Auf den ersten Blick könnte man meinen, man sei in einer Science-Fiction-Kulisse gelandet. Doch die neun glänzenden Kugeln, die scheinbar mühelos in den Brüsseler Himmel ragen, sind keine Requisite, sondern eines der Wahrzeichen Belgiens: das Atomium.
Für uns war das Atomium einer der wichtigsten Gründe nach Brüssel zu kommen und so waren wir gespannt, ob das Bauwerk in der Realität genauso beeindruckt, wie auf Bildern. Und was soll ich sagen? Es hat unsere Erwartungen übertroffen!
Ein Blick in die Geschichte (und die Zukunft)
Erbaut für die Weltausstellung Expo 58, sollte das Atomium ursprünglich nur sechs Monate stehen bleiben. Glücklicherweise entschied man sich anders – und das ist ein Segen für alle Brüssel-Besucher! Heute ist es ein bleibendes Symbol für Innovation und Fortschritt. Entworfen wurde das Bauwerk vom Ingenieur André Waterkeyn und den Architekten André und Jean Polak. Sie wählten dieses Bauwerk als Symbol für das Atomzeitalter und die friedliche Nutzung der Kernenergie aus. Ursprünglich war geplant, dass das Bauwerk 134 Meter hoch werden sollte. Man musste die Höhe jedoch aufgrund von Flugsicherheitsbestimmungen reduzieren, und so weist das Atomium die beachtliche Höhe von 102 Metern auf.
Dargestellt ist ein auf einer Ecke stehende Atommodell. Es besteht aus 9 Atomen, die in einer regelmäßigen Würfelform angeordnet sind. Es handelt sich um eine 165-milliardenfache Vergrößerung der kristallinen Elementarzelle des Eisens. Die Konstruktion wiegt etwa 2400 Tonnen.
Wir standen vor dem Atomium und schwiegen einfach nur. Diese Größe, den Glanz das hatte ich so nicht erwartet. Die großen Kugeln, mit ihren 18 Metern Durchmesser, glänzten in der Sonne wie riesige, perfekt polierte Murmeln. Verbunden sind sie durch Rohre, die einen Durchmesser von 3,3 Metern haben. Ich fand es spektakulär!
Was Sie erwarten können
Das Atomium kann man auch von innen besichtigen. Es war zum Glück gerade recht leer, denn wir hatten keine Eintrittskarten vorab gekauft. Ich denke, dass in der Ferienzeit dies schon sinnvoll ist und wir wirklich nur Glück hatten. Durch das Eingangsgebäude gelangt man in das Atomium. Uns zog es über die Rolltreppe in die unterste Kugel des Atomiums.
Die untersten drei Kugeln werden heute aus Ausstellungs- und Eventflächen genutzt. Sie sind miteinander durch die großen Röhren verbunden, in denen sich Rolltreppen befinden– allein diese Fahrt durch die hell erleuchteten Röhren ist ein Erlebnis für sich. Jede der Kugeln verfügt über mehrere Etagen, die man besuchen kann.
Die oberste Kugel mit dem Restaurant kann man auch besuchen. Man erreicht sie mithilfe eines Fahrstuhls aus dem Eingangsbereich. Und dieser Aufzug ist nicht irgendein Aufzug: Er ist einer der schnellsten Europas und katapultierte uns in Sekundenschnelle nach oben, wo wir ein unvergesslicher Panoramablick erlebten!
Was gibt es zu sehen?
Mich hat besonders der Ausstellungsbereich begeistert. Hier erfährt man alles zum Thema Bau des Atomiums – von den ersten Skizzen bis zur gigantischen Umsetzung. Auch das Thema Weltausstellung Expo 58 wird mit interessanten Schautafeln und Exponaten lebendig. Es ist faszinierend zu sehen, wie visionär die damaligen Köpfe waren!
Einige der Flächen in den Kugeln sind mit Sound- und Lichteffekten gestaltet. Hier spürt man die Energie und den Geist der Expo 58 auf eine ganz besondere Weise. Das absolute Highlight ist aber mit Sicherheit der Ausblick, den man aus einigen Bereichen genießen kann. Nicht nur der Blick auf die Nachbarkugel, auch die Aussicht auf die gesamte Umgebung ist beeindruckend. Brüssel liegt mir zu Füßen. Bei klarem Wetter kann man weit über die Stadtgrenzen hinausblicken – ein Moment, den man einfach festhalten muss!
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Besucherinformationen
Adresse
Pl. de l’Atomium 1,
1020 Bruxelles, Belgien
Anfahrtsmöglichkeiten
Das Atomium ist hervorragend an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
Metro:
Linie 6: bis zur Haltestelle Heysel/Heizel. Von dort aus sind es nur wenige Gehminuten zum Atomium.
Bus/Tram:
Auch verschiedene Bus- und Tramlinien führen zur Station Heysel.
Auto:
Das Atomium verfügt über keine eigenen Parkplätze. In der Umgebung gibt es öffentliche Parkmöglichkeiten.
Öffnungszeiten
täglich:10- 18 Uhr
Barrierefreiheit
Das Atomium ist rollstuhlgerecht und mit Aufzügen ausgestattet, die alle zugänglichen Kugeln miteinander verbinden.
Bitte beachten Sie, dass einige temporäre Ausstellungen mit Sound- und Lichteffekten ausgestattet sein können, die bei Epilepsie-Anfällen oder Schwindel zu Problemen führen können.
Gut zu wissen
Planen Sie etwa 1,5 bis 2 Stunden für Ihren Besuch ein.
Das Mitbringen und der Verzehr von Speisen und Getränken im Gebäude sind nicht gestattet.
Ausgenommen von Blindenführhunden ist der Zutritt mit Tieren nicht gestattet.
Am Eingang finden Sicherheitskontrollen statt, bei denen Taschen und Pakete geöffnet werden müssen.
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