{"id":29800,"date":"2022-02-13T10:12:00","date_gmt":"2022-02-13T09:12:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=29800"},"modified":"2022-09-08T09:50:47","modified_gmt":"2022-09-08T07:50:47","slug":"albrechtsburg","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/sachsen\/meissen\/albrechtsburg\/","title":{"rendered":"Eine Burg, die eigentlich ein Schloss ist – Albrechtsburg"},"content":{"rendered":"\n

In Mei\u00dfen steht die Albrechtsburg hoch \u00fcber der Stadt. Sie soll der erste Schlossbau Deutschlands sein und ist heute ein gesch\u00fctztes Architekturdenkmal.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Wenn man in Mei\u00dfen unterwegs ist, ist der Blick hoch hinauf zur Albrechtsburg und dem Dom zu Mei\u00dfen eine ideale Orientierungshilfe. Beide Bauwerke \u00fcberragen die Stadt und bilden das weit sichtbare Wahrzeichen f\u00fcr die Region.<\/p>\n\n\n\n

\"Mei\u00dfen<\/figure>\n\n\n\n

Die Geschichte der Albrechtsburg<\/h2>\n\n\n\n

Es war im Jahr 929, als K\u00f6nig Heinrich I. einen Ort f\u00fcr eine neue Burg suchte. Der emporragende Felsen zwischen Elbe, Triebisch und Meisa erwies sich als idealer Ort. Es entstand die Burg Misni, die laut des Chronisten Thietmar von Merseburg in einem bewaldeten H\u00fcgel lag und deren h\u00f6lzerne Bauten von einer Holz-Erde-Mauer umgeben war. Mei\u00dfen wurde mit der Errichtung der Burg zum Mittelpunkt der Grenzmark Mei\u00dfen. Der Markgraf residierte in der Burg, die heute als \u201eWiege Sachsens\u201c gilt.<\/p>\n\n\n\n

Die n\u00e4chsten Jahrhunderte sind gepr\u00e4gt von einem st\u00e4ndigen Macht- und Wachwechsel auf der Burg. Einige Wechsel vollzogen sich friedlich, andere waren gewaltsam, einige Besitzer herrschten etwas l\u00e4nger und andere nur sehr kurz. Eine Zeit, in der der Dom zu Mei\u00dfen entstand und sich der Hochstift Mei\u00dfen auf dem Burgberg gr\u00fcndete. Gebaut wurde nat\u00fcrlich auch in dieser Zeit, allerdings auch fast alles wieder abgerissen oder zerst\u00f6rt.<\/p>\n\n\n\n

\"Albrechtsburg<\/figure>\n\n\n\n

Wie aus der Burg ein Schloss wird<\/h3>\n\n\n\n

Ernst und Albrecht von Wettin herrschten von 1464 bis 1485 gemeinsam \u00fcber Sachsen und Th\u00fcringen. Sie waren es, die den Baumeister Arnold von Westfalen 1471 beauftragen, an Stelle der Burg das erste deutsche Schloss zu errichten.<\/p>\n\n\n\n

Geplant und erbaut wurde das Schloss als Residenz f\u00fcr beide F\u00fcrsten, nur genutzt haben sie es nie. 1485 hob man die Regierung auf und teilte das Land. Albrecht erhielt die Gebiete des heutigen Mei\u00dfen und den sp\u00e4teren Th\u00fcringer Kreis. Erst sein Sohn Georg der B\u00e4rtige nutzte das Schloss als Residenz.<\/p>\n\n\n\n

\"Albrechtsburg<\/figure>\n\n\n\n

Der Bau am steilen Elbhanges war nicht einfach. Der Baumeister lie\u00df das Kellergeschoss \u00fcber zwei Etagen errichten. Zus\u00e4tzlich entstanden ein Erdgeschoss und drei Obergeschossen.<\/p>\n\n\n\n

Das Schloss verf\u00fcgt im Obergeschoss \u00fcber zwei saal\u00e4hnliche zweischiffige R\u00e4ume. Sie sind mit Fensterfronten versehen und haben eine gew\u00f6lbte Decke. Den gro\u00dfen zentralen und nicht beheizbare Saal nutzte man als Festsaal und Kommunikationsbereich zwischen den umgebenden R\u00e4umen. Der Nordsaal hatte einen gro\u00dfen Kachelofen und diente als Hofstube. Hier trafen die M\u00e4nner des Hofstaates zu den Hauptmahlzeiten zusammen.<\/p>\n\n\n\n

\"Saal<\/figure>\n\n\n\n

Um diese gro\u00dfen S\u00e4le lagen unabh\u00e4ngige Appartements mit Wohn- und Amtsbereichen, ofenbeheizten Stuben und Schlafkammern.<\/p>\n\n\n\n

Im zweiten Obergeschoss gab es f\u00fcr die Frauen einen Raum mit drei Fensterfronten, in dem sie ihre Mahlzeiten zu sich nahmen. Es gab weitere kleine Appartements und die Privatr\u00e4ume des Kurf\u00fcrsten mit einem unglaublichen Ausblick auf die Elbe. Das dritte Obergeschoss ist fast identisch aufgebaut, hier befanden sich die Privatr\u00e4ume der Kurf\u00fcrstin.<\/p>\n\n\n\n

Eine architektonisch Neuheit bildet das Zellengew\u00f6lbe in den R\u00e4umen und die raffinierte Lichtf\u00fchrung durch Vorhangbogenfenster. Bis heute ein Meisterwerk ist der Gro\u00dfe Wendelstein, ein Treppenbau mit geschwungenen Stufen, die sich um eine Spindel winden.<\/p>\n\n\n\n