Es regnet in Strömen, als wir in Alpirsbach ankommen. Eigentlich genau das richtige Wetter für eine Führung durch die Alpirsbacher Brauerei. Aber natürlich sind nicht nur wir auf diese Idee gekommen und so versammeln sich immer mehr Menschen unter ihren Regenschirmen am Treffpunkt.
Im Brau-Laden auf dem Gelände der Brauerei bekommt man die Eintrittskarten. Wir haben mit unserer Schwarzwald-Plus Karte freien Eintritt. Mit der Eintrittskarte erhalten wir 3 weitere Gutschein. 1 Gutschein ist für einen Bierkrug, den man nach der Führung im Brau-Laden erhält. Die beiden anderen Gutscheine werden bei der Bierverkostung am Ende der Führung gegen Bier getauscht.
Zum Glück erscheinen zwei Herren, die die große Gruppe unterteilen und die Runde durch die Brauereiwelt an unterschiedlichen Punkten beginnen.
Rundgang durch die Alpirsbacher Brauerei Welt
Dicht zusammengedrängt stehen wir trocken unter in einem kleinen Bereich, der etwas zur Geschichte der Brauerei erzählt.
1877 gründete Johann Gottfried Glauner das Unternehmen.
Er kaufte eine bestehende aber stillgelegte Brauerei auf und reaktivierte die alte Klosterbrauerei. Er erhoffte sich, durch die vor Ort entstehende Bahnlinie und die steigende Zahl der Kurgäste mit der Brauerei ein gutes Geschäft zu machen.
Glauner schickte seinen Sohn zur bereits bekannten Brauerei Weihenstephan in Lehre. Als Braumeister kehrte dieser nach Alpirsbach zurück und begann Bier zu brauen.
Bis heute ist die Brauerei ein Familienunternehmen, dass etwa 85 Mitarbeiter beschäftigt. Sie brauen jedes Jahr etwa 200.000 Hektoliter Bier in Alpirsbach.
Neben der kurzen Firmengeschichte erfahren wir auch noch einige andere Besonderheiten der Brauerei.
So gibt es zwischen den räumlich voneinander getrennten Bereichen des Sudhauses mit dem Gär- und Lagerkeller und der Abfüllanlage eine 900 Meter lange Bierpipline. Diese wurde angelegt, als die Kapazitäten in den ursprünglichen Gebäuden nicht mehr ausreichten und eine moderne Abfüllanlage benötigt wurde.
Wir hören die Geschichte des Bierkutschers Emil.
Im Hof der Klosteranlage hängt ein altes Schild mit der Aufschrift „Emil Stop!“. Als das Bier noch mit der Pferdekutsche ausgeliefert wurde, war es nicht einfach für den Kutscher. An jeder Station gab es Bier zu trinken, damit man “gestärkt” durch den Arbeitstag kam. Klar trank Emil sein Bier und je mehr Stationen er anfuhr, umso mehr “Stärkung” bekam er. Das Schild auf dem Hof dient der Hilfestellung für den gestärkten Bierkutscher. Hier sollte er sein Fuhrwerk zum Stehen bringen. Gelang ihm das nicht mehr, war sein Arbeitstag beendet.
Ja und wir erfahren, dass es heute in der Alpirsbacher Brauerei noch immer üblich ist, die Angestellten neben dem Gehalt mit Naturalien zu entlohnen. Jeder Angestellte erhält pro Monat 10 Kästen aus der Produktion, vom Bier bis zum alkoholfreien Getränk, er kann sich seine Kisten beliebig zusammenstellen. Na wenn das kein Anreiz ist!
Bierproduktion in Alpirsbach
Für unsere Gruppe ging es dann weiter in das Brauereimuseum.
Hier wird auf den Prozess der Brauerei eingegangen. Man zeigt alte Maschinen und blank polierte Braukessel. Es wird über die Zutaten des Biers nach dem Deutschen Reinheitsgebot gesprochen, über Hopfen und Malz, den Verlauf der Bierproduktion.
Für uns inzwischen kein großes Thema mehr. Wir haben inzwischen so einige Brauereien gesehen und vom Grundprinzip verändert sich das Brauen von Bier nicht.
