Zwei Tage im Spreewald – das bedeutete für uns zwei Tage schlemmen und genießen. Wir haben ein paar Köstlichkeiten im Spreewald probiert und sind begeistert von dem vielfältigen Essen im Spreewald.
Cottbusser Baumkuchen Manufaktur
Der Geheimtipp für alle Baumkuchenfans ist die Cottbusser Baumkuchen Manufaktur. Wir haben hier beim Schaubacken zugeguckt und nun weiß ich, wieviel Arbeit und auch Liebe in den Produkten steckt.
Der „Baumkuchen Backofen“ ist schon vorgeheizt, als wir die Backstube in der Mühlenstraße 45 in Cottbus betreten. Wir werden schon erwartet und neben einer guten Tasse Kaffee erwarten uns auch schon einige Kostproben des Baumkuchens.
Zunächst etwas zur Geschichte des Cottbuser Baumkuchens. 1819 wurde in der Backstube von Maria Groch der erste Baumkuchen gebacken. Über einer offenen Flamme trug man damals eine Teigschicht nach der nächsten auf einer drehenden Walze auf. Mit einem Holzkamm formte man das Gebäck und überzog es schließlich mit einer Glasur aus Zucker und Zitrone.
Der erste Cottbuser Baumkuchen war entstanden. Im Laufe der Jahre gründeten sich einige Bächereien, die in Cottbus den Baumkuchen produzierten. Bis 1900 waren etwa 20 Unternehmen in der Cottbuser Umgebung ansässig.
Der Baumkuchen war weit über die Grenzen Deutschlands bekannt. Auch die Baumkuchen von Max Lauterbach, dem Gründer der conditorei Lauterbauch, gehörten zu den begehrten Gebäcken.
Während der DDR-Zeit war die Produktion der Baumkuchen in Cottbus nahezu eingestellt. Erst nach der Wende begann man wieder mit der Produktion. Es wurde die Cottbuser Baumkuchen Manufaktur gegründet, die auch ein eingetragenes Warenzeichen ist. Heute werden jährlich etwa 6,5 Tonnen Baumkuchen produziert und hauptsächlich online verkauft.
Während wir der Geschichte der Cottbuser Baumkuchen Manufaktur lauschten, entstand vor unseren Augen ein wahnsinnig gut riechender Baumkuchen. Auf einer 1,2 Meter langen Stange wurden vor unseren Augen gut 5 Kilogramm Baumkuchenmasse verbacken.
Schicht um Schicht trug man die Masse auf, die dann bei etwa 220 Grad 2-3 Minuten gebacken wurde. Bis der Baumkuchen fertig werden sollte, mussten etwa 13-15 Schichten aufgetragen werden.
Es roch von Schicht zu Schicht besser und der Baumkuchen wuchs vor unseren Augen an. Damit er später auch die typische gerillte Form aufweist, wurden mit einem riesigen Kamm regelmäßig Rillen in die Masse gezogen.
Nach etwas mehr als 30 Minuten war der Baumkuchen – Rohling fertig gebacken. Nun muss dieser eine Nacht abkühlen, bevor er überzogen werden kann. Anschließend wird der Baumkuchen portioniert und verschickt.
Zugucken macht Appetit. Gut, dass wir kleine Probierhappen bekommen hatten. Mir hat am besten der Baumkuchen mit dem weißen Fondantüberzug geschmeckt. Mitgenommen habe ich mir aus der benachbarten Konditorei einen Baumkuchen mit Zartbitter-Überzug. Leider hat er die nächsten Tage nicht überlebt – er war einfach zu gut!
Wer sich genauer informieren möchte, schaut am besten auf die Webseite der Cottbuser Baumkuchen Manufaktur.
Essen im Spreewald: Gasthaus Schillebold
In Peitz befindet sich das Gasthaus Schillebold. Uns erwartete ein wunderschön gedeckter Tisch, der schon Vorfreude auf das Essen machte.
