Kanada: Ein Land für Entdecker
Kanada ist mehr als nur das zweitgrößte Land der Erde. Urlaub in Kanada steht für Abenteuer, Wildnis und moderner Urbanität. Von den maritimen Küsten des Atlantiks bis zu den stillen Regenwäldern am Pazifik, von den pulsierenden Metropolen bis zur unendlichen Stille der Arktis – Kanada ist eine Einladung, das Außergewöhnliche zu erleben.
Der Name “Kanada” selbst stammt aus der Sprache der Irokesen. “Kanata” bedeutete schlicht “Dorf” oder “Siedlung”. Was als Einladung der Ureinwohner an die ersten französischen Siedler begann, wurde zum Namen für eine ganze Nation.
Kanada ist ein Land von beeindruckenden Dimensionen, geprägt durch seine beträchtlichen Entfernungen und eine natürliche Schönheit. Ökonomisch und technologisch fortschrittlich, teilt es mit den USA, die längste unverteidigte Landgrenze der Welt. Doch trotz aller Ähnlichkeiten hat sich Kanada eine eigenständige Identität bewahrt. Als Mitglied des Commonwealth of Nations, mit Wurzeln in der britischen und französischen Kolonialgeschichte, ist es heute ein Meister des diplomatischen Ausgleichs und der kulturellen Vielfalt. Diese Vielfalt spiegelt sich in seinen Provinzen und Territorien wider, die jeweils einen eigenen Charakter besitzen.

Die Natur gehört zu Kanada. 90 Prozent der Bevölkerung leben in einem relativ schmalen Streifen, was riesige Gebiete des Landes nahezu unberührt lässt. Das Land schützt seine einzigartige Flora und Fauna in 38 Nationalparks und 10 weiteren Reservaten, die von Parks Canada verwaltet werden. Von den berühmten Parks wie Banff und Jasper in den Rockies bis hin zu abgelegenen Wildnisgebieten im Norden bieten sie ein Netz aus Wanderwegen, Zeltplätzen und Kanurouten. Der Eintrittspreis ist moderat und sichert den Erhalt dieser Naturschätze für zukünftige Generationen.
Im Süden Ontarios teilt sich Kanada mit den USA die Großen Seen. Diese gigantischen Binnenseen enthalten rund 22 Prozent der weltweiten Süßwasserreserven und haben einen ausgleichenden Effekt auf das Klima der Region. Zwischen dem Eriesee und dem Ontariosee stürzen die weltberühmten Niagarafälle in die Tiefe – ein atemberaubendes Naturschauspiel. Der Sankt-Lorenz-Strom verbindet die Großen Seen mit dem Atlantik und ist eine lebenswichtige Handelsroute, die es Frachtschiffen ermöglicht, bis ins Herz des Kontinents vorzudringen.
Urlaub in Kanada
Ein Hauch von Paris in den Gassen von Montréal, das majestätische Panorama des Sankt-Lorenz-Stroms und Wälder, die im Herbst in den intensivsten Farben leuchten – die kanadische Provinz Québec verspricht eine Reise voller Kontraste.
Reiseinformationen
Anreisemöglichkeiten
Mit dem Flugzeug
Die kanadischen Großstädte sind mit allen wichtigen Flughäfen Europas vernetzt. Im Flugplan gibt es saisonale Unterschiede. So werden zum Beispiel einige Flughäfen im Winter nicht angeflogen.
Achtung! Bei einem Stopp-Over in den USA muss man eine ESTA Bescheinigung vorlegen und den gesamten Einreiseprozess durchlaufen. Die Flüge zwischen den USA und Kanada werden wie Inlandsflüge gehandhabt. Vorsicht sollte man auch bei Aufenthalten in Kanada für länger als 90 Tage sein. Die offiziellen Regeln verlangen dann ein Transitvisum für die USA (ca. 160 USD), ein Direktflug nach Kanada ist dann möglicherweise günstiger.
Mit der Bahn
Die Bahngesellschaft Amtrak bietet 4 Bahnverbindungen zwischen den USA und Kanada an:
New York – Montreal (Dauer etwa 10 Stunden)
New York – Toronto (etwa 12 Stunden)
Chicago – Toronto (Dauer etwa 11:30 Stunden)
Seattle – Vancouver (4 Stunden)
Mit dem Bus
Das Greyhound-Bussystem verbindet die größten Städte der USA mit vielen Großstädten Kanadas, oder mit der nächsten Kleinstadt nach der Grenze.
