{"id":3730,"date":"2015-05-23T16:18:16","date_gmt":"2015-05-23T14:18:16","guid":{"rendered":"http:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=3730"},"modified":"2022-02-05T16:58:24","modified_gmt":"2022-02-05T15:58:24","slug":"frauenkirche-in-dresden","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/sachsen\/dresden\/frauenkirche-in-dresden\/","title":{"rendered":"Frauenkirche in Dresden"},"content":{"rendered":"\n

In Dresden steht die Frauenkirche. Der urspr\u00fcngliche Name “Unserer Lieben Frauen” wurde im Laufe der Jahre sprachlich verk\u00fcrzt und so entstand die Bezeichnung Frauenkirche. Sie geh\u00f6rt zu den Sehensw\u00fcrdigkeiten in Dresden, zu denen mit die meisten Besucher kommen.<\/p>\n\n\n\n

\"Frauenkirche<\/a><\/figure><\/div>\n\n\n\n\n\n\n\n

Die Frauenkirche ab 1743<\/h2>\n\n\n\n

Auf dem Neumarkt in Dresden steht eine gro\u00dfe monumentale Kirche im Barockstil, die Frauenkirche. Sie wurde urspr\u00fcnglich von George B\u00e4hr entworfen und 1743 fertig gestellt. <\/p>\n\n\n\n

B\u00e4hr hatte eine in seiner Planung zun\u00e4chst den Bau einer Holzkuppel vorgesehen, die mit Kupfer verkleidet werden sollte. Mit der Unterst\u00fctzung von August dem Starken gelang es, die Pl\u00e4ne recht kostspielig zu \u00e4ndern. Und so verf\u00fcgt der Sakralbau \u00fcber eine sehr gro\u00dfe steinerne Kirchenkuppel.<\/p>\n\n\n\n

Diese erinnerte August an die Kuppelkirche Santa Maria della Salute in Venedig. B\u00e4hr, der nie im Ausland gewesen war, hatte allerdings keine Erfahrungen im Bau einer Steinkuppel. Er verstarb bevor der Kuppelbau umgesetzt werden konnte und sein Nachfolger f\u00fchrte den Bau zu Ende.<\/p>\n\n\n\n

\"Frauenkirche<\/figure>\n\n\n\n

Die Kirche selber hatte einen fast quadratischen Grundriss mit einem halbrunden Chor. Vor dem Chor lag eine geschwungene Treppe mit einem Lesepult und dahinter ein monumentaler Barockaltar. Die Akustik muss nicht so gut gewesen sein, denn man entschied sich sp\u00e4ter eine zweite Kanzel einzubauen.<\/p>\n\n\n\n

Die mangelnden Kenntnisse B\u00e4hr machten sich in den n\u00e4chsten Jahrzehnten in diversen Baum\u00e4ngeln bemerkbar und so mussten regelm\u00e4\u00dfig Sanierungsarbeiten durchgef\u00fchrt werden.<\/p>\n\n\n\n

Geschichte der Frauenkirche nach dem Zweiten Weltkrieg<\/h2>\n\n\n\n

W\u00e4hrend der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche vollst\u00e4ndig zerst\u00f6rt. Nicht nur die Fliegerbomben, sondern vor allen ein Feuersturm, der sich mit bis zu 1200 Grad Celsius durch die Dresdner Innenstadt zog, war die Hauptursache f\u00fcr die Zerst\u00f6rung. Der fast vollst\u00e4ndig aus Holz bestehende Innenraum bot zus\u00e4tzlichen N\u00e4hrboden f\u00fcr die Flammen.<\/p>\n\n\n\n

Noch lange nach dem Angriff, bei dem alle H\u00e4user auf den Neumarkt den Flammen zum Opfer fielen, brannte die Frauenkirche noch immer. Schlie\u00dflich konnten die letzten Mauerreste die gewaltige Gew\u00f6lbekonstruktion nicht mehr tagen und brachen zusammen. \u00dcbrig blieb ein riesiger Tr\u00fcmmerberg, wo einst die wundersch\u00f6ne Kirche gestanden hatte. Der Altar \u201e\u00fcberlebte\u201c die v\u00f6llige Zerst\u00f6rung erstaunlicher Weise. Herabtropfender Zinn der schmelzenden Orgel und einige Holztr\u00fcmmer konservierten ihn.<\/p>\n\n\n\n

\"\"<\/figure>\n\n\n\n

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lie\u00df der damalige Landeskonservator bereits erste Untersuchungen f\u00fcr den Wiederaufbau durchf\u00fchren. Man sicherte zahlreiche Steine und lagerte sie zun\u00e4chst ein. Sp\u00e4ter verwendete man einen Teil davon zum Aufbau der Br\u00fchlschen Terrasse, andere Steine kamen zur\u00fcck auf den Tr\u00fcmmerberg der Kirche.<\/p>\n\n\n\n

Man sicherte die Tr\u00fcmmer mit Blechen und lie\u00df die \u00dcberreste der Kirche \u00fcber 40 Jahre als Mahnmal liegen. Initiativen die Kirche mit Westgeldern aufzubauen lehnte die Landessynode der S\u00e4chsischen Landeskirche ab.<\/p>\n\n\n\n

