„Im Herbst auf eine der Ostfriesischen Inseln? Warum nicht! Der Herbst am Meer kann wunderschön sein, man braucht nur die richtige Kleidung und schon kann man eine wundervolle Zeit am Meer verbringen.“ – So, oder so ähnlich habe ich gedacht, als ich das Angebot erhalten habe, im Oktober nach Wangerooge zu fahren.
Habe ich es bereut? Überhaupt nicht! Es war einfach nur wunderschön, sich den Herbstwind um die Nase pfeifen zu lassen, die frische Luft zu atmen und die Seele baumeln zu lassen. Die Insel ist zu der Zeit nicht überfüllt und so kann man einsame Strandspaziergänge erleben.
Herbst auf Wangerooge – ein Strandspaziergang
Der Hauptstrand von Wangerooge eignet sich gerade im Herbst wunderbar für einen Strandspaziergang.
Die meisten Strandkörbe standen bereits in ihrem Winterquartier und nur wenige Menschen waren unterwegs. Der Wind pustete mir die Gischt um die Nase und da ich Gummistiefel trug waren mir die auflaufenden Wellen recht egal – ich lief so dicht es ging am Meer entlang.
An den Holzbuhnen spritze das Wasser hoch, es saßen einige Möwen am Strand und ich habe sogar einige Austernfischer entdeckt. Eine wunderbare Zeit der Erholung und Entspannung.
Auf dem Rückweg bin ich dann direkt an den Dünen vorbei gelaufen. Dünen auf elf km Länge findet man auf Wangerooge. Diese sollte man natürlich nicht betreten, um das intakte Ökosystem nicht zu zerstören. Aber wenn man nach Holzdreiecken Ausschau hält, findet man einige Stellen, an denen man Übergänge über die Dünen geschaffen hat. Ich bin an einer Stelle den Übergang hinauf gegangen. Von dort oben hat man einen wirklichen tollen Blick über den Strand. Und kann kann in die Stadt zu einem gemütlichen Stadtbummel aufbrechen.
Stadtbummel auf Wangerooge
Im Herbst auf Wangerooge kann man nicht stundenlang am Strand liegen und so bleibt ausreichend Zeit, einen kleinen Stadtspaziergang zu unternehmen. Vom Bahnhof führt die Haupteinkaufsstraße die Inselbesucher zur Uferpromenade.
Das Bahnhofsgebäude ist für mich der erste optische Höhepunkt, wenn man auf der Insel ankommt. Hier hält die einzige von der Deutschen Bahn betriebene Schmalspurbahn in Deutschland. Das repräsentative Bahnhofsgebäude im Jugendstil ist denkmalgeschützt. Der Backsteinbau mit großem Kuppelwalmdach und Uhrenturm wurde im Jahr 2003 restauriert und modernisiert. „Kehre wieder“ liest man auf der ortszugewandten Gebäudeseite – dieser Bitte folgen viele Inselbesucher gerne.
Entlang der Hauptstraße findet man viele Geschäfte, die von Bekleidung bis zum Kunsthandwerk alles bieten, was das Herz begehrt. Hier lohnt sich ein kleiner Bummel durch die Geschäfte.
Die Straße endet direkt am Café Pudding und dem dahinter liegenden Strand.
Man sollte aber auch ruhig mal von der Hauptstraße abbiegen und einen der kleinen Parkanlagen besuchen. Hier kann man selbst im ruhigen Herbst auf Wangerooge noch mehr Ruhe und Erholung finden.
In einer der kleinen Seitenstraßen befindet sich auch die einzige Ampel der gesamten Insel. Diese regelt aber nicht den Straßenverkehr für die Fahrradfahrer oder die wenigen E-Wagen der Insel. Die Ampel zeigt an, ob das Café Famoos geöffnet hat oder geschlossen ist.
Auf keinen Fall verpassen sollte man einen Besuch auf und in dem alten Leuchtturm der Insel.
Alte Leuchtturm
Im Leuchtturm kann man sich auch über die Geschichte des Leuchtturms informieren. 1856 nahm man diesen Leuchtturm in Betrieb. Er war damals 30 Meter hoch und das Licht war bis zu 20 Seemeilen sichtbar.
Mit der Zeit reichte trotz stärkerer Lampen das Leuchtfeuer nicht mehr aus. Die neu erbauten Hotels am Ufer waren einfach zu hoch und die Schiffe konnten den Turm nur noch sehr schwer erkennen. Der Turm wurde auf 39 Meter erhöht. Das kann man noch heute sehr gut erkennen. Leider brachte die Erhöhung nur wenig Erfolg und 1968 erlosch das Licht des Leuchtturms. Ein neu erbauter Leuchtturm an einer anderen Stelle der Insel übernahm die Aufgabe.
