1318 Meter hoch in den Bergen des Marathasa-Tals liegt unser letztes Ziel unserer Entdeckungstour im Troodos-Gebirge auf Zypern. Hier befindet sich das Kykkos-Kloster, eins der schönsten Kloster Zyperns.
Entstehung des Klosters – Legenden
Es werden mehrere Legenden genannt, die zur Entstehung des Klosters führten:
Der byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos (1081 – 1118 n. Chr.) gründete das Kloster während seiner Herrschaft. Die Legende besagt, dass ein Einsiedler die Tochter des Kaisers heilte. Als Belohnung verlangte er die Ikone der Theotokos (der Jungfrau Maria), die im Kaiserpalast aufbewahrt wurde. Der Kaiser schickte diese und zusätzliche Mittel für den Bau des Klosters für die Aufbewahrung der Ikone nach Zypern.
Auch in einer anderen Version spielt ein Einsiedlermönch eine Rolle. Ende des 11. Jahrhunderts soll dieser vom Gouverneur Zyperns Manuel Voutoumetes, der bei der Jagd vom Weg abkam, gestört worden sein. Als der Mönch sich weigerte, dem Gouverneur den Weg zu weisen, bekam er einen Fußtritt. Nach der Rückkehr zu seinem Amtssitz erkrankte der Gouverneur. In seiner Not bat er den Mönch für seinen Tritt um Verzeihung. Der Mönch heilte ihn und bekam als Gegenleistung die Marienikone des Kaisers.
Welche Legende stimmt??? So oder so kam die Marienikone in den Besitz der Mönche.
Heute ist von dem ursprünglichen Bau des Klosters nichts mehr vorhanden. Das Kloster brannte mehrfach nieder und wurde durch Erdbeben zerstört. Die Anlage, die man heute besichtigen kann, stammt aus dem 19. und 20.Jahrhundert. 1990 wurden die Fresken und Mosaike in den Klostergängen geschaffen, die heute Besucher aus aller Welt in das Troodos-Gebirge locken
Kykkos-Kloster mit unseren Augen gesehen
Das Navi führt uns wieder Wege durch das Gebirge, die zwar die Kürzesten sein sollen, aber mit Sicherheit nicht die Schnellsten.
Aber irgendwann landen wir auf einer Zufahrtsstraße zum Kykkos-Kloster, an dem es sogar Hinweisschilder gibt.
Vielleicht sollten wir die Einstellungen des Navis ändern…
Aber landschaftlich war die Fahrt ein echter Traum.
Vor dem Kloster gibt es einige Parkplätze, ob sie in der Hauptsaison ausreichen bezweifle ich, aber im März war es doch angenehm ruhig hier. Die Parkplätze waren kostenfrei.
Wir stellen das Auto ab und treten vor das Eingangstor des Klosters. Schon hier lässt sich erahnen, welche Pracht uns im Inneren erwarten wird.
Einen großen Teil des Klosters kann man kostenfrei besichtigen und wenn man auch das Museum ansehen möchte, sollte man bestimmt 2 Stunden Zeit einplanen. Es gibt viel zu entdecken!
Wir treten durch das Eingangstor in einen großen Innenhof. Hier kann man die ersten „Schätze“ des Kykkos-Klosters bereits entdecken. Die Arkadengänge des Hofes sind mit den unterschiedlichsten Fresken gestaltet worden. Wir gehen die Treppe hinauf und entdecken einige Bilder, denen wir Geschichten aus der Bibel zuordnen können. So lassen sich Szenen der Kreuzzüge bis zum Leben Christi erkennen.
Es gibt aber auch Bilder, die eine, so finde ich, recht freie Interpretation der Bibel verbildlichen. Besonders gut hat mit das Bild der Himmelsleiter gefallen. Hier begleiten Engel die Menschen auf einer Leiter in den Himmel. Menschen, die es anscheinend nicht verdient haben in den Himmel zu kommen werden von Kreaturen von der Leiter gezogen und fallen in den Schlund einer Bestie.
Im gesamten öffentlichen Bereich des Klosters findet man die unterschiedlichsten Gestaltungen an den Wänden. Von bunten gemalten Bildern bis hin zu kunstvollen Mosaiken lassen das Kloster fröhlich und bunt wirken.
Den Geruch des Weihrauchs folgend kommen wir in der Kykkos-Kloster-Kirche. Hier ist das Fotografieren verboten, einige Menschen beten und es herrscht eine andächtige Stille. Wir treten durch die Tür und mir stockt wirklich der Atem. Wir stehen vor einer goldenen Wand. Hier stehen eine vergoldeten Ikonostase aus dem Jahr 1755, eine versilberte Ikone der Jungfrau von Kykko und es blitzt und blinkt überall. Andächtig schreiten die Menschen an Reliquien und Statuen vorbei. Mir raubt nicht nur der Anblick, sondern auch der Weihrauch den Atem und wir bleiben nur kurz in der Kirche.
Das Museum haben wir uns nicht angesehen. Hier sollen Ikonen, Sakralreliquien und andere Exponate ausgestellt sein.
Der Besuch im Kykkos-Kloster war der Abschluss unseres Ausfluges in das Troodos-Gebirge. Wir haben uns fest vorgenommen noch einmal zum Wandern zurück zu kommen und die vielen ausgeschriebenen Routen zu erkunden.
Adresse:
Marathasa-Tal, 13 km von Pedoulas Dorf
F966,
Zypern
Anfahrt:
Öffnungszeiten:
November – Mai: 10 – 16 Uhr
Juni – Oktober: 10 – 18 Uhr
An gesetzlichen Feiertagen geschlossen
Eintrittspreise für das Museum:
Erwachsene 5,-€
Eintrittspreis Kloster:
kostenlos
ACHTUNG!! Es gibt eine strenge Kleiderordnung für den Besuch.
(Männer-lange Hosen und Frauen-knielange Röcke)
Es werden am Eingang Habits verliehen.
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