Habt ihr auch eine Bucket Liste mit Dingen, die ihr gerne erleben wollt? Bei mir steht zum Beispiel das Thema “Außergewöhnlich Übernachten” auf der Liste. Und übernachten im Baumhaus ist schon außergewöhnlich.
Nicht weit von Berlin liegt der Senftenberger See. Der See befindet sich in der Lausitz in Brandenburg, ist 1300 Hektar groß und zählt zu den größten künstlichen Seen in Deutschland.
Entstanden ist der Senftenberger See durch die Flutung des ehemaligen Braunkohle-Tagebau Niemtsch. Hier wurden in der Zeit von November 1967 bis November 1972 enorme Wassermengen eingeleitet. 1973 eröffnete der erste Strandabschnitt und es entstand nach und nach ein wunderschönes Naherholungsgebiet.
Soviel wussten wir, bevor wir uns von Berlin in Richtung unserem Abenteuer “Übernachten im Baumhaus” aufgemacht haben. Nach gut 1,5 Stunden Fahrt mit dem Auto kamen wir in Senftenberg an. Von hier aus mussten wir noch den halben See umrunden, denn das Hafencamp – und da sollte das Baumhaus stehen – liegt genau auf der gegenüber liegenden Seite des Sees.
Schon bei der Fahrt um den See konnten wir den wundervollen Blick genießen. Nur wenige Boote sind hier unterwegs und auch die Badestellen waren kaum besucht (und das trotz 30 Grad!).
Hafencamp
Unsere Ankunft am Hafencamp war recht zeitig am Vormittag, wir wollten den Tag so lange wie möglich ausnutzen. Der Check-In für das übernachten im Baumhaus ist allerdings erst ab 14 Uhr möglich. Dennoch konnten wir unser Auto schon auf dem großen kostenfreien Parkplatz abstellen. Zum Glück, wie sich herausstellte, denn in direkter Nähe gibt es zwar ausreichend Parkplätze, aber alle sind kostenpflichtig (und nicht gerade preisgünstig).
Das Hafencamp ist eine Kombination aus Campingplatz, Ferienbungalows und Hafen für Segel- und Motorboote.
Neben der Möglichkeit hier zu übernachten, kann man auch Paddelboote, SUP-Boards, Tretboote, Flösse… ausleihen und sich eine schöne Zeit auf dem Senftenberger See machen. Ein kleines Eiscafé, mit wirklich leckerem Eis, ist ab mittags geöffnet und zieht Besucher an.
Ein kleiner Nachteil – das Baden ist hier nicht gestattet. Dazu muss man in das benachbarte Gelände des Familienparks gehen. Hier gibt es einen Sandstrand.
Übernachten im Baumhaus
Vier Baumhäuser stehen im Hafencamp. Eins davon sollte für eine Nacht unser Zuhause werden.
Mit dem Schlüssel in der Hand stehen wir vor den Unterkünften. Haus 4 war für uns reserviert, aber welches Haus ist die 4? Da nirgendwo Hausnummern zu finden sind, gehen wir zurück zum Parkeingang. Dort steht ein großes Schild, auf dem jedes Haus eingetragen und mit Nummern versehen ist. Etwas schlauer geworden geht es zurück zu den Baumhäusern und wir steigen eine Treppe hoch. In etwa 3 Meter Höhe stehen wir auf einer Baumhausterrasse. Von hieraus gelangt man in das Baumhaus.
Ich schließe die Glastür auf und bin ehrlich überrascht. So gemütlich hätte ich es mir nicht vorgestellt.
Ein Sofa zum relaxen, ein gemütliches Bett (ich habe traumhaft geschlafen), eine kleine Küchenzeile und das wichtigste ein Bad!!! Meine größte Sorge nachts quer über den Platz laufen zu müssen, um zu müssen, war umsonst. Toilette, Dusche alles vorhanden! In diesem Baumhaus fehlte es wirklich an nichts, um eine entspannte Zeit zu haben. Für die kühlere Jahreszeit gibt es sogar Heizkörper. Uns wäre bei 30 Grad ein Ventilator lieber gewesen. Trotz schattiger Lage unter Bäumen war es doch sehr warm in dem Baumhaus.
