{"id":41788,"date":"2024-02-09T09:26:00","date_gmt":"2024-02-09T08:26:00","guid":{"rendered":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=41788"},"modified":"2024-02-01T16:58:51","modified_gmt":"2024-02-01T15:58:51","slug":"metro-museum-madrid","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/spanien\/madrid\/metro-museum-madrid\/","title":{"rendered":"3 kostenlose Museen in Madrid: Metro Museen"},"content":{"rendered":"\n

Eher zuf\u00e4llig bin ich auf 3 kostenlose Aktivit\u00e4ten in Madrid gesto\u00dfen, die nicht nur f\u00fcr Bahnfans ein tolles Ausflugsziel sind. Wer kann schon von sich behaupten, eine Geisterstation im Metro Museum Madrid besucht zu haben\u2026<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

F\u00fcr alle drei Museen gilt, sind sind komplett kostenlos \u2013 aber man muss sich \u00fcber eine Webseite<\/a> vorab anmelden. Die Termine werden immer etwa einen Monat vorher ver\u00f6ffentlicht und sehr begehrt. Die Teilnehmerzahl ist zum Teil begrenzt.<\/p>\n\n\n\n

Los Ca\u00f1os del Peral – unterirdisches arch\u00e4ologische Metro Museum Madrid<\/h3>\n\n\n\n

Wir verlassen die Metro am Bahnhof Opera und fahren mit den Rolltreppen nach oben in Richtung Ausgang. Als wir auf einer Zwischenebene ankommen, entdecke ich ein Schild, dass auf ein Museum aufmerksam macht. Wir folgen den Hinweisen und stehen vor einem unterirdischen arch\u00e4ologischen Museum mitten in einer Metrostation.<\/p>\n\n\n\n

\"Metro<\/figure>\n\n\n\n

Eigentlich ben\u00f6tigt man f\u00fcr den Besuch ein vorab f\u00fcr ein bestimmtes Zeitfenster g\u00fcltiges Eintrittsticket. Der Eintritt ist kostenlos, aber man m\u00f6chte wohl die \u201eBesucherstr\u00f6me\u201c kontrollieren. Wobei Besucher str\u00f6mten nicht wirklich. Das Museum war leer, die Angestellten langweilten sich vor der T\u00fcr. Als sie unsere interessierten Blicke bemerkten, kamen wir ins Gespr\u00e4ch und so konnten auch ohne Ticket das Museum besuchen. Zus\u00e4tzlich bekamen wir noch eine kleine F\u00fchrung, bei der wir die wichtigsten Fakten erfuhren. Das war auch ganz gut so, denn die Informationstafeln waren alle nur auf spanisch. Ein kleiner Film, auch auf spanisch, hat uns zu den Erkl\u00e4rungen optische Eindr\u00fccke vermittelt.<\/p>\n\n\n\n

\"Metro<\/figure>\n\n\n\n

Was gibt es zu sehen?<\/h3>\n\n\n\n

W\u00e4hrend Bauarbeiten in der Metrostation stie\u00df man auf Artefakte, die dort keiner vermutet hatte. Die Bauarbeiter fanden \u00dcberreste vom Brunnen Fuente de los Ca\u00f1os del Peral, dem Aqu\u00e4dukt Acueducto de Amaniel und der Kanalisation Alcantarilla del Arenal aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Sehr schnell war klar, am Fundort konnten sie nicht bleiben und so baute man sie in m\u00fchevoller Kleinarbeit ab. Nur wenige Meter weiter baute man sie wieder auf und fertig war das Museum.<\/p>\n\n\n\n

\"Ausgrabung<\/figure>\n\n\n\n

Was ist nun so besonders an den Funden? Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erfolgte die Wasserversorgung von Madrid noch \u00fcber Brunnen. Diese befanden sich auf zentralen Pl\u00e4tzen, an den Stadtmauern und Stadttoren. Mit der Zeit begann man, in der Stadt die Wasserversorgung und auch die Abfasserproblematik zu verbessern.<\/p>\n\n\n\n

Die Alcantarilla del Arenal (Arenal-Kanalisation) war die L\u00f6sung f\u00fcr die Ableitung von Schmutzwasser. Es handelte sich um eine Kanalisation, die in den Bach Leganitos m\u00fcndete, irgendwo an der heutigen Cuesta de San Vicente.<\/p>\n\n\n\n

