![\"Figurengruppe](\"https:\/\/vonortzuort.reisen\/wp-content\/uploads\/2022\/04\/berlin-juedischer-friedhof-denkmal-1024x683.jpeg\")
<\/figure>\n\n\n\nDiese Figurengruppe wurde von Will Lammert urspr\u00fcnglich f\u00fcr die Gedenkst\u00e4tte in Ravensbr\u00fcck entworfen. Er konnte sie allerdings vor seinem Tod 1957 nicht mehr fertig stellen. Mark Lammert stellte das Werk sp\u00e4ter fertig und seit 1985 steht das beeindruckende Kunstwerk neben dem Eingang zum Friedhof.<\/p>\n\n\n\n
Die Entstehung des Friedhofes<\/h2>\n\n\n\n
Der Gro\u00dfe Kurf\u00fcrst gestattete 1671 etwa 50 aus Wien vertriebenen j\u00fcdischen Familien sich in Berlin nieder zu lassen. Sie erhielten auch die Erlaubnis, eine J\u00fcdische Gemeinde zu gr\u00fcnden. Mordechai Model erwarb das Grundst\u00fcck an der heutigen Gro\u00dfen Hamburger Stra\u00dfe, damit die Gemeinde \u00fcber einen Friedhof verf\u00fcgen konnte. Im Mai 1672 begrub man dort das erste Gemeindemitglied. Der Friedhof gilt heute als der \u00e4lteste j\u00fcdischer Friedhof Berlins.<\/p>\n\n\n\n Die J\u00fcdische Gemeinde in der Stadt wuchs zun\u00e4chst nur langsam an und es gab auch nur wenige Bestattungen auf dem Gel\u00e4nde. So erlaubte man auch anderen J\u00fcdischen Gemeinden, zum Beispiel aus Potsdam, ihre Toten dort zu beerdigen.<\/p>\n\n\n\n 1794 legte eine staatliche Hygiene-Bestimmung fest, dass in Kirchen und in bewohnten Gebieten keine Leichen mehr beerdigt werden durften. In Berlin begann die Zeit der Friedhofsschlie\u00dfungen und der Verlegungen der Friedh\u00f6fe vor die Stadt. Auch der J\u00fcdische Friedhof war ab 1817 von dieser Ma\u00dfnahme betroffen und musste ein neues Gel\u00e4nde f\u00fcr die Bestattungen nachweisen. Noch 10 Jahre lang nutzte man das Gel\u00e4nde weiter. Jede Beerdigung bedurfte dabei einer gesonderten Genehmigung des K\u00f6nigs.<\/p>\n\n\n\n 1827 schloss der J\u00fcdische Friedhof. In den vergangenen Jahren sollen auf dem 5.900 Quadratmeter kleinen Gel\u00e4nde tausende Juden begraben worden sein. Einer der sicherlich noch heute bekannteste unter ihnen war Moses Mendelssohn. Er gilt bis heute als der Vorreiter der Haskala, der j\u00fcdischen Aufkl\u00e4rung und wird bei seinen Anh\u00e4ngern auch als \u201aDeutscher Sokrates\u2018 bezeichnete. Die Grabst\u00e4tte ist bis heute mehrfach rekonstruiert worden. Der Grabstein steht heute vermutlich an der Stelle, an der einst das Original stand.<\/p>\n\n\n\n Am Eingang des nun ehemaligen Friedhofgel\u00e4ndes entstand 1844 ein j\u00fcdisches Altersheim. Der Friedhof selber blieb aufgrund des ewigen Ruherechts erhalten. Man verlegte den Eingang von der Oranienburger Stra\u00dfe in die Hamburger Stra\u00dfe und die gut 120 Bewohner des Altenheims nutzen das Gel\u00e4nde zun\u00e4chst als Park. Die in der N\u00e4he ans\u00e4ssige j\u00fcdische Knabenschule nutzte das Friedhofsgel\u00e4nde f\u00fcr den Naturkundeunterricht.