Die Bunkerstadt Wünsdorf befindet sich etwa 40 km südlich von Berlin. Neben ihrer bekannt heit als Bunkerstadt ist Wünsdorf aber auch Bücherstadt. Tausende von Bücherschätzen aus der Gegenwart und Vergangenheit laden zum Stöbern und Kaufen ein. Bei abenteuerlichen Wanderungen durch die gewaltigen Bunkeranlagen erlebt man die Militärgeschichte Deutschlands hautnah.
Bereits 1910 entstanden in Wünsdorf viele Kasernenanlagen und Truppenübungsplätze. Im ersten Weltkrieg wurde Wünsdorf der Sitz des Hauptquartiers der Reichswehr.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten entwickelte Wünsdorf sich zu einem Zentrum der schnellen Truppen und der Panzertruppen. Die vorhandenen Anlagen wurden stark erweitert.
Im März 1935 bezog das Oberkommando des Heeres sein Hauptquartier in Wünsdorf. 1938 folgte das Oberkommando der Wehrmacht. Damit die Angestellten und ihre Angehörigen untergebracht werden konnten, baute man die Waldsiedlung.
1937 wurde begonnen, bombensichere und zum Teil unterirdische Bunkeranlagen zu bauen. Es entstanden die Komplexe Maybach I und II und der hochmoderne Fernmeldebunker Zeppelin. Oberirdisch entstanden eine Siedlung und einige Luftschutztürme. Kurz vor dem deutschen Überfall auf Polen 1939 wurden die Anlagen vollständig in Betrieb genommen.
Ab März 1945 begannen die Bombardierungen der Anlage, die zahlreiche Häuser zerstörte. Im April 1945 wurde Wünsdorf kampflos der sowjetischen Truppe übergeben.
Das Potsdamer Abkommen legte fest, dass die Bunkeranlagen und der größte Teil der Luftschutztürme gesprengt wurde, um sie für weitere militärische Nutzung unbrauchbar zu machen.
Bis 1994 war Wünsdorf der Sitz des Oberkommandos der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Sie hinterließen eine menschenleere Garnisionsstadt.
In der Bunkerstadt Wünsdorf werden Führungen angeboten. Wir hatten uns für eine Führung durch die Bunkeranlagen Maybach I und Zeppelin (ehem. Generalstabs- und Nachrichtenbunker des Oberkommandos des Deutsches Heeres) angemeldet.
Die Führung durch die Bunkeranlage ist wirklich sehr spannend. Auf zunächst gut befestigten Wegen geht es oberirdisch durch die Ablage Maybach I. Mich haben besonders die massiv gebauten Häuser begeistert: dicke Stahlbetonbauten, die selbst durch gezielte Sprengungen zum Teil noch gut erhalten im Wald stehen.
Der Weg in die unterirdischen Bunker der Zeppelinanlage bilden den Abschluss der Führung.
Wirklich toll, was der Guide so alles erzählt hat. Vieles davon wird in der Schule nicht vermittelt, ist aber für den Verlauf der deutschen Geschichte doch entscheidend gewesen.
Wer sich gerne selber einen Einblick verschaffen möchte bekommt auf der Seite der Bunkerstadt Wünsdorf viele nützliche Informationen.
Adresse:
Bücherstadt – Tourismus GmbH
Zehrensdorfer Str. 12
15806 Zossen / OT Wünsdorf
Patricia
toller Artikel und super Tipp! Falls ich mal in die nähe sein sollte werde ich es mir auf jedenfall anschauen
Simon
Eine Führung durch die Bunkeranlagen lohnt sich wirklich, super Tipp! Der Führer hatte richtig gute Geschichten zu erzählen. Insgesamt tatsächlich eine der kurzweiligsten Führungen, die ich bisher gemacht habe. Ist die Anlage vergleichbar mit dem, was von der Wolfsschanze übrig geblieben ist?