{"id":38512,"date":"2023-09-06T09:49:00","date_gmt":"2023-09-06T07:49:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=38512"},"modified":"2023-09-01T10:11:36","modified_gmt":"2023-09-01T08:11:36","slug":"altstadt-von-rostock","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/mecklenburg-vorpommern\/rostockwarnemuende\/altstadt-von-rostock\/","title":{"rendered":"Rostock \u2013 ein Stadtspaziergang durch die Altstadt"},"content":{"rendered":"\n

Die Altstadt von Rostock l\u00e4dt zu einem Stadtbummel geradezu ein. Die Entfernungen sind nicht zu gro\u00df und an fast jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Wir haben uns ein wenig umgesehen und einige Orte w\u00e4hrend unserer Tour durch die Altstadt von Rostock haben uns besonders beeindruckt. Den Streckenverlauf kann man sehr gut auf der Karte verfolgen.<\/p>\n\n\n\n\t\t

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Start- und Endpunkt unserer kleinen Tour ist der Neue Markt in Rostock.<\/p>\n\n\n\n

Altstadt von Rostock: Neuer Markt<\/h2>\n\n\n\n

Der Neue Markt ist fast quadratisch und, so finde ich, eigentlich recht unattraktiv. Eine gro\u00dfe zugepflasterte Fl\u00e4che, mit etwas Kunst, wenig Gr\u00fcn und der Stra\u00dfenbahn, die am Rand des Platzes vorbei f\u00e4hrt. Erst wenn der regelm\u00e4\u00dfig stattfindende Wochenmarkt auf dem Platz steht, wirkt er belebt.<\/p>\n\n\n\n

\"Neuer<\/figure>\n\n\n\n

Rostock bestand einst aus drei Teilst\u00e4dten: Alt-, Mittel- und Neustadt. Jeder Bereich hatte einen eigenen Marktplatz, eine eigene Kirche und ein eigenes Rathaus. Der Neue Markt geh\u00f6rt zur historischen Mittelstadt, das dazugeh\u00f6rige Rathaus steht an der Ostseite des Platzes und die Marienkirche<\/a> erhebt sich im Hintergrund.<\/p>\n\n\n\n

Im mittelalterlichen Rostock befand sich auf dem Neuen Markt das wirtschaftliche Zentrum der Mittelstadt. Um den Platz errichteten reiche B\u00fcrger der Oberschicht wundersch\u00f6ne Giebelh\u00e4user. Im Rathaus tagte das Gericht und in der Mitte des Platzes stand einst der Schandpfahl.<\/p>\n\n\n\n

Von der urspr\u00fcnglichen Gestaltung des Neuen Markts ist heute nur noch wenig zu sehen. Bei Luftangriffen w\u00e4hrend des Zweiten Weltkrieges ist fast die gesamte Bebauung zerst\u00f6rt oder besch\u00e4digt worden. Auf der Nordseite des Platzes blieben nur 3 von 10 H\u00e4usern erhalten. Auf der Ostseite sind das Rathaus mit zwei angrenzenden Giebelh\u00e4usern erhalten geblieben, nur die westliche Seite des Platzes blieb ein recht gro\u00dfes zusammenh\u00e4ngendes H\u00e4userensemble stehen.<\/p>\n\n\n\n

\"Altstadt<\/figure>\n\n\n\n

Nach dem Krieg beschloss die Stadt den Platz nicht vollst\u00e4ndig wieder aufzubauen, man riss sogar noch die letzten H\u00e4user auf der n\u00f6rdlichen Platzseite ab, um eine monumentale Strecke f\u00fcr politische Kundgebungen zu schaffen.<\/p>\n\n\n\n

Die westliche Marktseite ist heute der eigentliche Hingucker des Platzes. Hier stehen wundersch\u00f6ne Giebelh\u00e4user, die auf den ersten Blick alt und historisch aussehen. Aber nicht alle H\u00e4user sind wirklich alt. So sind zum Beispiel die H\u00e4user mit den Hausnummern 9\/10 in den 1950er Jahren entstanden. Sie bilden optisch die kriegszerst\u00f6rten Vorg\u00e4ngerbauten recht gut nach. Andere H\u00e4user dagegen sind wirklich sehr alt. Zum Beispiel ist das schmale gr\u00fcne Giebelhaus mit der Hausnummer 11 Ende des 18.Jahrhunderts barock umgestaltet worden und das gelbe Eckhaus hat einen mittelalterlichen Kern mit einer klassizistischen Fassade.<\/p>\n\n\n\n

