{"id":40351,"date":"2023-11-17T09:53:00","date_gmt":"2023-11-17T08:53:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=40351"},"modified":"2023-11-09T17:05:45","modified_gmt":"2023-11-09T16:05:45","slug":"nationalpark-picos-de-europa","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/spanien\/asturien\/nationalpark-picos-de-europa\/","title":{"rendered":"Nebel in den Bergen des Nationalparks"},"content":{"rendered":"\n

Mit dem Bus fuhren wir zu einem Ausflug in den Nationalpark Picos de Europa. Glaubt man den Berichten \u00fcber das Gebiet, handelt es sich um eine der sch\u00f6nsten Landschaften der Region. Soweit die Theorie\u2026….<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Nur etwa 15 Kilometer von der kantabrischen K\u00fcste entfernt beginnt der Nationalpark Picos de Europa. Der zweitgr\u00f6\u00dfte spanische Nationalpark erstreckt sich \u00fcber Asturien, Kastilien und L\u00e9on und Kantabrien.<\/p>\n\n\n\n

1918 entstand in Spanien der erste Nationalpark, der Nationalpark Covadonga. Er liegt auf der westlichen Seite des Gebirgsmassivs Picos de Europa. Sp\u00e4ter (ab 1995) erweiterte man das Gel\u00e4nde um weitere Bereiche, die auch das Zentrale und das \u00d6stliche Massiv einschlossen. Der Nationalpark Picos de Europa entstand.<\/p>\n\n\n\n

\"Nationalpark<\/figure>\n\n\n\n

Das Gebirgsmassiv besteht aus Kalkstein. Die starke Verkarstung f\u00fchrte zu interessanten geologischen Strukturen, die sich zum Beispiel in den vielen zum Teil sehr tiefen H\u00f6hlen widerspiegelt.<\/p>\n\n\n\n

Besonders sch\u00f6n sind Flora und Fauna in dem Nationalpark. Bis etwa 500 Meter H\u00f6he dominieren die Laubw\u00e4lder mit verschiedenen Eichenarten, Esche, Edelkastanie oder Ulmen. In h\u00f6heren Lagen findet man dann eher Buchen, Stechpalmen, Haselnuss oder die Moor-Birke. Ab etwa 1600 Metern wachsen, wie in den Hochgebirgen \u00fcblich, keine B\u00e4ume mehr, sondern nur noch Gr\u00e4ser und B\u00fcsche. Hier findet der Wanderer vor allem Zwerg-Wacholder. \u00dcber 2200 Metern gibt es dann auch keine Str\u00e4ucher mehr.<\/p>\n\n\n\n

\"Nationalpark<\/figure>\n\n\n\n

Wer bei seinen Erkundungstouren durch den Nationalpark Gl\u00fcck hat, wird vor allem Pyren\u00e4en-G\u00e4mse, Rotweild, F\u00fcchse und Wildschweine sehen. Es gibt aber auch Populationen der Europ\u00e4ischen Wildkatze, W\u00f6lfe und ab und zu durchstreifen Braunb\u00e4ren die Berge. F\u00fcr Vogelliebhaber lohnt sich der Blick in den Himmel. Verschiedene Adler, Geier und andere Bergv\u00f6gel haben im Nationalpark ihr Zuhause. Ich habe bei meinem Besuch nur Pferde gesehen.<\/p>\n\n\n\n

Genauere Informationen erh\u00e4lt man in dem ganzj\u00e4hrig ge\u00f6ffneten Besucherzentren. Diese befinden sich in Buferrera\/Lagos de Covadonga (Pedro Pidal), Cangas de On\u00eds (Casa Dago) und Posada de Valde\u00f3n (Oficina de Valde\u00f3n).<\/p>\n\n\n\n

Wie komme ich in den Nationalpark Picos de Europa?<\/h2>\n\n\n\n

Im Osten des Nationalparks verl\u00e4uft die Carretera N-621, die von Unquera in Kantabrien nach Ria\u00f1o in Le\u00f3n f\u00fchrt. Im Westen wiederum verbindet die N-625 Ria\u00f1o mit Cangas de Onis, das sich nordwestlich des Nationalparks befindet. Die AS-114 verl\u00e4uft n\u00f6rdlich des Nationalparks und stellt eine Verbindung zwischen Cangas de Onis und Panes her. Zus\u00e4tzlich gibt es Linienbusse, die den Nationalpark selbst sowie die umliegenden D\u00f6rfer von Oviedo und Santander aus anfahren.<\/p>\n\n\n\n

