{"id":6321,"date":"2016-04-12T16:26:53","date_gmt":"2016-04-12T14:26:53","guid":{"rendered":"http:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=6321"},"modified":"2023-06-27T17:34:17","modified_gmt":"2023-06-27T15:34:17","slug":"die-leprakolonie-spinalonga","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/griechenland\/kreta\/die-leprakolonie-spinalonga\/","title":{"rendered":"Die Leprakolonie Spinalonga"},"content":{"rendered":"\n

Griechenland bietet so viele interessante Ausflugsziele, dass eigentlich ein kurzer Urlaub nie ausreicht auch nur ann\u00e4hernd alles zu entdecken. Bei unserem Kreta Aufenthalt war die Wunschliste sehr lang, aber Spinalonga war “Pflicht”.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Das hatte eigentlich einen ganz trivialen Grund. Ich hatte kurz vor der Reise einen Roman von Victoria Hislop gelesen, der mich total in den Bann gezogen hat. Die Insel der Vergessenen<\/a>\"\" spielt auf der Leprakolonie kurz vor der K\u00fcste Kretas und hatte mich neugierig auf die kleine Insel gemacht, die in Sichtweite der K\u00fcstenlinie von Kreta liegt.<\/p>\n\n\n\n

\"Blick<\/figure>\n\n\n\n

Lepra ist eine ansteckende Krankheit, die durch direkten und indirekten Kontakt \u00fcbertragen werden kann. Bis heute ruft die Krankheit immer wieder Angst und Schrecken hervor und die Erkrankten werden isoliert und heute mit Medikamenten behandelt.
\nVor \u00fcber 100 Jahren gab es diese M\u00f6glichkeit noch nicht. Der Freistaat Kreta beschloss daher, 1903 eine Leprakolonie auf der Insel Spinalonga zu errichten. Auf der Insel stand eine ungenutzte Festung, die nun Ort f\u00fcr Krankheit, Verzweiflung und dem Wunsch nach Heilung wurde. Die Regierung sammelte im wahrsten Sinn des Wortes alle Leprakranken auf der Insel ein und brachten sie auf die kleine Insel.<\/p>\n\n\n\n

\"Spinalonga\"<\/figure>\n\n\n\n

Anfangs gab es gro\u00dfe Probleme auf der Insel. Wasser und Lebensmittel mussten aus dem Landesinneren herangefahren werden und auch ein Arzt war die ersten 4 Jahre nicht auf der Insel. Nach und nach begannen die Bewohner damit, sich auf der Insel heimisch zu f\u00fchlen. H\u00e4user wurden renoviert, es wurde an einer autarken Wasserversorgung gebastelt, G\u00e4rten zur Selbstversorgung angelegt und Nutztiere gehalten. Sogar kleine Gesch\u00e4fte er\u00f6ffneten die Bewohner und es gab Tavernen mit Unterhaltungsprogramm.
Mitte der 30er Jahre konnte durch einen Generator eine Stromversorgung auf der Insel aufgebaut werden. Es wurde ein Krankenhaus gebaut und \u00c4rzte kamen zur regelm\u00e4\u00dfigen Krankenbetreuung.<\/p>\n\n\n\n

\"Insel1\"<\/figure>\n\n\n\n

1954 wurde beschlossen, die Leprakolonie aufzuheben. Die letzten 30 Kranken wurden nach Athen in ein Krankenhaus gebracht.<\/p>\n\n\n\n

\"Insel2\"<\/figure>\n\n\n\n

Heute fahren Touristenboote t\u00e4glich unz\u00e4hlige Besucher auf die Insel. Mich hat der Aufenthalt auf der Insel wirklich sehr beeindruckt. \u00dcberall habe ich etwas entdeckt, dass ich zuvor in dem Roman gelesen hatte.<\/p>\n\n\n\n