Eine Flusskreuzfahrt zur Tulpenblüte nach Holland ist ein unvergessliches Erlebnis. Die sanfte Fahrt auf dem Rhein zeigt eine malerischen Landschaft und stoppt an spannenden Städte. Der weltberühmte Keukenhof ist das Herz der Tulpenblüte in den Niederlande und natürlich der Höhepunkt der Reise.
Unsere Reise mit der RHEIN MELODIE von nicko cruises wäre einfach wunderschön und hat mich auf den Geschmack gebracht, weitere Flusskreuzfahrten zu unternehmen.
Köln der Startpunkt der Reise
Wir hatten die Nacht vor der Reise bereits in Köln verbracht, ganz mit dem Gedanken „nur kein Anreisestress!“. So konnten wir am Vormittag noch etwas durch die Stadt bummeln und dann mit dem Taxi vom Hotel zur Anlegeposition des Schiffes fahren.

Wie läuft die Einschiffung ab?
Offiziell beginnt das „Einschiffen“ um 15 Uhr. Wir waren gegen 14 Uhr am Schiff und stellten fest, dass man die Koffer bereits ab 13 Uhr abgeben konnte. Sehr freundlich nahm man uns das Gepäck ab, checkte noch schnell, ob wir am richtigen Schiff waren und dann durften wir das Sonnendeck betreten.
Bei schönstem Sonnenschein fing hier schon die Erholung an…
Nach und nach füllte sich das Sonnendeck. Zwei Reisegruppen suchten sich ihren Platz zwischen den Einzelreisenden, es wurde unruhiger, man spürte die Nervosität und Vorfreude der Passagiere. Dann pünktlich um 15 Uhr kam die erste offizielle Durchsage, die uns alle an Bord des Schiffes begrüße und den nun beginnenden Ablauf erklärte.

Ich war wirklich begeistert. Alles war geregelt und das „ich muss zuerst einchecken…“- Gedrängel fiel weg. Hier checkte man nach Decks ein. Zuerst wurden die Passagiere des Hauptdecks zur Rezeption gebeten, gefolgt von den Gästen im Mitteldeck. Unsere Kabine befand sich im Oberdeck und so warteten wir, bis wir an der Reihe waren.
Gemütlich stiegen wir dann die steilen Schiffstreppen herunter zur Rezeption. Nach der freundlichen Begrüßung gaben wir unsere Ausweise ab (diese gab es am nächsten Morgen zurück), nannten die gebuchte Kabinennummer und erhielten unsere Keycard für die Kabine. Den Weg zu unserer Kabine zeigte uns ein Mitarbeiter.
Die Kabine
Vor der Kabine standen bereits unsere Koffer. Nun konnte es also los gehen. Tür auf – erster Blick in die Kabine – wirklich schön. Mir hat die unsere Unterkunft wirklich gleich gefallen. Das Bad war so groß, dass man bequem duschen konnte. Es gab ausreichend Staufläche für die Kleidung und die Koffer fanden Platz unter den Betten.

Die Betten standen bei unserer Ankunft noch als Doppelbett zusammen. Ich hatte bei der Buchung um zwei Einzelbetten gebeten und so ging ich noch bevor wir mit dem Auspacken begonnen hatten zur Rezeption und bat um das Auseinanderstellen der Betten. Es dauerte nicht einmal 5 Minuten, da kamen zwei Frauen des Housekeeping und bauten die Betten um. Super Service!
In unserer Kabine lag auch schon für uns bereit das Programm des ersten Tages, die Tickets für die gebuchten Ausflüge und das Getränkepaket. Ein Blick auf das Programm verriet uns, dass Kaffee und Kuchen bereit stand. Noch vor dem Ablegen konnte es genussvoll losgehen!
Abfahrt von Köln
Die Zeit der Abfahrt rückte näher. Es zog mich auf das Sonnendeck. Bei diesem schönen Wetter genau der richtige Ort, um das Manöver zu beobachten.