Mit dem Auto
Zwischen Kanada und den USA gibt es viele Grenzübergänge, die Tag und Nacht befahren werden können.
Mit dem Schiff
An der Küste fahren einige Fähren zwischen den USA und Kanada
Einreisebestimmungen/Visa
Die Einreisebestimmungen für touristische Reisen nach Kanada sind je nach Staatsangehörigkeit sehr unterschiedlich. Touristische Reisen sind auf maximal 6 Monate beschränkt. Grundsätzlich teilt Kanada andere Länder in drei Hauptgruppen ein:
1. Visumfreie Länder (eTA erforderlich): Ähnlich wie EU-Bürger.
2. Visumpflichtige Länder (Besuchervisum erforderlich): Eine große Gruppe von Ländern, deren Bürger vor der Reise ein Visum beantragen müssen.
3. Sonderfälle: Allen voran Bürger der USA.
Hier eine genauere Aufschlüsselung
Für Bürger aus visumfreien Ländern (eTA erforderlich)
Diese Gruppe umfasst neben der EU eine Reihe weiterer Länder. Zum Beispiel: Schweiz, Vereinigtes Königreich (UK), Australien, Neuseeland, Mexiko, Japan, Südkorea, Chile, Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Bestimmungen:
- Einreise per Flugzeug:
Eine eTA (Electronic Travel Authorization) muss vor Reiseantritt online beantragt werden. Ohne gültige eTA wird die Fluggesellschaft den Einstieg verweigern. - Einreise über Land/See:
Es ist keine eTA erforderlich. Benötigt wird nur der gültige Reisepass.
Dokument:
Ein gültiger Reisepass ist für die gesamte Aufenthaltsdauer Pflicht.
Für Bürger aus visumpflichtigen Ländern
Bürger aus der Mehrheit der Länder der Welt müssen vor ihrer Reise ein Besuchervisum (Visitor Visa) beantragen. Dies betrifft die meisten Länder in Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika sowie Osteuropa (außerhalb der EU). Welche Länder genau betroffen sind bitte vorab auf den offiziellen Webseiten nachlesen.
Bestimmungen:
- Visumspflicht:
Ein Visum muss zwingend vor der Abreise bei einer kanadischen Botschaft, einem Konsulat oder einem offiziellen “Visa Application Centre” (VAC) beantragt werden. Der Antragsprozess ist deutlich komplexer als bei einer eTA. Er erfordert in der Regel biometrische Daten (Fingerabdrücke und Foto), detaillierte Nachweise über die Reiseroute, finanzielle Mittel und starke Bindungen an das Heimatland (z. B. Job, Familie), um die Rückkehrabsicht zu belegen. - Unabhängig vom Einreiseweg: Das Visum ist für jede Art der Einreise erforderlich, egal ob per Flugzeug, Auto, Bus oder Schiff.
Sonderfälle und besondere Regelungen
Bürger der USA: Sie genießen die einfachsten Einreisebestimmungen.
Kein Visum und keine eTA erforderlich. Benötigt wird lediglich ein Nachweis der US-Staatsbürgerschaft, wie z. B. ein gültiger US-Reisepass.
Inhaber einer US Green Card:
Sie sind zwar von der Visumspflicht befreit, benötigen aber bei der Einreise per Flugzeug eine eTA. Bei der Einreise müssen sie ihren gültigen Reisepass (ihres Herkunftslandes) und ihre gültige Green Card vorlegen.
Doppelte Staatsbürger (Kanada + ein anderes Land):
Kanadische Staatsbürger (auch mit doppelter Staatsbürgerschaft) müssen zur Einreise nach Kanada ihren gültigen kanadischen Reisepass verwenden.
Zollbestimmungen
Alle Reisenden müssen eine Zollerklärung ausfüllen und bei der Einreisekontrolle abgeben, auch wenn sie nichts anzumelden haben. Die Zollbeamten entscheiden dann über eine Gepäckkontrolle.
Bargeld: Beträge von 10.000 CAD oder mehr (oder der Gegenwert in anderer Währung) müssen deklariert werden.
