Ferropolis – wer oder was und vor allem wo ist Ferropolis? Das waren meine ersten Gedanken, als wir gefragt wurden, ob wir Lust hätten mitzukommen und den Nachtlauf des Fisherman’s Friend Strongman Run zu gucken. Wer nicht neugierig ist, wird auch nichts kennen lernen, also fuhren wir hin.
Ferropolis oder auch die Stadt aus Eisen ist ein Museum bei Gräfenhainichen östlich von Dessau. Hier befand sich einmal der Tagebau Golpa-Nord. Hier wurde Braunkohle abgebaut. Der Tagebau wurde 1991 stillgelegt und man entschloss sich hier ein Freilichtmuseum und Veranstaltungsort entstehen zu lassen.
Bis 1995 wurden 5 riesige Großgeräte aus dem Abbaugebiet hier aufgestellt und dann für die Besucher freigegeben. Heute kann man nicht nur die Anlagen besichtigen, man kann hier auch Konzerte und andere Großveranstaltungen erleben.
Unser Besuch in Ferropolis
Wir waren zum Fisherman’s Friend Strongman Run in Ferropolis, einem Nachtlauf über 10 oder 20 km und riesige Hindernissen, die bezwungen werden mussten. Wir sind so rechtzeitig vor Ort gewesen, dass wir erst einmal genügend Zeit hatten, uns die riesigen Maschinen in Ruhe anzugucken.
Absetzer Gemini und Absetzer Medusa
Ein Absetzer besteht aus einem Fahrwerk, einem drehbaren Oberbau mit Abwurfausleger und der Zuführung für das Material. Er wird im Tagebau zur Verkippung von Abraum eingesetzt.
Der Absetzer Gemini ist ein Schienenfahrzeug und schwenkbar. Dieses riesige Gerät wurde 1958 erbaut und musste von 6 bis 8 Personen bedient werden.
Raupensäulenschwenkbagger (Mosquito)
1941 wurde dieser Bagger hergestellt und 3 bis 5 Personen wurden für die Bedienung benötigt.
Eimerkettenschwenkbagger (Mad Max)
Ein Eimerkettenschwenkbagger wurde im Wasser- und Tagebau eingesetzt. Das Fördergut wird mit Eimern abgebaggert, die an einer endlosen Kette befestigt sind.
Schaufelradbagger (Big Wheel)
Schaufelradbagger sind die größten Bagger der Welt. Sie bestehen aus einem Fahrwerk, einem Oberbau und einer Verladeeinrichtung. Am Oberbau ist ein Radausleger mit dem Schaufelrad befestigt. Das drehende Schaufelrad nimmt den Abraum auf, transportiert es aufwärts bis es auf eine schräg stehende Rampe fällt und von einem Förderband abtransportiert wird.
Wenn man neben diesem riesigen Schaufelrad steht, kommt man sich sehr, sehr klein vor. Die Schaufeln sind sehr groß und die Abbauleistung, die damit erreicht wurde muss gigantisch sein. Nun kann ich mir vorstellen wie es ausgesehen haben muss, wenn Maschinen sich in die Erde fressen und riesige Abbaugebiete entstanden sind.
Ich war ehrlich gesagt wirklich beeindruckt von den riesigen Maschinen. Leider wurden aufgrund der Veranstaltung keine Führungen mehr angeboten. Aber ich denke, wir werden das bestimmt nachholen. Denn es besteht hier die Möglichkeit auf die Maschinen zu steigen und das renaturierte Gelände des Tagebaus anzugucken. Ich könnte mir vorstellen, das man sich auf den Maschinen noch viel kleiner vorkommt, als wenn man daneben steht.
Was aber besonders in Erinnerung bleibt, war die Beleuchtung der Maschinen bei Nacht. Die Ausleuchtung war mehrfarbig und wechselte häufig. Dadurch wirkten die Maschinen noch gigantischer und unsagbar monströs.
Adresse:
FERROPOLIS
Museum und Veranstaltungen
Ferropolisstraße 01
06773 Gräfenhainichen
Öffnungszeiten:
1.November-31.März
täglich: 10-17 Uhr
1.April- 31.Oktober
Montag-Freitag: 10-18 Uhr
Samstag, Sonntag: 10-19 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 6€
Ermäßigt: 3€
Elena
Spektakulär – so etwas habe ich definitiv noch nie gesehen! Nicht im Netz und schon gar nicht real! Das würde mir auch gefallen! Vielen Dank für diesen GANZ anderen Tipp!
Viele Grüße
Elena
PS: Alle Rufzeichen sind mit voller Absicht Absicht gesetzt, denn weniger wären zuwenig gewesen!
Susanne Jungbluth
Hallo Elena,
wir sind ja auch nur durch Zufall darauf gestoßen. Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Lieben Gruß, Susanne
Ralf Falkowski
Liebe Susanne, in NRW gibt es auch Braunkohleabbau und es ist zwar schon Jahre her aber die Maschine jetzt auf den Fotos mal wieder zu sehen – ist der Wahnsinn. Im realen Blick ist das einfach gigantisch.
VG. Ralf
Susanne Jungbluth
Lieber Ralf,
die ehemaligen Abbaugebiete in NRW sollen ja zum Teil toll renaturiert worden sein. Gibt es da auch ähnliche Besucherparks?