Die Taue wurden gelöst und langsam bewegte sich das riesige Flusskreuzfahrtschiff rückwärts aus dem kleinen Hafenbecken hinaus auf den Rhein. Nachdem wir einige Paddler und Lastkähne vorbei gelassen hatten, drehte der Kapitän das Schiff. Ich konnte so noch einige wunderschöne Blicke auf den Kölner Dom werfen bevor die Fahrt in Richtung Rotterdam begann.
Kaum hatten wir die Stadt etwas hinter uns gelassen stand der erste Programmpunkt der Fahrt im Tagesprogramm. Im Barbereich erwartete uns der Reiseleiter zur Sicherheitseinweisung, Vorstellung der Crew und natürlich Programmvorstellung für diese Reise.

Puh, das war mir ehrlich gesagt etwas zu viel Information. Klar Sicherheitseinweisung ist wichtig und gehört auf jeden Fall dazu. Aber der „Showlauf“ der Crew war nicht wirklich mein Ding. Ich habe allerdings von Mitreisenden gehört, wie toll sie dieses fanden. So wussten sie wer für was zuständig ist (ich hätte einfach bei Bedarf an der Rezeption oder beim Reiseleiter nachgefragt).
Die Programmvorstellung ist eigentlich eine tolle Idee. Mir war es allerdings zu ausführlich. Schon am ersten Tag zum Beispiel die Infos für den 4 Tag zu bekommen … ich habe es mir nicht gemerkt. Und es war auch nicht notwendig sich die Informationen zu merken. Es gab jeden Abend das Programm für den nächsten in schriftlicher Form in die Kabine.
Abendessen
Nach dieser Veranstaltung gab es noch Zeit zum Umziehen, bevor das Abendessen im Restaurant serviert wurde.
Während dieser Flusskreuzfahrt gibt es für jeden Passagier einen festen Sitzplatz im Restaurant. Schon beim Check-in hatten wir eine Karte mit unserer Tischnummer erhalten. Mit an diesem 6er-Tisch saßen 2 sehr nette Paare, mit denen wir die nächsten Tage viel Spaß hatten.

Am ersten Tag gab es ein 4-gängiges Menü, bei dem wir innerhalb der Gänge noch Auswahlmöglichkeiten hatten. Nachdem wir unsere Wünsche geäußert hatten, kam das hervorragend abschmeckte und zubereitete Essen für alle Gäste an einem Tisch immer zur selben Zeit. Was für eine Organisation!
Erst gegen 21 Uhr war das Dinner beendet und wir freuten uns auf eine entspannte Nacht, während unser Schiff sich Rotterdam näherte.
Tag 2: Rotterdam auf Umwegen
Ich wurde recht früh wach und das war ein echtes Glück! So konnte ich den Sonnenaufgang miterleben. Was für ein traumhafter Blick zum Ufer des Rheins!
Ab 7.30 Uhr bot man im Restaurant das Frühstück an diesem Tag an. Zeitlich war dieses in den nächsten Tagen immer recht ähnlich und auch die morgendliche Routine sollte gleich bleiben.

Das Frühstücksbuffet enthielt standardisiert verschiedenen Aufschnitt, Käse, Marmelade, Brot, Brötchen, Obst, süße Frühstücksflocken, Birchlermüsli… Eine recht gute Auswahl, bei der man mit Sicherheit etwas findet.
Während des Frühstücks konnten wir uns schon einmal über das Essensangebot des Tages informieren. Die Servicekraft fragte dann jeden Morgen unsere Wünsche ab. So muss weniger von der Küche vorbereitet werden und es fällt vor allem nicht so viel Überschuss an. Mittags hatten wir die Wahl zwischen einem mehrgängigen Menü und einen kleinen Buffet mit reduziertem Angebot. Für den Abend wurden wir gebeten festzulegen ob wir jeden Gang essen wollten und welches der Gerichte für uns zubereitet werden sollten. Ich fand es gut so, auch wenn ich bei Kaffeeduft iin der Nase noch nicht wirklich entscheiden wollte ob Fisch oder Fleisch am Abend meinen Geschmack treffen sollte.

