Es gab Zeiten, da haben wir kein Formel 1 Rennen im Fernsehen verpasst. Das hat sich inzwischen zwar geändert, aber die Faszination für die schnellen Autos ist geblieben. Deshalb war es klar, wenn wir in der Nähe sind, müssen wir die Formel 1 Rennstrecke in Monza besuchen.
Wo liegt die Formel 1 Rennstrecke in Monza?
Der Monza Eni Circuit/ Autodrom Nazionale di Monza liegt im Königlichen Park in Monza, etwa 20 Bahnminuten von Mailand entfernt. Seit 1950 wird hier der Große Preis von Italien in der Formel 1 ausgetragen
Vorab haben wir uns im Internet schlau gemacht, wo die Rennstrecke genau in Monza liegt. Was sich als etwas schwierig herausstellte, war die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt zwar einen Bus, aber der hält nicht in unmittelbarer Nähe und fährt sehr selten. Mit dem Auto oder dem Taxi kommt man gut zur Rennstrecke.
Also haben wir uns zu Fuß vom Bahnhof in Monza auf den Weg zur Formel 1 Rennstrecke gemacht (etwa 6 Kilometer). Der schnellste Weg ist einmal quer durch den wunderschönen Park Monza. Wobei der schnellste Weg bestimmt 45 Minuten zügiges Gehen bedeutet.
Am Eingangstor A angekommen, wollten wir schon fast aufgeben. Hier saß ein Pförtner und es sah eigentlich nicht so aus, als ob man auch nur in die Nähe der Rennstrecke gelangen würde. Da ich aber gelesen hatte, dass man die Rennstrecke auch außerhalb der Renntage besuchen kann, haben wir nachgefragt. Und richtig – einen kurzen Plausch und einen Flyer später konnten wir uns auf den Weg zur Strecke begeben.
Die Entfernungen auf dem Gelände sollte man nicht unterschätzen. Vom Pförtner bis zu unserem Zielpunkt dem Infopoint (liegt in der Nähe vom Punkt 2 auf dem Plan) waren wir bestimmt 15 Minuten zu Fuß unterwegs. Mit dem Auto darf man anscheinend auch auf das Gelände fahren. Es sind einige Wagen an uns vorbei gefahren.
Besuch der Rennstrecke
Man kann die Formel 1 Rennstrecke in Monza natürlich nicht einfach so betreten. An einigen wenigen Stellen kann man einen Blick auf die Strecke erhaschen. Im Großen und Ganzen ist aber alles sehr gut eingezäunt. Auf dem Bild kann man das Podest für die Siegerehrung mit den 3 Fahnenmasten sehen.
Am Infopoint besteht die Möglichkeit verschiedene Touren zu buchen und so die Rennstrecke kennen zu lernen.
Wäre es nicht Ende Dezember und nur 5 Grad gewesen, hätte mich eine Fahrradtour über das Gelände gereizt. So haben wir uns für die Track Lap Tour entschieden. Die zusätzliche Führung in das Media Centre, die Paddocks und einige andere Punkte vor Ort hat uns nicht interessiert. Wir wollten mit einem Mini Van die Rennstrecke erkunden.
Zum Glück war der Andrang nicht groß und wir konnten nach nur 20 Minuten Wartezeit in das Auto steigen. Es werden immer 8 Personen maximal mitgenommen. Ich gebe zu, etwas gedrängelt habe ich schon, damit ich ganz vorne neben der Fahrerin sitzen konnte. Aus der zweiten oder dritten Reihe kann man zwar auch gut gucken, aber Fotos oder filmen geht nun einmal besser aus der ersten Reihe!