Ich nehme es gleich mal vorweg, wer hier Essen geht, geht bestimmt nicht hungrig nach Hause. Als Vorspeise bekamen wir eine Hokkaidosuppe mit Tofueinlage. Die Suppe war cremig und hat mir sehr gut geschmeckt.
Zum Hauptgericht servierte man uns gebeizter Fisch (Karpfen) mit Rote Beete Mousse auf einen Salatbett. Wer kein Fisch mochte, bekam statt Fisch Tofu in frittierten Kartoffelnudeln.
Karpfen sollte man meiner Meinung nach unbedingt essen, wenn man in Peitz ist. Hier gibt es viele Karpfenteiche und der Fisch ist fangfrisch. Der Fisch war wirklich schmackhaft und das Rote Beete Mousse fand ich sensationell gut. Die Portion war für meine Essensgewohnheiten leider viel zu groß, aber ich weiß, dass ich kein Maßstab bin, da ich immer recht wenig esse.
Der Nachtisch war dann die abschließende Krönung. Es gab Plinsen mit Apfelmus und Vanilleeis. Auch, wenn ich vor dem Nachtisch geglaubt hatte nie wieder etwas essen zu müssen, weil ich so satt gewesen bin, der Nachtisch belehrte mich eines besseren. Das Eis war lecker und die Pinsen pur oder mit Apfelmus- oder Eistopping einfach klasse. Es ist schon erstaunlich, dass plötzlich noch ein Platz im Magen zu finden war.
Mir hat es im Restaurant Schillebold gut geschmeckt.
Klemmkuchen aus Peitz
Kennt ihr Klemmkuchen? Mir sagte das so gar nichts, also habe ich mich erst einmal schlau gemacht.
Der Klemmkuchen wird auch oft Rollkuchen oder Eiserkuchen genannt. Gebacken wird er traditionell über offenem Feuer und ursprünglich aß man ihn zur Fastnacht.
Im Peitzer Eisenhütten- und Fischereimuseum konnten wir beim Klemmkuchen backen zusehen und natürlich hinterher auch probierten.
Der Teig stand schon fertig vorbereitet da und das Rezept lag auch aus:
- 1 kg Mehl
- 250 g Magarine
- 4 Eier
- 250 g Korinthen
- 250 ml Milch
- 2 Pkt. Backpulver
- 250 g Speck- oder Schinkenwürfel
Man erklärte uns, dass dieses ein mögliches Rezept sei und es auch noch andere Varianten gäbe.
Für das Backen erhitzt man ein Eisen im offenen Feuer. Es erfordert ein gutes Gespür herauszubekommen, wann das Eisen die richtige Temperatur hat. Jedes Feuer brennt schließlich anders und die Temperatur ist nie gleichmäßig. Das Eisen ist sehr speziell. Es wurde individuell angefertigt und mit Mustern versehen. Jedes Klemmeisen sieht deshalb anders aus und verleiht dem Klemmkuchen das individuelle Design.
Nachdem das Eisen die richtige Temperatur hatte, kommt der zähflüssige Teig auf das Klemmeisen. Nach dem Zuklappen hält man das Eisen wieder in das offene Feuer und nun muss man wieder dem Gefühl vertrauen, bis der fertige Klemmkuchen dem Feuer entnommen werden kann.
Ich habe natürlich ein Stück Klemmkuchen probiert. Er war herzhaft, schmeckte nach Speck und etwas rauchig. Ich fand es sehr schön, dass der Kuchen nicht süß war – mir hat er geschmeckt!
Kulinarium Cottbus Branitz
Unser Abendessen führte uns in das Kulinarium. Neben dem Restaurant kann man hier auch Kochkurse mitmachen oder sich auf einer Kegelbahn sportlich betätigen. Leider war es schon so spät, dass keine Erkundungstour auf dem Gelände mehr möglich war.
Uns erwartete ein liebvoll gedeckter Tisch in einem seperaten Raum, so dass wir uns gut unterhalten konnten. Als Vorspeise servierte man uns eine “Winterliche Schwarzwurzelsuppe mit geröstetem Kürbiskernöl”, die sehr sahnig und reichhaltig war. Geschmacklich hätte für mich noch etwas mehr „wums“ dahinter sein können, aber es hat dennochgut geschmeckt.
