Ich bin zum ersten Mal auf eine der niedersächsischen Inseln im Wattenmeer gefahren und ehrlich gesagt war ich vorher schon etwas aufgeregt. Was würde mich dort erwarten? Werde ich seekrank? Und wie funktioniert das mit der Wangerooge Anreise überhaupt….
Vorab habe ich mich über die Insel informiert, um nicht so ganz unwissend dort anzukommen.
Wissenswertes über Wangerooge
Wangerooge ist die östlichste der bewohnten Ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer. Historisch betrachtet gehört die Insel allerdings zu Friesland, darauf wurde ich bei meinem Besuch mehrfach hingewiesen.
Die Insel ist mit 7,94 km² die zweitkleinste der sieben Inseln. Nur etwa 8,5 km misst die längste von Ost nach West gemessen Entfernung. Worauf ich mich besonders gefreut habe, einen Spaziergang am 3 Kilometer langen Sandstrand der Insel.

Schon in der Schule hatte ich gelernt, dass sich die Inseln aufgrund von Erosion im Laufe der Zeit verlagern. Auf Wangerooge trifft das natürlich auch zu und schaut man sich alte Karten an, ist die Veränderung gut sichtbar. So ist es nachweisbar, dass zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert etwa 2 Kilometer Land im Westen abgetragen worden sind und im Osten die Insel etwa 4 Kilometer länger geworden ist. Auch am Hauptstrand ist die Erosion gut sichtbar. Im Frühjahr beginnt seit Jahren die große „Sand- Rückhol – Aktion“. Dann wird Sand vom Osten der Insel wieder auf dem Strand aufgeschüttet und so können die Urlauber einen wunderschönen breiten Strand genießen.
Etwa 1300 Einwohner leben auf Wangerooge, allerdings sind nicht alle Insulaner (auf der Insel geboren), einige sind auch zugezogenen Wangerooger.
Erlebnis Wangerooge Anreise
Morgens um 5:45 Uhr klingelte der Wecker in unserem Hotel in Wilhelmshaven. Ein schnelles Frühstück und dann brachte Patrick mich mit dem Auto nach Harlesiel. Dort fährt täglich das Schiff nach Wangerooge ab.
Die Fahrzeit ist abhängig von Ebbe und Flut. So variiert jeden Tag die Abfahrtszeit und es fahren auch unterschiedlich viele Touren hin und her. Da auch Wettereinflüsse die Abfahrtszeiten beeinflussen können, sollte man sich einen Tag vor Abfahrt online informieren, ob es Änderungen gegeben hat.
Für Inselbesucher gibt es kostenpflichtige Parkplätze, auf denen man das Auto stehen lassen kann. Auf die Insel kann man es nicht mitnehmen – sie ist autofrei! Da Patrick mich nur kurz abgesetzt hat und dann zurück nach Wilhelmshaven gefahren ist, konnte er die Kurzparkzone kostenfrei nutzen.

Ja und dann stehe ich am Anleger, es ist noch dunkel und ich warte auf die erste Fahrt des Tages, die um 8:30 Uhr ablegen soll. Aber zuvor musste ich noch meine Koffer an der Gepäckstation abgeben. Ein „es ist früh am Morgen“ freundliches „Container 117 merken“ kam dem dort arbeitenden Menschen gerade noch über die Lippen. Und dann legte er den Koffer in den Gepäckwagen.
Es geht an Bord
30 Minuten vor Abfahrt öffnete dann die Fähre ihre Gangway und die Passagiere strömten an Bord. Es roch nach Kaffee, einige Passagiere frühstückten und ich habe mich trotz Herbstkälte an Deck begeben, um die Überfahrt draußen zu genießen.

Pünktlich legte das Schiff ab und dann begann die 60-minütige Überfahrt nach Wangerooge.
Eigentlich ist das Festland von der Insel nur 7 km entfernt, aber das Schiff kann nicht den direkten Weg wählen. Es ist auf die vorhandene Fahrrinne angewiesen, die zwischen den Sandbänken des Wattenmeers hindurch führt. Zwischenzeitlich sieht es auch fast so aus, als ob man an der Insel vorbei fahren würde, aber dann dreht das Schiff doch noch in Richtung Hafen ab.

Ich habe die Fahrt sehr genossen. Hier setzte sofort das Urlaubsfeeling und die Erholung ein. Der Wind pfiff mir um die Nase und meine Befürchtung das Wackeln des Schiffes nicht zu vertragen war völlig unbegründet.
Je näher wir der Insel kamen, desto mehr Passagiere kamen auf das Deck, um das Anlegen im Hafen von Wangerooge zu verfolgen. Aber auch an der Gangway standen bereits Passagiere an, die schnellstens das Schiff verlassen wollten.

Ankunft auf Wangerooge
Im Hafen wartete bereits die Inselbahn auf die Passagiere des Schiffes. Man muss sich nicht besonders beeilen, um die Abfahrt nicht zu verpassen. Der Zug fährt erst los, wenn das Gepäck vom Schiff auf Anhängern verladen und diese an die Personenwagons angekoppelt sind.

Der Zug ist klein, hat Holzbänke und erinnert mich eher an einen Zug in einem Vergnügungspark, der die Besucher gemütlich durch die Gegend fährt.
Die Fahrt ist wirklich gemütlich und langsam. Man hat es nicht eilig, man hat ja Urlaub…

Ich habe die Fahrt vorbei an den Salzwiesen und der Küste der Insel genossen. Schon jetzt entdeckte ich zahlreiche Vögel, die in der wunderschönen Landschaft umherstreiften und Futter suchten. Schade, dass es keine Inselrundfahrt mit der Bahn gibt. Ich wäre sofort mitgefahren!