\"Museum<\/figure>\n\n\n\n

Die Fuente de los Ca\u00f1os del Peral ist ein Brunnen. Er verf\u00fcgte \u00fcber sechs Abfl\u00fcsse und ein Becken f\u00fcr jeden Abfluss. Das Wasser stammte aus der Quelle auf der Plazuela de los Ca\u00f1os.<\/p>\n\n\n\n

Der Acueducto de Amaniel (Aqu\u00e4dukt von Amaniel) geht auf den Beginn des 17. Jahrhunderts zur\u00fcck. Die Quelle lag in der heutigen heutigen Dehesa la Villa und versorgte den K\u00f6nigspalast mit Wasser.<\/p>\n\n\n\n

\"Aqu\u00e4dukt\"<\/figure>\n\n\n\n

Lohnt sich der Besuch?<\/h3>\n\n\n\n

Wer gerade in der Metrostation Opera ist, sollte ruhig einen Blick in die kleine Ausstellung werfen. Der Besuch dauert nicht lange und bietet einen Einblick in die Geschichte des Metrobaus. Extra daf\u00fcr hinfahren lohnt sich eigentlich nur, wenn man Arch\u00e4ologie-Fan ist und gerne Steine sieht.<\/p>\n\n\n\n

Achtung! Der Eingang befindet sich in der Metrostation, hinter den elektronischen Einlassschranken. Man erreicht das Museum nur mit einem g\u00fcltigen Fahrschein!<\/p>\n\n\n\n

\"Metro<\/figure>\n\n\n\n

Adresse:<\/h4>\n\n\n\n

Metrostation Opera (Linie 2 und 5)<\/p>\n\n\n\n

\u00d6ffnungszeiten:<\/h4>\n\n\n\n

Freitag: 16-20 Uhr
Samstag: 10-14 Uhr und 16-20 Uhr
Sonntag: 10-14 Uhr<\/p>\n\n\n\n

Eintrittspreis:<\/h4>\n\n\n\n

Kostenlos
Anmeldung auf der Webseite<\/a><\/p>\n\n\n\n

Chamber\u00ed der Geisterbahnhof<\/h3>\n\n\n\n

Die Tickets f\u00fcr den Besuch der historischen Metrostation Chamber\u00ed, einem Metro Museum in Madrid, z\u00e4hlen zu den begehrtesten Tickets und sind sehr schnell ausgebucht. Die F\u00fchrung ist auf 25 Personen begrenzt und wird im halbst\u00fcndigen Rhythmus angeboten.<\/p>\n\n\n\n

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\"Metro<\/figure>\n<\/div>\n\n\n\n
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Wir waren recht zeitig am Eingang der Metrostation am Plaza Chamber\u00ed. Nachdem wir unser Ticket vorgezeigt hatten, stellte man uns in einen Bereich auf dem Gehweg. Nun warteten wir auf den Beginn der F\u00fchrung. Andere Besucher stellte man in eine lange Schlange an einer anderen Stelle des Platzes. <\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Von den 25 vergebenen Tickets erschienen bei unserem Besuch doch gerade einmal 5 Personen. Nachdem 5 Minuten nach dem offiziellen Beginn noch immer 20 Teilnehmer fehlten, f\u00fcllte der Veranstalter die Gruppe aus der Reihe der Wartenden ohne gebuchte Eintrittskarte auf. Wer also etwas Zeit hat und nicht auf einen bestimmten Timeslot angewiesen ist, kann versuchen auch ohne Karte an der Tour teilzunehmen. Kleiner Tipp zur F\u00fchrung: unser Guide erz\u00e4hlte zun\u00e4chst nur auf spanisch, auch wenn es hie\u00df, dass die Tour auch in englisch stattfindet. Erst auf Nachfrage bekamen wir die wichtigsten Informationen \u00fcbersetzt.<\/p>\n\n\n\n

F\u00fcr uns hie\u00df es dann ein paar Stufen hinabsteigen und den alten Bahnhof Chamber\u00ed betreten.<\/p>\n\n\n\n

