Für einen Tagesausflug nach Braga stiegen wir bei schönstem Wetter in Porto in den Zug. Etwa 1 Stunde dauert die Fahrt und bot uns die Möglichkeit, die wichtigsten Informationen und Sehenswürdigkeiten in Braga herauszusuchen.
Ursprünglich von den Kelten gegründet und später von den Römern als Bracara Augusta im 1. Jahrhundert v. Chr. erobert, wurde Braga zu einer bedeutenden römischen Stadt auf der Iberischen Halbinsel. Ihre Bedeutung wuchs weiter, als sie zur Hauptstadt der römischen Provinz Gallaecia wurde.
Nach dem Fall des Römischen Reiches wurde Braga von verschiedenen germanischen Stämmen, einschließlich der Sueben, beherrscht. Im 6. Jahrhundert war die Stadt ein Zentrum der Christianisierung der Region. Dieser christliche Einfluss verstärkt sich, als die Mauren im 8. Jahrhundert die Iberische Halbinsel eroberten, aber in Braga nie festen Fuß fassen konnten.
Im Mittelalter, nach der Reconquista, entstand in Braga ein wichtiges religiöses Zentrum. Die Stadt war zu der Zeit Sitz des Erzbischofs und Standort der ältesten Kathedrale Portugals. Im Laufe der Jahrhunderte blühte die Stadt sowohl religiös als auch kulturell auf und entwickelte sich zu einem Zentrum für Kunst, Architektur und Bildung in Portugal.
Sehenswürdigkeiten in Braga entdecken
Kaum am Bahnhof angekommen war klar, das schöne Wetter war heute nicht zu Besuch in der Stadt und der Regenschirm würde uns den Tag über begleiten. Wir zogen also los und entdeckten eine recht leere Stadt, die trotz Nebel, Wolken und Regen viel Charme versprühte. Ich kann mir vorstellen, dass dort im Sommer die Menschen auf der Straße sitzen und das Leben genießen.
Zu Fuß ging es für uns vom Bahnhof zum Zentrum von Braga. Wir hatten uns vorab einige Orte auf der Karte markiert, die wir gut „ablaufen“ konnten.
Fontanário da Rua Andrade Corvo
Noch bevor wir das Zentrum erreichten, kamen wir an einer Wiese vorbei, die einseitig von einigen Mauerresten umgeben ist. Die Zinnen auf der Mauer lassen mich vermuten, dass es sich Überbleibsel der alten Stadtbefestigungsanlage handelt. An einem Mauerabschnitt entdeckte ich dann einen Brunnen.
Der Brunnen ist ein wunderschönes Beispiel barocker Architektur. Er verfügt über eine breite Rückenlehne, die in drei Abschnitte unterteilt ist, wobei in jedem Abschnitt eine Skulpturengruppe zu sehen ist. Die zentrale Gruppe ist durch ihre detaillierte Verzierung besonders auffällig.
Historische Elemente sind klar erkennbar. Die zentrale Gruppe ist von Pilastern eingerahmt und von Urnen gekrönt. Im Giebel erkennt man das Wappen des Erzbischofs-Fürsten Dom José de Bragança. Zwei Delphine, die auf Muscheln ruhen, sind mit den Quasten des Wappens verbunden.
Die Gravuren “ANNO” und “D 1742” auf den konkaven Leisten geben das Baujahr des Brunnens an. Die seitlichen Skulpturengruppen sind einfacher gestaltet und mit Girlanden und Zierleisten verziert und von einer Urne gekrönt. Die ursprünglichen Schalen und Wasserspeier fehlen heute, aber eine Steinbank vor dem Sockel bietet Sitzmöglichkeiten an.
Arco da Porta Nova
Der Weg führt uns durch den Arco da Porta Nova in Braga. Schon von weitem ist der Triumphbogen, der den westlichen Eingang zur mittelalterlichen Stadtmauer markiert, ein Blickfang. Er steht zwischen den drei- bis fünfstöckigen Gebäuden, die das Stadtbild prägen. Im Erdgeschoss dieser Gebäude reihen sich Geschäfte aneinander, während in den oberen Stockwerken die Fenster von Wohnhäusern zu sehen sind.
