Ein sonniger und windiger Tag war angekündigt, genau das richtige Wetter für einen Ausflug von Porto nach Espinho. Die kleine portugiesische Stadt liegt direkt an der Bahnstrecke Porto-Aveiro und eignet sich ideal für eine erholsame Auszeit.
Blicken wir zurück in die Zeit Ende des 18.Jahrhunderts. Zu dieser Zeit standen an dem Küstenstreifen leichte Hütten, die nur in den Sommermonaten von Fischern bewohnt wurden. Im Winter zog es sie zurück in ihre Heimatstädte.
Mit dem Anschluß an das Eisenbahnnetz (1867) zogen immer mehr Menschen nach Espinho. Hier am wunderschönen Strand suchten sie Entspannung und Erholung. Es dauerte nicht lange, bis immer mehr Hotels und Restaurants ansässig wurden. Sogar Spielbanken fand man, die mit den Besuchern ihr Geld verdienten.
Sehr interessant finde ich, dass die Städteplanung richtig gesteuert wurde. Die Straßen legte man im Schachbrettmuster an und achtete darauf, die direkte Küstenlinie für den Urlauber interessant und trotzdem erholsam zu gestalten.
Ankunft in der Stadt
Die Eisenbahnstrecke Linha do Norte durchquert Espinho. Anfangs konnten wir noch wunderbar in Richtung Meer gucken, dann fuhr der Zug plötzlich in einen Tunnel. Seit 2008 verläuft die Eisenbahnstrecke auf einem rund 1 km langen Stück im Inneren der Stadt unterirdisch. Im Zuge der neuen Streckenführung entstand auch ein neuer sehr moderner unterirdischer Bahnhof in der Stadt. An diesem Bahnhof sollte man aussteigen, wenn man zum Strand möchte.
Am südlichen Ende der Stadt liegt ein weiterer Bahnhof, Espinho (Vouga), der der Startpunkt der Linha do Vouga ist.
Vom Hauptbahnhof führt ein wenig spektakulärer Weg in Richtung Strand. Die Häuser stehen dicht an dicht und sehen auch nicht besonders ansprechend aus. Kommt man dann zum Strand, ändert sich das Bild. Die Häuser stehen zwar immer noch dicht nebeneinander, aber die zahlreichen Fischrestaurants der Strandpromenade lockern das Bild sichtlich auf. Sektkühler stehen an den Tischen und grüne Vinho-Verde-Flaschenschauen heraus. Hier serviert man frische und köstliche Meeresfrüchte der lokalen Fischer.
Wir haben uns in eine der Strandbars gesetzt und dort habe ich eine weiße heiße Schokolade getrunken. Ich glaube, sie bestand aus einer aufgelösten Tafel Schokolade, so dickflüssig und süß war sie. Aus der Strandbar konnten wir wunderbar auf das Meer schauen…
Espinho ist vor allem für seine herrlichen Strände bekannt, die zu den schönsten an der Atlantikküste gehören. Der kilometerlange, goldene Sandstrand lädt zum Sonnenbaden und Entspannen ein, während die kühle Meeresbrise erfrischt. Wassersportbegeisterte Urlauber finden hier im Sommer zahlreiche Möglichkeiten, wie Surfen, Kitesurfen und Stand-Up-Paddling.
Unterwegs am Strand von Espinho
Uns zog es zum Strand. Was für ein wunderschöner, gepflegter weißer Sandstrand. Eine breite Promenade lädt zum Spazierengehen ein. Aber zuerst musste ich unbedingt auf eine der angelegten Molen gehen.
Die Wellen klatschten an die Steine und schnell war zu sehen, dass wir nicht trockenen Fußes an die Spitze der Anlage kommen würden. Schade.. aber trotzdem liebe ich es, wenn die Wellen sich an den Steinen brechen. Im Sommer sollen sich zahlreiche Surfer auf dem Wasser tummeln. Im November zog es keinen hinaus in die Wellen.
Für uns ging es also zurück auf die Promenade. Diese endet an einem angelegten Holzbohlenweg, der als Wanderweg ausgeschildert ist. Gut 14 Kilometer verläuft der Weg entlang der Küste, in vielen Bereichen gut geschützt hinter den Dünen. Ab und zu führt ein Durchbruch durch die Düne, die es einem ermöglicht, an den Strand zu gelangen. Was mir auffiel, die Strände sind windig und der Weg hinter der Düne bot hervorragenden Schutz. Die relativ schwache Novembersonnen wärmte und schnell konnten wir im T-Shirt spazieren gehen.
Während unseres Spazierganges kamen uns zahlreiche Jogger entgegen. Das Joggen auf dem Holzbohlenweg ist nicht so anstrengen, wie das Joggen direkt am Strand. Ob die Sportler allerdings einen Blick auf die wunderschöne Natur geworfen haben, mag ich bezweifeln. Was für eine Vielfalt an Pflanzen und Vögeln, die man sehr gut beobachten kann.
Wie weit uns der Spaziergang führte… Wir hätten bis Gaia laufen können, aber die aufziehenden Wolken ließen erahnen, dass es bald regnen sollte. Also drehten wir bald um.
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