Die 2 schiefen Türme von Bologna: Asinelli und Garisenda

Nicht nur Pisa hat einen Schiefen Turm, Bologna hat sogar zwei schiefe Türme -Torre Garisenda und Torre Asinelli. Beide Türme gelten als Wahrzeichen der Stadt.

Wie in vielen anderen Städten in Italien, sind zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert in Bologna viele Türme errichtet worden. Wieviele Türme genau, ist heute nicht mehr genau bekannt.

Der Turmbau war sehr kostspielig und konnte nur von sehr reichen Familien finanzier werden. Für die quadradischen Türme mussten tiefe Fundamente in den Boden gelassen werden. Anschließend konnten die Eckpfeiler aus riesigen Steinblöcken erbaut werden und die Mauern entstanden in Schalenbauweise. Noch heute kann man im Mauerwerk die Löcher entdecken, die für die Befestigung der Baugerüste benötigt wurden.

Ende des 13.Jahrhunderts wurden viele Türme geschliffen oder abgebaut. Die Türme, die erhalten blieben, dienten zum Beispiel als Kerker, Bürgertürme, Wohnungen. Heute stehen in Bologna noch etwa 20 Türme, die zwischen 97 Metern und 32 Meter hoch sind.

Über die schiefen Türme von Bologna

Die beiden schiefen Türme in Bologna waren ursprünglich etwa gleich hoch und mit einer Brücke verbunden. Diese zerstörte 1399 ein Brand.

Heute wird angenommen, dass der Torre Asinelli ursprünglich 60 Meter hoch war und erst nachträglich auf 97,20 Meter erhöht worden ist. Der Turm weist eine Neigung von 1,3 Grad auf. Lange Zeit diente das Gebäude der Gemeinde als Kerker. Mehrfach schlugen Blitze in den Turm ein und führten zu Bränden. 1824 baute man eine Blitzschutzanlage ein.

Der Torre Garisenda ist viel schiefer als sein größerer Nachbar. Er is heute 48 Meter hoch und weist eine Neigung von 3,20 Metern auf. Ursprünglich war der Turm etwa 60 Meter hoch, er wurde aufgrund der Neigung zurück gebaut.

Aufstieg auf den Torre Asinelli

Der größere der beiden Türme, der Torre Asinelli, kann heute besichtigt werden. Dazu benötigt man eine Eintrittskarte, die nur für einen bestimmten zeitlichen Slot gültig ist.
Die Eintrittskarte kann man zuvor online oder in der in der Nähe befindliche Touristinformation kaufen.

Wir waren etwa 10 Minuten vor unserer Aufstiegszeit vor Ort und stellten uns in der Besucherreihe an. Es wird nur eine bestimmte Gruppengröße zugelassen, so kann es in der Saison zu Wartezeiten kommen. Man hat nur 45 Minuten Zeit für den Auf- und Abstieg, die Besichtigung und um die Aussicht zu genießen.

Ich muss noch immer mich bei Patrick für die Idee den Turm zu besteigen entschuldigen. Er war 2 Tage zuvor gerade Marathon in Florenz gelaufen und hatte mehr als müde Beine. Ja und dann kam ich mit der Idee der Turmbesteigung und er hat dann tatsächlich die 498 Stufen mit mir in Angriff genommen.

Zunächst führt eine Treppe immer an der Mauer des Turms fast wie eine quadratische Wendeltreppe hinauf. Die Treppe ist jedoch so schmal, dass Gegenverkehr nicht möglich ist. Im oberen Turmabschnitt führt dann eine steile Treppe zu der Aussichtsplattform. Für alle, die nicht gerne in die Tiefe gucken. Die Treppe ist nicht besonders angenehm. Man relativ weit nach unten gucken und die Lichtverhältnisse im Turm waren bei unserem Besuch auch nicht so gut.

Aber wenn man dann oben angekommen ist, wird man mit einem wahnsinnig tollen 360 Grad Ausblick über die Stadt belohnt.

Da nicht so viele Besucher gleichzeitig auf der Plattform waren konnten wir in aller Ruhe fotografieren und die Aussicht genießen. Leider ist die Zeit ja begrenzt und man wird rechtzeitig daran erinnert, dass man sich an den Abstieg machen muss, da vor dem Turm bereits die nächsten Besucher warten.

Ich finde, dass sich der Turmaufstieg wirklich gelohnt hat. Von dort oben hat man einfach einen traumhaften Stadtblick!