Beim Näherkommen fällt uns die doppelte dekorative Gestaltung des Bogens auf. Die Westfassade präsentiert sich in prächtigem Barock mit einer unterbrochenen Rundbogenfassade, die von vier Pilastern eingerahmt wird. Das Wappen des Erzbischofs Gaspar von Bragança ziert den Bogen, und darüber thront die allegorische Figur der Stadt Braga, die stolz über die Stadt wacht.
Die Ostfassade zeigt sich im neoklassizistischen Stil. Hier wird der Bogen von zwei Reliefpilastern eingerahmt und von einem Bildnis der Nossa Senhora da Nazaré (Unserer Lieben Frau von Nazareth) in einer vertieften Nische überragt.
So wie das Tor heute in Braga zu sehen ist, entstand es irgendwann im 17.Jahrhundert. Der Erzbischof der Stadt ordnete den Wiederaufbau des heutigen Wahrzeichens an. Er war es auch, der die Statue der Stadt aufstellen ließ. Seine Nachfolger gestalteten noch einige weitere Element und aus dem einstigen Rokokotor wurde eine Barocktor.
Paços do Concelho de Braga
Als nächstes lockte uns ein wunderschönes Gebäude an, dass an einem Platz mit einem Springbrunnen steht. Es handelt sich um das Rathaus und den Sitz der Câmara Municipal, der Kommunalverwaltung der Stadt.
Das Rathaus von Braga, auch bekannt als “Paços do Concelho”, hat seine Wurzeln im Mittelalter. Es wurde ab 1754 von André Soares erbaut und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen und Renovierungen erfahren. Richtig fertig gestellt war er erst 1865, lange nach dem Tod des Archtiekten. Das Gebäude, wie es heute zu sehen ist, ist das Ergebnis von Umbauarbeiten, die im 18. Jahrhundert durchgeführt wurden, als Braga eine Zeit des Wohlstands und kulturellen Aufschwungs erlebte.
Architektonisch gesehen ist das Rathaus von Braga ein beeindruckendes Beispiel für den barocken Stil, der in Portugal im 18. Jahrhundert vorherrschte. Die Fassade ist symmetrisch und wird von zwei Glockentürmen flankiert. Ein besonderes Merkmal ist das zentrale Fenster über dem Haupteingang, das von einem steinernen Wappen der Stadt Braga überragt wird.
Sehenswürdigkeiten in Braga: Sé de Braga – die Kathedrale von Braga
An einem kleinen eher unbedeutend aussehendem Platz angekommen, sind wir an einem der wichtigsten Orte der Stadt. Hier befindet sich die Kathedrale von Braga. Sie ist der Sitz des Erzbischofs von Braga und die älteste Kathedrale in Portugal.
Die Diözese von Braga, eine der ältesten auf der Iberischen Halbinsel, wurde laut Überlieferung im 3. Jahrhundert gegründet, wobei historische Belege auf das Jahr 400 hinweisen. Braga war einst das Zentrum der Christianisierung von Gallaecia und wurde zwischen 409 und 584 zur Hauptstadt des Suebenreichs. Unter dem Einfluss von Bischof Martin von Dumio konvertierten die Sueben um 550 zum Katholizismus. Nach der Eroberung durch die Mauren im 8. Jahrhundert verlor Braga seinen Bischofssitz, der jedoch um 1070 nach der christlichen Reconquista wiederhergestellt wurde. Der damalige Bischof ließ eine Kathedrale errichten.
Die heutige Kathedrale von Braga, die im 12. Jahrhundert im burgundischen romanischen Stil erbaut wurde, steht auf dem historischen Standort. Die Bauarbeiten dauerten bis in die Mitte des 13.Jahrhunderts und so ist es nicht verwunderlich, dass man eine Mischung verschiedener Baustile erkennen kann. 1905 wurde der Kathedrale von Papst Pius X. der Titel einer Basilica minor verliehen.
Blick in den Hof der Kathedrale
Durch ein kleines Tor gelangten wir auf einen Innenhof. Hier liegen überall historische Artefakte, die ein kleines Freilichtmuseum bilden. Vom Hof aus führt ein Eingang in die Kapelle von São Geraldo. Sie ist eins der letzten Überbleibsel des Gebäudes aus dem 11.Jahrhundert. Leider war es nicht möglich in die Kapelle zu gehen.