Nach dem Frühstück sollten wir laut Programm gegen 10.30 Uhr in Rotterdam eintreffen und dann den Vormittag ausreichend Zeit für eigene Erkundungen bestehen. Ideal, denn laut Skizze auf dem Tagesplan sollten wir sehr zentral anlegen. Ich freute mich schon auf die Einfahrt in die Stadt und beschloss diese auf dem Sonnendeck zu erleben.
Kurz vor der Stadt stoppte das Schiff. Fast eine Stunde lagen wir nahezu an der gleichen Stelle und es passierte nichts. Dann gingen die Motoren wieder an und das Schiff drehte um. Wir fuhren wieder von der Stadt weg… Was war geschehen?

Umleitung nach Utrecht
Relativ schnell kam eine Durchsage. Die Hafenbehörde hatte einigen Flusskreuzfahrtschiffen die Einfahrt zu den gebuchten Liegeplätzen verweigert. Warum? Der Kapitän wusste es nicht. Er und seine Crew versuchten nun einen Ersatzplatz zu finden und konnten uns schließlich mitteilen, dass wir in Utrecht anlegen würden.

Das bedeutete für uns zwei entscheidende Dinge:
- Der Vormittagsausflug, den wir alleine unternehmen wollten fiel aus.
- Wir fuhren bei schönstem Wetter in Richtung Utrecht und konnten die traumhaft schöne Flusslandschaft und sogar eine Fahrt durch eine Schleuse erleben. Es gab Windmühlen direkt am Ufer zu sehen.
Ich weiß nicht, ob die anderen Passagiere auch die Fahrt genossen haben. Da viele der Fahrten während der Reise laut Planung im Dunklen stattfinden sollten, fand ich es einfach wunderschön. Aber ich kann verstehen, wenn andere enttäuscht waren. Einen Punkt möchte ich hier aber hervorheben, die Reiseleitung hat wirklich einen tollen Job gemacht. Es wurden Busse organisiert, die uns von Utrecht nach Rotterdam bringen sollten, damit wir den bereits vorab gebuchten Ausflug erleben konnten.

Erst nach dem Lunch legten wir in Utrecht an. Nun hieß es zum ersten Mal während der Reise auschecken. An der Rezeption gibt man auf der Rhein Melodie seine Zimmerkarte ab und erhält im Gegenzug eine „Ausgangskarte“. Hier steht der Schiffsname, die Kabinennummer und eine Notfalltelefonnummer drauf. Nach dem Ausflug gibt man die Karte zurück und erhält seinen Zimmerkarte wieder. Ein recht einfaches System, um zu überprüfen, ob alle wieder an Bord sind.
Wir stiegen in die Busse und fuhren nach zur holländischen Hafenstadt.
Rotterdam in 3 Stunden
Es dauerte fast eine Stunde, bis wir die Stadt erreichten. An der Erasmusbrücke stieg in jeden Bus ein Tourguide. Dieser erzählte uns (in deutsch) bei einer Minirundfahrt ein wenig über die Stadt.

Wir kamen zum Beispiel am Euromast, an der Markthalle und den Kubushäusern vorbei. Leider verhinderte der starke Straßenverkehr, dass wir mehr entdecken konnten. Der eigentliche Höhepunkt wartete noch auf uns.

Zurück an der Erasmusbrücke stiegen wir in das Boot der Spido Gesellschaft für eine Hafenrundfahrt. Schnell suchten wir uns zwei frei Plätze auf dem Sonnendecke und dann legte das Schiff auch schon ab.

Ich hatte diese Hafenrundfahrt bereits einige Jahre zuvor unternommen und auch beim zweiten Mal hat sie mich wieder begeistert. Riesige Containerschiffe, die SS Rotterdam, Hafenkräne und Trubel auf dem Wasser, es gab ständig etwas zu sehen und es wurde nie langweilig. Von mir aus hätten wir noch viel länger fahren können.


