turmspitzen haben mir eine ideale Orientierungshilfe in der Altstadt geboten.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

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Meine erste Nacht, die das Ende meiner Pilgerwanderung auf der Via Sacra <\/a>bedeutete, in G\u00f6rlitz habe ich in einem kleine Hotel unterhalb der Peterskirche verbracht. Die markanten Turmspitzen und das Kupferdach haben mich sofort angezogen und ich habe mich auf eine kleine Entdeckungstour begeben.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Peterskirche \u2013 ein bi\u00dfchen Geschichte<\/h2>\n\n\n\n

Um 1230 stand bereits eine Basilika auf der Erh\u00f6hung \u00fcber der Nei\u00dfe. Der Bau der heutigen Kirche begann Anfang des 15. Jahrhunderts. Die Grundsteinlegung des Chors fand 1423 statt und um 1497 war die Kirche fertig gestellt. Die Kirche hat mit einer L\u00e4nge von 72 Metern, einer Breite von 39 Metern und einer Mittelschiffsh\u00f6he von 24 Metern schon recht beachtliche Ausma\u00dfe. Bis heute z\u00e4hlt sie zu einer der gr\u00f6\u00dften und bedeutendsten Hallenkirchen im Osten Deutschlands.<\/p>\n\n\n\n

Ein Stadtbrand (1691) vernichtete unter anderem einen gro\u00dfen Teil des Inventars, wie zum Beispiel 36 Alt\u00e4re. Im Zuge der Instandsetzungen nach dem Brand, stattete man die Kirche im Stil des Barocks neu aus.<\/p>\n\n\n\n

Ab 1702 war der bekannte Komponist und Musiker Christian Ludwig Boxberg Organist in der Peterskirche. Er ver\u00f6ffentlichte neben zahlreichen musikalischen Werken auch eine Beschreibung der Sonnenorgel, die bis heute in der Kirche steht.<\/p>\n\n\n\n

\"Turmspitzen\"<\/figure>\n\n\n\n

1889 und 1891 erh\u00f6hte man die beiden T\u00fcrme auf 84 Meter. Es entstanden zus\u00e4tzliche obere Geschosse und Turmhelme aus Beton, die bis heute die markante Optik der Kirche ausmachen. Ich finde aufgrund der anderen Farbgebung kann man recht gut erkennen, dass sie Turmspitzen nachtr\u00e4glich entstanden sind.<\/p>\n\n\n\n

Tragisch war die Zerst\u00f6rung der Glasgem\u00e4lde und Teile des Daches im Mai 1945. Eine, durch die deutsche Wehrmacht ausgel\u00f6ste Sprengung der Altstadtbr\u00fccke, verursachte eine enorme Druckwelle, die zu diesen Sch\u00e4den f\u00fchrte. Es dauerte einige Jahre, bis die Sch\u00e4den und weitere Bereiche der Peterskirche restauriert werden konnten.<\/p>\n\n\n\n

\"Peterskirche<\/figure>\n\n\n\n

Kirchenrundgang<\/h2>\n\n\n\n

Betritt man die Peterskirche, steht man in einer gro\u00dfen f\u00fcnfschiffigen Hallenkirche. Auff\u00e4llig sind die schlanken Pfeiler, die in ein Netzgew\u00f6lbe in den Seitenschiffen und ein Gew\u00f6lbe in Sternenform im Mittelschiff \u00fcbergehen. Ich bin erstaunt dar\u00fcber, wie \u201eleicht\u201c und filigran dieses wirkt.<\/p>\n\n\n\n

\"Blick<\/figure>\n\n\n\n

Im n\u00f6rdlichen Seitenschiff fallen die wundersch\u00f6nen Fenster mit Fischblasenma\u00dfwerk auf. Die Fenster der Kirche sind sehr hoch und das Licht scheint hindurch. Das macht den gesamten Innenraum dadurch hell und freundlich.<\/p>\n\n\n\n

\"Altar<\/figure>\n\n\n\n

Der Altar zieht meinen Blick auf sich. Er besteht aus Sandstein und poliertem Stuckmarmor. Er steht vor hellen gro\u00dfen Fenstern, ist reich mit Figuren geschm\u00fcckt und wirkt auf mich nicht zu \u00fcberladen. Ein wundersch\u00f6ner Altar, der aufgrund der Kirchengr\u00f6\u00dfe eher klein wirkt. Er gliedert sich aber sehr harmonisch in das Gesamtbild der Kirche ein.<\/p>\n\n\n\n

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\"Kanzel<\/figure>\n<\/div>\n\n\n\n
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Die Kanzel empfinde ich dagegen als zu pomp\u00f6s. Sie stammt aus dem Jahr 1693 und ist vorwiegend in Wei\u00df und mit viel Gold gestalte. Der Aufgang und die Kanzel sind mit Pflanzenornamenten versehen und werden von lebensgro\u00dfen Engeln getragen. <\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

\u00dcber den Engeln befindet sich ein Wappen, dass an den Stifter erinnert. Zus\u00e4tzlich sind noch die vier Evangelisten, verschiedene Apostel, Propheten und Heilige dargestellt. Warum hinter der Kanzel die S\u00e4ule blau gestaltet ist, wei\u00df ich nicht, aber ich finde, es passt nicht so recht zusammen.<\/p>\n\n\n\n

\"Beichtstuhl<\/figure>\n\n\n\n

Besonders gut haben mir die drei h\u00f6lzernen Beichtst\u00fchle gefallen. Ich habe Beichtst\u00fchle in dieser Art bisher noch nicht gesehen und war beeindruckt.<\/p>\n\n\n\n

Nachdem ich gerade kurz zuvor den Epitaphienschatz in Zittau gesehen hatte, fielen mit die zahlreichen Epitaphien in der Peterskirche sofort ins Auge. Einige sind wirklich sehr prachtvoll und wundersch\u00f6n gearbeitet.<\/p>\n\n\n\n

\"Taufkapelle\"<\/figure>\n\n\n\n

Die Taufkapelle der Peterskirche befindet sich im Westjoch des Nordschiffes. Ein schmiedeeisernes Gitter trennt das Taufbecken von den Kirchenbesuchern ab. Das Taufbecken ist sehr bunt gestaltet. Mir gef\u00e4llt vor allem, dass die W\u00e4nde im Hintergrund so gezeigt werden, wie sie den Zweiten Weltkrieg \u00fcberstanden haben.<\/p>\n\n\n\n

Uhren in der Peterskirche<\/h3>\n\n\n\n

Etwas versteckt entdecke ich eine Monduhr aus der Sakristei, die aus dem Jahr 1507 stammt. Die Monduhr zeigte dem Kirchendiener an, wann es Zeit zum Glockengel\u00e4ut und der Gottesdienstordnung war. Die Anzeige der Mondphasen war zu der Entstehungszeit der Uhr eine beliebte Spielerei.<\/p>\n\n\n\n