Im Innenhof habe ich auch eine sehr schöne kleine offene Kapelle mit einem kleinen Altar entdeckt. Die noch zu erkennenden Bilder lassen erahnen, wie prunkvoll sie einst ausgesehen haben muss.
Durch einen neuen Glasanbau gelangt man in den Kreuzgang. Allerdings nicht sehr weit, denn der Zutritt in das Museum mit der Schatzkammer ist kostenpflichtig und die Kirche (ob man da bezahlen muss weiß ich nicht), war aufgrund des gerade stattfindenden Gottesdienstes geschlossen. Ein Wachschutz stand vor der Tür und ließ keinen hinein. Den Gesang, den ich aus der Kirche hören konnte, war wunderschön.
Chafariz do Castelo
Der Chafariz dos Castelos, ein verzierter Brunnen, befindet sich im historischen Zentrum von Braga, genauer gesagt auf dem Largo do Paço. Er wurde 1723 im Auftrag des Erzbischofs D. Rodrigo de Moura Telles erbaut.
Architektonisch gesehen steht der Brunnen auf einem zwölfeckigen Sockel, der von drei Stufen umgeben ist. Im Becken steht eine Säule, die aus einer Gruppe von Putten besteht. Diese halten eine sechseckige Schale, die mit sechs Tüllen an den Spitzen ausgestattet ist. An der Spitze steht eine Statue, die die Stadt Braga symbolisiert.
Von diesem beeindruckenden Brunnen aus hat man einen direkten Blick auf den Palast des Erzbischofs, das Pfarrgebäude der Universität von Minho und die öffentliche Bibliothek.
Jardim de Santa Bárbara: entdecke die Sehenswürdigkeiten in Braga
Der Garten Santa Bárbara ist der öffentliche Stadtgarten von Braga. Er befindet sich im historischen Zentrum neben dem mittelalterlichen Flügel des Paço Episcopal Bracarense.
Der Jardim de Santa Bárbara zählt zu den schönsten Gärten in Braga und selbst im November und bei Regen fand ich diesen Ort wunderschön. Im Zentrum des sehr geometrisch angelegten Gartens steht ein Brunnen aus dem 17.Jahrhundert. Auf dem Brunnen befindet sich die Statue der Santa Bárbara, der Namensgeberin des Gartens.
Eine hohe, zinnenbewehrte Steinmauer am unteren Gartenrand lässt an eine Burg denken. Sie gehört zur Fassade des mittelalterlichen Palastes von Braga, der am Ende des Mittelalters von den Erzbischöfen D. Gonçalo de Pereira und D. Fernando da Guerra errichtet wurde. Heute befindet sich dort das Bezirksarchiv von Braga und es ein Bestandteil des umfangreicheren Komplexes des Bischofspalastes von Braga.
Als ich über die Blumenbeet auf die Steinbögen schaue, stelle ich mir vor, wie es wäre hier bei schönem Wetter oder sogar im Mondschein auf einer Bank eine romantische Zeit zu verbringen. Was für ein wunderschöner Ort!
Castelo de Braga
Braga hatte einst eine Festungsanlage mit einer Verteidigungslinie und natürlich auch einer Burg. Im heutigen Stadtbild ist davon nicht mehr viel zu erkennen. Die einzigen Überreste dieses Bauwerks sind einige Tore und Türme.
Der Chafariz dos Castelos in Braga, erstmals 1161 urkundlich erwähnt, liegt in der Nähe der Kathedrale von Sé. Ursprünglich als ummauerte Anlage konzipiert, wurde sie um 1210 wahrscheinlich erweitert. König Denis initiierte 1300 den Bau der Burg, die jedoch erst im 15. Jahrhundert fertiggestellt wurde.
Trotz mehrerer Eroberungen und Zerstörungen, insbesondere durch Heinrich II. von Kastilien im 14. Jahrhundert, wurde die Burg immer wieder restauriert und erweitert. König Ferdinand fügte 1378 drei Türme hinzu, und Erzbischof Diogo de Sousa beauftragte um 1505 den Bau der Porta Nova. Im 17. Jahrhundert wurde das Tor der Porta Nova umgebaut und später im Rokokostil erweitert.