Alkohol und Tabak: Es gibt Freimengen für die zollfreie Einfuhr pro Person (Mindestalter je nach Provinz 18 oder 19 Jahre). Übliche Mengen sind z.B. 1,5 Liter Wein oder 1,14 Liter Spirituosen und 200 Zigaretten.
Geschenke: Geschenke (die in Kanada bleiben) sind bis zu einem Wert von 60 CAD pro Geschenk zollfrei.
Lebensmittel: Die Einfuhr von Lebensmitteln, insbesondere von Fleisch, Milchprodukten, Pflanzen und frischem Obst/Gemüse, ist streng reguliert oder verboten. Deklarieren Sie im Zweifel alles.
Unterwegs in….
Mit dem Auto
Die Anmietung eines Autos oder Wohnmobils gehört zu den besten Methoden im Land unterwegs zu sein. Es gibt im Vergleich zu anderen Ländern nicht viele Straßen. Gerade Überland verlaufen diese oft kilometerlang geradeaus.
Geschwindigkeitsangaben werden in km/h angegeben. Kanadier fahren sehr diszipliniert Auto. Geschwindigkeitsübertretungen sind selten. Ein Grund sind sicherlich die recht hohen Geldstrafen.
Vor jeder größeren Strecke sollte man den Tank komplett auffüllt auch wenn noch die Hälfte oder mehr drin ist. Auf manchen Routen findet man schwer eine neue Tankstelle, wenn es darauf ankommt. Die Benzinpreise sind noch weit vom europäischen Niveau entfernt.
Besonderheiten im Verkehr
• an allen Ampeln gilt (sofern Schilder nicht etwas anders sagen):
rechts abbiegen auch bei Rotlicht, wenn man vorher angehalten hat und sich davon überzeugt hat, dass frei ist
• an Kreuzungen ohne Ampeln steht fast immer an allen Einfahrten ein Stop-Schild (4-way-stop). Zuerst fahren darf, wer zuerst an der Kreuzung war, d. h., in der Reihenfolge der Ankunft am Stop-Schild
• die Ampeln und Schilder befinden sich stets auf der anderen Seite der Kreuzung
• Ampeln schalten von Rot direkt auf Grün.
• man kann rechts überholen
Mit dem Bus
Die Überlandbusse verbinden einzelne Städte miteinander. Die Fahrpreise sind relativ günstig und die meisten Strecken werden sehr häufig befahren. In den meisten Bussen wird kostenfreies WLAN angeboten.
In den Städten fahren häufig viele Buslinien. Man sollte darauf achten, dass die Fahrkarten im Bus bar bezahlt werden müssen. Dazu wirft man möglichst passendes Kleingeld in eine durchsichtige Kiste beim Fahrer und erhält seinen Fahrschein. Wechselgeld wird nicht ausgezahlt!
Mit der Bahn
Die Fahrten mit der Bahn sind in Kanada recht teuer und das Zugnetz ist nicht besonders gut ausgebaut. Die Züge der Staatsbahn VIA Rail haben einen hohen Komfort wie bequeme Sitze und WLAN. Etwas günstiger sind die Fahrten mit den Vorortzügen der großen Metropolen, die manchmal auch touristische Highlights anfahren (z.B. von Toronto zu den Niagarafällen)
The Canadian fährt 4466 Kilometer zwischen Toronto und Vancouver. Sicherlich ein touristisches Highlight!
Mit dem Fahrrad
Die breiten Seitenstreifen der Highways dürfen von Fahrradfahrern benutzt werden. In einigen Provincen besteht Helmpflicht!
Die Fahrradmitnahme in Greyhound-Bussen ist möglich, sofern die Fahrräder verpackt werden (Pedale abschrauben, Lenker querstellen, gebrauchte Fahrradkartonagen gibt es meist billig im nächsten Fahrradladen).
Mit dem Flugzeug
Kanada ist ein großes Land und aufgrund der oft riesigen Distanzen zählt das Flugzeug zu einem gängigen Inländischen Verkehrsmittel. Alle größeren Städte haben einen internationalen Flughafen, kleinere Städte haben oft einen regionalen Flugplatz, mit dem man die nächstgrößere Stadt anfliegen kann. Für Siedlungen im äußerst abgelegenen Norden Kanadas sind Flugzeuge (besonders Wasserflugzeuge) die einzige Verbindung zur Außenwelt und werden regelmäßig angeflogen.
