Zu einem der touristischen Highlights hat sich die beeindruckende Hängebrücke im Harz an der Rappbode-Talsperre in den letzten Jahren entwickelt. Zu Recht, so finde ich, denn der Besuch dort ist wirklich beeindruckend.
Die Rappbode-Talsperre liegt in Sachsen-Anhalt im Naturpark Harz in der Nähe der Orte Elbingrode, Blankenburg, Hasselfeld und Thale. Über kurvige Straßen gelangten wir auf die Zufahrtsstraße und obwohl es noch nicht einmal 10 Uhr morgens war, wird der Verkehr hier merklich dichter.
Wir kamen am Parkplatz 1 vorbei. Dieser liegt direkt am Besucherzentrum der Hängebrücke im Harz und war um diese Uhrzeit bereits voll und es wurden keine weiteren Autos mehr hinauf gelassen. Also fuhren wir weiter über die Staumauer bis zum Parkplatz 2. Dieser liegt etwas entfernt und man muss etwa 10 Minuten bis zum Beginn der Staumauer laufen.
Weg über die Staumauer der Rappbode-Talsperre
Die Rappbode-Talsperre, bestehend aus Talsperre, Wasserwerk, Wasserkraftwerk und Stausee ist von 1952 bis 1959 errichtet worden. Sie dient dem Hochwasserschutz im Ostharz und sichert die Trinkwasser- und Stromversorgung der umliegenden Ortschaften. Die Staumauer ist eine fast vollständig gerade Gewichtsstaumauer, die es nur aufgrund des Eigengewichts möglich macht, dem Druck des angestauten Wassers zu widerstehen. Die Staumauer ist etwa 415 Meter lang, unten ist sie etwa 78 Meter breit und verjüngt sich nach oben auf 12,50Meter.
Der hier entstandene Stausee ist vom Volumen her der größte Stausee im Harz und die 106 Meter hohe Staumauer, die höchste Staumauer Deutschlands. Ich finde den hier entstandenen See wirklich beeindruckend. Geht man auf der einen Seite der Staumauer entlang, blickt man über eine große Wasserfläche, auf der sich das Sonnenlicht bricht und die am Ufer stehenden Bäume spiegeln sich auf dem nahezu unbewegten Wasser.
Ein traumhafter Ausblick und bei den Temperaturen, bei denen ich dort war, wäre ich am liebsten in den See gesprungen. Wobei ich habe gelesen, dass in dem See Bachforellen, Regenbogenforellen, Hechte, Flussbarsche, Zander, Aale, Maränen, Karpfen, Schleie und zahlreiche Weißfische leben. Zum Teil sollen diese recht groß werden und ob ich denen beim Schwimmen begegnen möchte, weiß ich nicht.
Geht man auf die andere Seite der Staumauer blickt man in ein Tal mit viel weniger Wasser, aber trotzdem einem wirklich beeindruckenden Ausblick.
Die Hängebrücke im Harz
Die Hängebrücke im Harz, über die wir noch gehen wollten verläuft parallel zur Staumauer. Es liegen knapp 50 Meter zwischen der Mauer und Brücke und ich finde, sie sieht so schmal und klein aus. Guckt man an der Staumauer herunter, wird einem sehr schnell klar, dass die 106 Meter der Staumauer ganz schon hoch sind und die Brücke hängt ja nicht wesentlich tiefer.
Von der Staumauer erreichen wir über einige Treppenstufen unser eigentliches Ziel, die „Titan-RT“. Auf einem Vorplatz stehen Imbisswagen, ein Spielplatz, Toiletten und viele Menschen. Wir gucken uns zunächst um und entdecken den Eingang zur Zipline, einer Seilrutsche, die in die Tiefe des Tals saust.
Um unser eigentliches Ziel, die Hängebrücke betreten zu können, benötigen wir eine Eintrittskarte. Wir entdecken 2 Warteschlangen, eine an einem Kassenautomaten und eine am Eingang zum Drehkreuz. Über Lautsprecheransagen erfahren wir, dass es eine Kasse im Besucherzentrum am Parkplatz gibt und es werden die aktuellen Wartezeiten angesagt. Unsere erste Überlegung die wesentlich kürzere Schlange am Kassenautomaten zu wählen, lassen wir schnell fallen. Selbst mit der dort erworbenen Eintrittskarte muss man sich an der sehr langen Schlange für den Brückenbesuch anstellen. Also teilen wir uns auf. Einer stellt sich schon einmal an, die anderen holen die Eintrittskarten im Besucherzentrum der Hängebrücke im Harz. Nach fast 40 Minuten Wartezeit standen wir dann endlich am Eingang zur Brücke.
