<\/figure>\n\n\n\nBesonders gef\u00e4hrlich k\u00f6nnen Wadis werden, wenn es im Einzugsgebiet zu Regenf\u00e4llen kommt. Dann kann es vorkommen, dass sich das trockene Wadi innerhalb von Minuten in einen rei\u00dfenden Flu\u00df verwandelt. Gerade wenn das Gel\u00e4nde nicht eindeutig als Wadi erkannt wird, kann das f\u00fcr Ortsunkundige schlimme Folgen haben und so kommt es immer wieder zu Todesf\u00e4llen.<\/p>\n\n\n\n
Wir waren etwa eine Woche nach Regenf\u00e4llen im Oman und in einigen Wadis im Gebirge konnten wir sehr eindeutig die Spuren der Regenf\u00e4lle sehen: im positiven Sinne \u2013 es war wundersch\u00f6n gr\u00fcn, im negativen Sinne \u2013 einige Stra\u00dfen waren untersp\u00fclt und selbst mit einem Gel\u00e4ndewagen unpassierbar.<\/p>\n\n\n\n
Wo liegt das Wadi Ban Khaild?<\/h2>\n\n\n\n Mit einer L\u00e4nge von \u00fcber 150 Kilometern und einem Einzugsbereich von \u00fcber 4000 Quadratkilometern stellt das Wadi Bani Khalid das umfangreichste Flusssystem im Oman dar.<\/p>\n\n\n\n
Es leitet das Wasser aus dem \u00f6stlichsten Bereich des Hadschar-Gebirges s\u00fcdw\u00e4rts in das Arabische Meer, im Gegensatz zu anderen Wadis, die ihr Wasser nordw\u00e4rts in den Golf von Oman f\u00fchren, wie zum Beispiel das Wadi Tiwi, welches seine Quellen nur ungef\u00e4hr f\u00fcnf Kilometer entfernt vom Wadi Bani Khalid hat.<\/p>\n\n\n\n <\/figure>\n\n\n\nIm oberen Lauf des Wadis liegen die ersten Ansiedlungen, danach formen sich die S\u00fc\u00dfwasserpools bei Muqal. Von dort an ist das Flussbett von Vegetation umgeben, Wasserquellen treten selbst in Trockenperioden zutage, was zur Gr\u00fcndung von Siedlungen wie Halfah, Bidah, Sayq und Sabt gef\u00fchrt hat.<\/p>\n\n\n\n
Anschlie\u00dfend flie\u00dft das Wadi durch eine weite Ebene zwischen dem Hadschar-Gebirge und den Rimal Al Wahiba Sanden, wo es ein breites, verzweigtes Flussbett bildet, das die Umgebung von Al Kamil Wal Wafi umflie\u00dft. Die bev\u00f6lkerungsreichsten Ortschaften, darunter Jalan Bani Buhassan mit 20.000 und Balad Bani Ali mit 30.000 Einwohnern, finden sich im unteren Mittellauf. Gegen Ende seines Laufs ist das Wadi meist ausgetrocknet und es sind keine weiteren Siedlungen vorhanden.<\/p>\n\n\n\n <\/figure>\n\n\n\nKurzer Spaziergang<\/h2>\n\n\n\n Am Parkplatz angekommen haben wir keine M\u00f6glichkeit uns zu verlaufen. Es f\u00fchrt nur ein Weg in das Tal! Entlang eines kleinen kanalisierten Wasserlaufes balancieren wir auf der Mauer weiter in das Tal hinein. Um uns herum wachsen Pflanzen, es ist gr\u00fcn und die Luft ist trotz der W\u00e4rme sehr angenehm. Sp\u00e4ter geht es weiter auf unbefestigten Wegen zwischen Palmen, B\u00e4umen und Str\u00e4uchern, die wundervollen Schatten spenden und ab und zu h\u00f6re ich in der Ferne einen Esel.<\/p>\n\n\n\n <\/figure>\n\n\n\nAlleine ist man hier niemals unterwegs. Das Wadi Bani Khalid ist eines der beliebtesten Wadis bei Touristen und das sicherlich auch, weil es gut erschlossen ist. Hier findet man Toiletten und ein Restaurant, dass einen wundersch\u00f6nen Blick auf den gro\u00dfen Felsenpool bietet. Tourguides f\u00fchren ihre Gruppen herum und zeigen Ihnen die sch\u00f6nste Stelle zum Baden.<\/p>\n\n\n\n <\/figure>\n\n\n\nWir streifen etwas durch die gr\u00fcne Oasenlandschaft, bis wir schlie\u00dflich an den ersten gro\u00dfen Felsenpools ankommen.<\/p>\n\n\n\n
Schwimmen erlaubt!<\/h2>\n\n\n\n Im Wadi ist das Schwimmen in den Felsenpools erlaubt. Einige Punkte sollte jeder Besucher jedoch beachten, wenn er ins k\u00fchle Nass steigen m\u00f6chte:<\/p>\n\n\n\n
Es ist nicht erw\u00fcnscht, wenn sich die Besucher direkt am Pool umziehen. Wer in seine Badesachen schl\u00fcpfen m\u00f6chte, kann sich auf den Toiletten des Restaurants umziehen. Ich habe auch zwei kleine Zelte in einer Felsennische gesehen, die von gesch\u00e4ftst\u00fcchtigen Omanis vermietet werden.<\/p>\n\n\n\n <\/figure>\n\n\n\nEs handelt sich um ein \u00f6ffentliches Gel\u00e4nde in einem arabischen Land. Das bedeutet, dass sich auch die Urlauber an die Sitten und Br\u00e4uche dieses Landes halten sollten. Schilder weisen darauf hin, dass bitte alle T-Shirts und Hosen (bis zum Knie) beim Schwimmen tragen sollen. Bei unserem Besuch haben sich viele Besucher daran gehalten, einige trugen wenigstens ein T-Shirt \u00fcber ihren Badesachen.<\/p>\n\n\n\n