\"Nationalpark<\/figure>\n\n\n\n

Die Hochlagen der Picos de Europa sind f\u00fcr Besucher bequem erreichbar, entweder \u00fcber die Seilbahn von Fuente D\u00e9 oder die Standseilbahn von Bulnes. Wanderer haben zudem die M\u00f6glichkeit, in zehn verschiedenen Bergh\u00fctten Unterkunft zu finden und die Sch\u00f6nheit des Nationalparks aus n\u00e4chster N\u00e4he zu erleben.<\/p>\n\n\n\n

Fahrt in den Nationalpark Picos de Europa<\/h2>\n\n\n\n

Uns f\u00fchrte die Fahrt zum Pedro Pidal Besucherzentrum. Die Stra\u00dfe schl\u00e4ngelte sich langsam bergauf und ich muss zugeben, dass ich doch erstaunt war, wie viel Verkehr in einem Nationalpark unterwegs ist. Teilweise musste der Busfahrer ganz schon rangieren, kam ihm ein anderer Bus entgegen konnte die Stra\u00dfe schon sehr eng werden.<\/p>\n\n\n\n

Anfangs fand ich den Weg noch recht uninteressant \u2013 es gab Steine, B\u00e4ume und Autos zu sehen. Das \u00e4nderte sich schlagartig, als der Wald von gro\u00dfen Wiesen abgel\u00f6st wurde. \u00dcberall standen K\u00fche und weideten, Hirten trieben Ziegengruppen voran und so ein bi\u00dfchen konnte man schon vermuten, wie m\u00e4chtig der Gebirgszug sein w\u00fcrde. <\/p>\n\n\n\n

\n
\n

Besonders spannend wurde es dann, als die K\u00fche nicht mehr auf den Wiesen standen, sondern das Gras direkt am Stra\u00dfenrand anscheinend viel besser schmeckte. <\/p>\n<\/div>\n\n\n\n

\n
\"Nationalpark<\/figure>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Nicht nur eine Kuh ging auf der Stra\u00dfe spazieren und lie\u00df sich nicht durch die Autos st\u00f6ren. Ich hatte eher das Gef\u00fchl, dass sie genussvoll den Verkehr blockierten und so auf die St\u00f6rung in ihrem Lebensraum aufmerksam machten. Auf jeden Fall mussten wir mehrfach darauf warten, bis die gefleckten Freunde uns Platz machten. Ein herrliches Schauspiel!<\/p>\n\n\n\n

\"K\u00fche<\/figure>\n\n\n\n

\u00dcber das ganze Kuh-TV fiel mir nicht auf, dass es immer nebliger wurde. Die Wolken hingen tief im Tal und verdeckten alles um uns herum. Als wir schlie\u00dflich am Besucherzentrum anhielten sah man nichts. Also nichts ist eigentlich falsch, man sah Wolken und etwa 50 Meter eines Weges, der nach nirgendwo f\u00fchrte.<\/p>\n\n\n\n

\"Nationalpark<\/figure>\n\n\n\n

Es wurde verk\u00fcndet, dass hier 15 Minuten Aufenthalt geplant sein. W\u00e4re jetzt super tolles Wetter gewesen, h\u00e4tte ich mich sicherlich ge\u00e4rgert, dass die Zeitspanne so kurz ist. Die Aussicht muss einfach grandios sein. So aber nutzte ich die Zeit, um zur Aussichtsplattform zu laufen und nichts zu sehen.<\/p>\n\n\n\n

Zur\u00fcck am Bus begannen wir gerade mit dem Einstieg, als die Sonne den Kampf gegen die Wolken gewann. Die Sicht wurde schlagartig besser und so musste der Bus warten, bis wir einige Fotos geschossen hatten.<\/p>\n\n\n\n

\"Nationalpark<\/figure>\n\n\n\n

Lagos de Covadonga<\/h2>\n\n\n\n

Die Busfahrt f\u00fchrte nun den gleichen Weg zur\u00fcck, den wir gerade gekommen waren. Die K\u00fche hatten sich von der Stra\u00dfe zur\u00fcckgezogen und so ging es z\u00fcgiger voran.<\/p>\n\n\n\n

Ja und dann fuhren wir an einem wundersch\u00f6nen Gletschersee vorbei, den wir auf der Hinfahrt aufgrund des Nebels nicht sehen konnten. In diesem Teil des Nationalparks befinden sich die Gletscherseen Enol und Ercina, der dritte kleine See El Bricial ist nur bei der Schneeschmelze mit Wasser gef\u00fcllt.<\/p>\n\n\n\n

