{"id":35111,"date":"2023-04-16T10:00:00","date_gmt":"2023-04-16T08:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=35111"},"modified":"2023-04-07T11:38:04","modified_gmt":"2023-04-07T09:38:04","slug":"mosteiro-dos-jeronimos","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/portugal\/lissabon\/mosteiro-dos-jeronimos\/","title":{"rendered":"UNESCO Weltkulturerbest\u00e4tte: Mosteiro dos Jer\u00f3nimos"},"content":{"rendered":"\n

Das Hieronymitenkloster oder auch Mosteiro dos Jer\u00f3nimos liegt in Lissabon im Stadtteil Bel\u00e9m. Seit 1983 z\u00e4hlt es zu den UNESCO Weltkulturerbest\u00e4tten. Man sollte den Besuch vor Ort nicht verpassen, wenn man eine St\u00e4dtereise nach Lissabon unternimmt.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

\"Kloster<\/figure>\n\n\n\n

Steht man in der Parkanlage des Pra\u00e7a do Imp\u00e9rio ist es ein besonders sch\u00f6ner Blick auf das Geb\u00e4ude. In den Seitenfl\u00fcgeln des 300 Meter langen Bauwerks befindet sich heute das Marinemuseum und das Arch\u00e4ologische Museum, das Klostergeb\u00e4ude und die Kirche kann man von der Mitte des Bauwerks her betreten.<\/p>\n\n\n\n

\"Mosteiro<\/figure>\n\n\n\n

Den sch\u00f6nsten Blick auf das Geb\u00e4ude, so finde ich, hat man allerdings von der Aussichtsplattform des Seefahrerdenkmals Padr\u00e3o dos Descobrimentos<\/a> am Ufer des Tejo.<\/p>\n\n\n\n

Mosteiro dos Jer\u00f3nimos \u2013 Geschichte<\/h2>\n\n\n\n

K\u00f6nig Manuel I. legte 1502 den Grundstein f\u00fcr das Kloster. \u00dcber sieben Jahrzehnte dauerte es und f\u00fcnf Architekten wirkten an dem Bau mit, bis das Geb\u00e4ude dann endlich fertiggestellt werden konnte. Es gelang trotz der recht unterschiedlichen Baumeister, einen einheitlich wirkenden Bau mit einer Hallenkirche entstehen zu lassen. Allerdings war das Klostergeb\u00e4ude weit gr\u00f6\u00dfer als urspr\u00fcnglich geplant. So entstand ein zweist\u00f6ckiger Kreuzgang mit Refektorium, ein Kapitelsaal, eine Sakristei, ein Westfl\u00fcgel (der 193 Meter lang ist) und sp\u00e4ter auch noch ein Chor.<\/p>\n\n\n\n

\"Mosteiro<\/figure>\n\n\n\n

Das S\u00fcdportal der Klosterkirche ist mit 32 Metern H\u00f6he beeindruckend. Zwischen den Eingangst\u00fcren befindet sich die Figur von Heinrich dem Seefahrer. Es dominieren sp\u00e4tgotische Fialen und Rundb\u00f6gen aus der Renaissance, man sieht Zierblumen und Bl\u00e4tter.<\/p>\n\n\n\n

Das Erdbeben 1755 hinterlie\u00df kaum Sch\u00e4den am Geb\u00e4ude. Bis 1834 lebten in dem Kloster die Hieronymiten. Danach wurde aus dem Kloster ein Waisenhaus, heute ist es ein Museum.<\/p>\n\n\n\n

Besuch der Klosterkirche<\/h2>\n\n\n\n

Der Besuch der Kirche ist kostenfrei m\u00f6glich. Man sollte sich allerdings auf eine l\u00e4ngere Wartezeit einstellen. Jedes Mal, wenn wir dort vorbei gelaufen sind, stand eine recht lange Schlange vor der T\u00fcr, die sich allerdings immer in Bewegung befand.<\/p>\n\n\n\n

\"Klosterkirche\"<\/figure>\n\n\n\n

Man betritt die Kirche durch das Westportal. Dadurch, dass der Westfl\u00fcgel sp\u00e4ter angebaut wurde und den Zugang zu diesem Portal einengt, wirkt es so, als ob es sich um einen Nebeneingang zur Kirche handelt.<\/p>\n\n\n\n