Der Hauptgang bestand aus einer gebratenen Maispoularde auf Pilzragout, buntem Reis und etwas Trüffeljus. Das Huhn war zart und die Haut wirklich sehr schmackhaft.
Zum Nachtisch reichte man uns Joghurt-Mousse an Anansragout.
Mir hat es geschmeckt.
Konditorei Klinkmüller in Luckau
Unser zweite Tag im Spreewald schloss sich kulinarisch gesehen fast nahtlos an den Vortag an. In Luckau besuchten wir die Konditorei Klinkmüller. Uns begrüßte der Chef und Konditormeister René Klinkmüller persönlich und verführte uns mit seinen köstlichen Kreationen.
Seit 1983 gibt es die Konditorei in Luckau. Zu Beginn lag der Schwerpunkt noch im Bereich der Bäckerei, heute bestimmt die Konditorei das Geschäft. Mit seinen oft außergewöhnlichen Kreationen hat René Klinkmüller dafür gesorgt, dass seine Produkte weit über die Region hinaus bekannt sind. Sein Wissen gibt er gerne in Seminaren weiter.
Auf uns wartete an diesem Morgen eine Auswahl der aktuellen Produkte. Neben vielen unterschiedlichen Stollenvarianten (Cranberry Stollen, Holunder-Tonkabohnen-Stollen, Mohnstollen…) verführten uns kleine Törtchen wie zum Beispiel Himbeer-Lavendel oder Kokussnuss auf.
Fast zu schade zum Essen, aber wir wollten ja probieren. Die Törtchen waren wirklich traumhaft lecker. Die einzelnen Komponenten schmeckte man gut heraus, sie waren leicht und schmeichelten den Geschmacksknopsen.
Mein Favorit war jedoch der Stollen. Ich liebe Stollen, kaufe ihn mir aber nur selten. Die fertigen Stollen in den Supermärkten schmecken alle ähnlich, da macht das Essen oft keinen Spaß. Ganz anders die Stollen der Konditorei Klinkmüller. Ich habe wirklich jede Geschacksrichtung, die uns vorgestellt wurde probiert, und jeder Stollen schmeckte anders. Der Teig war aromatisch, luftig und frisch. Die Zutaten schmeckte man heraus, es war ein Genuss für Gaumen und Seele.
Hier findet ihr weitere Informationen zur Konditorei Klinkmüller.
Spreewälder Spezialitäten
Peitzer Festungsbräu
– ein süffiges und schmackhaftes Bier, dass es erst seit Anfang 2018 gibt. Gebraut wird es in Görlitz und istbeim Peitzer Frühlingsfest zum ersten Mal ausgeschenkt worden. Das Starkbier schmeckt uns sehr gut.
Gurken und noch mehr Gurken
Wer Spreewald hört denkt auch an Gurken. Da gehört es natürlich fast zum Pflichtprogramm auch Gurken zu essen. Ob bei einer abendlichen Kaminkahnfahrt oder auf dem wendischen Bauernhof, wir konnten die unterschiedlichsten Gurken probieren: Gewürzgurken, Senfgurken, Knoblauchgurken, saure Gurken…. Nicht alle Sorten haben meinen Geschmack getroffen, aber die meisten Gurken haben mir schon recht gut geschmeckt. Ich glaube, im nächsten Jahr werde ich auch Gurken einlegen…
Schaps/Likör
Kräuterschnaps Fischerschluck
Offenlegung: Ich war im Rahmen einer Bloggerreise im Spreewald unterwegs. Die hier vorgestellten Produkte waren Teil der Bloggerreise. Der Artikel ist unabhängig entstanden und enthält ausschließlich meine eigene Meinung.
Helma Grimm
Ein ” Feuerwerk ” der Genüsse.
Tolle Beschreibungen und schöne ” geschmackvolle ” Bilder – danke Susanne !