{"id":36122,"date":"2023-09-13T10:35:00","date_gmt":"2023-09-13T08:35:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=36122"},"modified":"2023-09-08T08:01:13","modified_gmt":"2023-09-08T06:01:13","slug":"ruhwaldpark","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/berlin\/ruhwaldpark\/","title":{"rendered":"Ruhwaldpark Berlin- unbekannt und wundersch\u00f6n"},"content":{"rendered":"\n

Im Berliner Ortsteil Westend liegt am Spandauer Damm ein fast unbekannter Park. Der Ruhwaldpark ist nicht besonders gro\u00df, aber wundersch\u00f6n.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Wer auf dem Spandauer Damm von Charlottenburg in Richtung Spandau f\u00e4hrt, kommt am Ruhwaldpark vorbei. Dieser liegt auf dem ehemaligen Spandauer Berg. F\u00fcr Berliner Verh\u00e4ltnisse ist es wirklich ein Berg, denn der h\u00f6chste Punkt befindet sich gut 30 Meter oberhalb der Spree.<\/p>\n\n\n\n

Entstehung des Ruhwaldparks<\/h2>\n\n\n\n

Es war in den 1860er Jahren, als der Kommerzienrat und Zeitschriftenverleger Ludwig von Schaeffer-Voit ein 5,8 Hektar gro\u00dfes Gel\u00e4nde erwarb, dass sich auf dem Spandauer Berg befand. Er beauftragte den Architekten Carl Schwatlo mit dem Bau einer Villa auf seinem Grundst\u00fcck. Es entstand eine Villa im klassizistischen Stil, die direkt an der Hangkante stand und zum damaligen Zeitpunkt eine traumhafte Aussicht auf die Umgebung erm\u00f6glichte. Vom sogenannten Schloss Ruhwald reichte der Blick \u00fcber die Spree und Havel bis zum Tegeler See.<\/p>\n\n\n\n

\"Ruhwaldpark<\/figure>\n\n\n\n

Die ummauerte Parkanlage rund um das Schloss gestaltete der Oberg\u00e4rtner Duckstein. Er pflanzte einen Buchenwald und nordamerikanische Nadelb\u00e4ume. Im nordwestlichen Bereich lie\u00df Duckstein aus Felsbrocken ein k\u00fcnstliches Gebirge errichten. Ein dort aufgestellter Engel erinnerte an den verstorbenen Sohn des Eigent\u00fcmers.<\/p>\n\n\n\n

Schon weniger Jahre nach dem Kauf des Anwesens verkaufte Schaeffer-Voit an den Unternehmer Johann Hoff. Dieser lie\u00df das Kavaliershaus mit einem Arkadengang errichten.<\/p>\n\n\n\n

Seit 1840 gab es am Spandauer Berg den Bierausschank Spandauer Bock, der vom bayrischen Bierbrauer Conrad Bechmann betrieben wurde. Dieser kauft 1884 das Gel\u00e4nde, dass westlich an die bereits bestehende Parkanlage grenzte. Er lie\u00df sich dort eine Villa im Stil der Renaissance erbauen und nat\u00fcrlich gestaltete auch ein G\u00e4rtner sein Grundst\u00fcck. In diesem Park entstand 1928 der Bau einer weiteren Villa, die heute als Kindergarten genutzt wird.<\/p>\n\n\n\n

\"k\u00fcnstlicher<\/figure>\n\n\n\n

Die Stadt Berlin erwarb um 1924 einen Teil der Anlage und schlie\u00dflich das gesamte Grundst\u00fcck. Insgesamt 12 Hektar war das Gel\u00e4nde gro\u00df. Auf das Dr\u00e4ngen der Nationalsozialisten lie\u00df der Berliner Gartendirektor Pertl das Schloss Ruhwald und die Villa Bechmann abrei\u00dfen und an der tiefsten Stelle des Parks einen Teich anlegen. Der Park konnte nun auch von der Berliner Bev\u00f6lkerung besucht werden.<\/p>\n\n\n\n

\"Park<\/figure>\n\n\n\n

Nach dem Zweiten Weltkrieg riss man das besch\u00e4digte Kavalierhaus ab und stellte den Park 1987 unter Denkmalschutz.<\/p>\n\n\n\n

Rundgang durch den Ruhwaldpark<\/h2>\n\n\n\n

Ein recht unscheinbares Schild weist den Weg zum Ruhwaldpark, den ich durch einen Seiteneingang betrete.<\/p>\n\n\n\n

\"See<\/figure>\n\n\n\n

An diesem Eingang befindet sich der kleine k\u00fcnstlich angelegte See. Es quaken Fr\u00f6sche und die Gro\u00dfstadt scheint hier in weite Ferne ger\u00fcckt zu sein. Ein Weg f\u00fchrt am Ufer entlang und einige B\u00e4nke laden zum Verweilen ein.<\/p>\n\n\n\n

\"Br\u00fccke<\/figure>\n\n\n\n

Mich zog es aber in die andere Richtung. Eine Br\u00fccke \u00fcberquert hier einen Weg, der zun\u00e4chst leicht bergauf f\u00fchrt. Sp\u00e4ter muss man einige Stufen hoch auf den Spandauer Berg steigen. An einer Kante des Berges entdecke ich eine kleine offene H\u00fctte. Von hieraus hat man bestimmt einmal eine sch\u00f6ne Aussicht gehabt. Heute ist davon nichts mehr zu erkennen. Hohe B\u00e4ume versperren einem die Sicht. Aber trotzdem ist ein Spaziergang durch den Park eine wundersch\u00f6ne Auszeit vom Alltag.<\/p>\n\n\n\n

\"Treppen<\/figure>\n\n\n\n

Nachdem man die Treppen empor gestiegen ist, erreicht man gr\u00f6\u00dfere Wiesen. Zwischen den B\u00fcschen schimmerten die Arkadeng\u00e4nge hindurch. Die Arkaden sind inzwischen recht bauf\u00e4llig und waren abgesperrt. Zwar lagen auch Baumaterialien dort, es sah aber nicht danach aus, als ob die Instandsetzung in der n\u00e4chsten Zeit fertig werden w\u00fcrde.<\/p>\n\n\n\n

\"Arkaden<\/figure>\n\n\n\n

Die B\u00fcsten von Carl Cauer, die Ludwig von Schaeffer-Voit und seine Frau zeigen standen im abgesperrten Bereich. Hoffentlich werden diese auch restauriert.<\/p>\n\n\n\n