{"id":36347,"date":"2023-07-21T09:50:00","date_gmt":"2023-07-21T07:50:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=36347"},"modified":"2023-07-10T18:16:39","modified_gmt":"2023-07-10T16:16:39","slug":"bamberger-kirchen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/bayern\/bamberg\/bamberger-kirchen\/","title":{"rendered":"Bamberger Kirchen"},"content":{"rendered":"\n

Bei einem Stadtbummel durch Bamberg f\u00e4llt schnell auf, hier gibt es unz\u00e4hlige Kirchen, die Architekturliebhaber und Liebhaber von Kirchenkunst besichtigen k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Wir haben einige Bamberger Kirchen besucht und waren sehr \u00fcberrascht, wie unterschiedlich und immer wieder wundersch\u00f6n diese sind.<\/p>\n\n\n\n

\"Bamberger<\/figure>\n\n\n\n

Pfarrkirche Unsere Liebe Frau (Obere Pfarre)<\/h2>\n\n\n\n

Die Pfarrkirche Unsere Liebe Frau ist in Bamberg eher unter dem Namen Obere Pfarre bekannt. Die r\u00f6misch-katholische Pfarrkirche bekam diesen Namen aufgrund ihrer Lage auf dem Kaulberg. Es gab nat\u00fcrlich auch eine Untere Pfarre, die sich auf dem Maximilianplatz befand.<\/p>\n\n\n\n

\"Obere<\/figure>\n\n\n\n

Der Bau der dreischiffigen Kirche hat etwa so um 1338 begonnen. Eine Bauinschrift am Nordschiff weist auf diesen Zeitpunkt hin. Gegen Ende des Jahrhunderts fing man dann vermutlich an, den Chor zu errichten. Ein Inschrift am Sakramentshaus st\u00fctzt die Vermutung. Genaueres wei\u00df man \u00fcber das Dach der Kirche. Die verwendeten Holzbalken verraten den Fachleuten, dass sie um die Jahreswende 1419\/20 gef\u00e4llt und anschlie\u00dfend verarbeitet worden sind. Heute vermuten die Experten, dass der Kirchenbau etwa 1450 fertig gestellt war.<\/p>\n\n\n\n

Der Turm war jedoch zun\u00e4chst noch unvollendet. Es gibt Erw\u00e4hnungen \u00fcber einen T\u00fcrmer. Die alte T\u00fcrmerstube ersetzte man 1537\/38 durch einen zweigeschossigen Aufbau, der bis heute erhalten ist. Hier wohnte noch bis 1923 ein T\u00fcrmer.<\/p>\n\n\n\n

Im Laufe der Jahrhunderte erfolgten einige Renovierungen im Kirchenschiff. So erm\u00f6glichte zum Beispiel ein Testament mit einer gro\u00dfen Geldschenkung die Barockisierung der Kirche und um 1838 musste aufgrund von Bausch\u00e4den die Sakristei abgerissen werden. <\/p>\n\n\n\n

\"Kirchenorgel\"<\/figure>\n\n\n\n

Im Zweiten Weltkrieg traf eine Fliegerbombe den Kirchturm, die entstandenen Sch\u00e4den konnten beseitigt werden.<\/p>\n\n\n\n

Besuch der Oberen Pfarre<\/h3>\n\n\n\n

Bei einem Rundgang um die Bamberger Kirchen kamen wir auch zur Obere Pfarre. Hier kann man neben dem wundersch\u00f6nen Brautportal an der Nordseite auch die Skulpturengruppe \u201e\u00d6lberg\u201c aus dem 15. Jahrhundert sehen.<\/p>\n\n\n\n

\"Skulpturengruppe<\/figure>\n\n\n\n

Betritt man in die Kirche, steht der Besucher in einen im 18. Jahrhundert \u00fcberformten barocken Langhaus mit Hochchor. Der gotische Chorumgang blieb von den barocken Umgestaltungen nahezu v\u00f6llig unber\u00fchrt. Auff\u00e4llig ist, dass die H\u00f6he der Decke des Mittelschiffes w\u00e4hrend dieser Ver\u00e4nderung um 2 Meter abgesenkt worden ist. Urspr\u00fcnglich war das Mittelschiff genauso hoch wie der Chor. Die Decke in den Seitenschiffen hat man zu dieser Zeit um einen Meter abgeh\u00e4ngt.<\/p>\n\n\n\n

\"Bamberger<\/figure>\n\n\n\n

Rechts und links des Mittelgangs stehen Figuren die etwa um 1480 gefertigt wurden. Auf H\u00f6he der Kanzel steht die Darstellung Jesus Christus als Salvatore.<\/p>\n\n\n\n

