Die Welterberegion Wartburg-Hainich in Thüringen – ich war unterwegs auf einer Erkundungstour und bin erstaunt von der Vielfalt der Region. Hier findet jeder sein passendes Urlaubserlebnis.
Action im Kletterwald und beim Bogenschießen
Die Nacht hat es geregnet, ich werde wach und es regnet noch immer. So sehr mich das nach der langen Trockenheit für die Natur freut, unsere Tour im Kletterwald Hainich sehe ich ins Wasser fallen.
Am Rande des Hainich befindet sich einer der größten Kletterwälder von Thüringen. Schon im Vorfeld hatte ich mich informiert und mir überlegt, welche Touren ich ausprobieren wollte. Alle Touren stehen auf der Webseite des Betreibers mit Höhenangaben, Schwierigkeitsgrad, Anzahl der Elementen und einer Empfehlung des Einstiegsalters. Die Touren sind nach Tieren benannt und für mich stand fest, die extrem schwere Wildschweintour und die etwa 17 Meter hohe schwierige Luchs Strecke werde ich meiden.
Es regnet noch immer etwas, als wir am Kletterwald ankommen. Die Mitarbeiter erwarte und bereits, die Klettergurte liegen bereit – aber es kommt, wie ich es vermutet habe. Die Holzelemente in den Bäumen sind einfach zu rutschig, das Klettern ist so zu gefährlich.
Also gehen wir unter den Bäumen entlang und gucken uns den Parcours an. Vom Einsteigerparcours in knapp 2 Meter Höhe mit leichten Wegen zwischen den Bäumen, bis hin zu sehr wackelig aussehenden Brücken und Seilrutschen, hier findet man jede Menge Spaß in luftiger Höhe.
Mein Ziel – noch einmal wiederkommen und dann klettern!
Was trotz leichtem Nieselregen funktioniert, ist das Bogenschießen. Zum Glück ist Ilona von Wandernd dabei. Sie beherrscht den Sport und erklärt mir, worauf ich achten muß. Von „stehe gerade“, bis hin zu „Schulter runter und Ellenbogen hoch“, sie verbiegt meinen Körper solange, bis ich in einer einigermaßen guten Position stehe. Und… ich habe sogar die Scheibe getroffen! Danke an Kerstin von “Ein Zweiter Blick” für das Foto!
Wer gerne im Hainich klettern gehen möchte, findet alle Informationen auf der Webseite vom Kletterwald Hainich.
Erholung bei einer Wanderung durch den Feensteig
Das Wetter besserte sich und so konnten wir ohne Regenschirm zu einer kleinen Wanderung im Feensteig aufbrechen.
Startpunkt war das WaldResort direkt am Nationalpark Hainich. Frau May führte uns einen kleinen “Rundwanderweg durch den Hainich. Sehr erstaunt war ich, was wir während der Wanderung so entdeckt haben: Beifuß, Brennnesseln, Wilde Möhre, Wilde Karde, Königsherzen, Pastinake, Kleearten, Knötericharten….
An vielen der Pflanzen wäre ich achtlos vorbei gelaufen, mit dem Gedanken ist grün oder blüht ja schön. Das man aber viele dieser Pflanzen essen kann, oder sie sogar heilende Wirkung haben… Gut das es mit Frau May jemanden gibt, der mir unsere heimische Natur etwas näher bringen konnte.
Während unserer kleinen Tour erlebten wir den Hainich auf sehr unterschiedliche Arten. An einigen speziellen Orten im Wald führten wir kleine Achtsamkeitsübungen aus. Vom bewußten Atmen bis zum Erleben der Stille, der Feensteig mit seiner so vielfältigen Vegetation lud ein, zur Ruhe zu kommen und der Hektik des Alltags zu entfliehen.
Hier kann man den kleinen Rundgang verfolgen und nachwandern:
Kultur beim Germanenfest am Opfermoor
Die Kultur kommt in der Welterberegion Wartburg-Hainich nicht zu kurz. Wir waren zu Gast beim Germanenfest, dass dieses Jahr am Opfermoor stattgefunden hat.
