Unser Abenteuer Brodenbach führt uns auf die Ehrenburg. Wir fahren aus dem Ort über eine Straße mit Serpentinen immer höher in den Hunsrück und kommen schließlich an einem großen Parkplatz an. Von hier läuft man noch 400 Meter bergab, bis man die Ehrenburg erreicht.
Bei meinem ersten Blick auf die Burg schießt mir eine Liederzeile in den Kopf „Ja so warn’s, Ja so warn’s die oidenn Rittersleut,…“.
Die Fahnen wehen auf dem Burgturm, die Wappen schmücken die Burgmauern. Es fehlt eigentlich nur noch der Ritter, der mit seinem Pferd von der Burg auf mich zu reitet, sein Visier vom Helm hochklappt und nach dem Grund meiner Einkehr auf die Burg fragt. Oh, was für ein Kopfkino, ich habe zu viele Mittelalterromane gelesen…
Fakten für Geschichtsliebhaber
Die Ehrenburg liegt auf einem Felsensporn im Ehrbachtal, einem Seitental der Mosel im Hunsrück.
Es wird vermutet, dass sie bereits seit dem Frühmittelalter in Besitz der Trierer Kirche als Flucht- und Verteidigungsanlage gedient hat. 1161 wird die Burg erstmalig urkundlich erwähnt, und besagte, dass dem Pfalzgrafen Konrad von Hohenstaufen die Ehrenburg für die Sicherung des Moselüberganges als Unterlehnen übertragen wurde. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde an dieser Vereinbarung festgehalten.
In Ermangelung männlicher Erben in der Familie Ehrenberger, wurde die Burg bereits seit Ende des 14. Jahrhunderts von Lehnsherren in Besitz genommen.
1688 besetzten französische Soldaten die Burg. 1689 sprengten sie große Teile der Burg, nur die Kapelle blieb verschont.
Seit 1991 befindet sich die Burg in Privatbesitz und wird seit 1993 durch einen gemeinnützigen Freundeskreis aus privaten Mitteln erhalten und mit liebevoller Detailgenauigkeit wiederaufgebaut.
Abenteuer Ehrenburg
Ich stehe vor der Brücke, die sich über einen künstlich angelegten Graben spannt. Sie führt durch den zweigeschossigen Pfortenturm in die Vorburg.
Tritt man in die Burg, betritt man eine andere Welt.
Ein Minnesänger begrüßt mich mit seinem Gesang auf dem Spiel auf der Leier. Später wird er die Burgführung anführen und dabei sehr kindgerecht über die Burg berichten.
Der Vorhof ist geprägt durch das mittelalterliche Handwerk. Filzen, Holzarbeit, Töpfern und Schmieden kann man hier nicht nur angucken, sondern auch zum Teil selber ausprobieren.
Gerade für Kinder ein unvergessliches Erlebnis mit den eigenen Händen ein eigenes Produkt zu erschaffen. Ich habe recht lange bei dem Schmied gestanden und begeistert zugesehen, wie er aus einer Eisenstange ein kleines filigranes Hufeisen anfertigte.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde der Bastions- und Rampenturm erbaut. Im Inneren führt ein spiralförmig angelegter Werg bis zum Turm-Plateau. Diesen Weg kann man heute bei schummrigen Licht entlang gehen. Nur spärlich fällt Licht durch einige Schießscharten. Dort standen früher Kanonen, die zur Verteidigung der Burg eingesetzt wurden. Damit der Pulverqualm abziehen konnte, befindet sich ein Kaminschacht innerhalb des Turmes.
Oben tritt man hinaus auf ein Plateau. Von hier kann man schon einen tollen Rundumblick auf das Ehrenbachtal genießen.
Mein Ziel ist es noch weiter bis hoch auf den Turm der Burg zu steigen.
Der Turm der Burg ist etwa 20 Meter hoch. Beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass es sich um zwei Türme handelt, die aneinander stehen. Beide sollen den Forschungen nach zu unterschiedlichen Zeiten erbaut worden sein.Warum dieses von den Bauherren so gemacht wurde ist wissenschaftlich noch nicht belegt. Man vermutet aber, dass sie zum eine Wehrfunktion und eine Lagerungsfunktion hatten. Im südlichen Turm befand sich ein Verlies und des gab einen Raum für den Türmer, der von oben Wache hielt.
Über eine enge und sehr unregelmäßige Wendeltreppe kann man in dem Turm empor steigen. Oben angekommen steht an auf einer Aussichtsplattform, die sich über beide Türme erstreckt.
Die Aussicht ist wirklich atemberaubend und ich genieße den Blick über das Tal.
Wieder in der Vorburg angekommen entdecke ich den Zugang zum Rittersaal, der von den Besucher und die Gäste des Burghotels genutzt wird. Hier bei einem leckeren Ritterschmaus zu sitzen könnte mir gefallen.
Die Ehrenburg ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich habe hier einige schöne Stunden verbracht und würde gerne wieder kommen. Vielleicht zu einem spannenden Krimidinner …
Öffnungszeiten:
Frühlingsanfang – 1.November:
Montag – Samstag: 10 – 17 uhr
Sonn- und Feiertage: 11 – 17 Uhr
Eintrittspreise:
Montag – Samstag:
Erwachsene: 4,-€
Kinder:3,- €
Familiensonntage:
Erwachsene: 5,50 €
Kinder: 4,50 €
Themenfeste:
Erwachsene: 8,- €
Kinder: 6,- €
Familienkarten werden angeboten
Offenlegung: Der Besuch auf der Ehrenburg war Teil der Bloggerreise “Abenteuer Brodenbach” und wurde mir kostenfrei ermöglicht. Der Bericht spiegelt ausschließlich meine eigene Meinung wieder.
Tanja
Ein schöner Bericht und die Ehrenburg ist schon toll.
Als ich sie mir, zur Planung unserer Bloggerreise, schon letztes Jahr angeschaut habe, war ich gleich total begeistert. :)
Liebe Grüße,
Tanja
Susanne Jungbluth
Ein wirklich toller Ort!
Ich werde diese Ecke in Deutschland bestimmt noch einmal besuchen.
Vielen Dank, dass ich mitfahren durfte und für deine tolle Organisation.