{"id":6456,"date":"2016-05-07T09:12:47","date_gmt":"2016-05-07T07:12:47","guid":{"rendered":"http:\/\/vonortzuort.reisen\/?p=6456"},"modified":"2021-12-29T08:17:38","modified_gmt":"2021-12-29T07:17:38","slug":"geschichtspark-zellengefaengnis-moabit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/vonortzuort.reisen\/deutschland\/berlin\/geschichtspark-zellengefaengnis-moabit\/","title":{"rendered":"Geschichtspark Zellengef\u00e4ngnis Moabit"},"content":{"rendered":"\n

Durch Zufall bin ich auf den Geschichtspark Zellengef\u00e4ngnis Moabit gesto\u00dfen. Da ich bisher noch nie etwas davon geh\u00f6rt hatte, war klar, dieser Ort wollte ich unbedingt entdecken.<\/p>\n\n\n\n\n\n\n\n

Gleich gegen\u00fcber des Berliner Hauptbahnhofes befindet sich eine Gr\u00fcnanlage und genau hier befand sich das Zellengef\u00e4ngnis Moabit. \u00dcber Eing\u00e4nge an der Invalidenstra\u00dfe, der Lehrter Stra\u00dfe und der Minna-Cauer-Stra\u00dfe kann man das Gel\u00e4nde kostenlos betreten.<\/p>\n\n\n\n

\"Geschichtspark
Geschichtspark heute<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

1842 entstand genau hier, damals noch au\u00dferhalb der Stadtmauer Berlins, das Zellengef\u00e4ngnis.
Es galt als das Mustergef\u00e4ngnis in Preu\u00dfen, in dem die Reform Friedrich Wilhelm IV. umgesetzt wurde, die die Abschaffung von Gemeinschaftszellen vorsah. Durch die Unterbringung in Einzelzellen sollte der Gefangene moralisch bestraft werden. Es war geplant zuk\u00fcnftig sollte auf k\u00f6rperliche Bestrafung zu verzichten. Zu dieser Zeit betrachtete man Kriminalit\u00e4t als ansteckend und durch die nun m\u00f6gliche Isolierung der H\u00e4ftlinge versprach man sich eine Verbesserung.<\/p>\n\n\n\n

Bevor der Bau entstand, hatte sich der damals Verantwortliche mehrere Gef\u00e4ngnisse in verschiedenen L\u00e4ndern angesehen. Daraus entwickelte er das Konzept des Berliner Gef\u00e4ngnis:
Von einem Zentralbau zweigten vier Zellenbauten und ein Verwaltungsbau ab.
Damit die Gefangenen m\u00f6glichst keinen Kontakt hatten baute man etwa 520 Einzelzellen. Zus\u00e4tzlich befanden sich Wohngeb\u00e4ude f\u00fcr Beamte, G\u00e4rten, Friedh\u00f6fe, eine Kirche, ein Schulgeb\u00e4ude und eine Hinrichtungsst\u00e4tte auf dem Gef\u00e4ngnisgel\u00e4nde. <\/p>\n\n\n\n

Damit die Gefangenen auch w\u00e4hrend des Hofganges keinen Kontakt hatten, legte man 20 Einzelh\u00f6fe an, die durch hohe Mauern getrennt waren. In der Mitte stand ein Turm f\u00fcr die Wache. Jeder Gefangene durfte pro Tag 15 Minuten in diesem Hof verbringen.<\/p>\n\n\n\n

Erst Ende des 19.Jahrhunderts wurde die Isolationshaft gelockert, die Spazierh\u00f6fe blieben bis 1910 erhalten.<\/p>\n\n\n\n

\"Geschichtspark
Nachbau Einzelhof<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

Im zweiten Weltkrieg wurde das Gef\u00e4ngnis kaum besch\u00e4digt und anschlie\u00dfend bis 1955 von den Allierten weiter als Gef\u00e4ngnis genutzt. Erst 1958 riss man das Zellengef\u00e4ngnis Moabit ab und nur die Beamtenwohnh\u00e4user und ein Teil der Mauern blieben erhalten.<\/p>\n\n\n\n

Der Geschichtspark Zellengef\u00e4ngnis Moabit<\/h2>\n\n\n\n

Im Zuge der Bebauung in Berlin wurden weitere Gef\u00e4ngnisteil abgerissen und nur massiven Protesten ist es zu verdanken, dass heute noch Teile der Anlage vorhanden sind. 1990 wurde die historische Bedeutung des Gel\u00e4ndes wieder herausgestellt und 2003 konnte mit dem Aufbau des Geschichtspark Zellengef\u00e4ngnis Moabit begonnen werden. Die Er\u00f6ffnung war 2006.<\/p>\n\n\n\n

\"Geschichtspark
Nachbau Zelle<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n\n

H\u00e4tte ich nicht gewusst, dass ich mich auf einem historischen Gel\u00e4nde befunden habe, es w\u00e4re mir nicht aufgefallen. Nur am Eingang stehen 4 kleine Hinweistafeln, im Park selber ist leider keine weitere Information zu finden.
Der Geschichtspark Zellengef\u00e4ngnis Moabit wirkt auf den Besucher wie ein kleiner Park in der Gro\u00dfstadt. So habe ich dann sp\u00e4ter gelesen, dass ein Nachbau eines Einzelhofes zum Spaziergang und der Nachbau einer Zelle in Orginalgr\u00f6\u00dfe hier zu sehen war. Einen Teil der Mauern und 2 Beamtenwohnh\u00e4user kann man auch noch erkennen.<\/p>\n\n\n\n

F\u00fcr mich ein eher unspektakul\u00e4rer Ort, obwohl der “Hauptmann von K\u00f6penick” hier eingesessen hat. Aber es ist ein sch\u00f6ner Park geworden, der der Stadt einen kleinen Erholungsraum bietet.<\/p>\n\n\n\n

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Anschrift:<\/h3>\n

Lehrter Stra\u00dfe 5b
\n 10557 Berlin<\/p>\n <\/div>\n <\/div>\n \n \n <\/div>\n<\/div>\n\n

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