Der Alte Leuchtturm konnte nur mit Hilfe und des Engagements der Insulaner erhalten werden. Die Gemeinde übernahm für den symbolischen Preis von 1,-€ das Gebäude. Jetzt dient er als Aussichtsturm und beherbergt ein kleines Museum.
161 Stufen führen hinauf auf den Leuchtturm – der Weg lohnt sich. Von dort oben hat man einen tollen Ausblick über die Insel. Ich hatte das Glück, das gerade die Inselbahn vom Anleger in den Ort fuhr. So konnte ich den Streckenverlauf gut erkennen. Auch einen Blick zum Flugplatz der Insel kann man von dort oben werfen.
Angebote des Nationalpark-Haus
Wangerooge liegt im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Diese einzigartige Landschaft ist besonders schützenswert und so hat die UNESCO das Wattenmeer als Weltnaturerbe anerkannt.
Das Team vom Nationalpark-Haus bietet ganzjährig interessante Angebote rund um das Wattenmeer und das Naturschutzgebiet an.
Während meines Besuches habe ich an einer Aktion rund um das Thema Spülsaum teilgenommen.
Der Spülsaum befindet sich im Uferbereich. Hier wird Material abgelagert (angespült). Am Strand von Wangerooge gibt es aufgrund von Ebbe und Flut verschiedene Spülsaumregionen. Wir haben uns mit dem Spülsaum der letzten Flut beschäftigt.
Zunächst ging es auf „Schatzsuche“. In einem bestimmten Strandabschnitt ging es entlang der Spülsaumlinie und dabei sammelten wir möglichst die unterschiedlichsten Materialien auf, die sich dort abgelagert hatten.
In einem großen Kreis versuchten wir nun, das Material zu sortieren. Ich muss zugeben, ich war sehr erstaunt, was wir in wenigen Minuten so alles gefunden haben. Neben den mir bekannten Muschelsorten wie Herzmuschel, Miesmuschel und der Amerikanischen Schwertmuschel waren im Spülsaum Teile von der Strandkrabbe und Seepocken angespült worden. Auch verschiedene Algenarten konnten wir identifizieren. Natürlich auch Holz und Steine lagen an unserem Sammelpunkt.
Mir vollkommen unbekannt war eine Wurmröhre eines Bäumchenröhrenwurms.
Leider gab es weniger erfreuliche Funde: Zigarettenkippen, Buntstift, Plastikfolie und Teile eines Fischernetzes. Erschreckend, was wir auf wenigen Metern am Strand entdeckt haben und was dieses für das Gleichgewicht unseres Meeres bedeuteten.
Ich fand diese Aktion sehr interessant und ich habe viel gelernt. Auf jeden Fall werde ich in Zukunft nicht nach Muscheln am Strand Ausschau halten, sondern lieber als „Müllsammler“ unterwegs sein.
Thalasso im Herbst auf Wangerooge
Wellness und Gesundheit steht auf Wangerooge ganz im Zeichen von Thalasso. Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, findet auf der Insel zahlreiche Angebote.
Was ist Thalasso?
Der Begriff Thalasso stammt von dem griechischen Wort thalassa und bedeutet Wasser. In der Therapie bedeutet Thalasso die Behandlung von Krankheiten und Beschwerden mit allem, was aus dem Meer kommt. Es werden dabei zum Beispiel Spurenelemente, Vitamine, Mineralstoffe und Proteine genutzt, die im Meerwasser, in Algen und im Schlick vorhanden sind. Behandelt werden so Atemwegserkrankungen, Hautkrankheiten und Stress- und Erschöpfungszustände.
Es werden verschiedene Therapieformen auf Wangerooge angeboten. So kann man in Wannenbädern im Meerwasser liegen oder mit Hilfe von speziellen Inhalationsgeräten die salzhaltige Luft konzentriert einatmen.
Es wird auch nach dem Prinzip abkühlen ohne zu frieren gearbeitet. Dabei werden gezielt Kältereize eingesetzt, die durchblutungsfördernd wirken und den Aufbau der eigenen Abwehrkräfte unterstützen sollen.
Während meines Aufenthaltes auf Wangerooge durfte ich einige Elemente der Angebote rund um das Thema Thalasso kennenlernen.
Thalasso Schlickpackunge & Massagen in der Oase
Kurz meiner Ankunft auf der Insel hatte ich bereits einen Termin in der Oase. Hier befindet sich nicht nur ein Meerwasser Erlebnisbad, hier gibt es auch ein Therapiezentrum, dass ganz im Sinne von Thalasso arbeitet.