Nach etwa einer Stunde war die Hafenrundfahrt wieder beendet. Für uns hieß es zurück in die Busse. Es ging zurück nach Utrecht.
An diesem Abend lag das Schiff noch eine Weile vor Anker. Erst gegen 2 Uhr nachts ging es weiter in Richtung IJsselmeer.
Tag 3: Fahrt auf dem IJsselmeer und Besuch eines Museumsdorf
Ein neuer Tag beginnt auf unserer Reise und wieder erwartet uns ein traumhafter Sonnenaufgang. Die Fahrt geht heute zunächst über das Markermeer.
Markermeer
Das Markermeer ist ein See und liegt zwischen den Provinzen Nordholland und Flevoland. Es grenzt an das größere IJsselmeer im Norden. Der See hat eine Fläche von etwa 700 km² und ist relativ flach, mit einer Tiefe von nur 2 bis 4 Metern.

Ursprünglich war das Markermeer ein Teil der ehemaligen Zuiderzee, die durch den Bau des Afsluitdijk im Jahr 1932 in das IJsselmeer umgewandelt wurde. Im Jahr 1976, als der Houtribdijk zwischen den Städten Lelystad und Enkhuizen gebaut wurde trennte man das südwestliche Gebiet des IJsselmeers ab. Dieser Teil heißt Markermeer.
Der Name “Markermeer” leitet sich von der ehemaligen Insel Marken ab, die heute durch einen Deich mit dem Festland verbunden ist. Ursprünglich war geplant, das Markermeer durch Landgewinnung in einen Polder (den sogenannten Markerwaard) umzuwandeln, doch diese Pläne wurden nie umgesetzt. Stattdessen blieb das Markermeer ein See und entwickelte sich zu einem wichtigen Natur- und Erholungsgebiet.
Die Region ist ein bedeutendes Naturschutzgebiet. Besonders hervorzuheben sind die künstlich geschaffenen Marker Wadden, eine Inselgruppe, die als Lebensraum für Vögel und Pflanzen dient.
IJsselmeer
Das Schiff fährt bis zu einer Schleuse an einem Deich. Der Schleusengang dauert nicht besonders lange, dann beginnt die Fahrt über das IJsselmeer.
Das IJsselmeer ist ein großer Süßwassersee und hat eine Fläche von etwa 1.100 km². Der See ist relativ flach, mit einer durchschnittlichen Tiefe von 4,5 Metern. Der Fluss IJssel, ein Nebenfluss des Rheins, mündet in den See, was ihm seinen Namen gibt.
Der Süßwassersee entstand durch die Abtrennung der ehemaligen Meeresbucht Zuiderzee von der Nordsee. Ursprünglich war die Zuiderzee eine offene Meeresbucht, die durch Sturmfluten und steigende Meeresspiegel immer wieder große Überschwemmungen verursachte. Besonders die Flutkatastrophe von 1916 führte zu massiven Schäden und machte deutlich, dass eine Lösung gefunden werden musste.

Im Jahr 1918 wurde das Zuiderzee-Gesetz verabschiedet, das die Abtrennung der Zuiderzee von der Nordsee vorsah. Der Bau des Afsluitdijk (Abschlussdeich) begann 1927 und wurde 1932 abgeschlossen. Dieser 32 Kilometer lange Deich verbindet die Provinzen Friesland und Nordholland und verwandelte die Zuiderzee in einen geschlossenen Süßwassersee, der fortan IJsselmeer genannt wurde. Das IJsselmeer dient als wichtiges Süßwasserreservoir für die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung der Niederlande. Der See ist ein bedeutendes Gebiet für Zugvögel und andere Tierarten, die in den Feuchtgebieten rund um den See leben .
Heute ist der See ist ein beliebtes Ziel für Segler und Touristen. Historische Hafenstädte wie Enkhuizen, Hoorn und Lemmer ziehen viele Besucher an .