Nach der Wende begannen Ideen f\u00fcr den Wiederaufbau der Frauenkirche erneut aufzukommen und Pl\u00e4ne wurden entwickelt, wie dieses am besten zu realisieren sein. Man gr\u00fcndete einen Verein, der Spenden sammelte. Es gab aber nicht nur Bef\u00fcrworter, sondern auch Kritik an der Idee, Dresden die Frauenkirche zur\u00fcck zu geben.
Sie blieb bis 1994 als Ruine erhalten. Dann begann man das Gotteshaus wieder aufzubauen. Stein f\u00fcr Stein trug man den Tr\u00fcmmerberg ab, verma\u00df die erhalten gebliebenen Katakomben und ermittelte mit modernster Computertechnik die genauen Standorte vieler Steine im Gem\u00e4uer. Blickt man heute die Frauenkirche an, wird man \u00fcber 3500 dunklere Steine entdecken, die ihre urspr\u00fcngliche Position in der wiederaufgebauten Kirche gefunden haben.<\/p>\n\n\n\n

\"schwarzen<\/figure>\n\n\n\n

Bis 2005 wurde die Kirche, finanziert durch Spenden aus der ganzen Welt, vollst\u00e4ndig wieder aufgebaut. Die Kosten betrugen etwa 180 Millionen Euro, alleine 115 Millionen Euro waren durch Spenden zusammen gekommen.<\/p>\n\n\n\n

Am 30.10.2005 wurde die Frauenkirche mit einem Weihgottesdienst festlich eingeweiht und gilt nun als Symbol der Vers\u00f6hnung.<\/p>\n\n\n\n

Besuch in der Frauenkirche<\/h2>\n\n\n\n

Heute kann die Frauenkirche besichtigt werden. In den Zeiten der Offenen Kirche, ist der kostenfreie Eintritt m\u00f6glich. Oft bilden sich lange Schlangen am Eingang mit dem D \u00fcber der T\u00fcr.<\/p>\n\n\n\n

Das Fotografieren in der Kirche ist eigentlich verboten. Als wir die Frauenkirche besichtigt haben, gab es nicht einen Besucher, der sich an das Verbot hielt und auch die Mitarbeiter der Kirche versuchten nicht, die Bilder zu verhindern. Ich kann es durchaus verstehen, dass man darum bittet, keine Fotos zu machen und daher werden wir hier auch keine Bilder der Kirchenschiffs zeigen.<\/p>\n\n\n\n

Ich habe aber ein Panorambild<\/a> gefunden.<\/p>\n\n\n\n

Trotzdem m\u00f6chte ich dazu auffordern diesen wirklich beeindruckenden Bau zu besichtigen. Ob alleine oder mit einer F\u00fchrung, es lohnt sich wirklich.<\/p>\n\n\n\n

Beeindruckend fand ich, dass der alte Altar, der den Brand der Frauenkirche \u201e\u00fcberlebt\u201c hatte, in der wiederaufgebauten Kirche steht. Mit all seinen Besch\u00e4digungen steht er in der wundersch\u00f6nen im Dresdner Barock gehaltenen Kirche.<\/p>\n\n\n\n

F\u00fcr mich hat sich bei dem Besuch wieder einmal ein Kreis geschlossen. In der Dresdner Frauenkirche befindet sich das Grab von Heinrich Sch\u00fctz. Mit seiner Musik hatten wir uns bei einer F\u00fchrung durch das Heinrich-Sch\u00fctz Haus in Wei\u00dfenfels<\/a> besch\u00e4ftigt.<\/p>\n\n\n\n

Aufstieg auf die Kuppel<\/h2>\n\n\n\n

Unser n\u00e4chstes Ziel bei der Besichtigung der Frauenkirche war der Kuppelaufstieg. Auch hier muss man eine Weile am Eingang G stehen, bevor man sich auf den Weg nach oben begeben kann.<\/p>\n\n\n\n

\"Kuppel<\/figure>\n\n\n\n

Die Frauenkirche ist \u00fcber 90 Meter hoch und die Kuppel beginnt in etwa 40 Metern H\u00f6he. Was man von unten nicht sieht, eigentlich gibt es sogar zwei Kuppeln \u2013 eine \u00e4u\u00dfere Steinkuppel mit einem Au\u00dfendurchmesser von \u00fcber 26 Metern und eine dahinter liegende d\u00fcnnere Innenkuppel. Zwischen den beiden Kuppeln verl\u00e4uft ein sogenannter \u201eEselsgang\u201c, der in zweieinhalb Windungen mit einer 14% Steigung nach oben zur Laterne f\u00fchrt. Auf diesem Weg konnten beim Bau die Steine mit Fuhrwerken nach oben transportiert werden und heute nutzt man diesen Weg, um die Kuppel hinauf zu steigen.<\/p>\n\n\n\n

\"Eselsgang\"<\/figure>\n\n\n\n

Um das Treppensteigen von insgesamt 127 Stufen kommt man allerdings beim Kuppelaufstieg nicht herum, ganz zum Schluss steigt man sogar \u00fcber eine steile Leitertreppe hinauf.<\/p>\n\n\n\n

\"steile<\/figure>\n\n\n\n

W\u00e4hrend man dem Weg nach oben folgt, kann man durch Fenster einen Blick auf die Innenkuppelbemalung der Frauenkirche werfen. Es waren einst 8 Gem\u00e4lde, die der italienische Theatermaler Grone geschaffen hatte. Diese waren nat\u00fcrlich auch zerst\u00f6rt und man versuchte diese aufwendig zu rekonstruieren. Der Maler Christoph Wetzel nutzte dazu zahlreiche Archivbilder und versuchte durch Wandgem\u00e4lde in anderen Kirchen m\u00f6glichst viel \u00dcbereinstimmung mit dem Original zu erreichen.<\/p>\n\n\n\n