Schon bei unserem ersten Aufenthalt in Agadir hatten wir zuvor Bilder von traumhaften Sanddünen, auf denen man Sandboarding in Marokko ausprobieren kann, gesehen. Ja und weil wir immer gerne etwas Neues ausprobieren, stand schnell fest, dass wir uns einen Anbieter suchen wollten.
Vorab haben wir im Internet alles über das Thema “Sandboarding in Marokko” gesucht und einige Möglichkeiten gefunden. Wer die Wahl hat … es war wirklich nicht leicht, sich zu entscheiden. Jedes Angebot variierte in Kleinigkeiten und preislich waren sie alle recht ähnlich. Auch die Bewertungen waren recht ausgeglichen und so war es schließlich eine Bauchentscheidung.
Abholung in Agadir
Pünktlich um 14 Uhr fuhr ein Shuttle vor dem Hotel vor. Zwei junge Marokkaner begrüßten uns freundlich. Unser Abenteuer sollte nun 6 Stunden dauern und dann auch wieder an unserem Hotel enden.
Zunächst ging es aber über die Uferstraße in Richtung Norden. Nach etwa 40 Minuten erreichten wir einen kleinen Ort, den unser Fahrer freudestrahlend als “Banana-Town“ bezeichnete und uns erklärte, dass das sein Heimatort sei. Wir würden jetzt hier zum Mittagessen zu einer typischen Berberfamilie fahren.
Die Fahrt durch den Ort war entsprechend „lautstark“ – es wurde gehupt, gerufen und gewunken. Dann schließlich hielten wir an. Man führte uns in ein kleines Haus, wo schon die Tante des Fahrers mit einer der besten Tajine Gerichte, die ich bis dahin gegessen hatte, wartete. Ganz traditionell wurde mit Fingern gegessen und dazu gab es den wunderbaren marokkanischen Tee.
Nach etwa 30 Minuten hieß es dann wieder ab ins Auto – aber zuvor holten wir noch zwei Boards aus einem Lagerraum und sammelten dann den eigentlichen Trainer einige Straßenecken weiter ein. Mit dem Auto waren es nun noch gut 15 Minuten, bis wir von der Hauptstraße abbogen und so dicht an die Sanddünen gefahren wurden wie möglich. Hier wurden wir später auch wieder abgeholt.
Sandboarding in Marokko
Wir hatten die Taboga Sanddünen erreicht – nun waren wir wirklich gespannt, was uns erwarten würde. Durch den weichen Sand ging es nun auf eine kleine Anhöhe hinauf. Zum Glück mussten wir die Boards nicht selber tragen, ich hatte schon genug damit zu tun, die Anhöhe hinauf zu steigen. Es ging ganz nach der Methode „2 Schritte hoch und 1 Schritt runter“, die Schuhe füllten sich immer mehr mit Sand (den habe ich auch noch zurück in Berlin aus den Schuhen geschüttelt) und der Atem ging sichtlich schwerer. Aber das war ja erst der Anfang!
Auf der kleineren Anhöhe angekommen bekamen wir einen Crashkurs im Sandboarding in Marokko: Füße so, Knie so, Arme so und dann los! Äahhh – einfach so los?! Bremsen, Kurven fahren zur Geschwindigkeitsregulierung?! Wir bekamen ein nettes Lächeln und die Erklärung: Kurven fahren geht nicht wirklich – man stellt sich rauf und rutscht runter. Die Reibung des Sands lässt die Geschwindigkeit nicht so hoch werden – ja und außerdem geht es ja auf der anderen Seite wieder bergauf. Freundlicher Weise fuhr der Trainer einmal vor und zeigte uns den Ablauf.
Unser erstes Mal…
Na dann konnte ja nichts mehr schief gehen. Patrick stellte sich also auf das Brett. Die Füße werden nicht wie beim Snowboard fahren in eine Bindung gestellt, sondern einfach daneben. Das erleichtert auch das Abspringen vom Brett und man fällt nicht so schnell in den Sand.
Was soll ich sagen, es ist so wie es immer ist. Patrick stellt sich auf das Brett, rutscht los und kommt ohne Probleme unten an. Kein wackeln, kein hinfallen – er fährt halt.
Kaum unten angekommen rannte der Trainer auch schon los und trug das Brett nach oben. Diesen Service lernten wir sehr schnell zu schätzen, es ist doch sehr anstrengend die Düne in dem weichen Sand immer hoch zu laufen.
Ja und dann kam mein erstes Mal… Ich bin ja nicht unsportlich, aber immer sehr vorsichtig. Die Angst mich zu verletzten und dann nicht arbeiten zu können, schwingt immer unterschwellig mit. Aber ich muss sagen, auch meine erste Fahrt verlief wirklich gut. Ich bin zwar am Ende der Fahrt vom Board gesprungen – aber nicht im Sand gelandet!
Erlebnis Sandboarden
Über eine Stunde ging es nun für uns rauf aufs Brett und runter die Düne. Patrick fühlte sich nach einigen Fahrten so sicher, dass er auch etwas höhere Dünenabschnitte ausprobierte. Ich bin lieber im „Anfängerbereich“ geblieben und habe so immer mehr Sicherheit im Bewegungsablauf gewonnen.
Auch wenn die Fahrt immer nur ein paar Sekunden dauerte, uns hat es richtig viel Spaß gemacht. Ich weiß nicht, wie oft wir die Düne wieder hoch gelaufen sind. Wir haben beide Boards ausprobiert und ich bin eine etwas höhere Düne im Sitzen herunter gefahren. Es wurde viel gelacht und geschwitzt. Man sollte auf keinen Fall vergessen, etwas zu trinken einzupacken!
Wir waren natürlich nicht die einzigen Besucher in dieser atemberaubenden Gegend. Es waren noch einige kleine Gruppen dort, die zum Teil den wunderschönen Ausblick genossen oder auch auf dem Surfbrett den Abhang herunter sausten. Aber es war bei unserem Besuch so viel Platz, dass man seine eigene Düne hatte und unbeschwert fahren konnte.
Nach etwas mehr als einer Stunde ließ nicht nur die Kondition, sondern auch die Konzentration bei uns so langsam nach. Nun hatten wir noch Zeit und konnten von den Dünen aus über das Meer schauen. Ein Ausblick, den ich so schnell nicht vergessen werden. Das Wasser glitzerte im Sonnenlicht, der Sand war angenehm warm und die Sonne noch nicht zu heiß. Ein perfekter Abschluss für ein perfektes Erlebnis, das wir sicherlich wiederholen werden.
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