Fahrt über das IJsselmeer
Unser Flußkreuzfahrtschiff fährt weiter über das IJsselmeer. Die Sonne scheint und es sieht viel wärmer aus, als es eigentlich ist. Der Wind weht recht kühl und auch so kräftig, dass das Wasser sich kräuselt und sogar ab und zu Schaumkämme zu sehen sind. Hier merke ich zum ersten Mal während unserer Fahrt, dass wir auf einem Schiff sind. Es schwankt ein wenig und was mich sehr überrascht, es knarrt an allen Ecken. Besonders die große Fensterfronten und verschiebbaren Balkontüren knarren vor sich hin.
Während wir auf dem Sonnendeck ein wenig im Kreis spazieren gehen, können wir einige Wasservögel beobachten. Am Horizont taucht ab und zu eine Silhouette eines Ortes auf. Es ist fast wie auf einem „richtigen“ Meer. Das glitzernde Wasser lädt zum Träumen ein, ich genieße die Zeit an Deck.
Wer Lust hat, kann sich an diesem Morgen bereits über weitere Flusskreuzfahrten informieren und sogar an Bord bereits die nächste Reise buchen. Der Reiseleiter zeigt gut 1,5 Stunden im Barbereich Bilder und Werbetrailer, die einigen Mitreisenden leuchtende Augen brachte. Und wer weiß, vielleicht hat auch der ein oder andere eine Fahrt gebucht.

Gegen 11.30 Uhr legte unser Schiff in Medemblik an. Eigentlich ist der Hafen während dieser Fahrt in Enkhuizen, diese Änderung war aber bereits vor der Abfahrt mitgeteilt worden.
Bis zur Abfahrt, wir hatten den Halbtagesausflug gebucht, war noch Zeit für ein kleines Mittagessen.

Auf nach Enkhuisen
Die Busse standen am Bahnhof von Medemblik. Hier gab es für mich schon das erste Highlight des Ausfluges zu sehen. Eine alte Eisenbahn war eingefahren und die Lokomotive dampfte fröhlich vor sich hin. Es war sogar noch möglich einen Blick in einen der Passagierwagen zu werfen.

Die Bahnstrecke wurde im Jahr 1887 eröffnet und diente ursprünglich dem Transport von Personen und Gütern. Sie war ein wichtiger Bestandteil des lokalen Verkehrsnetzes und verband die Hafenstadt Medemblik mit Hoorn. In den 1960er Jahren wurde die Strecke von einer Organisation, die historische Eisenbahnen bewahrt übernommen. Seitdem wird die Strecke als Museumsbahn betrieben. Heute ist sie vollständig restauriert und wird von historischen Dampflokomotiven und Waggons befahren. Eine beliebte Option für Besucher ist die sogenannte Dreiecksfahrt. Diese kombiniert eine Fahrt mit der Dampfeisenbahn von Hoorn nach Medemblik, eine Schifffahrt mit dem historischen Dampfschiff “Friesland” über das IJsselmeer nach Enkhuizen und die Rückfahrt mit der regulären Bahn nach Hoorn. Das Dampfschiff Friesland lag auch im Hafen.

Dann hieß es auch für uns Abfahrt und die Reisebusse brachten uns nach Enkhuizen (Fahrtzeit etwa 30 Minuten). Dort angekommen teilte man uns in kleinere Gruppen auf. Wir verbrachten zuerst einige Zeit im Zuiderzeemuseum und im Anschluß bummelten wir etwas durch Enkhuizen.
Das Zuiderzeemuseum besteht aus zwei Bereichen: dem Freilichtmuseum und einer Ausstellung im Innenbereich. Wir erkundeten das Freilichtmuseum, das mit seinen mehr als 100 historischen Gebäuden einem echten Dorf aus dem 19. Jahrhundert nachempfunden ist. Detailgetreu eingerichteten Häuser, Werkstätten und Geschäfte lassen die damalige Lebenswelt greifbar werden.

