Die Rhein Melodie gehört zur Flotte der renommierten Reederei nicko cruises. Sie bietet Reisenden die Möglichkeit, die faszinierende Landschaft des Rheins zu genießen. Das Flusskreuzfahrtschiff verbindet modernen Komfort mit einer entspannten und stilvollen Atmosphäre, die sowohl erfahrene Kreuzfahrtgäste als auch Neulinge gleichermaßen anspricht.
Das Schiff – Modernes Design und viel Raum
Die Rhein Melodie beeindruckt durch ihre elegante Gestaltung und das großzügige Raumangebot. Mit einer Länge von etwa 132 Metern und einer Breite von 11,4 Metern bietet das Schiff Platz für bis zu 198 Gäste. Das Schiff ist 2023 renoviert worden.

Durch die durchdachte Bauweise können Passagiere sowohl in den Innenbereichen als auch auf dem weitläufigen Sonnendeck die vorbeiziehenden Landschaften in Ruhe genießen. Große Panoramafenster in nahezu allen Bereichen sorgen dafür, dass die herrlichen Ausblicke auf den Rhein und seine Ufer stets im Mittelpunkt stehen.

Das Sonnendeck ist ein Highlight des Schiffes. Es verfügt über zahlreiche Sitz- und Liegemöglichkeiten, sodass Gäste die frische Luft und die vorbeiziehende Landschaft in vollen Zügen genießen können. Ein schattenspendender Bereich sorgt bei Bedarf für zusätzlichen Komfort.



Besonders spannend ist es, wenn das Schiff unter flachen Brücken hindurch fährt oder man einen Schleusengang miterlebt. Wir konnten beobachten, wir die überdachten Aufbauten flach auf den Boden gelegt wurden. Sogar die Brücke des Kapitäns fuhr herunter, bis sie kaum noch hervorguckte. Wir durften bei einem Schleusengang auf dem Sonnendeck stehen und bei der Durchfahrt durch das Schleusentor zog man fast automatisch den Kopf ein. Hochspringen wäre mit Sicherheit keine gute Idee gewesen!

Die Kabinen – Komfort und Funktionalität
Die Kabinen der Rhein Melodie sind modern und funktional gestaltet und bieten alles, was man für eine erholsame Reise benötigt. Insgesamt stehen 98 Kabinen zur Verfügung, die sich auf drei Decks verteilen.

Die Kabinen sind zwischen 11,5 m² (Hauptdeck) und 14,5 m² (Mittel- und Oberdeck) groß und verfügen über Klimaanlage, TV, Safe, Haartrockner und Telefon. Alle Kabinen sind mit Einzelbetten ausgestattet. Je nach Wunsch stehen diese zusammen, können aber auch getrennt gestellt werden. Ich war überrascht über den großzügigen Stauraum mit Schrank, mehreren großen Schubladen und die Koffer fanden problemlos einen Platz unter dem Bett.
Kabinenwahl auf der Rhein Melodie – wo schläft man besonders gut?
Die MS Rhein Melodie von nicko cruises bietet Kabinen auf drei Decks (Haupt-, Mittel- und Oberdeck). Die Wahl der Kabine hängt zunächst sicherlich vom Preis ab. Die Kabinen im Hauptdeck sind preisgünstiger als die Kabinen im Oberdeck.

Das Hauptdeck befindet sich zum großen Teil unterhalb der Wasseroberfläche. Es gibt zwar Fenster, diese lassen sich jedoch nicht öffnen. Es gibt zwei Kabinengrößen. Im hinteren Bereich des Schiffes sind die Kabinen etwa 11,5 m² groß und mit Klappbett und Sofabett ausgestattet. Alle anderen Kabinen auf diesem Deck sind gut 12 m² groß und standardmäßig ausgestattet.
Das Mitteldeck liegt oberhalb des Hauptdecks. Auf diesem Deck befindet sich auch die Rezeption und das Restaurant des Schiffes. Die Kabinengrößen liegen bei 14,5–15 m². Jede Kabine verfügt über ein großes Panoramafenster, dass sich auch öffnen lässt.