Aus der Boxengasse ging es los. Unsere Fahrerin fuhr mit nur 40 km/h die Strecke entlang und erzählte die ganze Zeit. Die Fahrt dauerte etwa 6 Minuten. Ich habe die ganze Zeit ein Video gedreht und bei der Bearbeitung des Films die Ablaufgeschwindigkeit etwas erhöht. Aber selbst in dieser Geschwindigkeit sind wir nicht einmal annähernd so schnell wie ein Rennwagen unterwegs…
Zugegeben 40 km/h ist nicht schnell. Aber habt Ihr die erste Schikane gesehen? Ich fand die Geschwindigkeit dadurch mehr als ausreichend, die Strecke echt eng und wenn da die Formel 1 Rennwagen durchheizten und sich auch noch überholen… das da nicht mehr passiert ist schon fast ein Wunder.
Auch wenn die Fahrt nur kurz war, hat sich der Preis für uns gelohnt. Nachdem wir in Barcelona einen Trainingstag der Formel 1 live erlebt und die Strecke zu Fuß umrundet hatten, war der Besuch der Formel 1 Rennstrecke in Monza noch einmal etwas ganz besonderes. Das Erlebnis die Strecke abgefahren zu sein und Knackpunkte der Strecke live erlebt zu haben, macht das Gucken eines Rennens nun noch spannender.
Kleine Details zum Streckenverlauf, die nicht jeder weiß:
- An der Ausfahrt der Boxengassen kommen die Rennwagen auf der Strecke mit etwa 340 km/h angerast. Die Fahrer auf der Ausfahrt haben ein Speedlimit und müssen sich in den Verkehr einfädeln.
- Curva Biasonno: benannt nach der Stadt in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke
- Die Rennstrecke liegt im Monza Park, dieser ist mit Mauern umgeben, die von Napoleon gebaut wurden. Einige der Mauern liegen auch an der Rennstrecke.
- Der Park um die Rennstrecke wurde lange als Jagdgebiet für den Adel genutzt. Mit dem Bau der Rennstrecke siedelte sich hier auch ein Golfclub an.
- Fährt man mit 40 km/h über die Seitenbegrenzung in einer Schikane gibt es trotz Federung einen ordentlichen Schlag an der Wirbelsäule. Wie mag das bei 200 km/h sein, wenn der Wagen nicht gefedert ist?
- Auf den grünen Flächen am Rand der Rennstrecke zeigt man bei Fernsehübertragungen Werbung. Die Fahrer sehen aber nur die grünen Flächen.
- Variante Ascari wurde nach den italienischen Rennfahrer Ascari benannt. Dieser verstarb an dieser Stelle 1955, als er mit einem Freund auf der Rennstrecke unterwegs war. Keiner bekam seinen Unfall mit.
- Die Strecke wurde im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut und den aktuellen Sicherheitsanforderungen angepasst. So wird die Steilkurve heute nicht mehr genutzt und verfällt langsam.
- Die Formel 1 Rennstrecke in Monza ist heute etwa 5,8 km lang und zählt zu den schnellsten Rennstrecken.
- Kimi Räikkönen stellte 2005 den bis heute ungebrochenen Geschwindigkeitsrekord von 370,1 km/h auf.
Adresse:
Infopoint
Autodromo Nazionale Monza
Via Vedano 5
20900 Monza MB
Öffnungszeiten Infopoint:
Montag – Sonntag: 10 – 18 Uhr
Änderungen an Feiertagen, Ferienzeiten möglich.
Am Formel 1 Wochenende (inkl. Montag) geschlossen.
Eintrittspreise Gelände:
Finden Veranstaltungen/Rennen statt muss man den Eintrittspreis der Veranstaltung bezahlen.
Sonst ist der Eintritt zum Gelände kostenlos!
Eintrittspreise Führungen:
Die Preise der Führungen variieren.
Wir haben für die Track Lap Fahrt 10 € pP bezahlt.
Genauere Informationen findet man auf der Internetseite.
Mel von Kind im Gepäck
Wow, ich liebe Formel 1-Strecken und finde solche Führungen immer toll. Durfte auch schon zwei erleben, sogar im Formel 3-Fahrzeug mitfahren. Einfach unglaublich. Und auf dem Nürburgring bin ich selbst gefahren. Das ist unbeschreiblich einfach. Mir würde das auch zusagen.