{"id":28658,"date":"2021-11-17T09:31:00","date_gmt":"2021-11-17T08:31:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=28658"},"modified":"2023-01-12T10:11:03","modified_gmt":"2023-01-12T09:11:03","slug":"marksburg","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/rheinland-pfalz\/obere-mittelrheintal\/marksburg\/","title":{"rendered":"Marksburg am Romantischen Rhein"},"content":{"rendered":"\n

Auf einem 160 Meter hohen Schieferkegel steht, hoch \u00fcber der kleinen Stadt Braubach am Romantischen Rhein, die Marksburg. Die H\u00f6henburg aus den 12.Jahrhundert ist die einzige mittelalterliche Burg am Mittelrhein, die nie vollkommen zerst\u00f6rt wurde.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Zwischen Bingen und Koblenz standen einst unz\u00e4hlige Burgen. Man spricht davon, dass etwa alle 2,5 Kilometer eine Burg stand. Jede dieser Burgen sicherte den Warenverkehr der Region und jeder der Burgherren verlangte daf\u00fcr auch Zoll.
Viele dieser Anlagen sind durch Zerst\u00f6rung (im 30-j\u00e4hrigen Krieg), durch die Truppen Ludwigs XIV. (pf\u00e4lzischen Erbfolgekrieg von 1689) oder einfach durch Aufgabe der Nutzung nach und nach verfallen. Im 19. Jahrhundert hat man dann begonnen, die Ruinen wieder aufzubauen.<\/p>\n\n\n\n

\"Marksburg<\/figure>\n\n\n\n

Die Marksburg ist, so wird berichtet, die einzige mittelalterliche Burg am Mittelrhein, die nie zerst\u00f6rt worden ist. Mit ein Grund ist sicherlich die Baugeschichte der Burg.<\/p>\n\n\n\n

Blick auf die Geschichte der Marksburg<\/h2>\n\n\n\n

Die Burganlage ist \u00fcber eine Zeitspanne vom fr\u00fchen 13. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert erbaut worden.<\/p>\n\n\n\n

Es gibt nur noch wenige Spuren, die auf die romanische Gr\u00fcndungsanlage hinweisen, Es scheint nach Untersuchungen aber relativ sicher, dass die Urspr\u00fcnge des Bergfrieds im 13. Jahrhundert liegen. Man hat Spuren aus der Zeit um 1238 gefunden, die den Turm mit einem quadratischen Querschnitt und mehr als 2 Metern Mauerbreite beschreiben lassen. Gerhard II. von Epstein hatte diesen an der h\u00f6chsten Stelle des Burgberges errichten lassen. Er war auch daf\u00fcr verantwortlich, dass der Palas (heutiger Nordbau) und der Kapellenturm errichtet worden sind.<\/p>\n\n\n\n

\"Burgmauern<\/figure>\n\n\n\n

Die, um 1300 existierende Kernburg, war von einer Ringmauer mit Zwinger umgeben. Dieser Bereich wird heute als Innerer Zwinger bezeichnet. Das damals entstandene Schartentor existiert heute auch noch.<\/p>\n\n\n\n

\"Marksburg\"<\/figure>\n\n\n\n

Im Laufe der n\u00e4chsten Jahrhunderte bauten die Burgherren flei\u00dfig weiter. Es entstanden Geb\u00e4udebereiche zum Wohnen und f\u00fcr repr\u00e4sentative Zwecke, die Wehrmauer verst\u00e4rkte man und f\u00fcgte einen Wehrgang hinzu, den Bergfried erh\u00f6hte man \u2026. Dabei beachteten die Bauherren nat\u00fcrlich auch die ver\u00e4nderten Anspr\u00fcche an die Verteidigungsanlagen und passten diese an die neusten Waffentechniken an.<\/p>\n\n\n\n

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\"Burghof\"<\/figure>\n<\/div>\n\n\n\n
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Nach einem Brand 1705 entstand dann auf dem Fundament des ehemaligen Backhauses ein Fachwerkwohnhaus. Damit war die Baut\u00e4tigkeit f\u00fcr gut 200 Jahre beendet. Erst 1908 stellte man den Bergfried wieder her.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Ganz unbeschadet hat die Marksburg dem Zweiten Weltkrieg nicht \u00fcberstanden. Es dauerte einige Jahre, bis die Burg wieder in voller Sch\u00f6nheit erstrahlte.<\/p>\n\n\n\n