Trotz der Zerstörung der Burg und der Mauern im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Bergfried, die letzten Mauerstücke und vorhandenen Tore 1910 zum Nationaldenkmal erklärt. In den folgenden Jahrzehnten führte man Restaurierungsarbeiten durch und nun zählen die Überreste zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Braga.
Der Bergfried
Das wichtigste Überbleibsel der Burg, der Bergfried (portugiesisch: Torre de Menagem) befindet sich heute mitten in der Altstadt. Dieser rechteckige, mit Ziegeln verkleidete Turm ragt etwa 30 Meter in die Höhe. Sein aus Granit gefertigtes Mauerwerk zeigt im unteren Bereich eine leichte Staffelung.
Verzierungen wie abgeschrägte Zinnen und Wasserspeier zieren die Ecken des Bauwerks. Auffällig ist das erste Stockwerk, das mit rund 12 Metern Höhe deutlich höher ist, als die anderen. An diesem Stockwerk lassen sich Rillen erkennen, die darauf hinweisen, dass hier andere Gebäude angebaut waren, und einige Steine tragen noch heute Inschriften.
Im Nordosten des ersten Stockwerks befindet sich eine gewölbte Eingangstür, über der das Wappen von König Denis prangt, das auch an der Westseite des Turms zu finden ist. Eine Treppe führt von hier zu einem Zwischengeschoss. Die Südostfassade des zweiten und dritten Stockwerks zeigt Risse. Jede Fassade des Dachs ist mit Bogenfenstern versehen, wobei zwei Fassaden Zwillingsfenster aufweisen.
Padrão dos Descobrimentos
Vor dem Turm steht eine kleine Steinsäule aus Granit mit einem bronzenen Kreuz. Diese ist eine von vielen Säulen, die alle recht ähnlich aussehen und im ganzen Land verteilt zu finden sind.
Die erste Säule errichtete 1482 der Seefahrer und Navigator Diogo Cão in Afrika. Die Säulen sollen an die große Seefahrernation erinnern und den Seeleuten gedenken.
Igreja dos Terceiros
Direkt gegenüber der kleinen Steinsäule steht eine der vielen Sehenswürdigkeiten in Braga, die Kirche des Dritten Ordens des Heiligen Franziskus. Sie ist um 1690 nur aus Spendengeldern im Stil des Barocks errichtet worden. Sehr auffällig ist das Bildnis Unserer Lieben Frau von der Empfängnis an der Fassade der Kirche.
Wer Zeit hat, sollte unbedingt einen Blick in die Kirche werfen. Die wunderschöne Hauptkapelle ist mit Kacheln von Nicolau Freitas verkleidet und die Altäre sind mit vergoldeten Holzschnitzereien bedeckt. Ich finde die Kirche ist schon fast ein Geheimtipp.
Praça da República
Der Praça da República, auch als Arcada bekannt, liegt im Herzen von Braga. Dieser zentrale Platz verbindet die Plätze São Francisco und Barão de São Martinho mit den Avenidas Central und Liberdade.
Seine Geschichte reicht bis ins späte Mittelalter zurück. Der Name “Arcada” leitet sich von einer Arkade ab, die 1715 auf Initiative von Rodrigo de Moura Teles errichtet wurde. Seit dem späten 16. Jahrhundert diente dieser Ort als Marktplatz für Lebensmittel, die die Stadt versorgten. Über die Jahre hinweg hat der Platz verschiedene Namen getragen. Mit der Proklamation der Portugiesischen Republik im Jahr 1910 erhielt er seinen heutigen Namen.
Im 19. Jahrhundert wurde der Platz in einen öffentlichen Garten umgewandelt. Das heutige Arkadengebäude, entworfen von dem städtischen Ingenieur Joaquim Pereira da Cruz, wurde 1885 fertiggestellt. Eine bedeutende Neugestaltung des Platzes erfolgte zwischen Juni 1994 und Juli 1995, als der Straßenverkehr aus dem Bereich verbannt und ein Brunnen hinzugefügt wurde.
Bei schönem Wetter kann man hier wunderbar sitzen und dem Treiben auf dem Platz zusehen. Die Cafés boten selbst im November und bei Regen Plätze im Freien an, die uns allerdings aufgrund des Wetters nicht locken konnten.