Ich bin aber trotzdem immer wieder von den Maschinen und Kesseln begeistert. Hier hat mich die alte Flaschenabfüllung begeistert. Was war das für ein Aufwand noch jede Flasche einzeln zu befüllen. Und auch hier habe ich wieder etwas gelernt.
Wieviele Zacken hat ein Kronkorken?
Antwort: 21
Früher waren es mal 24 Zacken. Aber mit der Größenänderung der Öffnung des Flaschenhalses (DIN Norm angepasst und vereinheitlicht) reduzierte man die Anzahl. Zusätzlich ist es durch die ungerade Anzahl der Zacken einfacher geworden, den Deckel zu verschließen. Bei gerader Zackenanzahl liegen sich immer zwei Zacken gegenüber. Es kann schneller verkanten und der Kronkorken schließt nicht hundertprozentig ab.
Das Beste zum Schluß!
Was gehört zu einer Brauereiführung unbedingt dazu – die Bierverkostung!
Die Gruppen treffen nun wieder zusammen und stehen an der Theke an. Hier wird nun gezapft, was das Zeug hält, denn jeder hat ja zwei Gutscheine, die er unbedingt vertrinken möchte.
Wer möchte bekommt Softgetränke, Wasser oder alkoholfreies Bier.
Wir haben uns als erstes für ein frisches Zwickel aus Alpirsbach entschieden. Bekanntlich schmeckt ein Zwickel besonders gut, wenn es frisch vom Fass kommt. Und es war gut! Das Bier ist scheint golden im Glas. Es ist trüb und mit viel Kohlensäure versetzt. Ich finde es schmeckt recht leicht und mild, ich empfinde es als wenig bitter und liebe es einfach!
Da wir noch immer kein alkoholfreies Hefebier gefunden haben, das uns wirklich schmeckt und wir auch mit dem Auto vor Ort waren, war unsere zweite Wahl das mehrfach prämierte Weizen Hefe Hell alkoholfrei. Aber auch hier werden wir mit dem Geschmack nicht ganz warm – so ein „richtiges“ Weizenbier schmeckt einfach besser.
Natürlich holen wir uns auch noch die Bierkrüge ab. Ich liebäugle wie meistens in Biershops mit einigen anderen Bierartikeln, aber die Vernunft siegt und ich kaufe keine Bücher, T-Shirts oder Kosmetikprodukte. Aber beim Abendessen gönne ich mir später ein Alpiersbacher Pils und genieße, wie das kühle Bier die Kehle herunterrinnt.
Adresse:
Alpirsbacher Brauwelt
Marktplatz 1
72275 Alpirsbach
Führungszeit:
täglich 12 und 14.30 Uhr
Achtung begrenzte Teilnehmerzahl! Gruppen müssen sich anmelden.
Eintrittspreise:
Museums-Ticket
(Führung durch das Brauerei-Museum, 2 Gläser Alpirsbacher Klosterbräu, 1 Präsent): 8,20€
Dantes Susanne
Sehr geehrte Damen und Herren
wir haben ihnen letzte Woche bereits ein E-mail geschickt doch leider noch keine Rückantwort erhalten.
Wir würden gerne am 22.10.2022 eine Führung durch ihre Brauerei durführen.
Wir sind 10 Personen davon: 6 Erwachsene 2 Jugendliche und 2 Kinder
Über eine Rückantwort würden wir uns freuen
Fam. Dantes
Susanne Jungbluth
Hallo,
wie bereits geantwortet, müssen sie bitte beim Anbieter nachfragen. Wir sind ein Reisemagazin und haben nichts mit den Buchungen vor Ort zu tun!
Jung Winfried
Kann man die Brauerei auch mit 4 Personen besichtigen , wir wären
vom 3.1o. – 7.10.22 in der Nähe.
LG
W. Jung
Susanne Jungbluth
Hallo!
Da müssten sie bitte direkt beim Anbieter nachfragen. Hier der passende Link, dort kann man auch direkt die Karten buchen https://alpirsbacher.de/unsere-brauwelt/