Mit dem Schneemobil
Sobald Schnee liegt zählt das Schneemobil zu einem bevorzugten Fortbewegungsmittel. Es gibt extra Warnschilder, die Autofahrer auf diese besonderen Verkehrsteilnehmer aufmerksam machen.
Maut
In Kanada gibt es Mautgebühren, aber sie sind sehr selten und auf wenige, spezifische Strecken und Brücken konzentriert. Es gibt keine landesweite Vignettenpflicht oder ein flächendeckendes Mautsystem. Die meisten Autobahnen, einschließlich des Großteils des Trans-Canada Highway, sind für PKW gebührenfrei.
Mautpflichtigen Strecken:
- Ontario
Highway 407 ETR (Express Toll Route): Dies ist die bekannteste Mautstraße Kanadas. Sie ist eine privat betriebene Autobahn, die als nördliche Umfahrung von Toronto dient und oft genutzt wird, um den dichten Verkehr auf dem Highway 401 zu umgehen.
Bezahlung: Die Abrechnung erfolgt vollständig elektronisch per Kennzeichenerfassung. Es gibt keine Mautstationen zum Anhalten.
Mietwagen: Wenn Sie mit einem Mietwagen auf den Highway 407 fahren, wird die Rechnung an die Vermietungsfirma geschickt. Diese belastet dann Ihre Kreditkarte mit den Mautgebühren plus einer oft erheblichen Bearbeitungsgebühr. Klären Sie dies am besten vorab mit Ihrem Vermieter. - Québec
Autoroute 30 (Südliche Umfahrung von Montréal): Ein Teilstück der A30, inklusive der Brücke „Pont Serge-Marcil“, ist mautpflichtig.
Bezahlung: Die Bezahlung ist direkt an der Mautstation per Kreditkarte möglich. Barzahlung wird nicht akzeptiert.
Pont de l’Autoroute 25 (Olivier-Charbonneau-Brücke): Diese Brücke, die Montréal mit Laval verbindet, ist ebenfalls mautpflichtig.
Bezahlung: Die Abrechnung erfolgt vollelektronisch über das Kennzeichen. Für Mietwagen gilt: Die Rechnung geht an den Vermieter, der Ihnen die Kosten plus Gebühren weiterbelastet. - Nova Scotia
Cobequid Pass (Highway 104): Ein 45 Kilometer langer Abschnitt des Highway 104 zwischen Oxford und Truro ist mautpflichtig. Dies ist eine wichtige Strecke auf dem Weg nach Cape Breton Island.
Bezahlung: Sie können direkt an den Mautstationen anhalten und bar oder mit Kreditkarte bezahlen. Es gibt auch elektronische Spuren für Nutzer mit Transponder. - Prince Edward Island
Confederation Bridge: Diese beeindruckende, 13 Kilometer lange Brücke verbindet Prince Edward Island mit dem Festland (New Brunswick).
Bezahlung: Die Maut wird nur bei der Ausreise von der Insel fällig. Sie bezahlen an einer Mautstation auf der Seite von Prince Edward Island.
Beste Reisezeit
Kanada, das zweitgrößte Land der Erde, erstreckt sich über sechs Zeitzonen und weist eine enorme Vielfalt an Klimabedingungen auf.
Das Klima im Westen
Die Westküste Kanadas, insbesondere am Pazifik in British Columbia, ist von einem ozeanischen Klima geprägt. Milde, regenreiche Winter und kühle, angenehme Sommer dominieren hier das Wettergeschehen. Der Niederschlag verteilt sich über das ganze Jahr.
Bewegt man sich weiter ins Landesinnere, östlich der Küstengebirge, wandelt sich das Klima schnell zu einem kontinentalen Klima. Die Sommer sind hier deutlich wärmer und trockener, während die Winter strenger ausfallen. Die Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten, aber auch zwischen Tag und Nacht, sind erheblich größer als an der Küste.
In den nördlicheren Gebieten Westkanadas sowie in höheren Lagen (ab etwa 700 Metern im Süden) sind die Winter lang und eisig kalt. Temperaturen von bis zu -30 °C sind hier keine Seltenheit. Die Sommer sind kurz, können aber durchaus heiße Perioden aufweisen, bevor die Nächte wieder stark abkühlen.