Ein wirklich toller Ausflug, für den ich gerne noch viel mehr Zeit gehabt hätte. Es war super spannend!
Zurück an Bord
Kurz vor dem Abendessen waren wir zurück an Bord. Während des Dinners legte das Schiff ab und es ging wieder über das IJsselmeer mit seinem Wind und seinen Wellen in Richtung Markersee und weiter nach Amsterdam.
Tag 4: Tulpen und Amsterdam
Der nächste Tag begann sehr früh. Das Schiff legte bereits um 3.30 Uhr an. Leider nicht besonders zentral, sondern im Coenhaven. Der Hafen ist eher durch Industrie geprägt, hier macht es für mich wenig Sinn an Deck zu sitzen und die Gegend anzuschauen. Wer einen privaten Ausflug vom Schiff unternehmen möchte braucht ein Taxi um in die interessanten Gebiete von Amsterdam zu fahren.
Für uns war dieser Tag der anstrengendste Tag während der Reise. Schon um 6.30 Uhr saßen wir beim Frühstück, um 8 Uhr begann der Ausflug, auf den alle gewartet hatten. Wir fuhren zur Tulpenblüte auf dem Keukenhof.
Keukenhof
Etwa 30 Minuten benötigten wir, bis wir mit dem Bus auf den großen Parkplatz fuhren. Ein Tourguide hatte uns schon im Bus begleitet und die gesamte Fahrt über Informationen zur Tulpe, Tulpenblüte, Keukenhof und den Orten gegeben, die wir mit dem Bus passierten. Was für eine Informationsflut, die zwar nett erzählt, aber am frühen Morgen nicht ganz in meinem Hirn ankam.

Der Keukenhof ist einer der größten und bekanntesten Blumengärten der Welt. Er liegt in der niederländischen Stadt Lisse etwa 35 Kilometer südwestlich von Amsterdam.
Der Keukenhof hat seinen Ursprung im 15. Jahrhundert, als das Landgut als Kräutergarten für die Gräfin Jacoba van Beieren genutzt wurde. Der Name “Keukenhof” bedeutet übersetzt “Küchengarten”, da dort die Kräuter für die Schlossküche angebaut wurden.
Im Jahr 1857 wurde das Gelände von den Landschaftsarchitekten Jan David Zocher und seinem Sohn Louis Paul Zocher im englischen Landschaftsstil gestaltet. Diese Gestaltung bildet die Grundlage für den heutigen Park.
1949 eröffnete der Keukenhof als Frühlingsgarten, um niederländische Blumenzüchter zu fördern. Seitdem hat sich der Park zu einer internationalen Attraktion entwickelt.
Heute erstreckt sich der Keukenhof über eine Fläche von 32 Hektar und beherbergt jährlich etwa 7 Millionen Blumenzwiebeln, darunter Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und andere Frühlingsblumen.

Obwohl der Park nur während der Frühlingsmonate geöffnet ist, zieht er jährlich etwa 1,5 Millionen Besucher aus der ganzen Welt an. Und ich kann es verstehen, dass die Besucher gerne dorthin fahren. Es ist für mich eine der schönsten Parkanlagen, die ich bisher gesehen habe.
Amsterdam an einem Nachmittag
Nach etwa 4 Stunden ging es zurück zum Schiff, es gab Mittagessen und gleich danach wartete schon wieder der Bus am Schiff. Nun ging es nach Amsterdam.
Angekündigt war eine Busrundfahrt und eine Grachtenfahrt. Gleich vorweg sei festgehalten, beides hat stattgefunden und für diejenigen, die Amsterdam noch nicht kannten, war es sicherlich auch sehr interessant. Wir sind an einigen Highlights der Stadt vorbei gekommen und um einen ersten Eindruck zu bekommen war es toll. Mir hat dieser Ausflug im Vergleich zu den anderen Ausflügen der Reise am wenigsten gefallen, was aber sicherlich auch daran lag, dass ich Amsterdam schon einige Male besucht habe. Mir fehlte einfach etwas der Flair der Stadt.

Die Busrundfahrt darf nicht in den Innenstadtbereich der Stadt führen. Dort sind Busse zum Glück verboten. Es bleibt also nichts anderes übrig, als einige Orte außerhalb des Innenstadtkerns anzufahren. Zu sehen gab es einige schöne Straßenzüge, eine Mühle, ein Fußballstadion und das Museumsviertel. Aussteigen, um ein Foto zu machen war nur an der Mühle möglich, die für mich der uninteressanteste Ort in Amsterdam ist.
Grachtenfahrt
Vom Bus ging es in ein recht altes Grachtenboot mit lautem und stinkendem Motor. Dicht gedrängt saßen 40 Passagiere unter dem gläsernen Dach des Bootes. Bei schlechtem Wetter wären wir bestimmt froh gewesen über das Dach.

