Rund um Berlin gibt es so viel zu entdecken! Wir waren in Kleinmachnow. Hier steht die Neue Hakeburg, die wir uns gleich einmal etwas genauer angeguckt haben.
Es gab auch eine Alte Hakeburg
Schon im 14.Jahrhundert stand in Kleinmachnow eine Burg. Anfang des 15.Jahrhunderts ging der Lehnbesitz der Güter Kleinmachnow an die Familie von Hake über, die auch in das Rittergut zogen.
Der wohl bekannteste von Hake war Hans Christoph Friedrich von Hacke (warum er mit ck geschrieben wird weiß ich leider nicht). Er war Oberst und Generaladjutant von Friedrich Wilhelm I. . Von Friedrich II. Wurde er zum ersten Ritter des Ordens Pour le Mérite und zum Kommandanten von Berlin ernannt. Von Hacke war es, der den Hackeschen Markt und die Neue Promenade anlegte.
Direkt gegenüber des alten Ritterguts befindet sich die Dorfkirche von Kleinmachnow. Hier findet man das Grabgewölbe der Familie und zahlreiche Erinnerungsstücke.
Die Alte Hakeburg wurde 1950 abgerissen, nachem sie abgebrannt war.
Rund um die Neue Hakeburg
Wir parken unser Auto an der Zufahrtsstraße auf der einen Seeseite des Machnower Sees und laufen durch das große Tor. Die Straße führt uns zur Neuen Hakeburg, die mitten im Wald steht.
Ein Vetter des ehemaligen Gutsherren ließ hier 1906 – 1908 das Bauwerk errichten.1936 musste er das Gebäude und 44 ha Land aufgrund von finanziellen Problemen verkaufen. Neuer Eigentümer war nun die Reichspost. Das gesamte Gelände wurde hermetisch abgeriegelt und die SS nutzte es als Forschungs- und Versuchszentrum. Hier testet man verschiedene Flugzeuge, Funkmessanlagen, Sendeinheiten, usw..
Ab 1948 war in der Neuen Hakeburg die Parteihochschule der SED. Hier wurde nun die politische Elite der DDR ausgebildet. Das Gelände war streng bewacht, man fürchtete Spionage. Mitte 1950 zog die Parteischule nach Berlin, jetzt diente die Hakeburg als Bezirksparteischule und Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle.
Schließlich baute man das Haus in ein Gästehaus der SED um. Hinter diesen Mauern übernachteten zum Beispiel Nikita Chruschtschow, Fidel Castro, Jassir Arafat und Michail Gorbatschow.
Nach der Wiedervereinigung übernahm die Deutsche Telekom das Gebäude und später der ORCO Germany S.A.. Dieser plante einen Hotelbetrieb zu eröffnen. Da sich kein geeigneter Betreiber fand, wollte man 2012 dann 16 Eigentumswohnungen bauen. Es passierte aber nicht viel und so stand das Gebäude viele Jahre leer. 2017/18 fand sich erneut ein Investor, der auch Wohnungen in der Neuen Hakeburg plante. Die Architekturstudenten der Beuth Hochschule waren vor Ort, nahmen Maß, zeichneten fleißig und machten Vorschläge zur möglichen Nutzung. Ob davon etwas umgesetzt wird… wer weiß?
Eigentlich schade, dass dieses wunderschöne Anwesen so lange ungenutzt dasteht.
Lilie
Wir waren jetzt im Oktober 2021 dort und fanden die gesamte Anlage mit Spaziergang um den See, weiter bis zur Schleuse sehr toll. Die Hackeburg lohnt auf jeden Fall einen Besuch.
Danke für diesen Tipp :-).
Lilie
Susanne Jungbluth
Sehr gerne!
grimm
wir waren vor vielen Jahren dort und haben diese schöne Anlage bestaunt