Geschwommen wird auf eigene Gefahr. Hier gibt es keinen Rettungsschwimmer, keine Treppe, die einen sicher ins Wasser bringt. Man klettert \u00fcber Steine, die sehr rutschig sein k\u00f6nnen, in das erfrischende, aber nicht kalte Wasser!<\/p>\n\n\n\n
Auch wenn das Wasser sehr klar ist, kann man Felsvorspr\u00fcnge und Tiefen nur schwer erkennen. Ein Hinweisschild am Eingang warnt davor in die Felsenbecken zu springen.<\/p>\n\n\n\n
Felsenpools im Wadi Bani Khalid<\/h2>\n\n\n\n Als wir die Felsenpools im Wadi Bani Khalid erreichen, stehen wir vor zwei gro\u00dfen Hauptpoolbereichen. Hier ist es normalerweise sehr belebt, da viele Besucher den Weg zu den kleineren ruhigeren Pools nicht \u00fcber die Steine klettern wollen. In der Hauptsaison sitzen hier die Menschen auf Decken im Schatten, Kinder plantschen im Wasser und wer m\u00f6chte kann unter einer Br\u00fccke hindurch schwimmen. Ich war sehr erstaunt, wie gro\u00df dieser Bereich ist, hier kann man richtig lange Strecken schwimmen.<\/p>\n\n\n\n <\/figure>\n\n\n\nDas Wadi Bani Khalid ist ein beliebter Ausflugsort der Omanis. Gerade am Wochenende kommen viele Familien in das Tal und genie\u00dfen die Auszeit zwischen Palmen und Bergen. Als wir den Oman besucht haben, war es hier jedoch sehr ruhig. Nur wenige Touristen und fast keine Omanis waren in der Zeit des Ramadan unterwegs. Ich fand es wunderbar ruhig und sehr angenehm.<\/p>\n\n\n\n
Nachdem wir etwa 10 Minuten \u00fcber einen unebenen Felsenweg weiter gelaufen sind erreichten wir die kleineren Felsenpools. \u00dcber kleine Wasserl\u00e4ufe und den ein oder anderen kleinen Wasserfall sind diese miteinander verbunden.<\/p>\n\n\n\n
Hier waren einige Schwimmer im Wasser, aber nicht so viele um sich gegenseitig zu st\u00f6ren. In den kleinen Felsenbecken wurde geschwommen, getaucht, relaxed und die wundersch\u00f6ne Natur genossen. Wir suchten uns ein ruhiges Fleckchen auf einem Felsen und hingen dort eine ganze Weile unseren Gedanken nach. Was f\u00fcr beeindruckende Orte es doch auf der Welt gibt!<\/p>\n\n\n\n
Weiter geht es zur Muqhal H\u00f6hle<\/h2>\n\n\n\n Ein Hinweisschild lockte uns weiter. In etwa einem Kilometer sollte wir eine H\u00f6hle erreichen. Schon nach wenigen Metern waren wir irritiert. Ein Weg war nicht wirklich zu erkennen und ob wir wirklich zwischen den Felsen entlang klettern sollten, wir waren unsicher. Wie immer und \u00fcberall auf der Welt gibt es aber freundliche junge M\u00e4nner (die nat\u00fcrlich gerne etwas Trinkgeld verdienen wollen), die einem behilflich sind. Unser neuer \u201eGuide\u201c kletterte mit uns \u00fcber Felsen, f\u00fchrte uns \u00fcber Wasserl\u00e4ufe und wies uns hoffentlich den einfachsten Weg. An einigen Stellen war ich zugegeben recht froh, eine helfende Hand gereicht zu bekommen. Die nassen Steine waren glatt und der Weg nicht einfach. Aber es machte Spa\u00df und wir hatten ja das Ziel Muqhal H\u00f6hle.<\/p>\n\n\n\n <\/figure>\n\n\n\nSchlie\u00dflich standen wir vor einem m\u00e4chtigen Felsen mit einem winzigen Eingang, der uns in die Muqhal H\u00f6hle bringen sollte. Der Eingang war eng, flach und sah nicht wirklich einladend aus. Auch wenn der junge Mann uns versicherte, dass die H\u00f6hle schnell h\u00f6her werden w\u00fcrde und wir stehen k\u00f6nnten, Patrick zog sofort die Notbremse und blieb vor dem Eingang stehen. Ich versucht es und rutschte auf dem Po sitzend etwas den Stein hinab in die H\u00f6hle. Es war so flach, dass ich nicht einmal gerade sitzen konnte. Ein Blick in das Innere des Berges zeigte mir ein schlammigen Raum, der nicht wirklich einladend wirkte. Man sah, dass hier vor kurzem noch Wasser entlang geflossen war. Und in diesem Moment schienen mich die Gesteinsmassen gef\u00fchlt zu erdr\u00fccken und ich trat kurzentschlossen den R\u00fcckweg an.<\/p>\n\n\n\n
Also ob es sich lohnt in die H\u00f6hle zu klettern m\u00f6chte ich nicht beurteilen. Uns wurde gesagt, dass in den H\u00f6hlen Flederm\u00e4use leben, die bisher noch nicht in ihrem Verhalten durch die Touristen beeintr\u00e4chtigt worden sind. Sicher ist, man sollte vern\u00fcnftige Schuhe anhaben und m\u00f6glichst eine Taschenlampe mitnehmen. Es war recht dunkel.<\/p>\n\n\n\n