Burgbesichtigung \u2013 ein 50 Minuten dauernder gef\u00fchrter Rundgang<\/h2>\n\n\n\n

Den sch\u00f6nsten Blick auf die Burg hat man sicherlich vom Ufer des Rheins aus. Wir haben vor auf einem Parkplatz am Ufer angehalten, der uns einen wundersch\u00f6nen Anblick auf die Marksburg erm\u00f6glichte.<\/p>\n\n\n\n

Die Burg kann nur mit einer F\u00fchrung besichtigt werden. Von der urspr\u00fcnglichen Inneneinrichtung ist nichts mehr vorhanden. Die Innenr\u00e4ume sind heute mit zusammengesammelten Gegenst\u00e4nden ausgestattet, die in das Konzept des Museumsrundganges passen und einen tollen Einblick in das Burgleben bieten.<\/p>\n\n\n\n

\"Weg<\/figure>\n\n\n\n

Will man die Burganlage betreten, geht man zun\u00e4chst durch das Zugbr\u00fcckentor (von 1490) und einen tunnelartigen Gang, bis man hinter der ersten Mauer angekommen ist.<\/p>\n\n\n\n

Am Fuchstor beginnt dann die F\u00fchrung durch die Marksburg. Mit einem gro\u00dfen Schl\u00fcssel wird das Eingangstor ge\u00f6ffnet und nach dem letzten Teilnehmer wieder geschlossen. Von dort gelangt man durch den Torzwinger zu dem dritten Torgeb\u00e4ude und damit der dritten Schutzeinrichtung der Burg. Vom Schartentor mit seinem Wehrerker konnten angreifende Feinde von oben mit Pfeilen und Steinen bek\u00e4mpft werden. Alleine diese drei recht engen Zug\u00e4nge in die Burganlage bew\u00e4ltigen zu m\u00fcssen, muss m\u00f6gliche Angreifer schon abgeschreckt haben.<\/p>\n\n\n\n

Bevor wir uns aber auf den Weg nach oben machten, fielen uns die Bilder der verschiedenen Wappen ins Auge. Von jedem Besitzer der Marksburg hat man hier ein Wappen aufgeh\u00e4ngt, beginnend im 13. Jahrhundert mit den Eppsteinern bis zum Deutschen Burgenverein, dem heutigen Besitzer der Marksburg.<\/p>\n\n\n\n

\"Reitertreppe\"<\/figure>\n\n\n\n

Dahinter wird der Weg etwas uneben und man sollte gut aufpassen, wo man hintritt. Im Mittelalter gab es noch eine Schr\u00e4ge ohne Treppenstufen, die in die Au\u00dfenanlage der Burg f\u00fchrte. Da auch Pferde diesen Weg problemlos gehen konnten, nennt man diesen Weg Reitertreppen. Erst im 17. Jahrhundert hat man Stufen in den Felsen geschlagen. Aber ich finde auch diese erleichtern den Weg nicht wirklich.<\/p>\n\n\n\n

Nachdem wir die Pferdetreppe \/ Schr\u00e4ge erklommen hatten, f\u00fchrte man uns weiter zur Gro\u00dfen Batterie. Diese Gesch\u00fctzstellung ist zum Rhein ausgerichtet. Die dort ausgestellten Kanonen stammen aus der Zeit Napoleons. Ihre Reichweite reichte aus, um die gesamte Breite des Rheintal abzusichern.<\/p>\n\n\n\n

\"Gro\u00dfe<\/figure>\n\n\n\n

Um die Burg verl\u00e4uft eine Zwingeranlage. Dort hat man einen kleinen Botanischen Garten angelegt, der viele mittelalterliche Nutz- und Zierpflanzen zeigt. In dem kleinen Zauber- und Hexenpflanzengarten findet man je nach Saison zum Beispiel Liebst\u00f6ckl, Pestwurz oder Bilsenkraut. Mich reizt es aber hier viel mehr, \u00fcber die Mauer zu gucken. Unter der Burg liegt der Rhein und wenn ich gekonnt h\u00e4tte, w\u00e4re ich hier ewig stehen geblieben und h\u00e4tte den wundersch\u00f6nen Blick genossen.<\/p>\n\n\n\n