Auf der Suche nach einer unkomplizierten Wanderung im Kaiserwinkl mit maximaler Aussicht? Dann ist die Stubenalm genau das richtige Ziel! Diese charmante Alm lockt nicht nur mit selbstgemachtem Käse und einer sonnigen Terrasse, sondern bietet vor allem eines: einen der schönsten Blicke auf den Wilden Kaiser.
Auf einen Blick
- Was: Wanderung
- Wo: Region Kaiserwinkl, Österreich
- Highlight: Panorama und Stubenalm
- Ideal für: Wanderer, leichter bis mittelschwerer Weg
Um an den geführten Wanderungen teilnehmen zu können, muss man sich vorab im Infobüro Kössen oder Walchsee anmelden (bis 17 Uhr am Vortag). Pro Teilnehmer lagen die Kosten 2025 bei 8,-€. Hat man die Kaiserwinkl Card zahlt man nur 4 ,- pro Person. Die genauen Termine erfährt man im Infobüro oder online.
Egal für welche Wanderung man sich entscheidet, die Touren starten immer um 8.30 Uhr und dauern zwischen 4 und 7 Stunden. Achtet unbedingt darauf das richtige Schuhwerk zu tragen – es geht zum Teil über Stock und Stein. Wettergerechte Kleidung, Getränke, Verpflegung ist genauso wichtig. Bei unserer Wanderung zur Stubenalm benötigten wir auch Sonnenschutzmittel – das Wetter spielte zum Glück mit und bescherte uns einen traumhaften Tag.
Treffpunkt für die Wanderung zur Stubenalm
Bei der Wanderung zur Stubenalm war um 8:30 Uhr bereits der Treffpunkt vor dem Infobüro des Tourismusverbands in Kössen. In der Beschreibung hieß es: es werden Fahrgemeinschaften gebildet. Das bedeutete also soviel wie, es geht nicht dort los, wir müssen zu einem anderen Startpunkt fahren. Insgesamt warteten 12 Mitwanderer am Treffpunkt, nur wir waren ohne Auto unterwegs. Also war es kein Problem ein Plätzchen im Auto zu finden.
Gemeinsam fuhren wir in den Ort Schwendt im Kaiserwinkl. Der Hauptstraße folgend ging es weiter in Richtung Griesenau/St. Johann in Tirol. Etwa 200 Meter vor dem Gasthaus Hohenkendl (Kohlentalstraße 23, 6385 Schwendt), aus Richtung Schwendt kommend, zweigt unmittelbar vor einer kleinen Brücke ein unscheinbarer Wiesenweg nach links ab. Direkt an dieser Abzweigung befindet sich ein kleiner, unbefestigter Wanderparkplatz, auf dem wir die Fahrzeug abstellen konnten. Hier ist der Ausgangspunkt der Wanderung.
Die ausgeschilderte Strecke
Die Wanderroute ist mit der 72 ausgeschildert und lässt sich problemlos auch alleine wandern.
Detaillierte Wegbeschreibung:
- Start am Wanderparkplatz: Beginnen Sie Ihre Wanderung auf dem breiten Wiesenweg (Wegweiser Nr. 72), der Sie vom Parkplatz wegführt. Der Weg verläuft anfangs relativ flach und gemütlich.
- Abzweigung Putzenhof: Folgen Sie dem Weg, bis Sie zu einer Gabelung am Putzenhof gelangen. Halten Sie sich hier links und folgen Sie weiterhin der Beschilderung in Richtung Stubenalm/Putzenalm.
- Über die Putzenalm: Der Weg führt Sie nun über das weitläufige und malerische Almgelände der Putzenalm. Genießen Sie die schönen Ausblicke auf die umliegende Bergwelt.
- Güterweg zur Stubenalm: Schließlich mündet der Wanderweg in einen breiteren Güterweg (Forststraße). Biegen Sie auf diesen ein und folgen Sie ihm die letzten Kehren bergauf.
- Ankunft auf der Stubenalm: Nach insgesamt etwa 1,5 Stunden erreichen Sie die Stubenalm auf 1.031 Metern Höhe. Hier können Sie sich bei einer zünftigen Brotzeit mit Käse aus der eigenen Herstellung stärken und die wunderbare Aussicht auf den Wilden Kaiser genießen.
Wanderung zur Stubenalm: unsere Strecke
Unser Wanderführer hatte eine andere Strecke im Sinn, die vielleicht etwas anspruchsvoller, aber auch viel abwechslungsreicher war. Den Streckenverlauf des Hinwegs inklusive eines zusätzlichen Schlenkers mit einer traumhaften Aussicht kann man sehr gut auf der Karte erkennen. Wer sie wandern möchte, findet sie bei Komoot.
Was lässt sich zu dieser Strecke sage? Ganz klar, es ging immer bergauf! Die Steigungen waren dabei recht unterschiedlich, ließen sich aber immer problemlos bewältigen.
Der Wanderweg war vom Untergrund sehr unterschiedlich. Wir folgten Trampelpfaden (ob das wirklich Wanderwege waren?) die auf Wiesen, zwischen Bäumen über Stock und Stein verliefen. Andere Streckenabschnitte folgten gut ausgebauten Wegen, an denen ich dann auch mal ein Wanderschild entdeckte.
Nach gut 1,5 Stunden erreichten wir die Stubenalm. Ein Teil der Gruppe entschied sich hier zu rasten. Wir folgten dem Wanderführer weiter bergauf zu einem Aussichtspunkt. Von dort oben hatten wir einen traumhaften Blick auf das Massiv des Wilden Kaisers. Ein Schnaps krönte den erfolgreichen Aufstieg.