\"Metro<\/figure>\n\n\n\n

Wie Chamber\u00ed zum Geisterbahnhof wurde<\/h3>\n\n\n\n

Die Chamber\u00ed-Station geh\u00f6rte zu der ersten Metrolinie, die 1919 in Madrid mit folgenden acht Stationen er\u00f6ffnet wurde: Cuatro Caminos, R\u00edos Rosas, Mart\u00ednez Campos, (Iglesia), Chamber\u00ed, Bilbao, Tribunal, Gran V\u00eda und Sol. In dieser Zeit war hier viel Betrieb und mit der Zeit reichte die Kapazit\u00e4t in den Z\u00fcgen nicht mehr aus. Die Betreibergesellschaft Compa\u00f1\u00eda Metropolitana beschloss Anfang der 1960er Jahre l\u00e4ngere Z\u00fcge auf der Metrolinie einzusetzen. Eigentlich eine gute Idee, aber\u2026<\/p>\n\n\n\n

\"Geisterstation<\/figure>\n\n\n\n

Viele der Bahnsteige auf der Strecke waren zu kurz und man musste sie verl\u00e4ngern. Auch der Bahnsteig im Bahnhof Chamber\u00ed war zu kurz. Hier stie\u00df man allerdings auf bauliche Problem und die Verl\u00e4ngerung war nicht m\u00f6glich war. Nachdem alle anderen Bahnh\u00f6fe umgebaut waren, schloss man am 22.5.1966 den Bahnhof Chamber\u00ed.<\/p>\n\n\n\n

\"Schranken<\/figure>\n\n\n\n

Wir stehen im Eingangsbereich des Bahnhofs und ich komme mir vor, wie in einem alten Film. Zuerst fallen nat\u00fcrlich die Kassenh\u00e4uschen auf. Hier h\u00e4ngen sogar noch alte Fahrpl\u00e4ne und Preislisten. Besonders spannend finde ich die Schranken f\u00fcr den Ausgang. Diese \u00f6ffnen sich, wenn der Fahrgast eine Platte betritt, nur alleine durch das K\u00f6rpergewicht.
Der gesamte Eingangsbereich wird durch nat\u00fcrliches Licht beleuchtet, dass durch ein Oberlicht in den Raum f\u00e4llt. Der Architekt hat bewu\u00dft wei\u00dfe Kacheln eingesetzt. Diese lassen den Raum gr\u00f6\u00dfer und vor allem heller wirken. Man findet man im gesamten Bahnhof quadratische Kacheln im sevillanischen Stil.<\/p>\n\n\n\n

\"Metro<\/figure>\n\n\n\n

Auf dem Bahnsteig<\/h3>\n\n\n\n

Nachdem wir einiges \u00fcber den Metrobau erfahren hatten, ging es zu einer Treppe, die uns auf den Bahnsteig f\u00fchren sollte. Schade, dass heute die Schilder zur Streckenf\u00fchrung nicht mehr so gro\u00df und eindrucksvoll gestaltet werden. Mir gef\u00e4llt es, wenn man auf einen Blick erkennt, wohin man f\u00e4hrt.<\/p>\n\n\n\n

\"alter<\/figure>\n\n\n\n

Auf dem Bahnsteig angekommen f\u00e4hrt doch gerade tats\u00e4chlich eine Metro durch den Bahnhof\u2026 Da wird mir erst bewu\u00dft, dass ich in den letzten Tagen hier auch schon durchgefahren bin und der Bahnhof au\u00dferhalb der Besichtigungszeiten dunkel und leer ist.<\/p>\n\n\n\n

\"Gleise<\/figure>\n\n\n\n

Der Bahnsteig ist mit einer gro\u00dfen Scheibe vom Bahnsteig abgetrennt. So muss man nicht immer aufpassen und zur\u00fccktreten, wenn ein Zug kommt. Das Licht ist schummrig und f\u00e4llt auf die alten Werbeplakate.<\/p>\n\n\n\n

Die Werbeplakate sind nicht aus Papier, so wie man es heute noch findet. Es sind bemalte Kacheln, wie sie in den 1920er Jahren erstellt worden sind. Sehr erstaunlich finde ich, dass die Werbefl\u00e4chen auch immer f\u00fcr einen bestimmten Zeitraum vermietet wurden. War die Zeit abgelaufen und ein neuer Kunde wollte dort seine Werbung zeigen, \u00fcbermalte man einfach die Kacheln. Ich finde die Werbung wundersch\u00f6n und sie ist hervorragend erhalten geblieben!<\/p>\n\n\n\n