Nur es schien die Sonne, es war warm auf dem Boot und erst nach einer ganzen Weile öffnete man wenigstens einen Teil des Daches. Für jemanden, der die Sehenswürdigkeiten während der Fahrt fotografieren möchte, war dieses Boot nur bedingt geeignet. Die Seitenscheiben und das Glasdach waren nicht besonders sauber, leicht gewölbt und so war es optisch nicht so klasse.

Die Tour dauerte etwa 45 Minuten und führte unter anderem vorbei am NEMO, dem Hauptbahnhof, dem A’DAM Lookout und Anne Frank Haus. Eigentlich eine schöne Tour, die in einem moderneren Boot sicherlich viel mehr Spaß gemacht hätte.
Der Abend an Bord
Zurück auf dem Schiff waren wir gegen 18 Uhr und das Schiff legte in Richtung Nimwegen ab.
An diesem Abend fand noch vor dem Abendessen eine Informationsveranstaltung zum Thema Ausschiffung ab. Über eine Stunde redete der Reiseleiter von bunten Bändern für die Koffer, wann die Reisegruppen wo abgeholt werden sollten, wie man ein Taxi ordern konnte usw. Die Informationen prasselten nur so auf uns ein und wieder war ich froh, dass diese Infos später schriftlich in der Kabine zu finden. Ja und eigentlich war es ja auch noch nicht soweit. Wir hatten ja noch einen Tag vor uns.
Tag 5: Ein halber Tag in Nimwegen
Mitten in der Nacht legte das Schiff in Nimwegen an. Wie auch bei den anderen Anlegemanövern habe ich davon nichts mitbekommen. Gut geschlafen habe ich jede Nacht!
Nimwegen ist eine der ältesten Städte der Niederlande und liegt nahe der deutschen Grenze. Die Stadt befindet sich am Fluss Waal, einem der Hauptarme des Rheins, und ist bekannt für ihre reiche Geschichte, kulturelle Vielfalt und lebendige Atmosphäre.
Für den heutigen Vormittag stand der Besuch der Stadt auf dem Programm. Wer wollte konnte einen der begrenzten Plätze für einen geführten Rundgang buchen. Die meisten Passagiere entschieden sich jedoch für einen ruhigen Vormittag auf dem Schiff oder gingen auf eigene Faust los.

Wir hatten uns dazu entschieden alleine loszugehen und neben der Fußgängerzone auch einen Blick auf die alte Festungsanlage, das Rathaus und die Kirche zu werfen. Gemütlich bummelten wir los.
Nimwegen wurde vor über 2.000 Jahren gegründet und war ursprünglich eine römische Siedlung namens Noviomagus, was “neuer Markt” bedeutet. Die Stadt war ein wichtiger Handels- und Militärstützpunkt im Römischen Reich. Im Mittelalter entwickelte sich Nimwegen zu einer bedeutenden Handelsstadt. Sie war Mitglied der Hanse.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Nimwegen stark bombardiert, insbesondere 1944, als die Stadt versehentlich von den Alliierten getroffen wurde. Nach dem Krieg baute man die Stadt wieder auf. Das macht sich in einigen Bereichen sehr bemerkbar. So stehen restaurierte historische Gebäude neben „Bausünden“ der 60er/70er Jahren und modernen neuen Bauten.

Sehenswert in Nimwegen
Trotz der recht kurzen Zeit haben wir einige der wichtigsten Orte der Stadt gesehen.
Valkhofpark:
Der Valkhofpark ist ein historischer Ort, an dem einst eine römische Festung und später eine mittelalterliche Burg standen. Heute bietet der Park eine großartige Aussicht auf die Waal.

Stevenskerk:
Die St.-Stevens-Kirche ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und beeindruckt mit ihrer gotischen Architektur.
Waalbrücke:
Die markante Brücke über die Waal ist ein Symbol der Stadt und verbindet die beiden Ufer. Sie spielte eine wichtige Rolle während des Zweiten Weltkriegs.

Altstadt:
Die Altstadt von Nimwegen lädt mit ihren engen Gassen, historischen Gebäuden und gemütlichen Cafés zum Bummeln und Einkaufen ein.
Sehr schade fand ich, dass die Zeit nicht mehr ausreichte einem ausgeschilderten Pfad zu folgen, der sich mit den Geschehnissen in der Stadt während des Zweiten Weltkrieges beschäftigte. Das werde ich mir für einen längeren Aufenthalt aufheben.

