Tanja von Spaness hatte sich mit dem Organisationsteam von Brodenbach etwas ganz besonderes ausgedacht. Wir durften den Samstag Nachmittag, aufgeteilt in verschiedene Gruppen das #AbenteuerBrodenbach im wahrsten Sinne des Wortes abenteuerlich erleben. Je nach Interesse konnten wir uns einer von drei Gruppen anschließen: Abenteuer Kräuter & Küche, Abenteuer Donnerloch, Abenteuer Ehrbachklamm.
Ich habe mich für das Abenteuer Donnerloch entschieden – hier stand das Thema Geocaching mit einer Wanderung auf dem Programm.
Was ist Geocaching?
Geocaching ist, wenn man es genau betrachtet, eine Art Schnitzeljagd. Allerdings folgt man nicht einer visuell sichtbaren Fährte, sondern arbeitet mit moderner Technik und arbeitet mit Koordinaten.
Im Jahr 2000 ließ Bill Clinton den Störsender, der das GPS Satellitensignal künstlich verschlechterte, abschalten. Nun war es möglich, die Satellitensignale auch für die Navigation im zivilen Bereich zu nutzen. Es kann dabei eine Genauigkeit von einigen Metern erreicht werden.
Im Mai 2000 kam ein Amerikaner in der Nähe von Portland auf die Idee, einen mit einigen Dingen gefüllten Eimer mitten in einem Wald zu verstecken. Der veröffentlichte die Koordinaten im Internet und schon nach kurzer Zeit war das Versteck von jemandem mit Hilfe eines GPS Gerätes gefunden worden.
Das war die “Geburtsstunde” der Idee, Geocaches mit Koordinaten zu dokumentieren und auf einer Webseite festzuhalten.
Heute findet man überall auf der Welt Geocaches, es sollen etwa 3 Millionen sein. Sogar auf der europäischen Weltraumstation findet man einen Geocache.
Geocache – wie sehen sie aus?
Der ideale Geocache ist ein fester, wasserdichter und verschließbarer Behälter, in dem der Inhalt gut geschützt ist. Die Form des Caches ist dabei völlig egal, von der Filmdose bis zur Tupperdose – von einer Kiste aus Stahl bis zum Tresor, genutzt wird, was zum Ort des Versteckes passt.
Geocacher haben sich auf eine Größeneinteilung “geeinigt”:
- Nano:
winzige Behälter meist unter 1 cm Durchmesser, manchmal magnetisch
enthält oft nur einen kleinen Zettel als Logbuch - Micro oder Mini:
sehr kleiner Behälter (Filmdose oder PET-Rohlinge)
enthält oft nur Stift und Logbuch - Small:
kleiner Behälter
enthält neben Logbuch auch kleine Gegenstände - Regular oder Medium:
Behälter können Inhalte von einem bis mehreren Litern fassen
bieten Platz für mehrere Trackables oder Tauschgegenstände - Large:
große Behälter
können außergewöhnliche Tauschobjekte enthalten
Findet man einen Geocache kann man sich in das Logbuch eintragen und falls gewünscht einen Tauschhandel mit den gefundenen Gegenständen vornehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Wert der Objekte möglichst gleichwertig ist.
Aufgabenstellung der Geocaches
Ein Geocache ist in der Regel mit einer Aufgabe verbunden. Es gibt verschiedene Kategorien, die an den Suchenden unterschiedliche Anforderungen stellen.
Einige Beispiele:
- Traditionelle Geocache
Hierbei handelt es sich um die häufigste Art des Caches. Für die Suche erhält der User direkt die Koordinaten des Versteckes. Dennoch kann die Suche schwierig werden, den die Tarnung des Caches ist beim Geocaching besonders wichtig. Nicht-Geocacher – sogenannte Muggels – sollen die Verstecke möglichst nicht finden. - Multi-Cache
Hier muss der Suchende mehrere Stationen absolvieren, bis er das endgültige Versteck findet. Jede Station enthält Hinweise, die zum Schluss die Koordinaten für den Finalen-Cache ergeben. Oftmals sind die Hinweise extra angebracht worden und es kann notwendig sein längere Strecken zwischen den einzelnen Punkten zu absolvieren. - Rätsel-Cache
Rätsel in verschiedenen Arten und Schwierigkeitsstufen helfen weiter, bei der Suche nach den gewünschten Koordinaten. Oft handelt es sich um mathematische Rätsel, Bilderrätsel, Sudokos, … Manchmal braucht man Hilfsmittel wie Codetabellen, das Morsealphabet oder die Brailleschrift, um das Rätsel lösen zu können.
Was brauche ich zum Geocaching?
Grundvoraussetzung ist ein GPS-Empfänger. Dabei ist es egal, ob es ein reines GPS-Gerät ist oder zum Beispiel ein Handy, Notebook, mobiles Navigationsgerät mit der Möglichkeit GPS Daten zu empfangen. Wichtig ist, dass man eine lange Akkulaufzeit hat, sonst steht man mitten im Gelände und findet weder Cache noch den Rückweg nach Hause.
Auf der Webseite Geocaching.com existiert eine Datenbank, die mehr als 3 Millionen Geocaches weltweit enthält.
Sollte man nun Geocaching ausprobieren wollen, kann man hier eine kostenlose Registrierung vornehmen. Dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Man sucht sich eine Geocache Beschreibung heraus, druckt sich diese aus und lädt die Koordinaten in sein Gerät.
