Auf dem Weg nach Wangerooge haben wir Halt in Wilhelmshaven gemacht. Ein Tage in Wilhelmshaven, reicht leider kaum aus, um einen Eindruck von der Stadt zu bekommen.
Wilhelmshaven liegt an der Nordwestküste des Jadebusens der Nordsee. 1869 weihte man dort den ersten deutschen Kriegshafen an der Jade ein. Seit dieser Zeit ist das Leben in der Stadt geprägt durch die Anwesenheit der Marine.

In Wilhelmshaven befindet sich der Tiefwasserhafen mit der größten Wassertiefe in Deutschland. Hier hat sich auch der größte Erdölumschlaghafen Deutschlands entwickelt, Ölleitungen führen zu Raffinerien im Rhein-Ruhr-Gebiet und nach Hamburg. Der Hafen begünstigte zusätzlich die Ansiedlung der petrochemischen Industrie, der chemischen Industrie und der stromerzeugenden Industrie. Der JadeWeserPort bietet einen gezeitenunabhängigen Containerterminal.
Wir sind ein bißchen in der Stadt herumgeschlendert, haben aber bei weitem nur einen kleinen Eindruck bekommen, was man hier so entdecken kann.
Kaiser-Wilhelm-Brücke
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kaiser-Wilhelm-Brücke. Die Brücke wurde 1907 fertig gestellt und steht seit 1975 unter Denkmalschutz. Sie gilt als eine der größten Drehbrücken Deutschlands. Die Kaiser-Wilhelm-Brücke führt über den großen Hafen und verbindet die Südstadt von Wilhelmshaven mit dem Südstrand.

Die Brücke weist eine Spannweite von 159 Metern auf, hat eine Höhe von 9 Metern und ist 8 Meter breit. Die beiden Hälften der Brücke lassen sich unabhängig voneinander öffnen und drehen sich dabei im Uhrzeigersinn um 90 Grad. Die Doppeldrehbrücke gehört statisch gesehen zu den Hängebrücken.

Da die Brücke recht schmal ist, ist die Nutzung durch den Straßenverkehr immer nur in eine Richtung möglich. Eine Ampel regelt den Verkehr. Fußgänger und Radfahrer können ohne diese Beschränkung bei geschlossener Brücke diese jederzeit passieren. Bevor die Brücke geöffnet wird, sperren Schranken den Verkehr ab und Lichtsignale machen auf den Drehvorgang aufmerksam.

Wir hatten leider nicht das Glück, die Brücke im geöffneten Zustand zu erleben. Schade, ich hätte zu gerne eine Schiffsdurchfahrt gesehen.
Südstrand von Wilhelmshaven
Nachdem wir die Brücke passiert hatten, sind wir zum Südstrand gelaufen. Es war noch recht früh am Morgen und zusätzlich Ende Oktober, daher nicht verwunderlich, dass die zahlreichen Gastronomiebetriebe und kleinen Geschäfte noch geschlossen waren. Auf dem im Sommer gut besuchte Badestrand waren nur wenige Spaziergänger unterwegs. Zu der Jahreszeit wirkte alles ruhig und für mich eigentlich perfekt zu Erholung.

Nach einem kurzen Spaziergang zog es uns dann aber weiter in das Wattenmeer Besucherzentrum.
UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum
Das Niedersächsische Wattenmeer zieht sich in der Nordsee von Cuxhaven bis zur niederländischen Grenze. Es ist ein einzigartiger Naturraum, dessen Schutz auch für den Erhalt von unzähligen Tier- und Pflanzenarten unerlässlich ist.

Das Wattenmeer Besucherzentrum hilft bei der Aufklärung über das Wattenmeer mit und ich fand den Besuch in der vielfältigen Ausstellung einfach klasse.
Bisher hatte ich mich recht wenig mit dem Thema Wattenmeer beschäftigt, ich kann mich auch nicht wirklich daran erinnern, jemals eine Wattenmeerwanderung unternommen zu haben. Umso interessanter fand ich es, über das Leben der Tiere, wie zum Beispiel der Wattwürmer und Herzmuscheln, im Watt mehr zu erfahren. Die Ausstellung war sehr abwechslungsreich gestaltet und man konnte wirklich mit allen Sinnen auf Entdeckungsreise gehen. Selbst ein Besuch auf einen Kutter war möglich.
Die Ausstellung gibt auch einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Jadebusens, Einblicke in den Küstenschutz und die Gefährdungen durch Klimawandel und Meeresmüll.

Nicht verpassen sollte man den Besuch der Panoramaterrasse. Von dort kann man den Südstrand überblicken und einen kleinen Blick in die Außenbereiche des Deutsche Marinemuseums werfen.
Adresse:
UNESCO-Weltnaturerbe
Wattenmeer Besucherzentrum
Südstrand 110 b
26382 Wilhelmshaven
Christus- und Garnisonkirche

Auf dem Rückweg zu unserem Auto sind wir an der Christus- und Garnionskirche vorbei gekommen. Etwas irritier war ich von einem dicken Tampen (Schiffstau), dass vom Kirchturm herab zu einem Anlegepoller führte. Es sah so aus, als ob jemand die Kirche daran hindern wollte „wegzufliegen“. Inzwischen weiß ich, dass es sich um eine Kunstinstallation von Borghild Eckermann handelt.
Tagesausflug Wilhelmshaven -Strandspaziergang in Hooksiel
Wenn ich schon einmal am Meer bin, möchte ich es natürlich auch sehen und spüren. Wir haben die Stadt also hinter uns gelassen und sind an einen traumhaften Strandabschnitt in Hooksiel gefahren.


Auf einem großen Parkplatz an einem Hafen haben wir angehalten und sind nach wenigen Metern bereits am Strand angekommen. Hier kann man wirklich den Tag ausklingen lassen. Ein Spaziergang am Meer, im Sand an den Dünen gemütlich auf das Wasser gucken und sicherlich im Sommer schwimmen und die Sonne genießen. Wir hatten sogar das Glück, gerade noch die letzten Ebbemomente zu erleben und so konnte ich das gerade im Wattenmeer Besucherzentrum gelernte hautnah erleben. Das hat meinen Entschluss, eine geführte Wattwanderung erleben zu wollen noch verstärkt.


Den perfekten Abschluss des Tages bildete der Sonnenuntergang – zwar nicht über dem Wasser, aber trotzdem einfach wunderschön.

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