F\u00fcr alle diejenigen, die am Neuen Markt die Hausnummern 19 bis 28 suchen.. diese befanden sich auf der Nordseite des Platzes. Man hat die urspr\u00fcngliche Hausnummerierungen beibehalten und da die H\u00e4user nicht mehr existieren, gibt es die Hausnummern nun auch nicht mehr.<\/p>\n\n\n\n

\"Neuer<\/figure>\n\n\n\n

Brunnen der Lebensfreude<\/h2>\n\n\n\n

Der Stadtbummel durch die Altstadt von Rostock f\u00fchrte uns zun\u00e4chst entlang der Fu\u00dfg\u00e4ngerzone zum Brunnen der Lebensfreude, der sich auf dem Universit\u00e4tsplatz befindet. Aber Stopp! Nicht vergessen vorher ein typisches DDR Softeis<\/a> zu kaufen. Der kleine Laden liegt etwas versteckt in der Fu\u00dfg\u00e4ngerzone.<\/p>\n\n\n\n

\"Brunnenfiguren<\/figure>\n\n\n\n

Seit 1980 steht der von der Rostocker Bev\u00f6lkerung kr\u00e4ftig diskutierte Brunnen dort. Er zeigt 16 Skulpturen von Menschen und Tieren. Die lebensgro\u00dfen Personen sind nackt und stehen sehr eng beieinander. Sicherlich ein Grund, warum die Rostocker dem Brunnen den Namen Porno-Brunnen gegeben haben.<\/p>\n\n\n\n

Heute ist der Brunnen ein beliebter Treffpunkt. Kinder spielen in den kleinen Wasserfont\u00e4nen und keiner st\u00f6rt sich mehr an der Nacktheit der Menschen.<\/p>\n\n\n\n

\"Altstadt<\/figure>\n\n\n\n

Ich gehe ein wenig um den Brunnen herum und habe dabei die doch sehr lebensnahen Tierfiguren betrachtet.<\/p>\n\n\n\n

Universit\u00e4t Rostock in der Altstadt von Rostock<\/h2>\n\n\n\n

Direkt hinter dem Brunnen und der angrenzenden Gr\u00fcnfl\u00e4che steht das eindrucksvolle Hauptgeb\u00e4ude der Universit\u00e4t Rostock. Diese ist die dritt\u00e4lteste Hochschule in Deutschland.<\/p>\n\n\n\n

1419 gr\u00fcndeten die Herzoge Johann IV. und Albrecht V. von Mecklenburg mit dem Rat der Hansestadt Rostock die erste Universit\u00e4t im Ostseeraum. Finanziert wurde die Gr\u00fcndung fast ausschlie\u00dflich durch die B\u00fcrger der Stadt.<\/p>\n\n\n\n

\"Hauptheb\u00e4ude<\/figure>\n\n\n\n

Zun\u00e4chst lehrte man in einer juristischen, einer philosophischen und medizinischen Fakult\u00e4t in bestehenden Geb\u00e4ude der Stadt. Eine theologische Fakult\u00e4t gab es zun\u00e4chst nicht, diese genehmigte der damalige Papst erst 1432.<\/p>\n\n\n\n

Im 15. und 16. Jahrhundert war die Universit\u00e4t Rostock mit etwa 500 Studenten aus Norddeutschland, Holland, Skandinavien und dem Baltikum eine der bedeutendsten Universit\u00e4ten in Deutschland. 1569 gr\u00fcndete man die Universit\u00e4tsbibliothek, diese verf\u00fcgt heute \u00fcber einen Buchbestand von 2,2 Millionen B\u00e4nden.<\/p>\n\n\n\n

Das wundersch\u00f6ne Hauptgeb\u00e4ude am Universit\u00e4tsplatz entstand 1866\/70 im Stil der Neorenaissance. Hier studierten im Laufe der Jahre viele heute bekannte Wissenschaftler und Forscher wie zum Beispiel Heinrich Schliemann.<\/p>\n\n\n\n

Kr\u00f6peliner Tor<\/h2>\n\n\n\n

Der Fu\u00dfg\u00e4ngerzone folgend erreichten wir das Kr\u00f6peliner Tor. Ein gro\u00dfes und imposantes Stadttor, dass ab 1270 als eins der vier gro\u00dfen Tore in der Rostocker Stadtbefestigung stand.<\/p>\n\n\n\n

