Eine Reise in den Schwarzwald und mir kommt klischeemäßig sofort Kuckucksuhren und Schwarzwälder Kirschtorte in den Sinn. Eins der Klischees wollte ich unbedingt während unseres Aufenthaltes in Freudenstadt näher unter die Lupe nehmen. Was für ein Glück, dass es das Schwarzwälder Kirschtorten Seminar gibt!
Wissenswertes über die Schwarzwälder Kirschtorte
Das Rezept für die Schwarzwälder Kirschtorte wird 1934 zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Woher die Torte ursprünglich stammt, ist nicht eindeutig geklärt.
Es gibt einige Theorie, der Ursprung der Torte muss auch nicht zwangsläufig im Schwarzwald zu suchen sein. Vielleicht stammt der Name der Torte vom Kirschwasser, das im Schwarzwald hergestellt wird? Vielleicht kommt der Name auch durch die gewisse Ähnlichkeit mit dem Bollenhut der Frauentracht im Schwarzwald zu Stande … das es lässt sich heute nicht genau sagen. Sicher ist, dass die Torte heute zu den beliebtesten Torten in Deutschland zählt und inzwischen weltweit bekannt ist.
Sicher ist auch mir schmeckt sie frisch und handgemacht besser, als die Tiefkühltorte.
Schwarzwälder Kirschtorten Seminar
Bei unserem Besuch in Freudenstadt hatten wir die Möglichkeit, das Schwarzwälder Kirschtorten Seminar besuchen zu dürfen. Im Café Pause erwartete uns Konditormeister Claus-Dieter Wetzel. Er führt regelmäßig diese Seminare durch, an denen Besitzer der Schwarzwald Plus Karte (Link) sogar nach Anmeldung kostenlos teilnehmen können. Für uns gab es einen Extratermin und so konnte ich etwas Praxisluft schnuppern und mit backen.
Aber vorher mussten wir erst einmal klären, aus welchen Zutaten eine Schwarzwälder Kirschtorte besteht. In den Leitsätzen für feine Backwaren“ ist staatlich geregelt, wann die Torte Schwarzwälder Kirschtorte heißen darf:
„20. Schwarzwälder Kirschtorte
Schwarzwälder Kirschtorten sind Kirschwasser-Sahnetorten oder Kirschwasser-Buttercremtorten, auch deren Kombination. Als Füllung dienen Buttercreme und/oder Sahne, teilweise Canache sowie Kirschen, auch als Stücke in gebundener Zubereitung. Der zugesetzte Anteil an Kirschwasser ist geschmacklich deutlich wahrnehmbar.
Für die Krume werden dunkle und/oder helle Wiener- oder Biskuitböden verwendet. Die Masse für die dunklen Böden enthält mindestens 3 Prozent Kakaopulver oder stark entölten Kakao. Für den Unterboden wird auch Mürbeteig verwendet.
Die Torte wird mit Buttercrem oder Sahne eingestrichen, mit Schokoladenspänen garniert.“
Alles klar? Na dann kann es ja losgehen!
Backe, backe Kuchen …
Der fertige Bisquitboden stand bereit. Zunächst mussten wir diesen Boden zweimal durchschneiden. Der unterste Teil durfte etwas dicker sein, die beiden anderen Ebenen sollten möglichst gleich dick sein. Ich gebe zu, obwohl ich mir richtig Mühe gegeben habe, so ganz hat es nicht geklappt.
Die Sahne war schon fertig geschlagen und so konnte ich die Muskelkraft für den nächsten Schritt sparen. Ich sollte Kirschwasser mit etwas Puderzucker und Sahne verrühren. Möglichst klumpenfrei!
Danach wurde die restliche Sahne langsam untermeliert.
Nun konnte das Schichten der Torte beginnen. Auf den untersten Boden verteilten wir eine Sahneschicht. Darauf kamen wirklich viele Sauerkirschen, die über Nacht bereits in Kirschwasser gelegen hatten. Mmmh, das roch schon so gut, dass ich zu gerne probiert hätte!
Bevor wir die Sahne über den Kirschen verteilten, schoben wir die Kirschen erst einmal so auseinander, dass in der Mitte ein Loch zu sehen war. Einen kurzen Moment über den Grund nachgedacht… Klar, schneidet man die Torte später an, befindet sich in der Mitte keine Kirsche, die mühsam in Stücke geteilt werden muss.
Nachdem die Sahne verteilt und der nächste Boden aufgelegt war, kam das Kirschwasser zum Einsatz. Schön gleichmäßig wurde es über dem Boden verteilt. Nicht zu viel, dass er klitschig wird aber genug, dass man ihn schmeckt.