Top Sehenswürdigkeiten in Braga: Bom Jesus do Monte
Egal wie das Wetter in Braga ist, den Besuch des Wallfahrtsortes Bom Jesus do Monte sollte man auf keinen Fall verpassen. Im Juli 2019 wurde der Ort von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Das Heiligtum liegt am östlichen Stadtrand und ist zu Fuß nur schwer zu erreichen. Wir haben uns mit dem Bus (Linie 2) dorthin begeben. Für 1,55€ pro Person und Strecke fährt die Linie aus der Altstadt bis zu einer Haltestelle unterhalb der Anlage. Am besten gleich bei der Ankunft dort auf die Abfahrtszeiten gucken! Der Bus fährt etwa alle 30 Minuten.
Fahrt mit dem Ascensor
Wer möchte, kann den recht steilen Weg zu Wallfahrtsstrecke natürlich hoch laufen. Wir entschieden uns für den bequemeren Weg und fuhren mit der Standseilbahn!
Direkt gegenüber von der Bushaltestelle befindet sich die Talstation der historischen Bahn. Die Bahn fährt nach Bedarf und wird mit der Hand gesteuert. Die Fahrkarte (1,50€) für die Bergfahrt konnten wir direkt beim Fahrer kaufen.
Wir stiegen also ein in die älteste Standseilbahn der iberischen Halbinsel (1882), nahmen auf den Holzbänken Platz und schon ging die Fahrt los. Es ruckelte und klapperte, als die älteste funktionstüchtigste Wasserballastbahn der Welt sich in Bewegung setzte.
Die Bahn fuhr nicht schnell und doch dauerte es kaum 3 Minuten, bis wir an der Talstation ankamen.
Die Bahn wird nicht nur zum Transport von Touristen und Mitarbeitern des Bom Jesus do Monte genutzt. Bis heute wird auch auf diesem Wege benötigtes Material den Berg hinauf geschafft.
Unterwegs im Nebel
Die Geschichte von Bom Jesus do Monte beginnt im 14. Jahrhundert mit einer kleinen Kapelle, die dem Kreuz Christi gewidmet war und auf dem Hügel errichtet wurde.
Im Laufe der Jahre wurde der Ort zu einem bedeutenden Wallfahrtsziel, und es wurden verschiedene Kapellen und Altäre hinzugefügt, um die Stationen des Kreuzwegs Christi darzustellen. Diese reihen sich entlang des Aufstiegs an deren Ende die heutige Kirche aus dem Jahr 1811 steht. Der Aufstieg hat sich zu der Touristenattraktion und dem Fotospot in Braga entwickelt. Die wunderschöne Marmortreppe steigt 116 Meter hinauf und ist in drei Abschnitte unterteilt, die den drei christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe gewidmet sind. Während des Aufstiegs begegnen die Pilger verschiedenen Statuen, Brunnen und Kapellen, die biblische Szenen darstellen.
An diesem Punkt unserer Zeit in Braga beneide ich die Menschen, die bei schönem Wetter dort sind. Dann strahlt die Treppe weiß in der Sonne, bei uns war sie eher grau und durch den Nebel kaum zu sehen. Einige würden sagen, was für ein grauenhafter Besuch. Ich fand es schon fast mystisch, in der nebligen Gegend umherzulaufen. Als dann noch die Kirchenglocke schlug, war der Eindruck perfekt.
Die Wallfahrtskirche
Die Kirche von Bom Jesus do Monte, die im klassizistischen Stil nach Plänen von Carlos Amarante 1784 erbaut wurde, zeichnet sich durch ihre Kreuzform und einen achteckigen Vierungsturm aus. Ihre markante Doppelturmfassade beherbergt Glocken in beiden Türmen und wird von einem imposanten dreieckigen Giebel dominiert. An den Seiten des Haupteingangs befinden sich zwischen hohen Säulen Statuen der Propheten Jeremia und Jesaja. Über einem zentralen Fenster prangt das Wappen von König Johann VI. von Portugal, der das Heiligtum 1822 unter seinen Schutz stellte. Das Innere der Kirche, schlicht und geräumig, beherbergt bemerkenswerte Gemälde von Pedro Alexandrino aus dem 18. Jahrhundert.