Nach etwa 10 – 15 Minuten kommt man dann am Bahnhof von Wangerooge an. Hier gab es nun auch meinen Koffer zurück. Die Container wurden am Bahnsteig aufgestellt und geöffnet. Ich hatte mir „Container 117“ gemerkt und holte mir meinen Koffer.
Nachtrag zur Rückfahrt
Wie ich schon erwähnt hatte, sind die Fahrzeiten der Fähre nicht nur gezeitenabhängig, sondern auch wetterabhängig. Das machte sich bei meine Rückfahrt zum Festland bemerkbar. Der Wind war kräftig und drückte das Wasser in den Hafen. Das Schiff, mit dem ich eigentlich fahren wollte konnte nicht auslaufen. Der Fahrplan wurde geändert und das Schiff fuhr 2 Stunden früher ab.
Die geänderte Abfahrtszeit war auf der Insel überall ausgehängt und auch im Hotel wurde darauf hingewiesen. Also das sollte man eigentlich nicht übersehen und seine Abfahrt entsprechend planen können.

Hoteltipp
Es gibt einige Hotels und Ferienwohnungen auf Wangerooge. Wer am Bahnhof ankommt kann sein Gepäck entweder alleine zu seiner Unterkunft bringen, oder es kostenpflichtig abholen lassen.

Ich durfte meinen Inselaufenthalt im Strandhotel Gerken verbringen. Das Hotel liegt direkt an der Strandpromenade und aus dem Restaurant und einigen Zimmern hat man einen tollen Blick auf den Hauptstrand.
Mein Zimmer lag im 3.Stock (Fahrstuhl vorhanden) des Hotels mit Blick in einigen ruhigen Innenhof und etwas Blick auf das Meer.

Sehr zu empfehlen ist das Frühstücksbüffet des Hotels. Es war sehr umfangreich – von Pancakes über frische selbstgemachte Waffeln bis zum frischen Obst, frischem Fisch und leckeren Brötchen – es gab alles, was mein Herz und mein Magen zum Frühstück begehrt.
Ich habe mich in diesem Hotel sehr wohl gefühlt. Leider hatte ich bei meinem kurzen Aufenthalt keine Zeit den Wellnessbereich auszuprobieren – da muss ich wohl noch einmal mit Patrick gemeinsam nach Wangerooge fahren.
Adresse Hafen Harlsiel:
Hafen Harlesiel,
26409 Harlesiel
Wangerooge Anreise Zeiten:
Infoseite für geänderte Abfahrtszeiten:
Habt ihr euch schon gefragt, wie die Anreise zu anderen Ostfriesischen Inseln verläuft?
Sanne hat auf ihren Blog Travelsanne der Artikel “Anreise nach Norderney” veröffentlicht.
Offenlegung: Der Besuch auf Wangerooge fand im Rahmen einer Pressereise statt. Die Berichterstattung erfolgt unabhängig zur Einladung.
Rolf
Hallo haben uns die Anreise mit dem Inselflieger gegönnt war ein besonderes Ergebnis. Schnell und ohne Probleme auch mit dem Taxi hat alles geklappt. Großer Vorteil kein warten auf die Gezeiten
Susanne Jungbluth
Oh das glaube ich gerne! Bei meinem nächsten Besuch würde ich das auch machen!
Rolf
Ein kleiner Tip das Taxi beim Buchen gleich mit einplanen
Rolf
Ein kleiner Tip das Taxi vom Flughafen zur Unterkunft mit buchen
Synke
Hmmm, ständig tauchen bei mir in der Timeline Artikel zu den Nordseeinseln auf. Ein Zeichen? Vielleicht eine Idee für ein langes Mutter-Tochter Wochenende. Meine Mutter liebt die Nordsee.
Was denkst du wäre eine gute Jahreszeit für Wangerooge?
LG Synke
Susanne Jungbluth
Der Herbst war schon schön, vorallem weil es etwas leerer ist. Ende Oktober ist die Saison zu Ende, aber der Strand hat immer Saison :)
LG Susanne
Kerstin
Eine gute Jahreszeit ist ist der Mai und auch der September. Die Sonne ist da/noch da und die Urlauber noch/schon in überschaubarer Anzahl. Wangerooge ist deshalb so besonders weil es ruhig ist, weil es nachts dort noch richtig dunkel wird, weil die Strandpromenade wirklich einzigartig ist, weil man die Schiffe so schön beobachten kann, weil die Uhr plötzlich langsamer geht, weil man sich besinnen kann und weil es einfach schön ist. LG http://www.inselglueck-wangerooge.de
inka
Hach, jetzt hab ich total Lust auf Inselfeeling und Fährfahrten. Wie gut, dass es in drei Wochen immerhin nach Fehmarn geht, anschließend nach Rügen und mal schauen, wo sonst noch hin…
LG /inka
Susanne Jungbluth
Oh wie schön! Rügen habe ich als Studentin besucht, Fehmarn kenne ich leider noch nicht. Viel Spaß!
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Ihre Reisen und Ihr Lebensstil sind ausgezeichnet. Wenn ich eines Tages Geld habe, möchte ich reisen. Ich folge dir immer Du hast eine tolle Webseite. Vielen Dank.