Mit dem Bau der Befestigungsanlage der Stadt entstand zun\u00e4chst ein zweigeschossiges Stadttor, dass im Laufe der Jahre um 5 Stockwerke und somit auf 54 Meter H\u00f6he erweitert wurde. Das Tor stand an der Stra\u00dfe, die nach L\u00fcbeck und Wismar f\u00fchrte und schon die Gr\u00f6\u00dfe sollte den Reisenden die Bedeutung der Hansestadt Rostock verdeutlichen.<\/p>\n\n\n\n

\"Altstadt<\/figure>\n\n\n\n

Nachdem die Stadt sich \u00fcber den mittelalterlichen Mauerring hinweg ausgedehnt hatte, verlor das Tor seine Aufgabe als Stadttor. Es wurde zu einem Prunkgeb\u00e4ude der Stadt. Heute hat es keine Verbindung mehr zur Stadtmauer, man kann anhand des Mauerwerks aber recht gut erkennen, wo die Mauer an das Tor anschloss.<\/p>\n\n\n\n

Ungenutzt steht das Tor nicht am Ende der Fu\u00dfg\u00e4ngerzone, heute finden im Tor verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungen statt.<\/p>\n\n\n\n

Direkt hinter dem Tor gelangt man sehr gut auf die Wallanlage von Rostock. Diese geh\u00f6rte einst zu der Befestigungsanlage der Stadt. Ich entdecke Reste der Stadtmauer und die typischen Bastionen. Es ist eine wundersch\u00f6ne Gr\u00fcnanlage, die zu einem erholsamen Spaziergang einl\u00e4dt.<\/p>\n\n\n\n

Wer an der Heubastion angekommen ist, kann einen kleinen Abstecher zum Heilig Kreuz Kloster<\/a> und dem Klostergarten machen. Dort befindet sich auch ein Museum zur Stadtgeschichte. Wir haben uns das Museum etwas genauer angesehen und sind dabei auf den Spuren meiner Vorfahren gewandelt.<\/p>\n\n\n\n

Uns f\u00fchrte der Weg aber weiter die Wallstra\u00dfe entlang, bis zur Kreuzung an der Steinstra\u00dfe.<\/p>\n\n\n\n

St\u00e4ndehaus Rostock<\/h2>\n\n\n\n

An der Kreuzung steht das Oberlandesgericht Rostock. Urspr\u00fcnglich war der imposante Bau das St\u00e4ndehaus von Rostock.<\/p>\n\n\n\n

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Der rote Backsteinbau wurde von 1889 bis 1893 in nur vier Jahren Bauzeit errichtet. Zahlreiche Verzierungen und T\u00fcrmchen schm\u00fccken die prunkvolle Fassade, das zun\u00e4chst als Parlamentsgeb\u00e4ude f\u00fcr die Ritter- und Landschaft Mecklenburg-Vorpommern diente.<\/p>\n\n\n\n

Besonders gut gefallen mir die vier Bronzefiguren der Herz\u00f6ge von Mecklenburg Johann Albrecht I., Friedrich Franz II, Georg I. und Christian II., die rechts und links eines gro\u00dfen Wappens angeordnet auf kleinen Simsen der Hauptfassade stehen. Auf dem Wappen am St\u00e4ndehaus Rostock steht das Motto: \u201ePer aspera ad astra\u201c (Durch Schwierigkeiten zu den Sternen).<\/p>\n\n\n\n

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Leider ist es nicht m\u00f6glich mal eben das Gerichtsgeb\u00e4ude zu betreten, es soll aber auch im Inneren sehr beeindruckend sein.<\/p>\n\n\n\n

Steintor<\/h2>\n\n\n\n

Direkt neben dem St\u00e4ndehaus befindet sich das Steintor, das heute auf einer Verkehrsinsel steht. Auch dieses Tor geh\u00f6rte einst zur Rostocker Stadtbefestigung und z\u00e4hlte zu den Haupttoren der Stadt.<\/p>\n\n\n\n

Man vermutet, dass das erste Steintor urspr\u00fcnglich \u00e4hnlich wie das Kr\u00f6peliner Tor aufgebaut war. Nach nicht ganz so friedlichen Auseinandersetzungen zwischen Rostock und Schwerin lie\u00df der damalige Herzog Teile der Festungsanlage und auch das Steintor schleifen und verwendete die Steine zum Bau einer Festung (lag im heutigen Rosengarten).<\/p>\n\n\n\n