Zurück an Bord – die Heimreise beginnt
Gegen Mittag waren wir zurück auf dem Schiff. Inzwischen hatten wir das Informationsblatt zur Ausschiffung erhalten und konnten noch vor dem Mittagessen die ersten Aufgaben erledigen. Dazu gleich mehr…
Wir genossen unseren letzten Nachmittag an Bord des Schiffes. Ich hatte mir im Barbereich einen Platz ganz vorne am Bug des Schiffes ausgesucht. Von dort hatte man wirklich eine traumhafte Sicht auf den Rhein. Was für ein Verkehr herrschte dort: Frachtschiffe, Flusskreuzfahrtschiffe, Privatboote,… Es war fast wie auf der Autobahn. Jeder fuhr sein Tempo, es gab Überholmanöver und manchmal hing man hinter einem Lastkahn fest. Die Uferlandschaft entlockte mir so manchmal ein Begeisterungsquitscher. Es standen doch tatsächlich Wildpferde am Ufer unter den Bäumen und grasten. An anderen Stellen bewunderte ich riesige Fabrikanlagen, Ortschaften und immer mal wieder vollkommen unberührt aussehende Bereiche. Einfach nur schön!

Vor dem Abendessen fand der Abschiedempfang statt. Bei einem Glas Sekt klatschte man der Crew zu bevor es zum Gala-Abendessen ging. Neben dem hervorragenden Essen erwartete uns dieses Mal noch die Eisbombe mit sprühenden Wunderkerzen. Traumschiff-Feeling pur und strahlende Augen bei den Passagieren.
Zurück in Köln- Wie funktioniert die Ausschiffung?
Zunächst muss ich sagen, es war alles super organisiert und eigentlich kinderleicht.
Schritt 1: Je nach Reisetyp (Gruppe, Alleine, mit Anreisebuchung durch die Reederei…) gab es unterschiedlich farbige Bänder, die man man seinem Koffer befestigen sollte. Für uns als Einzelreisende mit eigenem Transport waren gestreifte Bänder in flieder und weiß vorgesehen. Diese konnte am bei der Reiseleitung abholen.
Schritt 2: Wir benötigten ein Taxi zum Bahnhof. Die Reiseleitung nahm unsere Wunschzeit (bis 9 Uhr war möglich) entgegen und organisierte die Abholung.
Andere Reisende, in unserem Fall zwei Reisegruppen erfuhren wo und wann ihr Bus abfuhr.
Schritt 3: Am letzten Abend bis 22.30 Uhr mussten die Passagiere ihre Bordrechnung begleichen, die zum Beispiel kein Getränkepaket gebucht hatten.
Schritt 4: In Köln angekommen mussten die Koffer bis 7 Uhr fertig gepackt vor der Kabine stehen. Die Crew trug sie, während wir das letzte Frühstück genossen, auf das Sonnendeck. Später fanden wir die Koffer in Gruppen sortiert bereits vor dem Schiff und mussten nur zugreifen.
Schritt 5: Bis 9 Uhr mussten wir das Schiff verlassen haben. Nachdem wir die Schlüsselkarten an der Rezeption abgegeben hatten, hieß es Abschied nehmen. Es waren ereignisreiche tolle Tage. Wir haben wie gesehen, uns erholt und die gemeinsame Zeit genossen.
Schritt 6: Mit dem Koffer zum Taxi und dann zum Kölner Hauptbahnhof.
Werden wir wieder eine Flusskreuzfahrt unternehmen?
Ja!! Es war eine schöne Zeit und eine sehr angenehme Art zu reisen. Das schwimmende Hotel immer dabei kann man wirklich interessante Orte erleben. Bei den geführten Ausflügen habe ich Ideen für längere Aufenthalte bekommen und wir werden bestimmt den ein oder anderen Ort noch einmal besuchen.

Mir hat es gefallen und ich freue mich schon auf die nächste Fahrt.
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