Tritt man in das Innere der Kirche steht man in einem hohen Raum. Die Halle ist 90 Meter lang und 27 Meter breit. Das wundersch\u00f6ne Netzgew\u00f6lbe befindet sich in 25 Metern H\u00f6he. Filigran wirkende S\u00e4ulen tragen es, f\u00fcr die damalige Zeit eine bauliche Meisterleistung.<\/p>\n\n\n\n

\"Altar<\/figure>\n\n\n\n

Das Querhaus ist 29 x 19 Meter gro\u00df und schlie\u00dft sich an das Langhaus an. Hier haben die Baumeister es geschafft, dass kein Pfeiler das Gew\u00f6lbe tragen muss.<\/p>\n\n\n\n

An der Nordseite steht der Sarkophag des bekannten Seefahrers Vasco da Gama. Er starb bereits 1524 als Vizek\u00f6nig in Indien und war auch dort beerdigt. Erst seit 1880 haben seine sterblichen \u00dcberreste eine Platz in Portugal erhalten. In unmittelbarer N\u00e4he unterhalb des kleinen Chors befinden sich der Sarkophag des Dichters Lu\u00eds de Cam\u00f5es.<\/p>\n\n\n\n

\"Mosteiro<\/figure>\n\n\n\n

In den Seitenkapellen sind die K\u00f6nige, die Prinzen und Infanten begraben, die auf K\u00f6nig D. Manuel I. zur\u00fcckgehen. Das Kloster und seine Kirche sind die letzte Ruhest\u00e4tte f\u00fcr viele Mitglieder des portugiesischen K\u00f6nigshauses. So wurde zum Beispiel auch Manuel I., K\u00f6nig von Portugal und Johann III:, K\u00f6nig von Portugal hier beigesetzt.<\/p>\n\n\n\n

\"K\u00f6nigsgrab<\/figure>\n\n\n\n

Neben der unglaublichen H\u00f6he der Kirche hat mich leider nur wenig beeindruckt. Vielleicht lag es daran, dass hier wenig Ruhe und Andacht herrschte. Die Menschen str\u00f6mten selbst au\u00dferhalb der Saison durch die Kirche, unterhielten sich lautstark und nahmen wenig R\u00fccksicht auf andere Besucher. Auch wir machen in Kirchen gerne Fotos, versuchen dabei aber immer den eigentlichen Sinn des Raumes, n\u00e4mlich der Andacht und Ruhe, nicht zu st\u00f6ren. Hier war es eindeutig nur noch ein Ort der Besichtigung \u2013 schade!<\/p>\n\n\n\n

Besuch im Mosteiro dos Jer\u00f3nimos<\/h2>\n\n\n\n

Der Bereich des Klosters kann nur mit einer zuvor gekauften Eintrittskarte oder kostenfrei mit der LisboaCard<\/a> besucht werden. Der Eingang befindet sich auf der linken Seite neben dem Eingang der Kirche. Hier ist oft nur wenig Andrang. Wer im Anschlu\u00df noch in die Kirche m\u00f6chte, muss sich dann allerdings erneut in der Wartereihe f\u00fcr die Kirche anstellen.<\/p>\n\n\n\n

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\"Mosteiro<\/figure>\n<\/div>\n\n\n\n
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\u00dcber eine Treppe gelangt man zum Kreuzgang des Klosters. Der begr\u00fcnte Innenhof wird von einen wundersch\u00f6nen zweigeschossigen Kreuzgang umschlossen. Diese Baukunst hat mich sehr beeindruckt.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Aus gelblichem Sandstein sind Embleme, Figuren, Pflanzen und Tiere ausgearbeitet worden. Man entdeckt \u00fcberall etwas besonderes, wie zum Beispiel merkw\u00fcrdige Gesichter, Wasserspeier und nahezu kunstvoll herausgearbeitete Ornamente. Wer genau hinschaut, wird aber auch das k\u00f6nigliche Wappen und das Kreuz der Christusritter entdecken.<\/p>\n\n\n\n