Kreuz und quer führte uns unser Weg durch die Medina von Marrakesch, bis wir schließlich das Maison de la Photographie de Marrakech erreichten. Wie schon bei unseren anderen Wegen durch die Medina war ich wirklich froh, dass unser Navigationssystem auf dem Handy gut funktionierte. An einigen Kreuzungen mussten wir dann doch nachgucken, da wir uns dann doch nicht auf das „freundliche“ Angebot der Marokkaner uns hinzuführen eingehen wollten und uns den Weg lieber alleine suchten.
Schließlich fanden wir das Riad unweit der Koranschule Medersa Ben Youssef. Wir kratzten unser letztes Geld zusammen (einen Geldautomaten hatten wir unterwegs vergeblich gesucht) und konnten so eine der beeindruckendsten Fotoausstellungen erleben, die ich bisher gesehen habe.

Was kann man im Maison de la Photographie de Marrakech sehen?
Hamid Mergani und Patrick Manac’h eröffneten 2009 das Maison de la Photographie de Marrakech in einem renovierten Riad. Sie wollen hier Marokko von einer ganz anderen Seite zeigen. Dazu konzipieren sie Ausstellungen mit bestimmten Themenschwerpunkten und organisieren Wanderausstellungen.
Etwa 10.000 Exponate haben sich inzwischen, auch aufgrund zahlreicher Spenden, angesammelt. Diese Fotografien, Glasplatten, Filme, Postkarten, Zeitungen, Karten und Dokumentationen zeigen in beeindruckender Weise die Vielfalt Marokkos von 1879-1960.

Man kann in der Ausstellung nicht nur etwas über Marokko und die marokkanische Kultur erfahren, es gibt auch Exponate, die sich mit der Geschichte der Fotografie beschäftigen.
Ein kleiner Rundgang
Noch bevor ich überhaupt die ersten Ausstellungsstücke betrachte, bin ich schon das erste Mal vollkommen begeistert, als wir in den kleinen Innenhof des Riads treten. So hatte ich mir ein Riad vorgestellt. Der Innenhof ist hell und freundlich, es gibt kleine Räume rund um den Innenhof und über eine Treppe erreicht man die Galerien in den oberen Stockwerken.

Erst als ich mich an der Architektur „satt“ gesehen habe, fange ich an die Exponate zu betrachten. Viele Fotos sehen so aus, als ob sie gerade erst in der Medina aufgenommen worden sind. Ich entdecke Straßenszenen, Händler und Gerber, so wie ich sie bei unseren Rundgängen auch oft entdeckt habe. Nachdem ich dann die Aufnahmedaten der Bilder gesehen habe musste ich feststellen, dass in einigen Bereichen in Marrakesch die Zeit anscheinend stehen geblieben ist. Traditionen werden noch heute gelebt und auch stolz präsentiert.
Es gibt Bilder, die mich wirklich begeistern, besonders die Portraitaufnahmen, die Gesichter zeigen, die ganze Geschichten erzählen können. Gerade die schwarz-weiß Aufnahmen faszinieren mich immer wieder. Ich finde, dass hier die Strukturen oft viel besser zu Geltung kommen, als bei Farbfotografien.

In dem oberen Stockwerk läuft in einem Raum ein Dokumentarfilm. Ich bleibe eine Weile stehen und betrachte die eindrucksvollen Landschaften, die gezeigt werden. Gedanklich plane ich, was ich von Marokko unbedingt noch sehen möchte, so beeindrucken mich die Bilder.
Tipp:
Wer im Maison de la Photographie de Marrakech ist sollte es nicht verpassen auf die Dachterrasse des Hauses zu gehen. Hier befindet sich nicht nur ein Café, man hat auch eine traumhafte Aussicht über die Dächer der Stadt.

Da es sich bei den Eintrittskarten zum Museum um Tageskarten handelt, kann man natürlich auch später zurück kommen. Das Café ist immer gut besucht und bei einem Tee von hier oben die Atmosphäre der Stadt genießen lohnt sich wirklich.

Adresse:
Rue Ahl Fes, 46 Rue Bin Lafnadek,
Marrakech 40030,
Marokko
Öffnungszeiten:
täglich: 9:30 – 19 Uhr
Eintrittspreis:
Erwachsene: 50 MAD
Achtung! Nur Bargeld!
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