Wir haben es uns erst einmal auf der Terrasse bequem gemacht und das Plätzchen genossen. Mit nur kurzen Unterbrechungen war das auch unser Lieblingsplatz. Hier haben wir bis spät in die Nacht gesessen und nach dem Aufstehen auch hier gefrühstückt. Es war einfach Erholung pur, nur den Vögeln zu lauschen und in die schwankenden Baumwipfel zu gucken.
Das Frühstück war bei unserer Buchung im Preis inbegriffen. Kurz vor 8 Uhr fanden wir einen gepackten Picknickkorb auf der Treppe des Baumhauses. Hier war alles zum Frühstück enthalten, was uns glücklich machte.
Ein Tipp am Rande: Mittag-/Abendessen kann nicht mitgebucht werden. Das kleine Eiscafé schließt abends und das nächste Restaurant befindet sich im benachbarten Familienpark (10 Minuten Fußweg). In der Küchenzeile findet man aber alles, was man so braucht, wenn man selber kochen möchte!
Rollertour am See
Im Mietpreis des Baumhauses ist auch die Nutzung eines Tretrollers inbegriffen. Nicht so ein kleiner Cityroller, nein ein Roller mit großen Reifen und sehr stabil. Klar haben wir das ausgenutzt und sind etwas am See entlang gerollert.
Die erste Tour führte uns zu einem Aussichtsturm direkt am Senftenberger See. Die Strecke ist asphaltiert und eignet sich hervorragend zum Radfahren, Skaten oder Roller fahren. Mit dem Roller haben wir vom Hafencamp aus vielleicht 15 Minuten benötigt. Wobei ich zugeben muss, der Geschwindigkeitsrausch hat uns zwischenzeitlich gepackt und es sah eher nach Wettfahrt aus.
Am Aussichtsturm angekommen war ich etwas erstaunt. Der Turm steht schief! Hinterher habe ich nachgelesen, dass der Turm einen Neigungswinkel von fast 10 Grad hat und damit schiefer als der Turm in Pisa ist. 176 Stufen geht es hinauf, bis man auf 31,5 Meter die Aussichtsplattform erreicht.
Oben angekommen wird man mit einem traumhaften Ausblick über den Senftenberger See belohnt. Das Wasser glitzerte im Sonnenlicht. Wir waren alleine hier oben und konnten so unseren Blick in die Ferne schweifen lassen und träumen….
Fast zu schön, um wieder zurück zu fahren.
Abends sind wir im Hafencamp an das Seeufer gegangen. Unser Ziel einige Sonnenuntergangsbilder zu schießen. Der Blick war ok, aber nicht so, wie wir wollten.
Also sind wir noch einmal mit dem Roller losgefahren und zum Strand des benachbarten Familiencamps gerollt. Die Tour hat sich gelohnt – oder?
Michael Grimm
Hallo Susanne
Ich glaube wir sind an der Anlage schon mit Skates vorbeigerollt. Der See ist traumhaft schön angelegt und die Umrundung ca. 40km lang.
Helma Grimm
Die Terrasse würde ich auch gleich ” erobern” , die Stühle sehen gemütlich aus !
Auf den schiefen Turm ???? Ich glaube nicht !
Wunderschöne Bilder vom Senftenberger – Seenland – wer einmal da war kommt immer wieder -!
Renate
Hallo Susanne,
so eine Übernachtung in einem Baumhaus steht auch auf meiner Wunschliste. Ein Baumhaus am See ist noch besser. Ich hätte auch die Befürchtung gehabt, nachts die Leiter hinunterklettern zu müssen aber zum Glück war das Bad ja dabei.
Sehr schöne Landschaft mit Sonnenunterngang. Das war sicher eine tolle Auszeit für zwischendurch.
Viele Grüße
Renate
Susanne Jungbluth
Es war richtig erholsam! Ich hatte nicht so viel Luxus erwartet und war wirklich positiv überrascht.