Noch eine Schicht Sahne, dieses mal mit einem kleinen Berg zur Mitte hin und der letzte Bisquitboden wurde aufgelegt. Noch einmal kam das Kirschwasser zum Einsatz. Und zum Abschluss die restliche Sahne oben und an den Seiten verteilen, bis kein Boden mehr zu sehen war.
Na schaut ja schon gut aus unsere Schwarzwälder Kirschtorte.
Aber noch fehlten die Schokoraspeln. Hier durfte ich Hand anlegen und ich habe festgestellt, es ist nicht so einfach, dass die Schokolade auch am Rand hängen bleibt. Gut, dass der Profi helfen konnte.
Man drückte mir einem Dressiersack mit Sternentülle in die Hand. Ich kenne das eher unter dem Begriff Spritzbeutel, aber diese hatte eine sternenförmige Öffnung. Damit durfte ich die kleinen Sahnehäubchen/Sahnerosetten auf den Kuchen spritzen. Der Chef verteilte noch die Herzkirschen auf den Sahnehäubchen und fertig war „meine“ erste Schwarzwälder Kirschtorte.
Eigentlich kommt die Torte vor dem Verzehr noch in den Kühlschrank, Wir bekamen aber gleich unser Tortenstück und konnten es mit einer Tasse Kaffee genießen.
Und, hat es Spaß gemacht?
Schwarzwälder Kirschtorte selber herstellen – ich finde das Event war klasse!
Wir haben im Café Pause mit dem Konditormeister Claus-Dieter Wetzel, dem Inhaber des Cafés, die Torte produziert. Neben wirklich tollen Tipps rund um da Thema Tortenherstellung, haben wir noch viel über die Geschichte Freudenstadts erfahren. Die Zeit verging wie im Flug und ich war fast schon etwas traurig, als die Torte fertig war. Zum Glück konnten wir ja gleich noch „unsere“ Torte probieren!
Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, das Rezept zu Hause nach zu backen. Ich hoffe, ich schaffe es auch ohne die fachkundige Hilfe.
Ach ja, am Ende der Veranstaltung haben wir noch eine Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme bekommen. Auf der Rückseite habe ich die komplette Backanleitung entdeckt. Nun sollte nichts mehr schiefgehen!
Anschrift:
Marktpatz 65
72250 Freudenstadt
Offenlegung:
Die Teilnahme am Schwarzwälder Kirschtorten Seminar in Freudenstadt war Bestandteil unserer Bloggerreise in den Schwarzwald. Der Artikel ist unabhängig zu dem Event entstanden und entspricht unseren Eindrücken.
Tanja
Liebe Susanne,
das ist mal echt cool. Ich war kürzlich im Schwarzwald und habe eine eigene Kuckucksuhr gebaut. Eine Schwarzwälderkirsch, unter Anleitung, zu backen, ist aber mindestens ebenso cool. Und sie sieht dazu noch richtig gut aus. ;)
Liebe Grüße
Tanja
Susanne Jungbluth
Und er hat auch noch geschmeckt!!!
Elena
Liebe Susanne,
davon hätte ich jetzt auch super gerne ein Stück! Sie sieht ganz wunderbar aus. Hattet ihr auch wirklich genug Kirschwasser drinnen :-)
Das wäre definitiv eine Blogger-Reise nach meinem Geschmack, auch wenn es meiner Figur gar nicht zuträglich wäre.
viele Grüße
Elena
WellSpa-Portal
Und jetzt würde ich gerne probieren ;-)
Das klingt nach echten Genussreisetipps, denn selbst vor Ort etwas ausprobieren ist genau mein Ding.
Was für Spezialitäten hast du denn noch aus dem Schwarzwald mitgebracht?
Ich denke nicht, dass du eine Kuckucksuhr gebaut hast :-)
Liebe Grüße, Katja
Susanne Jungbluth
Das hätte ich sehr gerne. Leider war die Zeit dafür zu kurz. Aber wie es zu uns passt waren wir natürlich in einer Brauerei.
Monika & Petar von TravelWorldOnline
Liebe Susanne,
das sind genau die Veranstaltungen, die wir auf unseren Reisen suchen. Auch wenn Schwarzwälder Kirschtorte inzwischen schon eine überregionale Bedeutung gewonnen hat – auch wir als Bayern lieben sie heiß und innig – macht es Spaß, sie mit den Könnern vor Ort zuzubereiten. Ich denke, dass auch wir auf einem solchen Schwarzwälder Kirschtorten-Seminar Spaß haben würden. Vom Genuss gar nicht zu sprechen.
Liebe Grüße, und danke für den Tipp,
Monika & Petar
Susanne Jungbluth
Spaß hatte ich auch und ich kann das Seminar echt nur empfehlen. Die Tage in Freudenstadt waren toll und ich habe wieder so viel erlebt, dass ich noch lange davon schwärmen werden.
Lieben Gruß an euch beide!