Das Oberdeck, in dem auch die Bar und die Bibliothek liegen, befindet sich direkt unterhalb des Sonnendecks. Die Kabinen sind mit 14,5–15 m² genauso groß und auch genauso ausgestattet wie die Kabinen des Mitteldecks. Jede Kabine verfügt über einen französischen Balkon und hat bodentiefe Panoramafenster, die man öffnen kann.
Unsere Kabinenwahl
Wir haben eine Kabine auf dem Oberdeck bewohnt. Bevor wir gebucht haben, habe ich mir einige Gedanken gemacht. Eine Kabine ganz hinten kam nicht in Betracht. Dort befindet sich der Motor und ich vermutete, dass man diesen in der Kabine hört. Eine Kabine ganz am Anfang des Ganges wollte ich auch nicht bewohnen. Dort grenzt der Aufenthaltsbereich an die Kabine. Die Mitreisenden müssten immer an diesen Kabinen vorbei, wenn sie zur Bar, zum Restaurant oder der Rezeption wollen. In der Mitte des Kabinenganges gibt es eine Treppe. Diese führt zu den anderen Decks und zum Sonnendeck. Mein Gedanke, man hört nicht nur die Passagiere auf der Treppe, sondern auch die zuklappenden Türen. Was ich bei der Buchung allerdings nicht wusste, sondern erst bei einem Landausflug bemerkte, direkt an der Treppe existierte eine recht laute Lüftung nach außen. Ob diese nur im Hafen oder die ganze Zeit lief, weiß ich nicht.

Unsere Kabine befand sich im hinteren Teil des Schiffes und ziemlich genau in der Mitte des Ganges. Die Mitreisenden aus den Nachbarkabinen habe ich überhaupt nicht gehört – was für ein guter Schallschutz! Geräusche vom Sonnendeck habe ich auch nur einmal, als ein Stuhl umfiel, wahrgenommen. Für uns war es perfekt!
Einen Punkt kann man bei der Kabinenauswahl überhaupt nicht beeinflussen – die Aussicht! Während der Fahrt ist das natürlich kein Problem. Ob man nun auf das rechte oder linke Flussufer guckt war uns relativ egal. Da es die gleiche Strecke wieder zurück ging, hatte wir auf der Rückfahrt automatisch das andere Ufer auf unserer Seite.


Ich meine hier den Punkt Aussicht während der Liegezeiten im Hafen. Flusskreuzfahrtschiffe liegen häufig „im Paket“. Das bedeutet zwei (manchmal auch drei) Schiffe teilen sich den Liegeplatz. Sie liegen Rumpf an Rumpf und entsprechend hat man dann keine Aussicht in den Kabinen, dieses Schiffsseiten. Es kann aber auch passieren, dass man nur eine hohe Hafenmauer vor dem Fenster hat (auch auf dem Oberdeck). Es gibt keine Regel dafür, welche Schiffsseite mehr Sichteinschränkungen hat und es kann bei jeder Fahrt (auch wenn die Touren identisch verlaufen) immer anders sein. Damit muss man leider zurechtkommen, sich dann einen Platz auf dem Sonnendeck suchen oder an den Landausflügen teilnehmen.

Kulinarik auf der MS Rhein Melodie
Das Essen ist neben den Ausflügen sicherlich der wichtigste Punkt während einer Schiffsreise. Das Panorama-Restaurant der Rhein Melodie befindet sich im Bug des Mitteldecks. Hier stehen unterschiedlich große durchnummerierte Tische. Riesige Panoramafenster ermöglichen während der Mahlzeiten eine tolle Aussicht auf den Fluss, die Uferlandschaften und natürlich den Schiffsverkehr.
Schon beim Check-In erhält man eine Zuweisung zu einem Tisch. Hier sitzt man zu allen Mahlzeiten. Wir bekamen einen Platz an einem 6er-Tisch und hatten wirklich nette Gesellschaft beim Essen. Während der Mahlzeiten saßen wir immer auf dem selben Sitzplatz, was dem Kellner seinen Job wirklich vereinfachte. Er wusste bereits am zweiten Tag, wer welche Getränkevorlieben hatte und fragte gezielt in diese Richtung nach den Wünschen.