In die Kirche sollte man unbedingt gehen. Ich war von der Ausstattung begeistert. Besonders der Altar hat mich in den Bann gezogen. Hier ist mal keins der üblichen Altarbilder zu sehen, sondern wunderschöne Figuren stehen dort.
Den Rückweg haben zu Fuß angetreten und sind im Zickzack die Treppe runter gelaufen. Fast 600 Stufen führen über 17 Stationen, mit symbolischen Springbrunnen und allegorischen Statuen zu verschiedensten Themen versehen sind. Wirklich ein beeindruckender Weg und ein wenig konnte ich ihn trotz des Wetters genießen.
Reiseinformationen
Anreise nach Braga
Mit dem Flugzeug:
Der nächstgelegene Flughafen ist der Aeroporto Francisco Sá Carneiro in Porto, der etwa 40 km von Braga entfernt liegt. Von dort aus kann man mit dem Auto, Bus oder Zug nach Braga weiterreisen.
Mit dem Zug:
Braga ist durch eine Hauptbahnlinie mit Porto und anderen wichtigen Städten Portugals verbunden. Der Bahnhof von Braga liegt zentral und ist gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
Mit dem Bus:
Es gibt zahlreiche nationale und internationale Busverbindungen, die Braga mit anderen Städten in Portugal und Europa verbinden. Der Hauptbusbahnhof, Terminal Rodoviário de Braga, liegt im Stadtzentrum.
Mit dem Auto:
Braga ist über die Autobahn A3 mit Porto und Valença verbunden und über die A11 mit Guimarães, Barcelos und Esposende. Es gibt zahlreiche Parkmöglichkeiten in und um die Stadt.
Zu Fuß:
Braga liegt auch auf dem portugiesischen Jakobsweg, sodass Pilger oft zu Fuß in die Stadt kommen.
Unterwegs in Braga
Mit dem Bus:
Die Hauptform des ÖPNV in Braga sind Busse. Die städtischen Buslinien werden von den “Transportes Urbanos de Braga” (TUB) betrieben und decken fast alle Teile der Stadt ab. Es gibt auch regionale Buslinien, die Braga mit anderen Städten und Gemeinden in der Region verbinden.
Mit dem Zug:
Der Hauptbahnhof von Braga, “Estação de Braga”, wird von der portugiesischen Eisenbahngesellschaft “Comboios de Portugal” (CP) betrieben. Von hier aus gibt es regelmäßige Verbindungen nach Porto, Lissabon und anderen wichtigen Städten in Portugal.
Funicular:
Ein besonderes Highlight in Braga ist der “Elevador do Bom Jesus”, eine Wasserballast-Standseilbahn, die die Stadt mit dem Heiligtum Bom Jesus do Monte verbindet. Es ist eine der ältesten Seilbahnen dieser Art in der Welt und bietet neben dem Transport auch einen spektakulären Blick auf die Stadt.
Die beste Reisezeit für Braga
Braga, im Nordwesten Portugals gelegen, hat ein gemäßigtes ozeanisches Klima. Das bedeutet, dass es im Vergleich zu anderen Teilen Portugals relativ feuchter ist.
Frühling (März bis Mai):
Der Frühling beginnt in Braga oft feucht, wobei der März und April die regenreichsten Monate sind. Im Mai beginnt der Regen allmählich nachzulassen. Die Temperaturen sind mild, die Natur erwacht zum Leben, und die Stadt ist weniger überlaufen als in den Sommermonaten.
Sommer (Juni bis August):
Die Temperaturen können in den Sommermonaten recht hoch steigen, oft über 30°C. Dies ist die trockenste Jahreszeit in Braga. Die Regenwahrscheinlichkeit ist im Sommer am niedrigsten, insbesondere im Juli und August.
Herbst (September bis November):
Der Herbst bringt wieder mehr Niederschlag mit sich, wobei der November oft der regenreichste Monat des Jahres ist. Die Temperaturen sind immer noch angenehm, aber nicht zu heiß.
Winter (Dezember bis Februar):
Die Winter in Braga sind mild im Vergleich zu vielen anderen europäischen Städten, aber es kann regnerisch sein. Dezember und Januar weisen die höchste Regenwahrscheinlichkeit auf.
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