Achtung! Für manche Cache werden zusätzliche Hilfsmittel benötigt, die aber in der Aufgabenbeschreibung angegeben sind.
Geocaching beim Abenteuer Brodenbach
Mit diesem Wissen versorgte uns Achim von der ErlebnisZeit, bevor wir unser Abenteuer starten konnten. Ehrlich gesagt schwirrte mir der Kopf und bis zu unserem ersten Anlaufpunkt wusste ich noch immer nicht, was er eigentlich von mir wollte.
Ausgestattet wurden wir mit einem GPS-Gerät, das Kathrin von Travelinspired bediente, einen Handy mit passender App – bedient von Jan dem Deutschlandjäger, vielen Listen/Codes (habe ich mitgetragen) und guten Tipps von Achim. Mit im Team waren noch Tanja von Spaness, die so manche gute Idee auf der Suche nach den Caches hatte und Marcus mit seiner Hündin Laila vom Reiseblog Schöne Aussicht.
Wir Muggels (Neulinge beim Geocaching) liefen also los und standen dann mit riesigen Fragezeichen im Gesicht am Ort der ersten Koordinaten.
Worauf sollten wir achten?
Dosen?
Zettel?
Schilder?
Wie genau ist so ein GPS Gerät?
Müssen wir die nähere Umgebung mit absuchen?
Ein Blick in Achims Gesicht zeigt, er hatte sichtlich Spaß an unserer Ratlosigkeit. Also fingen wir an zu suchen… und suchen… und suchen… bis eine Frage kam… könnte es vielleicht das hier sein? Glücklicher Weise ließ Achim uns nicht lange zappeln und bestätigte unseren ersten Fund. Also Zettel und Stift herausgeholt und die Aufgabe wurde gemeinsam gelöst.
Unser Weg führte uns von Cache zu Cache aus Brodenbach heraus in das Brodenbachtal hinein.
Aber nicht, dass wir das Gefühl hatten unsere Suche würde langweilig werden. Achim hatte diese Strecke extra für uns angelegt und die unterschiedlichsten Rätsel eingebaut. Besonders unser logisches Denken und unsere Rechenkünste stellte er immer wieder neu auf die Probe.
Neben all dem Suchen sollte man nicht vergessen, auch mit offenen Augen durch das Gelände zu gehen. Wir haben so ganz nebenbei eine wunderschöne Wanderung durch das Brodenbachtal unternommen, immer entlang am Brodenbach. Am Wegesrand wuchs der Bärlauch, das Wasser plätscherte und die Vögel zwitscherten – traumhaft schön!
Nach einer Weile führten uns die ermittelten Koordinaten zum Donnerloch.
Für mich ein Highlight der Wanderung. Wir waren an einem kleinen Wasserfall angekommen.
Über einige Stufen könnten wir zum Wasser hinunter steigen. Meine Mitmuggel zog es kurz entschlossen auf die Felsen und in das Wasser, es war Fotozeit! Ich hätte hier noch Stunden sitzen können und das Spiel der Sonnenstrahlen beobachten können.
Überhaupt lockte die ganze Wanderung über ständig das ein oder andere Fotomotiv und lenkte von der Suche nach dem Cache ab.
Nach gut 8 Kilometern und 4 Stunden kamen wir am vorletzten Cache an.
Was haben wir gesucht. Bisher hatten wir kleine Filmdosen, Hinweise hinter Schildern, ein Telefonrätsel – aber hier????
Es hat eine Weile gedauert, bis wir ein löchriges fest fixiertes stehendes Rohr entdeckten mit einer Filmdose am Boden. Wie sollten wir diese da nur raus bekommen? Wasser aus dem nahen Bach, viele Finger auf den Löchern und eine Menge Spaß später könnten wir unsere vorletzten Koordinaten ermitteln.
Das letzte Ziel befand sich hoch oben in einem Baum. Achim stieg in seine Kletterausrüstung und holte den Cache für uns herunter. Unsere Gruppe trug sich in das Logbuch ein und nun sind wir stolze “FTF” (first to find) und keine unwissenden Muggels mehr!
Ich muss sagen, ich hatte schon lang nicht mehr soviel Spaß bei einer Wanderung.
Und Team #AbenteuerBrodenbach, wie wäre es nun mit einer Geocaching Tour in Berlin, Hamburg oder…?
Ich habe mich auf jeden Fall schon mal bei Geocaching.com angemeldet und werde mal gucken, ob ich auch bei uns zu Hause Caches finden kann.
Offenlegung: Die Geocaching Tour war ein Angebot während der Bloggerreise Abenteuer Brodenbach. Der Bericht entspricht meinen eigenen Erlebnissen und meiner eigenen Meinung.
Tanja
Mir hat die Tour total Spaß gebracht. Ich hab auch vorher schon immer mal (mit)gegeocacht. Aber eher so ganz einfache Varianten. Man wundert sich wirklich, wo überall welche versteckt sind. Und ich finde, durch das Geocaching wird jede Wanderung (grad mit Kindern) noch mal etwas interessanter. Denn gerade der Nachwuchs kann schon mal schnell, während einer Wanderung, das Interesse verlieren.
Ich wäre auf alle Fälle bei einer Tour in Hamburg, Berlin etc. dabei.
Liebe Grüße
Tanja