Die Mahlzeiten sind sehr geregelt. Das Frühstück wird morgens über einen Zeitraum von zwei Stunden in Büffetform angeboten. Die Auswahl der Speisen war standardisiert jeden Morgen identisch. Ich hätte mich gefreut, wenn man hier vielleicht etwas regionalen Bezug hätte einfließen lassen. In den Niederlande sind zum Beispiel Schokostreusel auf Butter etwas, was man in jedem Hotel auf den Frühstücksbüffet findet. Mir hat auch richtiges Müsli (also nicht die süßen Flakes oder Birchlermüsli) gefehlt. Da war ich aber sicherlich die einzige. Die Mitreisenden waren mit dem Angebot kleiner Brötchen und der verschiedenen Sorten Aufschnitt sehr zufrieden. Ich habe mir mit Birchlermüsli beholfen und frisches Obst dazu gegeben. Das war auch gut!
Schon beim Frühstück standen die Menükarten für das Mittag- und Abendessen auf dem Tisch. Um möglichst genau die Speisen zubereiten zu können und so wenig Überschuss zu produzieren wurden wir gebeten, uns vorab festzulegen. Für das Mittagessen standen immer zwei Optionen zur Verfügung: „Light Lunch“ und Lunch im Restaurant. Abends gab es ein mehrgängiges Dinner im Restaurant.

Der Lunch im Restaurant bestand auch aus mehreren Gängen. Hier konnte man vorab die Vorspeise, eins von meist 3 Hauptgerichten und den Nachtisch auswählen. Wir entschieden uns mittags immer für den „Light Lunch“. Vor dem Barbereich stand zur Mittagszeit dann ein kleines Buffet bereit. Die Speisen waren zum Teil identisch mit denen im Restaurant. Es gab allerdings zum Beispiel nicht zwei Suppen sondern nur eine Suppe. Neben einem warmen Hauptgericht fand man auch Salatkomponenten zum selber zusammenstellen und Sandwichs. Gegessen wurde dann im Barbereich. Uns hat es geschmeckt!



Zum Dinner zog es uns dann wieder ins Restaurant. Morgens hatten wir bereits ausgewählt, was wir essen wollten. Kalte Vorspeise, Suppe, Hauptgericht (Fleisch, Fisch, vegetarisch, meistens auch Chefsalat) und Nachtisch (Obst oder Süßspeise) standen zur Auswahl. Ich war zugegeben begeistert von der Organisation. Alle Personen erhielten am Tisch immer gleichzeitig das Essen des Ganges.


Und, was besonders klasse war, die Kellner wussten genau, wer was bestellt hatte, trugen die Teller in der „richtigen“ Reihenfolge auf dem Arm und servierten reihum. Es war nicht ein Gericht dabei, was mir nicht geschmeckt hat. Selbst so „kritische“ Gerichte wie Leber waren auf den Punkt zubereitet, noch saftig und wunderbar zart. Ich war begeistert und wenn ich die zufriedenen Gesichter an unserem Tisch richtig gedeutet habe, die anderen Gäste auch.
Getränkepaket ja oder nein?
Wer auf der MS Rhein Melodie unterwegs ist kann sich bei der Buchung (und spätestens am ersten Tag an Bord) entscheiden, ob er ein Getränkepaket buchen möchte. Für uns stellte sich bei einem Blick auf den Preis die Frage – lohnt es sich?
Im Reisepreis enthalten sind die Getränke während des Frühstücks. Alle anderen Getränke müssen zusätzlich bezahlt werden.
Im Getränkepaket sind zum Beispiel die Flasche Wasser in der Kabine und das „Ausflugswasser“ (0,5l stilles Wasser pro Ausflug) enthalten. Zusätzlich stehen Kaffee (auch Kaffeespezialitäten wie Cappuccino) und Tee, Softdrinks, Wasser zur Auswahl. Im Bereich der alkoholischen Getränke sind einige Weine, Bier, bestimmte Cocktails… im Preis enthalten. Welche das genau sind, kann man sehr gut auf der Karte erkennen.