\"Lagos<\/figure>\n\n\n\n

Um den See weideten K\u00fche und das m\u00e4chtige Bergmassiv erhob sich in die H\u00f6he. Es gibt sogar ausgeschilderte Wanderwege um die Seen. Ein Punkt auf meiner \u201eMuss ich unbedingt noch einmal hin\u201c-Liste mehr.<\/p>\n\n\n\n

Was ich nicht wusste: Im Radsport geh\u00f6rt die Stra\u00dfe mit einem Anstieg von 200m auf 1110m hinauf zu den Lagos de Covadonga zu den ber\u00fchmtesten Anstiegen der Vuelta a Espa\u00f1a. Die Steigung betr\u00e4gt hier teilweise 13%.<\/p>\n\n\n\n

Covadonga<\/h2>\n\n\n\n

Unser n\u00e4chster Stopp fand in Covadonga statt. Einem winzigen Ort, der eine der bekanntesten Stationen des Jakobswegs nach Santiago de Compostela<\/a> ist.<\/p>\n\n\n\n

Hier mitten im Gebirge Picos de Europa leben etwa 60 Einwohner und t\u00e4glich kommen hunderte von Touristen, um in der Kirche und der Felsenh\u00f6hle zu beten.<\/p>\n\n\n\n

Blickt man auf die Geschichte des Marienheiligtums in der Felsenh\u00f6hle zur\u00fcck, wird man bereits zu der Zeit der Westgoten f\u00fcndig. 722 fand dort die Schlacht von Covadonga statt, bei der die Christen die Muslime besiegten. Dieser Zeitpunkt gilt als Beginn der Reconquista im Norden Spaniens. Angeblich f\u00fchrte das Eingreifen einer himmlischen Macht zum Schutz des Heiligtums. Diese Unterst\u00fctzung kam von einer Jungfrau, die die Pfeile der verhassten maurischen Eindringliche auffing und mit t\u00f6dlicher Wucht zur\u00fcck auf die Feinde schleuderte. Seit dieser Zeit ist der Congadova ein Marienwallfahrtsort.<\/p>\n\n\n\n

\"Basilika<\/figure>\n\n\n\n

Heute gibt es den Glauben, dass junge unverheiratete Frauen nach dem Trinken aus dem Fuente del Matrimonio, der dort \u00f6ffentlich zug\u00e4nglich ist, bald heiraten werden.<\/p>\n\n\n\n

Basilika von Covadonga<\/h2>\n\n\n\n

1901 verlieh der damalige Papst der Kirche in dem kleinen Ort ihren Status als Basilika. Sie entstand als \u201eErg\u00e4nzung\u201c f\u00fcr die Besucher der H\u00f6hle mit der Jungfrau von Covadonga.<\/p>\n\n\n\n

\"Basilika<\/figure>\n\n\n\n

\u00dcber einen breit angelegten Weg gelange ich zu dem neoromanischen Bauwerk. Besonders sch\u00f6n finde ich die F\u00e4rbung, vor allem, wenn etwas die Sonne scheint. Dann leuchtet der rosafarbene Sandstein wundersch\u00f6n.<\/p>\n\n\n\n

\n
\n

In den T\u00fcrmen befindet sich eine Uhr, deren Glockenspiel die Hymne von Covadonga spielt: “Gesegnet ist die K\u00f6nigin unserer Berge, deren Thron die Wiege Spaniens ist…”. Mit etwas Gl\u00fcck ist man genau zur richtigen Zeit dort, um dem Glockenspiel zuzuh\u00f6ren. Ich habe es leider nicht geh\u00f6rt.<\/p>\n<\/div>\n\n\n\n

\n
\"Turm<\/figure>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Das Fotografieren ist im Innenraum der Kirche verboten. Geistliche laufen im Kirchenschiff umher und passen genau auf. Ich war sehr erstaunt, wie schlicht die Kirche gestaltet ist. Es gibt nur wenige dekorative Elemente und so zieht der Altarraum die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Er wird von einer sitzenden Figur der Jungfrau mit Kind beherrscht und von zwei gro\u00dfe Gem\u00e4lde. Diese zeigen die Schlacht von Covadonga und die Proklamation von Pelayo zum K\u00f6nig.<\/p>\n\n\n\n

\"YouTube\"

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerkl\u00e4rung von YouTube.
Mehr erfahren<\/a><\/p>

Video laden<\/a><\/p>