In der Nähe von Niederdorla liegt die vorgeschichtliche Stätte des Opfermoors. Hier befindet sich eine Senke, in der sich Grundwasser sammeln kann und sich so ein See und ein Sumpfgelände bilden konnte. Der See war sehr flach und verlandete und vermoorte im Laufe der Jahre. Ab 1947 baute man den Torf ab und es entstand der See in seiner heutigen Form.
Bei Grabungen fand man kreisförmige Zaunanlagen aus Haselruten. In deren Mitte befanden sich Altäre, Kultstangen und Göttergestalten. Man entdeckte auch zahlreiche Knochen von Tieren und Menschen. Deshalb geht man davon aus, dass hier sowohl Tiere, als auch Menschenopfer dargebracht wurden.
Durch Untersuchungen ist festgestellt worden, dass hier Opfergaben vom 6.Jahrhundert vor Christus bis etwa 11./12.Jahrhundert nach Christus gefunden wurden.
Heute befindet sich hier ein Freiluftmuseum, in dem man nicht nur die Kultstätten, sondern auch Nachbauten von Pfahlhäusern besichtigen kann. Während des Germanenfestes, das vom Förderverein organisiert wird, erwacht das Museum erst so richtig. Zahlreiche Aktivitäten rund um das Leben der Germanen locken Besucher an. An Ständen kann man sich über das traditionelle Handwerk informieren und während einer Führung erfährt man die Geheimnisse des Opfermoors.
Eine tolle Gelegenheit einen Ausflug in die Welterberegion Wartburg Hainich zu unternehmen.
Übernachtungstipp in der Welterberegion Wartburg-Hainich
Wir durften während der Pressereise in einem familiengeführten Hotel, dem Rennstieg-Hotel Rettelbusch übernachten. Vielen Dank!
Ein Tipp von mir – das zweite Haus der Familie, der Waldgasthof „Hainich Haus“ bietet nachmittags ein tolles Kuchenbuffet an. Hier backt die Oma der Familie noch selber und ich konnte mich schon beim Anblick des Kuchens kaum entscheiden.
Abends haben wir hier auch gut gegessen. Meine Roulade mit Kloß und Rotkohl war sehr zart und zerfiel fast im Mund.
Wer etwas Zeit hat, sollte sich hier die Geschichte des Klingbrunnen direkt neben dem Haus erzählen lassen.
Offenlegung: Dieser Bericht ist nach einer Pressereise in die Welterberegion Wartburg-Hainich entstanden und spiegelt ausschließlich meine eigene Meinung wider.
Auszeitgeniesser
Dein toller Artikel beweist wieder, wie schön und abwechslungsreich Deutschland ist. Eigentlich passt er auch perfekt auf die Karte als Ausflugsziele fürs Wochenende.
Für kommendes Jahr werde ich den Artikel sofort speichern.
Liebe Grüße,
Katja
Gina
Schade, dass das Wetter nicht so richtig mitgespielt hat und ihr den Klettergarten nicht aktiv erleben konntet. Für meinen Fall hätte es mir allerdings gereicht, das Ganze von unten zu betrachten ;-)
Aber sonst war der Ausflug ja sehr interessant und lehrreich. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass es bei den Germanen auch Menschenopfer gab!
Liebe Grüße
Gina
Sabine
In einem Baum-Kletterpark war ich auch schon mal. Das ist wirklich toll! Ich liebe diese Art von aktivem Naturerleben. Bogenschießen würde ich sehr gerne ausprobieren. Überhaupt bin ich gerne draußen und deshalb ist das Freiluftmuseum auch echt interessant für mich!
Liebe Grüße
Sabine
Marina
Wunderbarer Artikel und genau nach meinem Geschmack! Ich liebe aktive Wanderungen und speichere mir den Text gerne mal ab…Thüringen steht auch noch auf meiner Deutschland-Liste! LG Marina