Das Getränkepaket muss immer pro Kabine gebucht werden. Also bei 2 Personen in der Kabine muss jeder das Paket buchen.
Ob sich der Preis nun wirklich rechnet und man ihn „abtrinkt“ hängt von den eigenen Gewohnheiten ab. Wer jeden Abend z.B. nur ein Bier trinkt und sonst Wasser bevorzugt, für den lohnt es sich nicht. Auch wenn wir schon vorab wussten, dass wir mit Sicherheit weniger trinken werden und sich das Paket nicht rechnet, haben wir uns trotzdem dafür entschieden. Für uns einfach ein Bequemlichkeitsgrund. Einfach bestellen, nichts gegenzeichnen und zum Ende der Fahrt nicht noch eine Rechnung bezahlen – es war einfach entspannter.
Was bietet die Reise auf dem Schiff noch?
Ein Flusskreuzfahrtschiff ist nicht auf Dauerprogramm und Passagierbespaßung ausgerichtet. Hier geht es gemütlicher zu.

Im Panoramasalon mit der Bar wird abends von der Bordmusikerin etwas Unterhaltung angeboten. In der Bibliothek gab es nicht nur gemütliche Sitzplätze. Hier konnte man sich auch Gesellschaftsspiele ausleihen und die Fahrt des Schiffes auf einem Fernseher verfolgen.

Der wichtigste Punkt sind jedoch die angebotenen Ausflüge entlang der Fahrtroute. Vorab sei klargestellt. Man muss diese nicht buchen. Es besteht immer die Möglichkeit Ausflüge auf eigene Faust zu unternehmen. Dabei sollte man aber beachten, dass das Schiff nicht immer mitten in der Stadt anlegt. In Amsterdam war unser Liegeplatz recht weit außerhalb und so mussten diejenigen, die alleine unterwegs sein wollten ein Shuttle buchen, um in die Stadt zu kommen.

Wir haben das Ausflugspakt mit drei Ausflügen (Amsterdam, Rotterdam, Enikhusen) und den zusätzlichen Halbtagesausflug zur Tulpenblüte im Keukenhof gebucht. Nur an dem halben Tag in Nimwegen haben wir auf den angebotenen Ausflug verzichtet und sind alleine losgegangen.
Wie man die Landgänge gestaltet, ist jedem selber überlassen. Ich habe es als sehr angenehm empfunden in den Bus zu steigen, zum Ziel gebracht zu werden und auch wieder zum Schiff gefahren zu werden, ohne mir Gedanken um die Pünktlichkeit zu machen. Auf die gebuchten Ausflüge wird gewartet, auch wenn sich der Transport verzögert!
Hat mir die MS Rhein Melodie gefallen?
Auf jeden Fall! Für uns (meine Mutter und mich) war es perfekt.
Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass das Schiff nicht barrierefrei und auch nicht barrierearm ist! Man muss Treppen steigen können und auch der Weg aus dem Schiff an Land ist nicht immer ganz einfach. Wenn im Programmpunkt Stadtrundgang steht, wird auch 1 bis 1,5 Stunden gegangen. Mir sind leider einige Mitreisende aufgefallen, die ihre Kräfte überschätzt haben. Das wirkte sich dann auf die ganze Gruppe aus, die sich anpasste und so weniger als geplant gesehen hat.

Wir werden mit Sicherheit weitere Flusskreuzfahrten unternehmen. Die Fahrt entlang der wunderschönen Landschaft war einfach faszinierend und vor allem entspannend!

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