<\/p>\n\n\n\n In der Zeit des Nationalsozialismus nutze die Geheime Staatspolizei das Altersheim ab etwa 1942 als Sammellager f\u00fcr etwa 55.000 j\u00fcdische Einwohner. 1943 zerst\u00f6rte man das Altersheim und den Friedhof. Mitten durch das Gel\u00e4nde zog man einen Splittergraben, riss die Gebeine der Toten aus der Erde und zerst\u00f6rte Grabsteine.<\/p>\n\n\n\n Im April 1945 legte man auf dem Gel\u00e4nde Massengr\u00e4ber an, in denen 2.427 Gefallene und get\u00f6tete Zivilisten der Stra\u00dfenk\u00e4mpfe begraben wurden.<\/p>\n\n\n\n Nach dem Zweiten Weltkrieg gab man im September 1948 das Gel\u00e4nde zur\u00fcck in die Obhut der J\u00fcdischen Gemeinde. Eine zeitlang nutzte man das Gel\u00e4nde als Parkanlage. Seit 1974 steht das Gel\u00e4nde unter Denkmalschutz. 2007\/07 gestaltete man das Areal so um, dass der Friedhof wieder sichtbar wurde. Dabei ber\u00fccksichtigte man auch die Aufstellung eines Wasserbeckens f\u00fcr die rituelle Waschung der H\u00e4nde und brachte Gebets- und Informationstafeln an.<\/p>\n\n\n\n Geht man heute \u00fcber den Alten J\u00fcdischen Friedhof, ist es fast so, als besuche man einen kleinen Park. Auf angelegten kleinen Wegen f\u00fchrt der Weg \u00fcber das doch recht zugewachsene und \u201enat\u00fcrlich\u201c wirkende Gel\u00e4nde, das so finde ich, wenig an einen Friedhof erinnert. An der S\u00fcdmauer des Friedhofes befinden sich in der Wand eingelassene Grabsteine, die die Zerst\u00f6rungswut im Nationalsozialismus \u00fcberstanden haben. Sehr spannend finde ich, das man die Inschriften der Steine zum Teil noch recht gut erkennen kann. Lesen konnte ich die Texte aufgrund der Schriftzeichen zwar nicht, aber das ist ja eigentlich auch nicht so wichtig.<\/p>\n\n\n\n Gro\u00dfe Hamburger Strasse 26, 1.4.- 30.9.<\/strong> 1.10 \u2013 31.3.<\/strong> Am Vorabend des Schabbat und von j\u00fcdischen Feiertagen nur bis 14.30 Uhr<\/p>\n\n\n\n geschlossen:<\/strong> Schabbat (Freitag) und j\u00fcdische Feiertage<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Eingebettet zwischen H\u00e4usern in Berlin-Mitte befindet sich ein verwunschen wirkender Ort, der erst bei genauem hingucken seine Geschichte offenbart. Hier liegt der Alte J\u00fcdische Friedhof.<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":30819,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_genesis_hide_title":false,"_genesis_hide_breadcrumbs":false,"_genesis_hide_singular_image":false,"_genesis_hide_footer_widgets":false,"_genesis_custom_body_class":"","_genesis_custom_post_class":"","_genesis_layout":"","footnotes":""},"categories":[29],"tags":[238],"acf":[],"yoast_head":"\n![\"Grabsteine\"](\"https:\/\/vonortzuort.reisen\/wp-content\/uploads\/2022\/04\/berlin-alter-juedischer-friedhof--1024x683.jpeg\")
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10115 Berlin<\/p>\n\n\n\n\u00d6ffnungszeiten:<\/h3>\n\n\n\n
werktags: 7.30 – 17 Uhr
Sonntag: 8 -17 Uhr<\/p>\n\n\n\n
werktags: 7.30 – 16 Uhr
Sonntag: 8 – 16 Uhr<\/p>\n\n\n\n