Mich beeindruckt vor allem der m\u00e4chtige Hochaltar, der 1714 geweiht worden ist. Sechs S\u00e4ulen aus marmoriertem Holz tragen den Aufbau. Im oberen Teil thront Gottvater, dar\u00fcber ist die Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes, darunter auf den Armen Mariens ist Jesus zu erkennen. <\/p>\n\n\n\n

\n
\n

Wundersch\u00f6n ist die Kanzel aus dem fr\u00fchen 17. Jahrhundert. Mir gefallen besonders die detailreichen Zierschnitzereien und der wundersch\u00f6n gearbeitete Schalldeckel \u00fcber der Kanzel.<\/p>\n<\/div>\n\n\n\n

\n
\"Kanzel<\/figure>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Bamberger Kirchen entdecken: St. Stephan <\/h2>\n\n\n\n

Die Stephanskirche befindet sich in der Bamberger Altstadt. 1020 weihte Papst Benedikt VIII. in Anwesenheit des Kaiserpaar die Kirche. 1803 im Zuge der S\u00e4kularisation l\u00f6st sich der Stift auf. Die Stiftskirche \u00fcbergab man 1808 der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Heute ist die Kirche evangelisch und gilt als einzige evangelische Kirche, die jemals ein Papst geweiht hat.<\/p>\n\n\n\n

\"Bamberger<\/figure>\n\n\n\n

Der heutige Bau stammt nicht mehr aus dieser Zeit, nur noch die Grundrissform erinnert an die Kirche aus der Vergangenheit. Der \u00e4lteste erhaltene Bauteil ist der Turm mit dem Dach von 1698.<\/p>\n\n\n\n

Beim Besuch der Kirche fiel uns sofort die K\u00f6nigsloge auf. Diese befindet sich im westlichen Teil der Kirche und ist f\u00fcr den Kronprinzen Maximilian und Prinzessin Marie Frederike von Preu\u00dfen nachtr\u00e4glich in die Kirche eingebaut worden. Das Paar hat eine l\u00e4ngere Zeit in der Stadt verbracht und konnte so ungest\u00f6rt dem Gottesdienst folgen.<\/p>\n\n\n\n

\"K\u00f6nigsloge<\/figure>\n\n\n\n

Die Gestaltung des Altars empfinde ich als eher schlicht. Das gro\u00dfe Altarbild ist wundersch\u00f6n. Etwas ganz besonderes, so finde ich, ist der Taufstein von St.Stephan. Allerdings ob er mir gef\u00e4llt, da bin ich wirklich zwiegespalten. <\/p>\n\n\n\n

\n
\n

Auf einer metallenen Kugel sitzt nackt das Christuskind. Auf seinem Schoss liegt der goldene Herrschaftsapfel. Wie ein gesundes Baby sieht die Figur nicht aus, sie hat einen Wasserkopf und am R\u00fccken treten Knochen hervor. Die Glasaugen der Figur starren ausdruckslos vor sich hin, der Mund ist leicht ge\u00f6ffnet. Die linke Hand des Kindes tr\u00e4gt \u00fcbergest\u00fclpt etwas, was wie einen riesigen Handschuh aussieht. Diese Hand zeigt mit seinem \u00fcberlangem Finger auf das Kreuz auf dem Altar.<\/p>\n<\/div>\n\n\n\n

\n
\"\"<\/figure>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

St. Martin<\/h2>\n\n\n\n

Im Stadtzentrum befindet sich die katholische Martinskirche.<\/p>\n\n\n\n

Nachdem 1589 das Bistum Bamberg das Klostergel\u00e4nde mit der Kirche vom Kamelitenorden \u00fcbernommen hatte, zogen die Jesuiten 1611 dort ein. Bis 1686, hatte man nicht nur einige angrenzende Grundst\u00fcck erworben, sondern auch die alte Kirche abgebrochen. Nun stand einem Kirchenneubau nichts mehr im Wege.<\/p>\n\n\n\n

\"Martinskirche<\/figure>\n\n\n\n

Es dauerte gut 7 Jahre, bis der Bau fertig gestellt und geweiht war. Mit der Vollendung des Kirchturms im Jahr 1696 legte man gleichzeitig der Grundstein f\u00fcr das Jesuitenkolleg. Die Position des Turms im Chorscheitel ist bis heute ein charakteristisches Merkmal f\u00fcr den jesuitischen Kirchenbau. <\/p>\n\n\n\n

Nach der S\u00e4kularisation 1804 wurde die Jesuitenkirche zur Pfarrkirche f\u00fcr die untere Stadt.<\/p>\n\n\n\n