{"id":35982,"date":"2024-01-31T09:40:18","date_gmt":"2024-01-31T08:40:18","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=35982"},"modified":"2024-01-26T09:35:48","modified_gmt":"2024-01-26T08:35:48","slug":"alhambra-in-granada","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/spanien\/andalusien\/granada\/alhambra-in-granada\/","title":{"rendered":"Wundersch\u00f6ne Alhambra in Granada"},"content":{"rendered":"\n

Eine der meist besuchten Touristenattraktionen Spaniens befindet sich im andalusischen Granada. Jedes Jahr besuchen mehr als 2 Millionen Menschen die Alhambra. Ob sich der seit 1984 zum Weltkulturerbe z\u00e4hlende Alhambra wirklich lohnt?<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

\"Granada<\/figure>\n\n\n\n

Was ist eine Alhambra?<\/h2>\n\n\n\n

Die Alhambra bezeichnet einen f\u00fcr das Mittelalter typischen Baukomplex. Dieser besteht aus einer befestigten Oberstadt in der der Adel, das Milit\u00e4r die Waffenschmiede und auch die h\u00f6her stehende B\u00fcrgerschaft und Kaufleute lebten. Auch eine befestigten Zitadelle f\u00fcr den Machthaber, die in Granada als Alcazaba (Stadtburg) bezeichnet wird, z\u00e4hlt zu der Anlage.<\/p>\n\n\n\n

Wie in Granada die Alhambra entstand<\/h2>\n\n\n\n

Nachdem die Mauren die Iberische Halbinsel erobert hatten, errichteten sie auf dem bereits besiedelten Burgberg eine Burganlage. Diese wird bereits in Urkunden aus der Zeit vom 9.-12. Jahrhundert als \u201eMa\u2019qil Ilb\u012bra\u201c (Elvira-Festung) erw\u00e4hnt. Wie die Burganlage zu dieser Zeit ausgesehen hat, ist allerdings nicht \u00fcberliefert.<\/p>\n\n\n\n

\"Mauern<\/figure>\n\n\n\n

1238 verlegte Muhammad ibn Yusuf ibn Nasr Al-Ahmar seine Residenz nach Granada und veranlasste den Bau einer Zitadelle auf dem Gel\u00e4nde der heutigen Alhambra. In den folgenden Jahrzehnten bauten die verschiedenen Herrscher die Zitadelle so um, dass sie nur noch milit\u00e4risch genutzt wurde. In den \u00fcbrigen Bereiche der Oberstadt entstand der Regierungs- und Verwaltungssitz.<\/p>\n\n\n\n

1492 kapitulierte der letzte maurische Herrscher in Granada und die Festungsanlage fiel an die Katholischen K\u00f6nige.<\/p>\n\n\n\n

Die Zeit nach 1492<\/h3>\n\n\n\n

Die spanischen K\u00f6nige setzten Don \u00cd\u00f1igo L\u00f3pez de Mendoza y Qui\u00f1ones als k\u00f6niglicher Verwalter der Alhambra ein. Unter seiner Verwaltung begannen die ersten Umbauarbeiten. Er lie\u00df eine riesige Zisternenanlage zwischen Alcazaba und dem Palast errichten.<\/p>\n\n\n\n

Als sp\u00e4ter K\u00f6nig Karl I. (sp\u00e4ter als Kaiser Karl V. bekannt) plante Granada zum Regierungssitz des spanischen K\u00f6nigreiches zu machen, schritten die Bauarbeiten z\u00fcgig voran. Es entstand ein Renaissancepalast, der allerdings nie fertig gestellt worden ist.<\/p>\n\n\n\n

\"\"<\/figure>\n\n\n\n

Nach der Zeit der Besetzung Spaniens durch die Franzosen unter Napoleon sprengten diese bei ihrem R\u00fcckzug Teile der Alhambra. Sie wollten so verhindern, dass zur\u00fcckgelassene Munition in die H\u00e4nde der Spanier fiel.<\/p>\n\n\n\n

In den folgenden Jahren wurde der riesige Komplex kaum beachtet. Erst im 19.Jahrhundert begann man Restaurierungs- und Instandhaltungsma\u00dfnahmen vorzunehmen, um das einmalige Bauwerk zu erhalten.<\/p>\n\n\n\n

Besuch der Alhambra von Granada<\/h2>\n\n\n\n

Wer die Alhambra besuchen m\u00f6chte, muss sehr rechtzeitig vorab seine Eintrittskarte kaufen<\/a>. Gerade in den Sommermonaten kann es vorkommen, dass keine Karten mehr zur Verf\u00fcgung stehen. Wir waren im M\u00e4rz vor Ort und haben bereits im Dezember des Vorjahres nur noch begrenzte freie Termine (es gibt feste Zeitfenster f\u00fcr die Nasridenpal\u00e4ste) vorgefunden. <\/p>\n\n\n\n