Ich hätte an diesem Ort gerne mehr Zeit verbracht. Am liebsten bei einem Picknick und dabei nur auf die Bergwelt geschaut. Was für wunderschöne Orte gibt es, die man auf Reisen entdecken kann. Leider war unser Aufenthalt zeitlich begrenz – unsere Mitwanderer warteten auf der Stubenalm.
Für den Rückweg wählte unser Wanderführer wieder einen überraschenden Weg. Es ging auf einem Trampelpfad auf einer Wiese entlang. Immer im zickzack bergab bis wir am Tor vor der Stubenalm standen.
Stubenalm mit Käserei
Die Stubenalm ist eine beliebte, bewirtschaftete Alm mit eigener Käserei. Sie liegt auf 1.031 Metern Höhe und bietet einen malerischen Blick auf die Felswände des Wilden Kaisers. Die Alm ist in der Regel von Mitte Mai bis Anfang/Mitte Oktober immer Mittwoch bis Sonntag von 9 -17 Uhr geöffnet. Montag und Dienstag sind Ruhetage. Bei sehr schlechtem Wetter können sich die Öffnungszeiten kurzfristig ändern. Ein kurzer Anruf (+43 664 1000624 oder +43 5373 42380) vorab wird empfohlen.
Bevor wir die kleine Almwirtschaft erreichten begrüßten uns zunächst die tierischen Bewohner: Schweine und Kühe.
Die Alm besteht aus mehreren Gebäuden. Während wir auf eine kleine Brotzeit warteten, machte ich mich auf die Käserei zu entdecken. Hier wird Heumilchkäse hergestellt.
Heumilchkäse: Tradition, Reinheit und voller Geschmack
Heumilchkäse wird oft als “Käse in seiner reinsten Form” bezeichnet, da für seine Herstellung nur Heumilch, Lab, Milchsäurekulturen und Salz benötigt werden.
Der entscheidende Unterschied liegt in der Fütterung der Milchkühe, -schafe oder -ziegen. Heumilchtiere erhalten im Sommer ausschließlich frische Gräser, Blumen und Kräuter von artenreichen Wiesen und Weiden. Die Artenvielfalt auf den Heumilchwiesen ist der Schlüssel zum besonderen Aroma. Die Kühe fressen eine Vielzahl an unterschiedlichen Gräsern und Kräutern, deren vielfältige Aromen direkt in die Milch übergehen. Dies verleiht dem Heumilchkäse einen volleren, nuancierteren und oft würzigeren Geschmack, der je nach Region und Jahreszeit variieren kann.
Im Winter besteht ihr Futter aus sonnengetrocknetem Heu und etwas Getreideschrot.
Streng verboten ist die Fütterung von Silage (Gärfutter). Durch den Verzicht auf Silage ist Heumilch deutlich reiner und enthält weniger unerwünschte Keime. Dies macht sie zum idealen Rohstoff für die Käseherstellung, insbesondere für lange gereifte Hartkäsesorten wie Bergkäse oder Emmentaler.
Die hohe Qualität der Rohmilch ermöglicht es den Käsemeistern, auf Konservierungsstoffe und andere Zusatzstoffe zu verzichten.
Die traditionelle Heuwirtschaft ist mehr als nur eine Produktionsmethode; sie ist ein nachhaltiges System, das die Artenvielfalt fördert und die Kulturlandschaft, insbesondere im Alpenraum, erhält.
Um diese ursprüngliche Form der Milcherzeugung zu schützen, wurde die “Heumilch” von der EU mit dem Gütesiegel “g.t.S.” (garantiert traditionelle Spezialität) ausgezeichnet. Dieses Siegel garantiert die Einhaltung der strengen Regeln – vom Futter über die gentechnikfreie Produktion bis hin zur Bewirtschaftung der Wiesen. Die Heuwirtschaft wurde von der UNESCO sogar als immaterielles Kulturerbe anerkannt.
Natürlich kann man auf der Stubenalm auch den dort produzierten Käse kaufen. Aber nicht vergessen – man muss ihn den Berg herunter tragen. Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre mein Einkauf sicherlich größer ausgefallen, denn der Käse hat klasse geschmeckt!
Rückweg
Nach einer ausgiebigen Pause ging es schließlich zurück zum Wanderparkplatz. Dafür wählten wir den einfachsten Weg: immer entlang des Zufahrts- und Forstwirtschaftsweges zur Alm. Die genau Wegführung ist auf unserer Karte zu sehen.
Der Weg ist sehr einfach zu gehen, aber auch etwas „langweilig“. Der Untergrund ist immer gleich, man hat optisch wenig Abwechslung – aber es geht schneller und vor allem einfacher. Wären wir die Hintour auch zurück gewandert, wäre es bestimmt sehr anstrengend und an einigen Stellen auch sehr schwierig geworden. So waren wir recht zügig wieder am Wanderparkplatz und konnten nach etwa 5,5 Stunden die Rückfahrt antreten.
Hat es uns gefallen?
Oh ja! Es hat alles rundum gepasst. Wir hatten einen netten Wanderführer, nette Mitwanderer, tolles Wetter und eine traumhaft schönen Tag.
Die Tour war abwechslungsreich, an einigen Stellen anspruchsvoll (aber gut zu bewältigen) und bot einen Blick in die Bergwelt des Kaiserwinkl, den wir sicherlich nicht vergessen werden.
Die Wanderung zur Stubenalm fand im Rahmen einer Recherchereise statt.
Schreibe einen Kommentar