Viel Zeit hatten wir leider nicht, um Bologna genauer zu entdecken. Wir waren gut 24 Stunden in der Stadt und haben einige wunderschöne Orte entdeckt, die Lust darauf machen, einen längeren Aufenthalt zu planen. Unsere Bologna Tipps möchten wir gerne kurz vorstellen.
Mit dem Zug ging es für uns von Florenz nach Bologna. Die Fahrt mit dem modernen Regionalzug dauert gut 1,5 Stunden.
Am Bahnhof haben wir uns dann ein Tagesticket für den Öffentlichen Personennahverkehr gekauft. Diese erhält man in einem Kiosk/Tabaco-Shop in der Eingangshalle für 6,-€.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel ging es dann auf Entdeckungstour durch die Stadt.
1. Piazza Maggiore
Unser erster Anlaufpunkt der Piazza Maggiore, der Hauptplatz von Bologna. Dieser wirklich große Platz ist bereits im 13.Jahrhundert als Marktplatz der Stadt genutzt worden. Seit dem 15.Jahrhundert besteht der heutige Grundriss, der mit einigen imposanten mittelalterlichen Gebäuden umgeben ist.
Hier kann man sich wirklich sehr lange aufhalten und von einem Punkt zum nächsten schlendern.
Das älteste Gebäude am Platz stammt aus dem 13.Jahrhundert. Der Palazzo del Podestà steht an der nördlichen Seite des Platzes. Das Gebäude wird von dem Torre dell‘Arengo überragt. Im Westen des Platzes steht der Palazzo d‘Accursio, ein Gebäude aus dem 14.Jahrhundert, im Süden die Basilika San Petronio und im Osten der Palazzo die Banchi. Hier schließt sich der berühmte Bogengang, den die Bologneser Pavaglione nennen, an. In der Verlängerung des Ganges befindet sich das Archiginnasio (mittelalterlicher Sitz der Universität Bologna und Bibliothek).
Wir haben uns einige der Gebäude etwas genauer angeguckt.
Hinweis: Die Touristeninformation befindet sich direkt am Platz. Hier bekommt man zum Beispiel die Eintrittskarten für den Turmaufstieg im Schiefen Turm von Bologna.
2. Palazzo d‘Accursio
In dem Palazzo befindet sich heute die Stadtverwaltung. Leider konnten wir keinen blick in das Gebäude werfen. Hier soll es Treppenhäuser geben, die breite und flache Stufen haben. So konnten zu der Zeit, als in dem Gebäude der Sitz des Ältestenrates war, die Herrschaften mit ihren Pferde im Gebäude zu den entsprechenden Räumen reiten.
Im zweiten Stock gab es einen Königlichen Saal. Dort erhielt 1530 Karl V. die Eiserne Krone als König von Italien. Der Saal wurde 1665 umgebaut.
Die Hauptfassade des Gebäudes hat mich sehr beeindruckt. Über
dem Portal befinde sich eine Bronze-Statue des Papstes Gregor XIII.
von 1580. Scheint die Sonne, blitzt und blinkt die Statue.
Eine
Terrakotta Skulptur, die 1478 erschaffen wurde und die Madonna mit
Kind zeigt, ist ein weiteres schmückendes Element der Fassade.
3. Basilica San Petronio
Von außen wirkt die Basilika sehr schmucklos, aber dennoch bestimmt sie das Bild des Piazza Maggiore. Die Kirche ist die Hauptkirche von Bologna und wirklich groß. Mit etwa 132 Meter Länge und 60 Meter Breite und einer Gewölbehöhe von 45 Metern umgibt sie einen Raum von 258.000 m³ und zählt als größte Backsteinkirche der Welt.
Vor der Kirche stehe bewaffnete Soldaten/Polizisten, was für mich immer einen etwas merkwürdigen Beigeschmack aufweist. Aber hier hat es wirklich einen Hintergrund, die Kirche war angeblich schon im Visier von Terrorzellen und ist nur knapp einem Anschlag entgangen. Da allerdings keine Taschenkontrollen oder ähnliches durchgeführt wurde, scheint hier das Thema Präsents zeigen angesagt zu sein.
Wir sind in die Basilika gegangen und ich war wirklich überrascht von der Gestaltung und den Kunstwerken im Inneren. Fotografieren ist in der Kirche für eine Gebühr von 2,-€ erlaubt.
Leider geschlossen hatte die Dachterrasse der Basilika. Für 3,-€ kommt man mit Fahrstuhl und Treppen auf 54 Meter Höhe. Maximal 25 Personen dürfen hier gleichzeitig den Rundumblick über Bologna genießen.
4. Die schiefen Türme von Bologna
Wirklich beeindruckend war für mich der Besuch des Torre Garisenda und Torre Asinelli. Die beiden schiefen Türme stehen ganz in der Nähe des Piazza Maggiore.
Wir sind die fast 500 Treppenstufen des Torre Asinelli hinauf gestiegen und wurden mit einer traumhaften Sicht über Bologna belohnt.
In unserem Artikel „Die schiefen Türme von Bologna“ gibt es weitere Informationen zu unserem Besuch.
5. „Klein Venedig“ von Bologna
Im Mittelalter verfügte Bologna über viele Kanäle, die als Transportwege und zur Trinkwasser Versorgung genutzt wurden. Heute sind davon nicht mehr so viele übrig geblieben, aber man findet in der Altstadt versteckte Überreste zwischen den Häusern.
Uns lockten tolle Instagram Bilder zu dem Fotospot in der Via Piella. Hier kann man durch ein Fenster einen Blick auf das „Klein Venedig“ von Bologna werfen.
Ja und dann…wir guckten also durch das Fenster und was wir sahen war nicht einmal annähernd das, was wir auf anderen Bildern gesehen hatten. In dem Kanal waren nur noch Pfützen und kein fließendes Wasser. Da hatten wir in Pisa und Florenz mit den Folgen des Hochwassers zu tun und hier in Bologna nur wenige Kilometer entfernt war kein Wasser. Schade! Aber so gibt es leider nur ein Bild eines trockenen Klein Venedigs aus Bologna.
6. Arkadengänge
In Bolognas Altstadt läuft man in unzähligen Arkadengängen von einem Ort zum nächsten Ort. Fast 38 Kilometer Arkardengängen findet man in der Stadt, und ein Spaziergang entlang der Straßen ist so ein ganz besonderes Erlebnis.
Kein Gang gleicht dem anderen. Es gibt die schlichte Variante, die manchmal eher dunkel und leicht schmuddelig wirkt und die pompösen Arkadengänge, die hell und mit wundervollen Deckengestaltungen den Besucher beeindrucken. Alle haben aber eins gemeinsam: sie schützen nicht nur vor Regen, sondern bieten im heißen Sommer einen schattigen Ort und eine Abkühlung an. Einige der Straßen laden geradezu zum Window-Shopping ein.
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