{"id":39836,"date":"2023-11-05T10:31:00","date_gmt":"2023-11-05T09:31:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=39836"},"modified":"2023-10-28T15:36:58","modified_gmt":"2023-10-28T13:36:58","slug":"marianska-tynice","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/tschechien\/pilsen\/marianska-tynice\/","title":{"rendered":"Mari\u00e1nsk\u00e1 T\u00fdnice beeindruckende Baukunst"},"content":{"rendered":"\n

Stellt euch einen Ort vor, der schon seit Jahrhunderten besteht und eine Mischung aus zwei total verschiedenen Baustilen hat. Das ist Mari\u00e1nsk\u00e1 T\u00fdnice in der Tschechischen Republik!<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Mari\u00e1nsk\u00e1 T\u00fdnice liegt in der Region Plze\u0148 (Pilsen) im Westen der Tschechischen Republik, etwa 35 km nord\u00f6stlich von Pilsen entfernt.<\/p>\n\n\n\n

\"Mari\u00e1nsk\u00e1<\/figure>\n\n\n\n

Gr\u00fcndung und Fr\u00fchgeschichte<\/h2>\n\n\n\n

Die Geschichte von Mari\u00e1nsk\u00e1 T\u00fdnice reicht zur\u00fcck bis ins Mittelalter. Urspr\u00fcnglich stand an diesem Ort eine gotische Kirche, die der Jungfrau Maria gewidmet war. Im Laufe der Zeit wurde dieser Ort zu einem bedeutenden Wallfahrtsort, an den viele Gl\u00e4ubige kamen, um ihre Verehrung der Jungfrau Maria auszudr\u00fccken.<\/p>\n\n\n\n

Ein besonderer Baumeister<\/h2>\n\n\n\n

Das heutige Aussehen von Mari\u00e1nsk\u00e1 T\u00fdnice ist stark von der Barockzeit gepr\u00e4gt. Hier kommt Jan Bla\u017eej Santini-Aichel ins Spiel, ein super talentierter Baumeister! Er mixte den alten gotischen Kirchenstil mit dem neuen Barockstil. Es entstand der sogenannten Barockgotik-Stil in B\u00f6hmen.<\/p>\n\n\n\n

\"Kreuzgang\"<\/figure>\n\n\n\n

Im Auftrag von Abt Ev\u017een Tyttl von Kladruby wurde Santini mit dem Bau einer neuen Wallfahrtskirche und einem angrenzenden Kloster beauftragt. Am urspr\u00fcnglichen mittelalterlichen Geb\u00e4ude wurde ein Kreuzgang angef\u00fcgt. 1699 entstand hier eine Propstei. Die Kirche der Verk\u00fcndigung der Jungfrau Maria wurde errichtet. \u00dcberall in diesem Komplex findet man Santinis charakteristische Handschrift: geschwungene Linien, aufwendige Fassadendetails und innovative Strukturelemente.<\/p>\n\n\n\n

Nach dem Barock und bis heute<\/h2>\n\n\n\n

Das gesamte Bauprojekt wurde nie vollendet. Aufgrund von finanziellen Problemen des Klosters im sp\u00e4ten 18. Jahrhundert und seiner Schlie\u00dfung durch Josef II. im Jahr 1785 , kamen die Bauarbeiten zum Erliegen. Im 19. Jahrhundert, nachdem die Familie Metternich das Anwesen 1826 erwarb, begann der allm\u00e4hliche Zerfall. Als die Familie es f\u00fcr wirtschaftliche Zwecke nutzte, verschlechterte sich der Zustand des Geb\u00e4udes weiter. Der endg\u00fcltige Schlag war der Einsturz der Kirchenkuppel zwischen 1919 und 1920.<\/p>\n\n\n\n

\"Mari\u00e1nsk\u00e1
Foto von 1989<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Sp\u00e4ter gr\u00fcndete sich eine Vereinigung, die sich “Einheit zur Rettung von Mari\u00e1nsk\u00e1 T\u00fdnice” nannte. Diese Gruppe begann mit der schrittweisen Restaurierung.<\/p>\n\n\n\n

\"Mari\u00e1nsk\u00e1
Foto von 1994<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

In den 1950er Jahren wurde vor Ort ein Museum eingerichtet. Nach 1990 intensivierten staatliche Institutionen und lokale Beh\u00f6rden die Restaurierungsbem\u00fchungen. Die Fassade des Propsteigeb\u00e4udes wurde vollst\u00e4ndig restauriert, zwei neue Zwiebelt\u00fcrme mit Uhren und Glocken errichtet, und der Innenhof renoviert. Im Jahr 2000 wurde die Kuppel fertiggestellt und wieder aufgesetzt.<\/p>\n\n\n\n

\"Mari\u00e1nsk\u00e1
Foto von 1999<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Obwohl der Ort nicht mehr in seiner urspr\u00fcnglichen religi\u00f6sen Kapazit\u00e4t fungiert, bleibt Mari\u00e1nsk\u00e1 T\u00fdnice ein wichtiger kultureller und historischer Ort in der Tschechischen Republik. Dieser zieht sowohl Einheimische als auch Touristen an, die seine architektonische Sch\u00f6nheit und historische Bedeutung sch\u00e4tzen.<\/p>\n\n\n\n

\"\"<\/figure>\n\n\n\n

Das Museum<\/h2>\n\n\n\n

Wer durch den Eingang des Konvents tritt, befindet sich zun\u00e4chst in einem Museum. Im Erdgeschoss konnten wir eine Ausstellung \u00fcber die Anlage und Santini sehen, im Obergeschoss befinden sich neben der tempor\u00e4ren Ausstellung auch noch die Dauerausstellungen.<\/p>\n\n\n\n

Ausstellung \u00fcber die Anlage und Santini<\/h3>\n\n\n\n

Jan Bla\u017eej Santini-Aichel war ein bedeutender Architekt des Barock und “Erfinder” des sogenannten Barockgotik-Stils. Die Ausstellung stellt seine biografischen Daten vor und erl\u00e4utert seine besondere Herangehensweise an die Architektur, die Mari\u00e1nsk\u00e1 T\u00fdnice und viele andere Geb\u00e4ude in Tschechien gepr\u00e4gt hat.<\/p>\n\n\n\n

Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte des Klosters und der Kirche von ihren Anf\u00e4ngen bis heute. Besucher k\u00f6nnen mehr \u00fcber die spezifischen architektonischen Merkmale und Details der Anlage erfahren<\/p>\n\n\n\n

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Mir hat sehr gut gefallen, dass gerade dieser Bereich der Ausstellung mit vielen Bildern, aber auch mit Modellen und Zeichnungen arbeitet und ich so nicht nur viel erfahren, sondern auch gleich die optische Verbindung hatte.<\/p>\n\n\n\n

Das Museum im ersten Stock konzentriert sich in erster Linie auf die regionale Geschichte. Es sind R\u00e4ume nachgebildet, die zum Beispiel eine K\u00fcche oder eine Gastst\u00e4tte zeigen. Ich konnte verschiedene Trachten bewundern und auch kirchliche Gegenst\u00e4nde betrachten.<\/p>\n\n\n\n