Wir sind keine großen Wanderer und verfügen schon gar nicht über die richtigen Schuhe oder passende wettergerechte Kleidung. Dennoch wollten wir am Wolfgangsee nicht nur am See entlang laufen.Nachdem wir uns etwas schlau gemacht haben, entdeckten wir eine kleine Tour, die als familienfreundlich beschrieben wurde, den Weg der Wallfahrer.
Nur ein etwas steilerer Anstieg über etwa 200 Höhenmeter wurde angekündigt. Na, das sollten wir doch dann auch mit unseren Turnschuhen schaffen.
Start unserer Wanderung
Von St.Wolfgang führt der Weg der Wallfahrer bis nach St.Gilgen. Von dort aus konnten wir dann mit dem Schiff zurück fahren.
Zunächst liefen wir noch die Straße in Richtung des Ortes Ried entlang.
Schon von hier hat man einen tollen Blick auf den See. Nun ging der Weg weiter in die Wälder rund um den See. Der Boden war vom Regen der letzten Tage weich und an einigen Stellen auch rutschig, aber man konnte auch mit unseren Turnschuhen gut laufen.
Vorbei an einem kleinen Wasserfall führte uns der Weg immer höher Richtung Falkenstein, zur Falkensteinkapelle.
Die Legende vom Heiligen Wolfgang
Bischof Wolfgang (924-994) soll sich im Jahr 976 während eines Bürgerkrieges in seiner Heimatstadt Regensburg in die Berge um den Wolfgangsee zurück gezogen haben.
Die Legende erzählt, dass der heilige Wolfgang hier als Einsiedler gelebt haben soll. Auf der senkrechten Wand des Falkensteins soll der Einsiedler seine Axt ins Tal geschleudert haben. Er wollte so den Bauplatz für die Kirche von St.Wolfgang bestimmen. 4 Kilometer entfernt landete die Axt und genau dort steht heute die Kirche.
Im Mittelalter war hier neben Rom und Santiago de Compostela ein wichtiger Wallfahrtsort in Europa. Viele Pilger wählten den Weg der Wallfahrer über den Falkenstein. Es wird davon gesprochen, dass in Spitzenzeiten etwa 300.000 Pilger am Falkenstein vorbei wanderten. Als Buße für ihre Sünden trugen sie Steine den Weg hinauf, die noch heute hier liegen.
An der Felswand des Falkensteins wurde die Falkensteinkirche errichtet, die den Gläubigen ein Ort der Besinnung bot. Die Kirche wurde 1626 an einer Durchschlupfstelle einer Höhle in der Falkenwand errichtet. Es heißt, dass diese Engstelle auch von dem Dicksten zu begehen wäre, wenn er frei von Sünden sei. Schwangere erhofften sich nach der erfolgreichen Durchquerung eine leichte Entbindung.
Es gibt noch weitere Legenden, die sich um diesen Ort weiter erzählt werden. So soll hier heilsames Wasser aus einer Quelle fließen, eine Wunschglocke soll Wünsche wahr werden lassen und Zeichen im Stein sollen den Kopfschmerz bekämpfen.
Weiter auf dem Weg der Wallfahrer
Unser Weg führte uns weiter in Richtung St.Gilgen. Zwischendurch gibt es an einigen Stellen die Möglichkeit den direkten Weg zu verlassen und einen etwas anspruchsvolleren Weg weiter zu laufen. Hier sollte man aber vernünftige Schuhe tragen!
Wir haben die Wanderung sehr genossen. Besonders schon fand ich die Stellen, an denen wir den Wolfgangsee entdecken konnten. Die Aussicht war einfach überwältigend.
Nach einer Weile wurde der Weg wieder flacher und wir kamen auf einem befestigten Uferweg an. Dieser führte uns, nach etwa 2 Stunden Wanderung, nach St.Gilgen. Nach einem Spaziergang durch das Dorf fuhren wir mit dem nächsten Schiff zurück nach St.Wolfgang.
Für uns ungeübtere Wanderer ein anstrengender aber toller Ausflug.
Tina
Da werden Kindheitserinnerungen wach ?. An diese wunderschöne Gegend habe ich schon Ewigkeiten nicht mehr gedacht. Danke für die Inspiration. Ich habe das Gefühl, dass ich da bald mal wieder wandern werde.