Das Klima des mittleren Westens
Die Prärieprovinzen (Alberta, Saskatchewan und Manitoba) sind für ihr extremes kontinentales Klima bekannt. Das Fehlen von Gebirgen, die als Barriere für Wettersysteme dienen könnten, sowie die große Entfernung zum Meer führen zu einer enormen Temperaturspanne zwischen Sommer und Winter.
Die Winter sind lang, hart und sehr kalt, mit regelmäßigen Tiefstwerten von -35 °C und darunter. Schneestürme, sogenannte “Blizzards”, können das öffentliche Leben lahmlegen. Die Sommer hingegen sind kurz, aber oft heiß und trocken, mit Temperaturen, die gelegentlich die +35 °C-Marke überschreiten können. Der Großteil des jährlichen Niederschlags fällt in den Sommermonaten, oft in Form von Gewittern. Längere Dürreperioden können für die Landwirtschaft eine große Herausforderung darstellen.
Das Klima im Osten
Das Klima in Ostkanada ist äußerst vielfältig, stark beeinflusst durch den Atlantischen Ozean und die Großen Seen.
An der Atlantikküste, in den Provinzen Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island und Neufundland, ist der maritime Einfluss deutlich spürbar. Die Winter sind hier zwar kalt und schneereich, aber nicht ganz so eisig wie im Landesinneren. Die Sommer sind moderat warm und oft von Nebel begleitet, insbesondere in Neufundland.
Im Landesinneren, in den bevölkerungsreichen Provinzen Québec und Ontario, herrscht ein feuchtes Kontinentalklima. Die Winter sind kalt und schneereich, während die Sommer warm bis heiß und oft feucht sind.
Das Klima im Norden
Der Norden Kanadas, der die Territorien Yukon, Northwest Territories und Nunavut umfasst, wird von subarktischem und arktischem Klima beherrscht. Die Winter sind extrem lang, dunkel und bitterkalt, mit Temperaturen, die monatelang weit unter dem Gefrierpunkt liegen und oft -40 °C erreichen oder unterschreiten.
Die Sommer sind sehr kurz und kühl. Nur für wenige Monate klettern die Temperaturen über den Gefrierpunkt. Nördlich des Polarkreises geht die Sonne im Sommer für eine gewisse Zeit gar nicht unter (Mitternachtssonne), während sie im Winter wochenlang nicht über den Horizont steigt (Polarnacht). Der größte Teil Nordkanadas ist von Permafrostboden geprägt, also dauerhaft gefrorenem Untergrund.
Geld
In Kanada bezahlt man mit dem kanadischen Dollar. Bei Barzahlung wird auf die nächsten 5 Cent gerundet.
Es werden Scheine und Münzen angeboten. Die Münzen lassen sich nur schwer unterscheiden. Hier ist die Größe ein Hilfsmittel: verwirrend ist dabei dass die 10 Cent Münze kleiner als die 5 Cent Münze.
Viele Geldautomaten akzeptieren Bankkarten mit dem Maestro-Zeichen. Bei der Bedienung geht man auf Withdrawel (Abhebung) und dann auf Chequing (Bankkarte) oder Credit (Card). Manche Geldautomaten erheben ein Zusatzentgelt.
Das Bezahlen mit der Kreditkarte ist weit verbreitet. Visa und Mastercard werden eher akzeptiert als American Express. Da manch kleines Geschäft oder auch die lokalen Busunternehmen nur Bargeld annehmen, sollte man immer etwas mit sich führen.
Trinkgeld
In Kanada ist das Trinkgeld nicht nur eine Geste für exzellenten Service, sondern ein fester und erwarteter Teil des Einkommens für viele Dienstleistungsberufe. Die Grundlöhne in Branchen wie der Gastronomie sind oft relativ niedrig, da das Trinkgeld als wesentlicher Lohnbestandteil einkalkuliert ist.
Die übliche Höhe des Trinkgelds liegt zwischen 15 % und 20 % des Rechnungsbetrags vor Steuern.
- 15 % gilt als der absolute Standard für guten Service.
- 18 % – 20 % gibt man für sehr guten oder exzellenten Service.