458,5 Meter lang ist die „Titan-RT“, die wir nun überqueren wollten. Die Seilbrücke ist in den Schieferfelsen des Harzes verankert. Vier Haupttragseile und zwei Stabilisierungsseile halten sie in ihrer Position.
Erst als ich den ersten Schritt auf die Brücke mache, wird mir bewußt, wie filigran die Konstruktion ist. Ein 120 cm breites Gitter bildet den Steg und bei einem Blick nach unten, sollte man keine Höhenangst haben und es wird festes Schuhwerk empfohlen. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man so in die Tiefe gucken kann. Rechts und links ist der Laufweg von Edelstahlnetzten verschlossen. Die etwa 130 cm hohen Netze sind natürlich auch so durchsichtig, dass man alles gut erkennen kann.
Schon nach den ersten Schritten merkt man, diese Brücke „lebt“. Hier hängt kein starres Gebilde, die gesamte Brücke schwingt bei jedem Schrit leicht hoch und runter und schaukelt von rechts nach links im Wind. Ich habe zwischendurch versucht in die Hocke zu gehen, um ein Foto aus einer anderen Perspektive zu machen. Das Gleichgewicht zu halten war nicht einfach!
Zunächst führt die Brücke leicht „bergab“. Ungefähr in der Mitte hängt eine Plattform mit der „GigaSwing“. Hier kann man sich alleine oder im Partnersprung angeseilt in die Tiefe stürzen und anschließend ausschwingen. Leider gab es gerade keinen Mutigen, der sich von dort in die Tiefe stürzen wollte.
Vor lauter Gucken auf der Brücke sollte man aber nicht vergessen auch einmal von der Brücke in das Tal zu schauen. Die Aussicht ist einfach atemberaubend und zu gerne hätte ich auf der Brücke den Sonnenuntergang erlebt. Das muss wirklich wunderschön sein. Aber auch ohne Sonnenuntergang war ich begeistert und hatte das Gefühl stundenlang dort stehen bleiben zu können und in die Gegend zu schauen. Zum Glück gibt es keine zeitliche Begrenzung bei dem Besuch. Eigentlich kann die Brücke auch in beide Richtungen begangen werden, im Sommer 2020 war hier situationsbedingt nur das Einbahnstraßen-Prinzip möglich. Auch die Menge der Besucher auf der Brücke war stark begrenzt, was ich als Vorteil empfunden habe.
Von der Mitte der Brücke geht es dann wieder „bergauf“, bis man auf der anderen Seite des Tals angekommen ist und die Brücke durch ein Drehkreuz verlässt.
Kleine Wanderung
Wir sind kurz entschlossen nicht auf dem direkten Weg zurück zum Parkplatz gelaufen, sondern dem ausgeschilderten Wanderweg ins Tal gefolgt.
Über gut befestigte breite Wege geht es, vor bei an den Fallrohren des Pumpspeicherwerks, bis zur Talsohle. Hier an dem viel kleineren „Überbleibsel“ des Stausees, der aufgestauten Bode, gibt es die Möglichkeit Boote auszuleihen, Fisch zu essen oder das Besucherzentrum der Talsperre Wendefurth zu besuchen. Diese ist die „kleine Schwester“ der Rappbode-Talsperre und staut die Bode auf. Auch hier wird dem Besucher nicht nur eine hervorragende Aussicht geboten. Hier besteht die Möglichkeit an der Mauer angeseilt herunter zu laufen.
Der Rückweg zum Parkplatz verläuft durch den Wald parallel zur Hauptstraße auf unbefestigten kleineren Wegen.
Adresse:
Rappbodetalsperre
38889 Stadt Oberharz am Brocken
Öffnungszeiten
Täglich: 8-22 Uhr
Öffnungszeiten Besucherzentrum
Januar, 24.12., 25.12. und 26.12.: geschlossen
Februar -März
Dienstag bis Sonntag: 10 – 16 Uhr
April — Oktober
Montag bis Sonntag: 9.-18 Uhr
November — Dezember
Dienstag bis Sonntag: 10 -16 Uhr
An den Ticketautomaten können die Tickets ganzjährig / täglich von 8.00 — 21.30 Uhr in Bar oder EC gelöst werden. Hier sind jedoch keine Kinder- oder Gruppentickets erhältlich!!
Eintrittspreise:
Erwachsene: 6 €
Es werden Ermäßigungen angeboten.
Anja Sommer
moin aus Hamburg
ich wüsste gern
was die Seilbahn kostet
Gruß Anja Sommer
Susanne Jungbluth
Hallo aus Berlin!
Wir sind zwar nicht mit der Zip Line gefahren, aber hier ist ein Link zum Anbieter mit den Preisen https://harzdrenalin.de/megazipline/
LG, Susanne