Wer keine Eintrittskarten mehr kaufen kann, hat die M\u00f6glichkeit, ohne Ticket zwischen den Geb\u00e4ude, in der ehemaligen Medina, umherzugehen und bekommt so einen kleinen Eindruck von der Anlage. Dort befinden sich heute haupts\u00e4chlich G\u00e4rten und Fundamente der urspr\u00fcnglichen Bebauung, eine Kirche (Santa Mar\u00eda de la Alhambra) und ein dem Franz von Assisi geweihtes Kloster, in dem sich heute ein Hotel befindet. Dazu nutzt man am besten den Nebeneingang (Puerta de la Justicia oder Puerta de los Carros) der Palastanlage.<\/p>\n\n\n\n

\"Nebeneingang<\/figure>\n\n\n\n

Der gesamte Komplex l\u00e4sst sich in vier gro\u00dfe Bereiche einteilen: die Medina, die Pal\u00e4ste der Nasariden, die Alcazaba und der au\u00dferhalb der Mauern liegende Bereich Generalife. Umgeben ist der Komplex von hohen und sehr massiven Mauern. Steht man in Granada und blickt zur Alhambra empor, verbergen diese Mauern die Gr\u00f6\u00dfe der Anlage.<\/p>\n\n\n\n

\"Lageplan<\/figure>\n\n\n\n

F\u00fcr den Besuch der gesamten Anlage ben\u00f6tigt man viel Zeit, wir waren \u00fcber 3 Stunden dort unterwegs. Wir haben sogar zweimal die Anlage besucht. Einmal zu den Tagesbesuchszeiten und dann in den Abendstunden, wenn die Geb\u00e4ude innen und au\u00dfen beleuchtet werden. Bei den abendlichen Zeiten haben wir allerdings auf den Besuch der G\u00e4rten verzichtet und uns nur das Ticket f\u00fcr die Nasridenpal\u00e4ste<\/a> gekauft. F\u00fcr mich ein unvergessliches Erlebnis.<\/p>\n\n\n\n

Zu Fu\u00df zur Alhambra<\/h3>\n\n\n\n

Es gibt zwei Fu\u00dfwege zur Alhambra. Wir haben uns f\u00fcr den historischen Weg entschieden, der an der Puerta de las Granadas beginnt. Der Weg zum Eingang ist steil, angeblich sind es \u00fcber 20% Steigung, aber wundersch\u00f6n!<\/p>\n\n\n\n

\"Stadttor<\/figure>\n\n\n\n

Das wundersch\u00f6ne Tor am Anfang des Weges stammt aus dem Jahr 1536 und bildete den Eingang zur Stadt. Dahinter beginnt die einstige Pappelallee, die zur Anlage hinauf f\u00fchrt. Heute l\u00e4uft man durch einen schattigen Wald.<\/p>\n\n\n\n

Auf dem Weg kommt man an einem gro\u00dfen Brunnenbecken vorbei. Das Pilar de Carlos V lie\u00df der Graf von Tendilla von Pedro Machuca im 16. Jahrhundert bauen.<\/p>\n\n\n\n

\"Brunnen<\/figure>\n\n\n\n

Geht man weiter bis zum Haupteingang, l\u00e4uft man immer unterhalb der Mauern entlang, die einem den ersten Eindruck \u00fcber die Gr\u00f6\u00dfe der Anlage vermitteln.<\/p>\n\n\n\n

Die Nasridenpal\u00e4ste<\/h2>\n\n\n\n

In den Nasridenpal\u00e4sten befand sich einst der Regierungssitz und die Privatr\u00e4ume des maurischen Herrschers. Um diese besichtigen zu k\u00f6nnen, ben\u00f6tigt man eine Eintrittskarte, die nur zu einem bestimmten Zeitfenster g\u00fcltig ist. Ganz wichtig \u2013 man muss beim Kauf seine Ausweisdokumentdaten angeben und beim Eintritt diesen dann auch vorweisen, Taschen werden durchleuchtet und gro\u00dfe Gegenst\u00e4nde sind verboten. Immer im 30-min\u00fctigen Rhythmus l\u00e4sst man die Besucher, die in einer langen Schlange warten, in die Palastanlage. So kommt es im Geb\u00e4ude nat\u00fcrlich zu \u201eStaus\u201c an den beliebten Fotospots. Also entweder ganz schnell vor der Gruppe oder in aller Ruhe nach der Gruppe laufen. Ist man erst einmal im Geb\u00e4ude hetzt einen keiner und man kann sich in aller Ruhe alles angucken.<\/p>\n\n\n\n

\"Wandgestaltung\"<\/figure>\n\n\n\n

Mir f\u00e4llt es schwer, die Sch\u00f6nheit und Pracht der R\u00e4ume zu beschreiben. Geht man in den Abendstunden durch den beleuchteten Palast, wirkt es wie in einem M\u00e4rchen von 1000 und 1 Nacht. Schatten tanzen zwischen den kunstvoll gestalteten S\u00e4ulen und das Licht l\u00e4sst die R\u00e4ume fast schon mystisch wirken. Am Tage wirken diese R\u00e4ume dann auch noch imposant, aber ich empfand sie nicht mehr ganz so beeindruckend. <\/p>\n\n\n\n