Lieben Gruß, Susanne
Nicolo
Liebe Susanne,
das ist ja mal was ganz anderes. Aber ich bin begeistert. Ich bin ein großer Fan von alter Industriekultur. Tja, und das was Du da in Deinem Artikel zeigst, ist ja mal Mega-Industriekultur.
Ferropolis ist auch ein Knaller-Name. Super Marketing. Vielen Dank, dass Du darüber berichtet hast. Wenn ich dort mal in der Nähe bin, dann mache ich auf jeden Fall einen kleinen Abstecher und schaue mir das an.
Sonnige Grüße,
Nicolo
Susanne Jungbluth
Lieber Nicolo,
ein Besuch ist diese Anlage auf jeden Fall wert. In der Nähe von Berlin gibt es noch das F60, das ähnlich sein soll. Mal sehen, wann das auf meinem Programm steht.
Lieben Gruß Susanne
Mario
Hallo Susanne,
das ist Endzeitstimmung pur, wie bei “Mad Max”. Wie ich beim Googeln gesehen habe, ist es nicht weit von der Autobahnabfahrt Dessau-Ost.
Habt ihr bei der Nachtveranstaltung wahrgenommen, das Ferropolis auf einer Art Halbinsel im Gremminer See liegt?
Gruss Mario
Susanne Jungbluth
Hallo Mario,
von Berlin ist man wirklich total schnell dort. Wir haben noch einen Abstecher nach Wittenberg gemacht.
Wir waren beim Strong Men Run, einer Laufveranstaltung, die erst um 22 Uhr gestartet wurde. Da wir aber sehr früh uns mit einigen Läufern verabredet hatten, konnten wir noch im Hellen etwas spazieren gehen. Da hat man den See schön sehen können. Achja, die Läufer mussten sogar ins Wasser und dann über und unter den Hindernissen durch. Ein echter Spaß.
Lieben Gruß, Susanne
Claudia
Hallo Susanne,
vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich mache über Ostern eine Radtour von Dresden nach Magdeburg, immer an der Elbe entlang. Da werden wir jetzt auch einen Abstecher nach Ferropolis einplanen. Die großen Maschinen würde ich echt gern mal sehen. Besonders gefallen hat mir der Raupebsäulenschwenkbagger, allein wegens des Namens :)
Viele Grüße aus Hamburg
Claudia
Susanne Jungbluth
Hallo Claudia, dann solltet ihr unbedingt einen Abstecher nach Wittenberg machen. Die Lutherstadt hat eine sehr schöne Altstadt.
Lieben Gruß, Susanne
Sabine
Das ist ja total cool und gleichzeitig ein bisschen gruselig. Ich musste direkt an so Filme wie MadMax oder Star Wars denken. Die Maschinen wirken so unwirklich. Unfassbar was Menschen alles bauen und bedienen können. Toller Tipp!
Sabine
Susanne Jungbluth
Wenn man neben den Maschinen steht kommt man sich richtig winzig vor. Es ist einfach gigantisch.
Lieben Gruß, Susanne
Anita
Hallo Susanne!
Ferropolis klingt ja so spektakulär wie Metropolis, wo Superman zu Hause ist. Bei dem Namen denkt man zuerst nicht wirklich an einen Ort in Deutschland. Diese riesigen Maschinen sind ja wirklich spektakulär und vor allem die Beleuchtung bei Nacht finde ich ganz toll! Danke für diesen Tipp :) LG aus Kärnten, Anita
Susanne Jungbluth
Liebe Anita,
Die Beleuchtung war wirklch toll. Vor allem bei Konzerten muss es so richtig stimmungsvoll sein.
Lieben Gruß, Susanne
Julia
Ihr habt ganz vergessen zu erwähnen, dass es auf dem Gelände des Ferropolis auch einen Spielplatz mit dem Thema “Bagger” gibt. Ja, ok, das ist für uns mit noch kleinem Kind natürlich relevanter :-) Und der See direkt am Gelände ist auch ganz nett. Am schönsten (finde ich) ist das Ferropolis allerdings während des MELT! Festivals, wenn man neben und unter den bunt angeleuchteten Riesenbaggern tanzt.
Susanne Jungbluth
Den Spielplatz haben wir glatt bei dem Rummel um uns herum übersehen. Oder war er von den “großen Kindern”, die dort durch Matsch und über Hinderniss gekrabbelt sind (Strong Men Run Teilnehmer) belegt?
Vom Melt! Festival habe ich gelesen. Das wäre auch was für mich!
Lieben Gruß, Susanne
Monika und Petar Fuchs
Wow! Die Maschinen erinnern mich sehr an die Szenen aus Star Wars, wo die Maschinen der dunklen Macht gegen die Jedi kämpfen. Das muss wirklich beeindruckend sein, davor zu stehen. Bisher hatte ich davon noch nie gehört. Vielen Dank für den Tipp.
Liebe Grüße,
Monika
Susanne Jungbluth
So ähnlich waren auch meine Gedanken, als ich davor stand. Die Maschinen sind einfach riesig und wie klein muss sich der Mensch gefühlt haben, der daran arbeiten muste.
Lieben Gruß, Susanne