Ich wurde schon erwartet und so konnte meine erste Thalasso Therapie des Wochenendes beginnen.
Zunächst erwartete mich eine Schlickpackung.
Hierzu wird der aus dem Wattenmeer stammende Schlickboden verwendet. Er enthält Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Phosphor und Schwefel. Ich wurde mit dem Schulter und Rückenbereich auf eine warme Schlickpackung gelegt. Eine wohltuende Wärme verbreitete sich und zog nach und nach durch den ganzen Körper. Der Schlick speichert die Wärme hervorragend und gibt sie auch sehr gleichmäßig ab. So lösen sich Verspannungen, werden Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit von Gelenken wird gefördert.
Ein Zeitgefühl habe ich nie, wenn ich entspannt genießen kann. Wie lange ich die wohltuende Wärme genossen habe – ich kann es nur schätzen. So nach 15 Minuten kam der Therapeut in den Raum und holte mich aus meinen Träumen zurück in die Wirklichkeit. Der Rücken wurde gereinigt und nun folgte eine Rückenmassage, die meine vernachlässigte und oft schmerzende Muskulatur wunderbar weich werden ließ.
Ich hätte noch stundenlang so liegen können, aber alles Gute ist einmal zu Ende und nach etwa 45 Minuten Behandlungszeit war meine erste Thalasso Erfahrung des Wochenendes schon beendet.
Thalasso – Erlebnis direkt am Strand
Gerade im Oktober und November ist die ideale Zeit, für einen ausgiebigen Strandaufenthalt auf Wangerooge. Direkt an der Wasserkante, vor allem bei hochspritzender Gischt, steigt der Aerosol-Gehalt der Luft stark an. Bis zu 1 mg/m3 Salzgehalt sind dann in der Luft direkt an der Wasserkante zu finden. Diese Luft einzuatmen und sich dabei zu bewegen ist nachweislich gesundheitsförderlich. Der Appetit steigt, man schläft besser und gerade bei Atemwegserkrankungen beginnen nach 3-4 Tagen erste Verbesserungen spürbar zu werden.
In einer weiteren Thalasso-Einheit ging es nun an den Strand. Warm eingepackt, denn es wehte der Herbstwind, stand ich dann in der Nähe der Wasserkante und mit einigen einfachen Dehn- und Stretchübungen öffneten wir die Muskulatur des Brustkorbes, förderten die Rotation im Oberkörper und die Lockerung der Oberkörpermuskulatur. Dabei atmet man bewusster, als man es normalerweise macht ein und aus. Nach den ersten paar Übungen merkte man schnell, wie die kühle Nordseeluft die Lungen füllte und das Atmen immer intensiver wurde.
Ja und dann hieß es Schuhe und Strümpfe ausziehen. Schon der Sand war recht kühl und mit einigen intensiven Schritten, bewußtem Auftreten und leichtem Anregen des Herz-Kreislauf-Systems wurden meine Füße schnell wärmer. Aber bevor ich mich daran erfreuen konnte, ging es ins herbstlich kalte Nordseewasser. Und ich habe es als wirklich kalt empfunden… Vom Gefühl her zogen sich alle Muskeln und Blutgefäße in den Beinen zusammen – aber ich habe tapfer durchgehalten und bin im Wasser kurz auf- und abgelaufen. Danach – und das war eine wahre Wohltat – tauchten wir die Füße in einen Bottich mit lauwarmem Wasser. Sofort wurden die Füße angenehm warm und schnell schlüpfte ich wieder in Strümpfe und Schuhe.
Ich habe diese Erfahrung am Strand von Wangerooge im Herbst wirklich sehr genossen. Ich fühlte mich hinterher fit und glücklich – ja, ich könnte mir vorstellen, diese Erfahrungen zu vertiefen und mich und meine Gesundheit so auch etwas besser auf den Winter vorzubereiten.
Offenlegung: Der Besuch auf Wangerooge fand im Rahmen einer Bloggerreise statt. Der Bericht ist unabhängig zu dem Aufenthalt enstanden.
Christoph Kiefer
Guten Tag,
bin Redakteur der Nordwest-Zeitung und arbeite an einem Bericht über die Inseln im Herbst/Winter. Können wir mal telefonieren? Habe mit großem Interesse Ihren Erlebnisbericht gelesen und habe eine Rückfrage.
Vielen Dank, Christoph Kiefer
Christoph Kiefer
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Susanne Jungbluth
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Susanne Jungbluth
Christa Lamping
Das war ein toller Bericht über meine Lieblingsinsel Wangerooge. Vielen Dank.