- Unter 15 % wird als Zeichen der Unzufriedenheit verstanden. Wenn Sie so wenig geben, sollten Sie idealerweise auch sagen können, warum Sie mit dem Service nicht zufrieden waren.
Auf Ihrer Rechnung werden die Steuern (GST/PST oder HST) separat ausgewiesen. Berechnen Sie das Trinkgeld vom Nettobetrag (Subtotal), also vor Hinzurechnung der Steuern. Viele Kanadier runden es aber zur Vereinfachung auf den Bruttobetrag auf. Beides ist akzeptabel.
Sprache
Offiziell wird in Kanada Englisch und Französisch gesprochen. Viele Ausschilderungen erfolgen daher auch zweisprachig.
Im Westen und der Mitte Kanadas dominier die englische Sprache. Im Osten werden beide Sprachen gesprochen. Eine Ausnahme bildet die Provinz Quebec. Hier ist alles französisch!
Telefon / Internet
Der Ländercode für Kanada ist 1. Internationale Gespräche von Kanada in andere Länder beginnen mit 011, für Deutschland beispielsweise 011-49.
Beinahe jeder kleine Ort in Kanada hat eine Telefonzelle, in der größtenteils auch mit Münzgeld bezahlt werden kann.
Große Telefon-Netzbetreiber sind Telus und Bell Canada. Man sollte sich vorab über mögliche Roaminggebühren informieren und ggf. eine lokale SIM-Karte oder eine eSIM erwerben.
Strom
Spannung und Frequenz
Das kanadische Stromnetz unterscheidet sich grundlegend vom europäischen:
Kanada: 120 Volt Spannung bei einer Frequenz von 60 Hertz (Hz).
Europa (z.B. DE/AT/CH): 230 Volt Spannung bei einer Frequenz von 50 Hertz (Hz).
Diese Differenz ist entscheidend dafür, ob Ihre Geräte nur einen Adapter oder zusätzlich einen Spannungswandler benötigen.
Steckdosen und Stecker
In Kanada werden Steckdosen und Stecker vom Typ A und Typ B verwendet.
• Typ A: Ein Stecker mit zwei flachen, parallelen Stiften.
• Typ B: Wie Typ A, aber mit einem zusätzlichen dritten, runden Stift für die Erdung.
Ihre europäischen Stecker (der flache Eurostecker Typ C oder der runde Schukostecker Typ F) passen nicht in kanadische Steckdosen.
Gesundheit
Notrufnummer 911
In Kanada gibt es ein hervorragendes Gesundheitssystem mit sehr guten Krankenhäusern. Für Kanadier sind die Arztkosten laut Verfassung mit der Steuerzahlung abgegolten, die Ärzte werden vom Staat bezahlt.
In den abgelegeneren Orten kann die ärztliche Versorgung schlechter ausfallen.
Für Reisende fallen bei aufwendigen Behandlungen oft extreme Kosten an. Daher sollte man eine gute Reisekrankenversicherung haben. Informieren Sie sich vor der Behandlung über die Kosten und informieren sie ihre Krankenkasse darüber. So können Kosten zum Teil direkt abgerechnet werden.
Medikamente bekommt man in Drogeriemärkten und im Supermarkt. Die frei verkäuflichen Medikamente findet man in Regalen, rezeptpflichtige Medikamente werden an einer Verkaufstheke ausgegeben.
Das kanadische Wasser ist problemlos trinkbar. Es ist jedoch stark gechlort. Kanadier kaufen daher gerne große Plastikbehälter mit mehreren Litern einfachem, stillen Wasser.
Die zahlreichen Gewässer sind natürlich eine ideale Brutstätte für Mücken. Es wird empfohlen, sich besser mit den kanadischen Abwehr-Produkten zu versorgen, als welche aus Europa mitzubringen. Auch die Zecke ist in den Wäldern verbreitet.
Toiletten
Öffentliche Toiletten sind prinzipiell sauber. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Kabinentüren. Sie sind oft so kurz, dass man oben und unten gute Einsicht hat und was man da noch nicht erkennen kann, zeigt man der Welt durch die Spalten zwischen Trennwänden und Türen, die oft in Zentimetern zu messen sind.
Einkaufen
Kanada ist kein billiges Shoppingparadies. Man sollte unbedingt beachten, dass die Preise überall ohne Steuern angegeben werden!